Beim diesjährige Reggae Jam waren die Wetterprognosen
durchgängig schlecht, und zwar so schlecht, dass an keinem Tag
mit Sicherheit ohne Regen zu rechnen war. Wir hatten uns schon auf
nasse Sachen, voll gelaufene Schuhe, viel heißen Tee oder
Kaffee und auf viele geschwänzte Konzerte
eingestellt. Aber zum Glück kam es dann doch nicht
dazu, obwohl beim teilweise zeitgleich stattfindenden Hardrockfestival
in Wacken die Anreise der Besucher gestoppt werden musste. Bitter
für den Veranstalter, da dadurch erhebliche und geplante
Einnahmen nicht zustande kamen. Wir haben sicher alle noch die Bilder
im Kopf wie das Festival mit Regen und Schlamm zu kämpfen
hatte.
Obwohl man es sich kaum vorstellen kann, hat diese Schlechtwetterfront
Bersenbrück aber nur am Rande und weitestgehend
außerhalb der Bühnenprogramme getroffen. Die paar
Tropfen waren, gemessen an der Gesamtdauer des Festivals, wirklich kaum
der Rede wert.
Nach
dem Festival ging es dann aber weiter richtig zur Sache und Regen
erschwerte bei vielen Besuchern die Abreise vom Zeltplatz. Im Landkreis
Rostock schaffte es noch am 8. August das Sturmtief "Zacharias" eine
Windkraftanlage einfach mal so abzubrechen. Das Reggae Jam hatte also
außerordentliches Glück "im Auge des Sturms" nahezu
unbehelligt mit der besten Musik der Szene die Fans zu
beglücken. Das Festival Nummer 1 des Jahres 2022, wie es die
Leser der Riddim wieder entschieden haben, wird uns allen also in guter
Erinnerung bleiben. Das war dann der 14. Pokal in Folge und wir hoffen,
dass es für die diesjährige Festivalausgabe den 15.
Pokal geben wird. Der Abstand zum zweitplatzierten Summerjam
beträgt in 2022 zwar nur noch hauchdünne 1,6%, aber
dafür war in 2023 die Roots Reggae Legende Burning Spear nur
beim Reggae Jam und nicht beim Summerjam. Wenn das nicht hilft sich an
der Spitze zu halten!?
Aber genug der Vorrede und hinein ins Festivaltreiben des Reggae Jam
2023.
Nachfolgend nun ein paar Festivalerinnerungen, die
allen Dagewesenen hoffentlich ein paar
schöne
Momente zurückbringen und allen Ferngebliebenen einen
guten Eindruck des Verpassten vermitteln werden. Wir haben zumindest
wieder
einmal keine
Zeit
und Mühen gescheut, einen großen Teil der
wichtigsten
Auftritte zu dokumentieren. Nach und nach wird es an dieser Stelle
jeden Tag des Festivals in einer
extra Zusammenfassung geben, die sich weitestgehend auf die
Bühnen im Klosterpark beschränken wird. Und das ist
schon mehr als genug. Dennoch nehmen wir uns jedes Jahr von Neuem vor,
den Rückblick etwas kürzer werden zu lassen. Mal
sehen, ob es uns dieses Mal gelingt.
Hier vorab die verschiedenen Bühnenprogramme, die allerdings
nur auszugsweise in der nachfolgenden Lektüre dokumentiert
werden. Bitte verzeiht, wenn wir ab und zu einen Act der Pause oder
anderen Gegebenheiten opfern müssen.
Gegenüber den ursprünglichen Ankündigungen,
dessen Fülle und Anzahl von Schwergewichten in uns
schon die Befürchtungen aufkeimen ließen,
es könnte keine Fortsetzung des Festivals mehr geben, sind auf
der endgültigen Running Order aber nicht mehr alle zu
entdecken. Dieses Mal hat es Fantan Mojah, Kenyatta "Culture" Hill und
Michael Rose erwischt. Wie gewohnt haben wir aber keine der
Ankündigungen der liebgewonnenen "Confirmed" Bilder
weggelassen. Wir hoffen zumindest keine der ursprünglichen
Ankündigungen verpasst zu haben. Da aber das Reggae Jam
sowieso fast immer mit dem Überziehungsteufel zu
kämpfen hat, wären diese Reduzierungen auch ohne
Ersatz, sicherlich kein Beschwerdegrund gewesen. Und wie wir aus
Erfahrung wissen, werden Ausfälle ganz sicher in den
Folgejahren nachgeholt.
Das Dancehall Tent, später als
Soundsystem Tent und letztes Jahr als Big Sound-Area Tent betitelt,
geht wieder mit dem alten Namen aber erfreulicher Weise am
vorjährigen gut
bewährten Platz am Gymnasium ins
Rennen. Am
Bootshafen, der nicht weit entfernt des Dancehall Tents liegt,
präsentiert die Riverside Disco unter dem Motto "URBAN ART
Riverside" eine stattliche Running Order.
Natürlich nicht zu vergessen das von der Roots Plague
Soundsystem Familie
organisierte Dubcamp auf der Wiese "hinter der Kuhle". Wir
grämen uns jedes Jahr auf's Neue, dass wir das Programm des
Dubcamps nicht ausreichend würdigen können. Das
Dubcamp hat
inzwischen ein derart umfangreiches und
wertvolles Programm entwickelt, dass es durchaus ein eigenes
Dubfestival durchführen könnte. Dasselbe Programm
noch einmal
zu einer anderen Zeit an anderer Stelle, würde bestimmt
genügend Publikum ziehen. Immerhin kann man nicht alle
Bühnen zu gleich besuchen und muss sich für's Dubcamp
oder
die Bühnen im Klosterpark entscheiden, obwohl man beides gerne
erleben möchte. Das wäre dann die Gelegenheit sich
einmal voll auf's Dubcamp konzentrieren zu können.
