23 Jahre Reggae Jam in
Bersenbrück und die Eroberung des 9. Pokals in Folge
für das "Beste Festival", konnten Ende
Juli
diesen Jahres gefeiert werden. Die Leser des Riddim Magazins
wählen nun
schon seit dem Jahr 2008 ungebrochen das Reggae Jam zum Festival Nr. 1.
Momentan kann offenbar immer noch niemand an diesem Thron
rütteln. So gleicht sich auch die Einleitung für
diesen Festivalbericht jedes Jahr auf´s Neue. Wir
müssen nur die Zahlen ein Stück nach oben schrauben.
Die Veranstalter und ihre vielen fleißigen Helfer, haben auch
dieses Jahr alles daran gesetzt, damit sich auch beim nächsten
Mal nichts daran ändert. Wir drücken alle Daumen, und
diese gibt es natürlich im besten
Festival-Publikum sehr reichlich, dass sich an diesem Ranking
natürlich
ebenso verdient gemacht hat.
Auch das Wetter hat dieses Jahr erfreulich zur Stange gehalten, obwohl
die Prognosen mehr als düster aussahen und eine
Hochwasserwelle durch Niedersachsen schwappte. Seit Tagen hatte es
kräftig geregnet und das Gelände völlig
durchgeweicht. Am Festivalwochenende sollte es eigentlich nicht viel
besser aussehen. Aber irgendwie haben sämtliche
Wetterfrösche falsch gelegen und die positiven Energien von
Bersenbrück völlig falsch eingeschätzt. Wie
auch immer, es ist ein meteorologisches Wunder eingetreten.
Pünktlich zu Festivalbeginn hat sich der Regen davon gemacht
und für den ersten trockenen Tag seit langem gesorgt. Vor der
Bühne im Klosterpark sah es am Donnerstag natürlich
entsprechend grausam aus.
Eine regelrechte Canyon-Landschaft mit unzähligen tiefen
Fahrspuren, verursacht von schwerer Technik, die ja irgendwie
sämtliche
Bühnenaufbauten an ihren Platz bringen musste, ließ
eine Schlammschlacht befürchten. Aber auch dagegen gab es
Mittel und Wege. Zahlreiche LKW-Ladungen Schlamm wurden abgetragen und
auf
einem Privatgrundstück des Veranstalters zwischengelagert.
Danach wurde trockenes Erdreich und Holzschnitzel zum Austausch
angekarrt und auf dem Gelände einplaniert. Und so war dann
tatsächlich zum Start des Bühnenprogramms alles in
bester Ordnung. Man mag kaum daran denken, welche Nerven der
Veranstalter hierbei gelassen haben mag.
Weiteres Ungemach gab es zum Glück nicht. Auch die aktuelle
Running Order des Festivals hielt überwiegend ein, was im
Vorfeld versprochen wurde. Ein paar Verluste treten ja fast immer ein,
aber diese fallen bei der enormen Künstlerdichte des Reggae
Jams
eher weniger ins Gewicht. Das Festival leidet sowieso fast immer
an chronischer Zeitnot. Zu den angekündigten Verlusten
gehörten zum Beispiel die Mighty Diamonds und Michael Prophet.
Überraschende Ausfälle gab es aber nicht.
Aber genug der Vorrede und hinein ins Reggae Jam 2017.
Nachfolgend nun ein paar Festivalerinnerungen in gewohnter Form, die
euch wieder einen Batzen Freizeit kosten und hoffentlich ein paar
schöne
Momente zurückbringen werden. Wir haben zumindest keine Zeit
und Mühen gescheut, einen großen Teil der
wichtigsten
Auftritte zu dokumentieren. Nach und nach wird es an dieser Stelle
jeden Tag in einer
extra Zusammenfassung geben, die sich weitestgehend auf die
Bühnen im Klosterpark beschränken wird. Nur am
Donnerstag und Freitag werden wir auch beim Da
Sandwichmaker, im Dubcamp, im Dancehall Tent und auf dem
Campingplatz vorbeischauen.
