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19 JAHRE REGGAE JAM - BERSENBRÜCK

FESTIVALERINNERUNGEN - TEIL 1

Reggae Jam

19 Jahre Reggae Jam in Bersenbrück und Präsentation des 5. Pokals in Folge für das „Beste Festival“ konnten im August dieses Jahres gefeiert werden. Die Leser der Riddim wählen nun schon seit dem Jahr 2008 ungebrochen das Reggae Jam zum Festival Nr. 1. Nach dem Verlauf des 2013er Festivals sind sich zumindest die Fans schon einmal einig: Es kann nur eine Nr. 1 für den 6. Pokal geben, und die wird wieder „Reggae Jam“ heißen. Das langjährige Zweitplazierte Festival „Summerjam“ könnte aber dieses Jahr vielleicht wieder ein wenig aufholen. Einige Umstände waren positiver als in den Vorjahren gelaufen, wir hatten ausführlich darüber berichtet. Jedoch waren einige der Summerjam Artists des Reggae und Dancehall, wie Busy Signal, Ganjaman, Uwe Banton, Romain Virgo, Martin Zobel, Turbulence, Warrior King und Chronixx auch auf dem Reggae Jam zu erleben. Der größte Teil der Running Order wich aber erheblich voneinander ab und dort kommt es drauf an, was in der Waagschale schwerer wiegt.
In Vorbereitung des Festivals gab es wieder ein paar Umbesetzungen von angekündigten Künstlern, die aber alle gleichwertig ersetzt werden konnten. Die Ankündigungen von Natural Black und Cocoa Tea konnten leider nicht umgesetzt werden. Die letzte Umbesetzung, leider erst nach Druck der Festivalfolder, war die von Pat Kelly & The Magic Touch gegen Stranger Cole & The Steadytones. Irgendwie war Pat Kelly „verschollen“ und nicht mehr zu erreichen. Während des Festivals gab es aber keine weiteren Umbesetzungen. Wer den aktuellen Festival Guide des Reggae Jam in den Händen hielt, konnte auch nicht Jah9 verpassen, die von Sonntag auf Freitag vorverlegt worden ist. Hier gab es teilweise einige Unsicherheiten, welches Druckerzeugnis nun das aktuellste ist.

Aber genug der Vorrede und hinein ins Reggae Jam 2013.

Nachfolgend nun ein paar Festivalerinnerungen die ich textlich aber etwas knapp halten werde, da der Einbau von detaillierten Hintergrundinformationen zu jedem Artist ein endloses Projekt ergeben würde. Bitte nutzt also zur Vertiefung die im Text angebotenen Links und schaut hin und wieder ein Video an, um in die Atmosphäre einzutauchen. Wer sich alle Videos gönnen und das Festival fast noch einmal erleben möchte, sollte mehr als 9 Stunden dafür einplanen und sich den Bericht besser in Etappen einteilen. Es wird aber trotzdem keine komplette Abarbeitung der Running-Order des Festivals geben.
Hier aber noch einmal zum Überblick das komplette Bühnenprogramm, ohne die zuvor angeführte Änderung bezüglich Pat Kelly.

Running Order 2013

Donnerstag – 01.08.2013

Während wir noch überlegen wo es denn im vorigen Jahr war, als die Polizeikelle die anreisenden Fahrzeuge sortierte, haben wir plötzlich schon das Ortschild von Bersenbrück passiert. Na so etwas, keine grünen äh blauen Freunde & Helfer in Sicht? Offensichtlich hat man die Kontrollen etwas vorverlegt und dem Anreisestrom angepasst. Immerhin hat sich auf dem Campinggelände schon der überwiegende Teil der Festivalbesucher fest eingerichtet. Das Campinggelände befindet sich wie in den Vorjahren überwiegend zwischen dem Flüsschen Hase und der Neuenkirchener Straße. Links und rechts des Hastruper Weges stehen zwei abgeerntete Felder zur Verfügung. Das Gelände sieht mit jedem Jahr viel voller aus. Staub liegt in der Luft, der sich mit jedem ankommenden Fahrzeug verstärkt. Wir streifen das Gelände nur am Rande beim Vorbeifahren, da wir wieder ein großzügiges Angebot zur Nutzung eines Bersenbrücker Vorgartens erhalten haben.