Natürlich wird auch an die Unterhaltung der mitreisenden
Kinder gedacht,
wie die nachfolgenden Ankündigungen versprechen.
Und wie jedes Jahr, wird man sicher beim
beliebten Domizil
vom Da
Sandwichmaker vor Live Acts nicht sicher sein.
Alle Änderungen bezüglich des
Festivalgeländes, könnt ihr auf dem nachfolgenden
Orientierungsplan nachvollziehen (Bitte bei Bedarf das
Großformat über die übliche Grafikanzeige
eures Rechners
aufrufen.).
Als besondere Attraktion neben der Musik, aber natürlich
passend zum Thema, steht auch noch die Ausstellung "Dub Museum - 50
Jahre Dub aus Jamaika" auf dem
für Sonderausstellungen vorgesehenen Dachboden des
Klostermuseums
auf dem Programm. Jeder der im Besitz eines Festivaltickets ist, hat
dort freien Eintritt. Auf die Ausstellung werden wir aber erst
später näher eingehen, da wir diese am Freitag
besuchen werden.
Wie ihr seht, gibt es wieder viel zu tun auf dem Reggae Jam und keiner
von uns
wird es zu jeder Zeit an jeden Ort schaffen können. Es lohnt
sich also
immer
wieder,
auf den verschiedensten Plattformen das Reggae Jam nachzuerleben. Es
wird immer wieder neues oder unterschiedliches Material zu sehen geben.
Donnerstag
– 03.08.2023
Wie jedes Jahr, treffen wir schon am
Donnerstagnachmittag
in Bersenbrück ein. Andere sind allerdings schon
Tage früher da und hatten wohl bisher kein besonders
schönes Wetter, wie wir hören. Auch heute
könnte es noch eine Dusche geben, wie das Aussehen des Himmels
verspricht. Von daher beschneiden wir schon vorab unseren Tourplan
übers Gelände und beginnen etwas später als
sonst. Wie letztes Jahr, ist schon vor der ersten
Hasebrücke (bzw. Brücke über die
Mühlen-Umflut) aus
Bersenbrücker Richtung gesehen, rechter Hand eine
Einlassschleuse eingerichtet, die das gesamte
Gelände des Gymnasiums inklusive Bootshafen, Dubcamp usw.
abriegelt.
An der zweiten Brücke (Hase mit dem Wehr), ist heute
verstärkte Strömung angesagt, die es
unmöglich macht, die Tradition des "Bierchen im Fluss"
auszuüben. Keine Chance irgendein Stuhl oder Tisch im Wasser
aufstellen zu können. Die aktuellen Temperaturen lassen aber
sowieso jeden Gedanken daran erfrieren.
Die Erkundung des Dubcamps verschieben wir auf morgen, denn vor der
"Kuhle" werden wir ausgebremst. Heute haben wir das falsche Schuhwerk
an und wollen nicht schon am ersten Tage nasse Strümpfe und
mit Schlamm verschmierte Schuhe bekommen. Also gehen wir
zurück und suchen uns ein anderes Plätzchen. Dieser
ist im Bereich des Fußweges "Die Hemke", bzw. unter
dem Vordach des dort befindlichen Vereinsgebäudes.
Hier werden
wir wohl nicht mehr so schnell wegkommen und sind auch keine Minute zu
früh eingetroffen, da der soeben begonnene Regen keine Lust
auf weitere Spaziergänge macht. Hier erleben wir auch unsere
musikalische Eröffnung des Festivals, soweit man dies auf
Livemusik beschränkt. Dieses Mal in Gestalt der Samba Landeier
bzw. korrekt der "Samba
Landaya" aus der Region Badbergen. Rhythmen wie Samba-Reggae,
Samba-Funk, Hip Hop, Samba Duro, Ijexa, Arrastao und Tamanquinho werden
auf original brasilianischen Instrumenten gespielt. Unter dem Motto
"Trommeln bis der Arzt kommt" nimmt die Truppe Aufträge
für Auftritte auf Stadtfesten und anderen Anlässen
an. Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Programm der "Landeier". ;-)
Live Video:
Samba Landaya
Danach begeben wir uns zum Danchehall Tent um in Erfahrung zu bringen,
ob es vielleicht da den einen oder anderen Live Auftritt eines Artists
im Rahmen einer Soundsystemshow geben könnte. Der Timetable
können wir in dieser Richtung nichts Konkretes entnehmen und
den anwesenden Soundsystems ist bisher auch nichts bekannt. Also dehnen
wir heute unseren Aufenthalt im Gelände nicht so lange aus und
sparen unsere Kraft für die nächsten Tage auf.
Also dann bis morgen an dieser Stelle. Vorzeitiges Gehen ist dann auf
alle Fälle ausgeschlossen, denn kein Geringerer als Burning
Spear wird den Bühnenreigen der nächsten Nacht
beschließen.
Copyright:
www.reggaestory.de
Text und Videos: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim
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4 - Sonntag /
Sunday - 06.08.2023