Hier vorab die verschiedenen Bühnenprogramme, die allerdings
nur auszugsweise in der nachfolgenden Lektüre dokumentiert
werden.
Aber auch das Dancehall Tent und das Dubcamp haben noch ein eigenes
Programm. Hier ist es nahezu unmöglich überall dabei
zu sein.
Beim Dubcamp wurden dieses Jahr wiederum
einige
Live Acts ins Programm genommen, deren Anzahl von Jahr zu Jahr
ansteigt. Und wie bei Festivals üblich,
ist man
natürlich auch nicht vor Überraschungsgästen
"geschützt". So gibt es hin und wieder Artists, die vor oder
nach
ihrem Bühnenauftritt beim Dubcamp oder anderenorts
vorbeischauen und eine kleine Einlage abliefern. Also immer
schön Augen und Ohren offenhalten.
Somit geht das Festival eigentlich nicht nur drei, sondern vier Tage.
Da sind aber längst nicht alle Treffpunkte des
Geländes, wo es
musikalisch zur Sache geht.
Einfach über´s Gelände schlendern und
überraschen lassen. Und natürlich ist man auch beim
beliebten Domizil
vom Da
Sandwichmaker vor Live Acts nicht sicher. Es sollte
mich nicht wundern, wenn es dort irgendwann auch eine Running Order
gibt.
Den Festival Guide zum Zurechtfinden gibt es an allen
offiziellen Einlassstellen, Infopunkten und diversen Shops auf dem
Festivalgelände in ausreichender Menge.
Donnerstag
– 27.07.2017
Wie gewohnt treffen wir auch dieses Jahr schon am Donnerstagnachmittag
in Bersenbrück ein, um uns in aller Ruhe auch abseits der
großen Festivalbühnen umsehen zu können.
Für uns ist das ein wichtiger Bestandteil die
Festivalatmosphäre richtig genießen zu
können. Denn ist der Startschuss erst enmal auf den
großen Bühnen gefallen, nehmen wir uns kaum noch die
Zeit das weitläufige Gelände
außerhalb des Klosterparks zu besuchen.
Nach Erledigung der Eintrittsformalitäten und Bezug unseres
Quartiers, geht es deshalb sofort zur
ersten Erkundung auf das Festivalgelände. Wie im
vorigen Jahr hat sich am allgemeinen Eindruck nichts geändert.
Das für das Festival abgesperrte Campinggelände ist
zwar noch nicht völlig belegt, mit Ausnahme der besten
Plätze im Grünen, aber die Reggae Jam Stadt
wächst stündlich und wird wohl spätestens
morgen Abend weitestgehend ausgefüllt sein. Allerdings hat man
in diesem Jahr
das Gelände des Gymnasiums überwiegend abgesperrt.
Die Fantasie der Camper hatte dort in den letzten Jahren einfach
überhand genommen. Neu hinzugekommen ist dafür ein
Familiencamp zwischen Sportplatz und Gohmarschgraben, südlich
des Freibades. Hierfür ist jedoch ein extra Ticket zu
lösen. Als kleinen Luxus können die Ticketinhaber
zusätzlich das
Freibad nebst dessen Duschen und Toiletten, während der
Öffnungszeiten mit nutzen. Da für
diesen Bereich der Einlass erst ab heute möglich ist, ist die
tolle Wiese noch so gut wie unbesetzt.
Die zahlreichen Shops und Imbissstände außerhalb des
Klosterparks sind auch schon geöffnet und können
über fehlende
Kundschaft nicht klagen. Im Klosterpark selbst kämpft
man noch mit den Bühnenaufbauten und gegen den Schlamm.
Beim Da
Sandwichmaker ist das Festival inzwischen mit dem ersten
Live Act eröffnet worden. Schon seit einigen Jahren spielt
sich hier die "heimliche" Festivaleröffnung ab. Heute ist
dafür eine Band aus Regensburg angetreten, die sich Unlimited
Culture nennt.