Nachdem wir alle Eintrittsformalitäten erledigt und uns im neuen Zuhause häuslich eingerichtet haben, geht es zur ersten Erkundung auf das Festivalgelände. Unsere Stippvisite begrenzen wir dieses Mal auf die grünen und befestigten Bereiche des Campingareals. Die Stoppelfelder schließen wir aus, um nicht heute schon wie in drei Tagen auszusehen. Es gibt da leider so einige Auto-Cross Fahrer, die sich offenbar noch einen Spaß daraus machen, richtig Staub aufzuwirbeln. Wir bleiben lieber auf der anderen Seite des Flüsschens Hase und wandern in Richtung Dubcamp. Die Hoheit über das Camp haben das Roots Plague und das Collynization Soundsystem. Momentan ist nicht viel Betrieb hier im Camp, aber die beste Musik zum verweilen und entspannen. Riesige Boxenwände sind unter einem Zelt ohne Seitenwände aufgetürmt. Ein eigener Imbiss- und Getränkestand sorgen für die Befriedigung der kulinarischen Gelüste. Wem es in Anbetracht der grandiosen Bässe und Dubklänge zu heiß wird, kann auch in der vorbei fließenden Hase etwas Abkühlung finden und sich anschließend auf der Wiese oder im Stroh des Zeltes von der Musik wieder aufwärmen lassen. In der besten Hörgenussposition hat jemand einen Sessel positioniert, der sich ständig wechselnder Bekanntschaften erfreuen kann.

Dubcamp Dubcamp

Hier bleiben wir und lassen hin und wieder die Luft aus unserem Bierbecher. Im Dancehallzelt geht es sowieso nicht vor 22:00 Uhr los.
Irgendwann wird es aber in der sternenklaren Nacht etwas frisch im Dubcamp und unser Umzug ins Dancehallzelt kommt ganz gut gelegen. Zur kostenlosen inneren Aufwärmung gibt´s beim Eintritt noch ein Gläschen Jägermeister. Für die musikalische Aufwärmung sollen heute Chant Daun & Solid Ground, Sheriff´s Soundpatrol, Blessed Love und Bass Station sorgen.

Reggae Jam 2013

Noch hat man reichlich Platz auf den Planken und ein angenehmes Klima herrscht im Zelt. Später wird man sicher die Luft wieder schneiden können. Mal sehen ob es im Backstage schon ein paar prominente Gäste gibt. Oft trifft man hier bereits einige Artists der nachfolgenden Festivaltage und kann ganz entspannt ein paar Gespräche anknüpfen oder das eine oder andere Foto schießen. Im angrenzenden Außenbereich ist gerade Jah9 vorgefahren. Ein Mann vom Sicherheitsdienst ist ganz energisch bei der Sache und lässt im Umkreis von einigen Metern keine Luft an das Mädel. Nicht einmal ansprechen lässt sich der Typ, obwohl überhaupt keine beengte Situation vorliegt. Man solle ihn seinen Job machen lassen betont dieser nur immer wieder sehr gereizt. Einige schütteln schmunzelnd mit dem Kopf und nehmen nur noch Abstand von ihm. Jah9 wiederum traut sich in Anbetracht der negativen Aura gar nicht erst aus dem Wagen und hat sich etwas zum Essen bringen lassen. Kurz danach ist sie leider schon wieder verschwunden. Sehr schade.

Indoor nimmt inzwischen der Live Act des Abends auf der Bühne Aufstellung. Es ist eine junge Berliner Gruppe, die sich Candy Sound nennt. Die Formation bringt Hip-Hop, Rap und ab und zu einen winzigen Schuss Reggae auf die Bühne. Momentan sind zwei Mixtapes von Dezember 2012 und Februar 2013 zu haben. Das reggaefreie Mixtape „All We Do Is Do It“, hat 18 Tracks die als Free Download zu bekommen sind. Weitere Informationen zu der Band sind schwer zu finden.

Candy Sound

Candy Sound

Reggae Jam 2013

Bild 1 +2: Candy Sound

Unsereins interessiert natürlich nur der winzige Schuss Reggae des Auftritts, der ganz vielversprechend klingt. Ohne die mit afrikanischen Wurzeln ausgestattete energische Sängerin Miss Chillawe, wäre die vielköpfige Gesangestruppe jedoch nicht halb so gut. Summa summarum ist uns dieser „Schuss“ aber viel zu wenig, und wir machen vorzeitig die Biege.