Schon
vor zwei Jahren habe ich vom Da Sandwichmaker deren 2014er Debut-EP
"Plant A Seed" bekommen, die passender Weise mit drei echten
Sonnenblumenkörnern bestückt war (und bei mir zur
Erinnerung immer noch ist). Steffen, alias da Sandwichmaker, ist von
der Band so begeistert, dass er deren erste Single "Vegetarian
Food", von der Debut-EP "Plant A Seed", zum Titelsong seines
Kochbuches "Moa
Fire II" kürte. Heute nun
ergibt sich die Gelegenheit einen Live-Eindruck mitzunehmen und von der
Band zu berichten. Die fünf Musiker aus Bayern, mit dessen
Frontmann Lenny Souljah, singen in Bayerisch und Englisch.
Live
Video:
Unlimited Culture - 1/5 - Runaway
Live
Video:
Unlimited Culture - 2/5 - Freiheit + Get Up Stand Up feat. Lion
Was die 5 Musiker hier mit minimaler Technik unter die Leute bringen,
ist wirklich beeindruckend. Wenn das nicht ausreicht,
demnächst den Sprung auf eine der Festivalbühnen zu
schaffen, weiß ich auch nicht. Dann gesellt sich auch noch
ein in Deutschlands Norden lebender Lion zu dem Set und sorgt
für eine weitere Überraschung. Sehr interessante
Stimme, die irgendwo in der Nähe von Sizzla liegt. Wie mir
Lion später bestätigt, ist auch Sizzla sein
großes Vorbild. Weiter so!
Unlimited
Culture feat. Lion
Live
Video:
Unlimited Culture - 3/5 - Pass The Dutchie
Unlimited Culture gründeten sich bereits im Jahr 2008 unter
dem Namen Ribbonpics und erspielten sich in den letzten sechs Jahren
bereits einen festen Platz in der Reggaeszene. Nach Jahren des
gemeinsamen Spielens ergab sich jedoch ein Mitglieder- und ein
Namenswechsel. Seit 2013 treten nun Lenny (Gesang), Max (Bass), Felix
(Gitarre), Andreas (Schlagzeug) und Philip (Keyboard) als Unlimited
Culture an. Sie spielen modernen Roots-Reggae, der weitestgehend aus
eigen komponierten Riddims, selbstgeschriebenen englischen, deutschen
und bayerischen Texten besteht. Inzwischen hat die Band schon
einige Festivalerfahrungen sammeln können und trat auf dem
Sunrise Reggae und Ska Festival in Burtenbach, dem Afrika Karibik
Festival
in Wassertrüdigen, das Grenzenlos Festival in Augsburg und
vielen mehr auf. Heute nun auch zum ersten Mal auf dem Reggae Jam, zwar
nicht offiziell nach der Festival Running Order, aber das wird bestimmt
noch.
Live
Video:
Unlimited Culture - 4/5 - Acapella + Masterplan
Die bayerische Mundart bei einem afrikanisch aussehenden
Sänger zu hören oder überhaupt deutsche
Dialekte bei Leuten mit anderer Hautfarbe, ist immer wieder
überraschend. Echt witzig auch wenn Lenny seine Anekdoten aus
dem Alltag erzählt.
Für
den 15. Dezember 2017 hat die Band ihr Debutalbum
angekündigt.
Die Scheibe wird "Get Ready" heißen und den
Hörer auf eine Reise durch vielerlei Einflüsse
mitnehmen. Man gelangt mit 14 Tunes von Rock bis Dancehall und
nimmt
dabei noch eine Prise Soul und Gospel mit hinzu, ohne dabei die Wurzeln
im Reggae und auch die bayerische Mundart nicht zu
vernachlässigen. Als Gastsänger wird der
Hamburger Toké mit dem Song "Police" mit dabei sein. Wer die
junge Band unterstützen möchte, kann gerne eine Vorbestellung
für das Album vornehmen.