Freitag – 02.08.2013

Heute wird das Programm auf den beiden Festivalbühnen erst gegen 17:30 Uhr eröffnet. So ist noch einmal viel Zeit im Festivalgelände ein paar Spaziergänge durchzuführen. Strahlend blauer Himmel und Sonne satt sorgen für Hochbetrieb in der Hase. Je nachdem, an welcher Stelle man sich befindet, ist die Hase von den Festivalbesuchern zum Restaurant, Freibad, Freiluftdisco oder Paddelareal umgewidmet worden. Das „Restaurant“ befindet sich an der Brücke des Hastruper Weges. Dort wird vom Grill bis zur Shisha, mit kompletter Sitzgarnitur und Verpflegung, alles in den Fluss getragen. Nur hier am Wehr gibt es diese flache Stelle, die dies ermöglicht.

Reggae Jam 2013

Reggae Jam 2013

Reggae Jam 2013

Weiter flussaufwärts, im Bereich des Gymnasiums, ist dann das größte Badegetümmel mit fetter Soundbegleitung aus ein paar Boxentürmen, die mit immer neuen Reggae Hits alles zum vibrieren bringen.

Reggae Jam 2013

Reggae Jam 2013

Reggae Jam 2013

Reggae Jam 2013

Ja und noch weiter flussaufwärts, ganz am Ende des besiedelten Geländes, hat sich schließlich das Dubcamp eingerichtet, wo wir auch heute wieder hängen bleiben. Die Sonne brennt erbarmungslos und schweißt nahezu die Sachen auf die Haut. Es wird dringend ein schattiges Plätzchen zum Abhängen benötigt. Irgendwie ist der Wanderwille sowieso erloschen. Also lassen wir die meiste Zeit bis zur offiziellen Festivaleröffnung im Dubcamp verstreichen.

Dubcamp Reggae Jam 2013

Dubcamp

Dubcamp Dubcamp

Dubcamp

Ein reichliches Stündchen vor den Bühnenshows treten wir noch einmal kurz den Heimweg an, um unsere Ausrüstung zu holen und eine persönliche Runderneuerung durchzuführen.

Reggae Jam 2013 Reggae Jam 2013

Reggae Jam 2013

Ein Stück außerhalb des Stadtzentrums treffen wir Errol „Flabba“ Holt, den legendären Bassisten der Roots Radics, der ziemlich verdutzt dreinblickt als er namentlich von uns begrüßt wird. Also eines ist damit bereits sicher: Israel Vibration ist auch schon eingetroffen.
Als wir den Klosterpark erreichen sind die Aufbauarbeiten eines Großteils der Händler noch in vollem Gange und die Bühnenshow wurde bereits mit der Bersenbrücker Band Lion Teeth eröffnet. Seit sieben Jahren ist das nun schon zur Festivaltradition geworden. Wir lassen es heute langsam angehen und werden in das Bühnenprogramm erst zum späteren Zeitpunkt einsteigen. Nur heute gestattet uns die Running Order ausreichend Freizeit fern der Bühnen auszufüllen. Auch wenn sich in der Regel die Dinge im Basar über die Jahre nicht wesentlich verändern, wird man immer wieder magisch von den Ständen angezogen, um alles genau unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht gibt´s ja doch einen Grund etwas Geld auszugeben. Außerdem vergeht kaum eine Minute, ohne dass man nicht irgendjemand aus der großen Festivalfamilie auf ein kurzes Schwätzchen trifft. Auch einige Artists des Tages sind entspannt auf dem Gelände unterwegs.

Reggae Jam 2013

Lange nicht gesehen haben wir Papa Curvin. Unglaubliche 5 lange Jahre ist es schon wieder her, als wir ihn in Jamaica in seinem Haus besucht haben.

Jamaica Papa Curvin

Wir haben ein paar Bilder von damals dabei. Als er die Fotos von seinem früheren Asset Studio sieht, erzählt er uns, dass ihm später ein Unglück widerfahren ist. „Das ganze Studio hat das Wasser geholt. Zumindest alles was tiefer als die Tischplatte war. Alles fort!“, meint er und wischt symbolisch mit der Hand alles vom Tisch. Besonders zu berühren scheint es ihn aber nicht. Das wichtigste ist das Leben. Er kann noch lachen darüber. Längst ist alles wieder in Ordnung und er hilft mit seinen Erfahrungen jungen interessierten Leuten seiner Kommune, die ihn oft in seinem Studio besuchen, wie man im Musikbusiness Fuß fassen kann.

Etwas später kommen wir mit Roughhouse ins Gespräch.
In den letzten Jahren hatten wir leider nie richtig Ruhe und Zeit dafür gefunden. Wir unterhalten uns ein wenig über seine zurückliegenden und gegenwärtigen Projekte.
Sein 2007er Album „My Intention“, welches ein Mix aus Reggae und Dancehall ist, war nur in Jamaika erschienen, kann aber ab 13.08.2013 auch als Download hierzulande erstanden werden.
Sein weiteres Projekt „Rhaatid“ spaltet und eint die Fangemeinden gleichermaßen. Die limitierte Edition des Albums kam 2009 heraus. Die gleichnamige Band Rhaatid vereint Rock und Reggae zu einer neuen musikalischen Version. Einerseits sollen so Rockfans auch an den Reggae herangeführt werden, aber andererseits ist den Reggae Fans die Reggae Komponente viel zu gering ausgeprägt, was auch meine Meinung ist. Roughhouse kennt meine Einstellung und weist auf sein neues 2012er Album „Love Divine“ hin. „Das ist ein reines Roots Reggae Album. Das wird dir mit Sicherheit gefallen. Da wette ich um 1000 EUR mit dir.“, meint er siegessicher und gibt mir ein Exemplar.
Roughhouse - My Intention

Roughhouse - Love Divine

Später muss ich ihm erfreut bestätigen, dass er seine 1000 EUR behalten kann. Genau so stelle ich mir ein Album von ihm vor.

Roughhouse Roughhouse

Neuerdings hat Roughhouse mit „Scheißegal“ sogar ein Stück auf Deutsch am Start. Inwieweit sich der Text mit seiner ansonsten überaus realistischen und positiven Lebenseinstellung vereinbart, wird mir trotz längerer Unterhaltung zu dem Thema nicht ganz klar. Na ja, scheißegal, alles eben nur Kino und ganz witzig ist das Stück durchaus.

Inzwischen ist das Bühnenprogramm bei Stikki Tantafari mit der House of Riddim Band angelangt.
Seine Show werden wir uns einmal aus der Nähe ansehen. Stikki, bürgerlich Brian Williams, wurde am 04.03.1980 geboren und kommt aus Jamaika. Bereits in der Schulzeit begann er unter dem Künstlernamen Willy (abgeleitet von seinem Familiennamen Williams), seine ersten Songs zu schreiben. Drei Jahre nach Abschluss der Schule, realisierte er im Jahr 2000 mit „I Can Get Her“, ein Dancehall Stück, seine erste professionelle Studioaufnahme. 
Stikki Tantafari - A No Yuh Alone

Später wechselte er jedoch in Richtung Conscious Reggae und tauschte seinen Bühnennamen gegen Stikki ein. Sein Debutalbum ist momentan noch nicht zu bekommen. Dafür gibt es aber schon einige Singles anzuhören, unter anderem den Tune „A No Yuh Alone“ auf dem 2011er „Bomboflow Riddim“.

Stikki Stikki

Bevor es mit Jah9 zum ersten Highlight des Abends kommt, drehen wir noch eine Runde übers Gelände und treffen dabei Yami Bolo, der nahezu unbemerkt im Basargelände sitzt und ein paar CD-s an den Fan bringt. Er hat dafür das 2005er Album „Ministry“ im Gepäck. Es ist ein Best of Album mit jeder Menge hochkarätiger Gastsänger von Sizzla bis Dennis Brown. Leider liegt momentan kein aktuelles Studioalbum mit neuem Material vor. Sein letztes Album „Rebelution“ kam schon im Jahr 2003 und die Dub Version dazu im Jahr 2009 heraus.  Yami Bolo - The Minitsry

Yami Bolo Yami Bolo

Der Bühnenauftritt von Yami Bolo wird aber erst am Sonnabend sein.

Auch Vido betätigt sich heute nebenan als Trader und hofft auf Kundschaft für seine Base Caps.

Vido Jelashe

Yami Bolo interessiert sich zwar für eine Kopfbedeckung, aber ihm haben es die Basthüte am benachbarten Stand viel mehr angetan.