Zum Abschluss gibt´s noch einmal Lion, ein Special mit
Toké und mit Daughta Jana, der wohl jüngsten
Sängerin des Festivals. Wir sind gespannt wie sich ihre
Geschichte weiter entwickeln wird. Schon voriges Jahr hat sie sich bei
TriXstar und Ras Muhamad an selber Stelle probiert.
Live
Video:
Unlimited Culture - 5/5 - Culture feat. Lion, Toké + Daughta
Jana
Entschuldigung für das abrupte Ende des Videos, aber mit so
viel
Speicherplatz für den letzten Song hatte ich leider nicht
gerechnet. :-(
Lion ...
bitte mal melden, wenn du das hier siehst
Nächstes Ziel ist das Dubcamp. Aber vorher vertrödeln
wir uns noch ein Weilchen im Dancehall Tent und an den
Marktständen davor, was sich bald als Fehler herausstellen
sollte.
Wenn
wir noch vor der Fahrt zum Festival ausreichend Zeit gefunden
hätten, uns im Detail mit der recht spät
veröffentlichten Running Order auseinanderzusetzen,
wäre uns das nicht passiert. Für 20:00 Uhr war die
Eröffnungsshow im Dubcamp mit The Rude Reminders
angekündigt. Bis dahin hatten wir von der Band leider noch
nichts gehört, aber eines wurde uns ganz schnell klar, als wir
verspätet hinzustoßen: Bei einem nächsten
Mal werden wir ganz sicher der vollen Konzertlänge beiwohnen.
Live
Video:
The Rude Reminders - 1/3 - Sticks And Stones
Eigentlich sind wir ja schon vom Dubcamp gewöhnt, dass man
hier den schönsten rootsigen Dub und die schwersten
Bässe nicht nur hören, sondern auch fühlen
kann. Was sollte eine Band im Dubcamp dann auch viel anders machen
können? Als wir endlich eintrudeln, ist leider die halbe
Setlist schon abgearbeitet und wir hören und staunen nahezu
mit "offenem Munde", wie man so schön sagt.
Live
Video:
The Rude Reminders - 2/3 - We Won´t Care
Die heute acht Musiker zählende Truppe, inklusive
Bläsersektion, kommt aus Mühlheim an der Ruhr. Mit im
Gepäck hat sie in der Regel einen Dub-Mixer, der live an der
Technik für die dubbigen Effekte sorgt. Heraus kommt dieser
geniale und tiefgehende Roots-Reggae Sound, wie wir ihn gerade
hören. Gegründet hat sich die Band im Jahr 2012,
zuerst als Akustik-Duo mit Gitarre und Gesang. Nach und nach
stießen jedoch weitere Musiker hinzu und sie spielten erste
Konzerte in ihrer Heimatstadt Mülheim an der Ruhr.
Es folgten bald darauf auch Shows außerhalb von
Mühlheim und erste Festivalauftritte. Heute besteht die Band
aus folgenden Musikern: Leo Kurowski (Lead vocals), Marius "Daddy"
Aquarius (Bass), Kevin "The music man" Szeremy (Percussions), der
vielfach barfuß und mit nacktem Oberkörper spielende
Ricky West (Guitar, Vocals), Lion "Dread Lion" Schmitz (Drums), Kai
Weiner (Organ, Vocals)
Sebastian Gerhartz (Sax) und Max Wehner (Trombone).
Live
Video:
The Rude Reminders - 3/3 - One Drop Rockers + Just Another
Leider gibt es noch keinerlei Veröffentlichungen von der Band,
die man käuflich erwerben könnte. Wir hoffen, dass
hierfür bald alle Mittel zur Verfügung
stehen und sich die nötigen Wege ebnen werden. Wir sind auf
alle Fälle mit unserer Unterstützung dabei.