Yami Bolo

Yami Bolo Yami Bolo

Yami Bolo

Aber jetzt heißt es Beeilung, damit wir Jah9 nicht verpassen.
Janine Cunningham, aus deren Vorname sich so gut Jah9 basteln ließ, ist die neue Roots Reggae Sensation aus Jamaika. Ihr diesjähriges Album „New Name“ hat bereits kräftig für Furore gesorgt und wurde von Rory ‘Stone Love’ Gilligan produziert.
Die CD-Shops des Festivalbasars hatten darauf gehofft, dass Jah9 einen größeren Albumposten im Reisegepäck hat. Leider war die Hoffnung vergebens.
Jah9 - New Name

„Es hätten heute hunderte Alben verkauft werden können, ständig wird danach gefragt.“, stellte kurz zuvor ein Händler resigniert und kopfschüttelnd fest. Einen ausführlichen Beitrag zu Jah9 findet man im Heft 68 der Riddim (Heft 4/2013 bzw. Ausgabe Juli/August 2013).

Hier ein paar Ausschnitte der beeindruckenden Show.

Jah9 Jah9

Jah9 Jah9



Live Video: Jah9 - Warning

Begleitet wird Jah9 vom legendären Lloyd Parks und seiner Band.



Live Video: Jah9 – Jungle + Brothers

Immer wieder sorgt Jah9 für ein anderes Aussehen, mal mit und mal ohne Sonnenbrille, dann ohne Blazer und zum Schluss löst sie ihren letzten Haarknoten und schüttelt die ganze Pracht ihrer Dreadlocks völlig auf.



Live Video: Jah9 – Mr. Right



Live Video: Jah9 - Avocado



Live Video: Jah9 - Taken

An Jah9 ist eine Predigerin verloren gegangen. Da hat sicher etwas von ihrem Vater abgefärbt. Es ist immer wieder beeindruckend, wie sie zwischen den Stücken äußerst ausdrucksstark und von ihrer Sache überzeugt auf die Massive einredet.

Jah9 Jah9

Jah9 Jah9



Live Video: Jah9 - Reverence



Live Video: Jah9 – Preacher Man



Live Video: Jah9 – New Name

Jah9 Jah9

Mit „Steamers A Bubble“, ein Stück, das noch nicht auf „New Name“ zu finden ist, setzt Jah9 den Schlusspunkt unter ihre Show. Rory ‘Stone Love’ Gilligan lässt sich am Ende auch noch einmal kurz auf der Bühne sehen.



Live Video: Jah 9 - Steamers A Bubble

Was für eine Show! Jah9 dürfte einen nachhaltigen Eindruck bei der Massive hinterlassen haben. Mit unserem Videodreh kann es so auch nicht weiter gehen. Das waren nun schon 42 Minuten, aber manchmal kann man eben einfach nicht aufhören und hinterher grämt man sich meistens sowieso über jene Szenen, die man nicht festgehalten hat.

Schauen wir mal hinter die Bühne. Jah9 wird dort bereits von mehreren Leuten in Beschlag genommen. Sogar ein erstes Interview muss unbedingt gleich vor Ort durchgeführt werden, obwohl die Presse ausdrücklich darum gebeten worden ist, hinter den Bühnen keine Interviews zu führen. Für Interviews werden gesonderte Pressetermine mit den Künstlern abgestimmt und ein eigens dafür eingerichteter Raum benutzt.

Jah9 Jah9

Ellen und Pete vom Riddim Mag begrüßen natürlich auch ihr Covergirl der 68. Ausgabe. Irgendwie versagt leider meine Kamera. Es blitzt einfach nicht mehr. Schon während der Show war mir das aufgefallen. Einfach unerklärlich, weil die Ladeanzeige noch auf Grün steht. Die Akkus sind total überhitzt, dass man sich daran verbrennen kann. Auch neue Akkus bringen die Technik nicht mehr zum Laufen. Verflixt, und dies schon am Anfang des Festivals. Also werde ich die nächsten Tage mehr oder weniger „Fotolotto“ spielen und experimentieren müssen. Ein Neukauf kommt erstmal nicht in Frage, irgendetwas wird schon gelingen. Wenn nicht, konzentrieren wir uns eben mehr auf die Videos.

Jah9 Riddim Nr. 68

Bild 1: Jah9 mit Ellen und Pete vom Riddim Mag                     Bild 2: Riddim Nr. 68

Hier noch zwei Links zu den Interviews im Presseraum, um den Eindruck von Jah9 abzurunden: AfricanlifeIrieItes

Weiter geht es mit Israel Vibration und den Roots Radics, die wir auch schon 6 Jahre nicht mehr gesehen haben.

Das momentan letzte Album von Israel Vibration ist „Reggae Knights“ aus dem Jahr 2010. Nach den bisherigen Abständen ihrer Album Veröffentlichungen zu urteilen, dürfte ein neues Album eigentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Israel Vibration - Reggae Knights

Das von Polio gezeichnete Duo von Lascelle "Wiss" Bulgin und Cecil "Skelly" Spence, das einst mit Albert "Apple" Craig (a.k.a. Apple Gabriel) als Trio begann, gehört seit ihrem 1978er Album „The Same Song“, zu den Highlights des tiefen Roots Reggae auf Jamaika.
Die Freude über das Wiedersehen der Band wird mächtig getrübt als wir uns vor der Bühne befinden. Der ansonsten gewaltige Sound der Band ist über weite Strecken der Show stark verfälscht. Die Technik ist offenbar total überfordert, den Klang richtig einzustellen. Die Boxen sind gewaltig übersteuert und dröhnen nur was das Zeug hält. Sehr sehr schade für Israel Vibration und deren Fans.

Hier ein paar Ausschnitte der Show.

Skelly Wiss

Errol Flabba Holt

Skelly



Live Video: Israel Vibration – Wiss – Video 1/6



Live Video: Israel Vibration – Skelly – Video 2/6

Wiss Skelly

Skelly



Live Video: Israel Vibration – Wiss – Video 3/6



Live Video: Israel Vibration – Wiss – Hard Road - Video 4/6

Wiss Flabba

Skelly Wiss



Live Video: Israel Vibration – Skelly – Pay The Piper - Video 5/6

Höhepunkt und Abschluss der Show sind natürlich wie fast überall „Cool And Calm“ und „Same Song“, leider immer noch bei nicht ausgewogenem Sound. Trotzdem ist die Massive völlig aus dem Häuschen und pfeift und singt was das Zeug hält.

Skelly

Israel Vibration



Live Video: Israel Vibration – Cool & Calm + Same Song + Roots Rock Reggae - Video 6/6

Israel Vibration persönlich zu treffen ist schon seit vielen Jahren ein unerfüllter Wunsch geblieben. Heute wird es endlich einmal klappen. Den weiten und mit einigen Hürden versehenen Weg zum Presseraum kann Israel Vibration keineswegs antreten. So wird der Termin selbstverständlich im naheliegenden Vorbereitungszelt der Band abgehalten. Anstellen ist angesagt. Munchy hat sich bereits für ein Interview in Stellung gebracht und erst danach können wir unsere Albumcover abzeichnen lassen. Da werden wir wohl den Löwenanteil von Roughhouse seiner Show verpassen müssen.

Israel Vibration

Wiss Flabba

Wiss Skelly

Israel Vibration

Eine ganze Reihe von Alben hat sich inzwischen angesammelt, die Wiss und Skelly abzeichnen sollen. Ausgenommen der Dubalben haben wir eine komplette Sammlung, aber heute nicht alle dabei. Mit zwei Stiften geht es aber relativ fix. Dann noch schnell ein paar Fotos mit meiner an „Blitzschwindsucht“ erkrankten Kamera, und zurück geht´s in Richtung Bühnen.

Wir begrüßen noch kurz unseren Freund Warrior King, der bereits den Weg auf und ab geht, meditiert und Entspannungsübungen in Vorbereitung für seine Show macht. Jetzt hat er keine Zeit für andere Dinge und braucht seine ganze Konzentration nur für sich. Auch wir sind in Eile. Wir werden uns sicher später noch einmal sehen. „Scheißegal“ hören wir Roughhouse gerade noch aus der Ferne, aber ehe wir um die beiden Bühnen zum einzigen Eingang herum sind, ist Roughhouse schon so gut wie am Ende seiner Show. Die Zeit reicht gerade noch für ein paar Bilder, aber für ein komplettes Video ist die Zeit leider vorüber. Na ja, scheißegal, aber wir haben endlich Israel Vibration getroffen.

Roughhouse Roughhouse

Nächster Act ist Teacha Dee, der ebenfalls mit Roughhouses Band auftritt.

Im Jahr 2011 war er schon einmal hier, ist aber nur im Dancehallzelt aufgetreten.