Bevor es richtig finster wird, begeben wir uns lieber wieder in
Richtung Dancehall Tent, um allen noch vorhandenen schlammigen
"Fallgruben" sicher aus dem Weg gehen zu können.
Im Dancehallzelt ist noch reichlich Luft, zumindest was das Publikum
betrifft. Die klare Luft wird aber trotzdem immer weniger, da
heute irgendjemand seine Freude am Kunstnebel entdeckt hat. Ab und zu
ist das ja ganz schön, aber irgendwann kann das ganz
schön nervig sein, zumal die Sicht im Zelt von Minute zu
Minute schlechter wird.
Erster
wichtiger Live Act der Dancehall ist Savage Savo. Der jamaikanische
Michael Jackson hat natürlich nur bedingt Ähnlichkeit
mit dem Popstar. Sie teilen sich aber auf alle Fälle ein
gewisses Äußeres und die Liebe zur gebleichten Haut.
Eines hätte aber Michael sicher nicht gemacht, ... die
mühsam gewonnene helle Haut wieder mit einem
Ganzkörpertattoo zu verdecken. Aber Savage ist eben auch nicht
im Pop-Olymp sondern in der Dancehall zuhause, wo sich einige Artists
in diesen Dingen gegenseitig übertreffen wollen, selbst wenn
es sogar bis ins Auge geht, wie bei Alkaline.
Simon
Alex Daley, alias Savage aka Savo, machte seine ersten musikalischen
Erfahrungen im Jugendalter von 11 Jahren als Mitglied im Chor
der Hollivet Seventh Day Adventist Church, die er stets mit seiner
Mutter besuchte. Als ehemaliger Student der St. Andrew Technical High
School, wollte Savage eigentlich eine Karriere als Mediziner verfolgen,
doch sein Interesse für die Musik gewann schließlich
die Oberhand. So wurde Savage im Jahr 2009 Mitglied in
Mavado’s Gully Squad und traf dort sein großes
Vorbild Bounty Killer. Dieser wurde dann sein Mentor und musikalischer
Helfer in der Dancehall-Arena. Noch im selben Jahr gelang ihm der
Durchbruch mit der Single "Gully Christmas". Ein Song von Mavado feat.
Flexx und Savage auf dem Christmas Riddim, produziert von Stephen "Di
Genius" McGregor (Sohn von Freddie McGregor).
Inzwischen hat er zahlreiche Hits in Sachen Dancehall
angehäuft und nach seinen Tanzanweisungen in "Jiggle Likkle"
oder "Culu Culu" verrenken sich weltweit die Mädels ihr
Hinterteil, was letztendlich bis zum Kopfstand führen kann.
Das darf natürlich auch heute nicht unvorgeführt
bleiben. Ob das immer ganz schmerzfrei für Savage abgeht, wage
ich zu bezweifeln. ;-)
Live
Video:
Savage Savo - Whine Mama + ... + Culu Culu
Nachdem mich mehrmals ein Nebelstrahl direkt ins Gesicht getroffen hat,
entschließe ich mich den weiteren Lehrplan in Sachen
Tanzanweisungen von Savage Savo zu schwänzen und
räume bis auf weiteres den Fotograben. Selbst im Backstage
sieht man kaum noch die Hand vor Augen und die meisten
Gespräche der Gäste haben sich deshalb nach
draußen verlagert. Inzwischen ist auch schon Bay-C von T.O.K.
eingetroffen, dessen Show wir aber auf alle Fälle noch
mitnehmen wollen.
Roshaun
Clarke, alias Bay-C,
ist die allseits bekannte Bassstimme des
ehemaligen Dancehall-Quartetts T.O.K.. Die Gesangsgruppe war
außerordentlich erfolgreich, hat seit ihrer Gründung
im Jahr 1996 über 600 Songs aufgenommen und ist auf Millionen
von Tonträgern vertreten. Neben Dancehall gab es aber auch
Veröffentlichungen im Reggae-Bereich zum Beispiel ihr Hit
"Footprints" auf dem "Drop Leaf" Riddim oder "Guardian Angel" auf dem
gleichnamigen Riddim. Nachdem Sänger Xavier "Flexx" Davidson
im Oktober 2015 beschloss, eine Solokarriere zu starten, löste
sich die Gruppe auf.
Auf Bay-C´s beeindruckende Stimme, wie sie mindestens seit
"Solid As A Rock" jedem zu Ohren gekommen sein wird, müssen
wir aber zum Glück dennoch nicht verzichten.
Auch
Bay-C hat seine Solokarriere gestartet
und führt mit Bombrush Records sein eigenes Label als
Geschäftsführer. Das Label hat bereits Hits
für Tarrus Riley, Gyptian, TOK, Vybz Kartel, Mavado, Bounty
Killa, Beenie Mann, Damian Marley, Bunji Garlin, Machel Montano, Lady
Saw, Alaine und eine Menge anderer Artists produziert. Darüber
hinaus steht Bombrush Records als Hauptinitiator hinter dem Blue
Mountain Music Festival, welches jeden Februar in den Bergen
von Jamaika stattfindet (Bitte nicht mit dem gleichnamigen Festival in
Australien verwechseln.). Wegen der Kälte in den Bergen ist
man aber letztendlich davon abgegangen und hat nach zweimaliger
Durchführung in 2014 und 2015, für 2016 eine Verschiebung
in eine wärmere Jahreszeit angekündigt. Aber wohin?
Irgendwie ist es nicht mehr zu finden. Aus "Jahreszeit" wird vermutlich
ein noch nicht festgelegtes "Jahr" werden.
Live
Video:
Bay-C backed by KingStone Sound - 1/2 - Marijuana + ...
Sein Debutalbum, oder besser gesagt seine "The Better Must
Come EP" hat er im vorigen Jahr veröffentlicht.
Am 29.04.2017 folgte sein Mixtape "The Rise Of A New King" mit einer
Länge von reichlich 37 Minuten, zunächst auf
Soundcloud und im Mai schließlich auch auf CD.
Maßgeblichen
Anteil daran hat der Kölner KingStone
Sound. Und da ein
neuer König auch ein Königreich braucht, ist er nun
im Rahmen seiner "New Kingdom Summer Tour" in Europa unterwegs, um neue
Untertanen einzusammeln. Hier beim
Reggae Jam, stößt er damit schon einmal auf offene
Ohren und präsentiert neben alten T.O.K. Hits, auch sein
neuestes Material. Gebacked wird Bay-C wiederum vom Kölner
KingStone Sound.
Live
Video:
Bay-C - 2/2 - Solid As A Rock + Bunx And Galang + ...
Nach Bay-C ist die Nacht im Dancehallzelt aber längst noch
nicht zu Ende. Auf dem Programm stehen noch die Soca Twins aus
Deutschland, die Adresse für Soca Music und
schweißtreibende Partys schlechthin. Es ist zwar schon eine
ganze Weile her, dass wir die Soca Twins gesehen haben, werden uns aber
trotzdem an dieser Stelle erst einmal aus dem Geschehen verabschieden.
Immerhin liegen noch drei fast schlaflose Nächte mit vollem
Programm auf zwei Bühnen vor uns.
Von links:
Sensi Movement, Barrington Don Tippa Hill, Teacha Dee, Peter und Bay-C
Soweit der letzte Schnappschuss des Abends. Wir sehen uns dann morgen
wieder und werden zuerst eine Runde über das
Campinggelände drehen, bevor wir in das
Bühnenprogramm im Klosterpark einsteigen.
Copyright:
www.reggaestory.de
Text und Videos: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim
>>
weiter zu Teil
2 - Freitag / Friday - 28.07.2017 >>
weiter zu Teil
3 - Sonnabend /
Saturday - 29.07.2017 >>
weiter zu Teil
4 - Sonntag /
Sunday - 30.07.2017