Seit 31.10.2011 hat der singende Lehrer aus Jamaika mit „Reggae Souljahs“ auch sein Debutalbum als Digital Release am Start.
Teacha Dee - Reggae Souljahs

Teacha Dee Teacha Dee



Live Video: Teacha Dee – The Blessing

Teacha Dee Teacha Dee

Teacha Dee



Live Video: Teacha Dee – Beat Babylon

Dann Rechtsschwenk und ohne lange Verschnaufpause geht es zum nächsten Programmpunkt. Warrior King & Turbulence sind an der Reihe.

Mark Dyer, wie Warrior King bürgerlich heißt, hat sein letztes Album „Tell Me How The Sound“ am 06.09.2011 veröffentlicht. Inzwischen hat Warrior Kings Hitkatalog eine stattliche Länge erreicht, so dass er auch schon mit Medleys arbeiten muss, um den Zeitrahmen optimal auszunutzen. Durch die gemeinsame Showaufteilung mit Turbulence ist die Zeit natürlich auch etwas begrenzt. Wir haben die gesamte Show erst kürzlich beim Summerjam gesehen, zu der auch dieselbe Band vertreten war. Wesentliche Unterschiede, abgesehen vom Outfit, gibt es deshalb kaum. Warrior King - Tell Me How The Sound

Warrior King Warrior King

Warrior King Warrior King

Warrior King

Edwin

Warrior King



Live Video: Warrior King – Never Go Where Pagans Go + My Life + Jah Is Always There

Sheldon Campbell, alias Turbulence, der als nächster an der Reihe ist, hat inzwischen um die 20 Alben herausgebracht. Sein bisher letzter Longplayer „Celebration Of Life“ kam am 07.08.2012 heraus, ist aber bisher nur als MP3-Download zu bekommen. Auch bei seiner Show ergibt sich für uns logischer Weise nichts Neues. In der Kürze des zeitlichen Abstands zum zurückliegenden Summerjam ist dies auch kaum zu erwarten. Auch sein Protégé Paul Lawrence bekommt wieder die kurze Gelegenheit für einen Auftritt. Turbulence - Celebrations Of Life

Leider habe ich wieder seinen Künstlernamen nicht verstanden. Kann da vielleicht jemand weiter helfen?
Aber einen wesentlichen Unterschied zur Summerjam Show gibt es dennoch. Heute gibt es von Turbulence keine Dreads zu sehen.

Turbulence Turbulence

Turbulence

Turbulence



Turbulence

Dann wieder Linksschwenk zur anschließenden Show von Jamaica Papa Curvin.
Sein aktuelles Album „Questions“ ist am 01. Oktober 2010 herausgekommen. Als wir 2008 bei ihm waren, konnten wir bereits die Rohfassung des Tunes „Call On Me“ hören, der ebenfalls auf dem Album vertreten ist und mit zu den besten Stücken des Werkes gehört. Heute präsentiert er seine Musik als Nyabinghi Show und wird unter anderem von Anthony Locks und Roughhouse begleitet.
Jamaica Papa Curvin - Questions

Anthony hat sich eine neue Frisur zugelegt. Zumindest sehe ich ihn heute zum ersten Mal mit einem „Pinsel“ auf dem Kopf.

Jamaica Papa Curvin & Anthony Locks Roughhouse

Jamaica Papa Curvin

Jamaica Papa Curvin

Jamaica Papa Curvin Jamaica Papa Curvin

Jamaica Papa Curvin



Live Video: Jamaica Papa Curvin – Call On Jah



Live Video: Jamaica Papa Curvin – Give Thanx



Live Video: Jamaica Papa Curvin – Call On Me

Danach geht es zum letzten Auftritt des „Tages“, den Third World als nächste Legende aus Jamaika hat.

Die Band gibt es bereits seit 1973 und wurde von Keyboarder Michael "Ibo" Cooper und dem Gitarristen Stephen "Cat" Coore gegründet, nach dem sie Inner Circle verlassen hatten. Inner Circle musste im Rahmen der Bandgründung von Third World aber noch weitere „Federn lassen“. Unter anderem kam auch Leadsinger William "Bunny Rugs" Clarke von der Band, der aber wegen Krankheit heute leider nicht mit hier in Bersenbrück sein kann.

Seit ihrem Debutalbum „Third World“ im Jahr 1976 sind insgesamt über 20 Alben erschienen. Die letzten beiden Alben sind das 2005er „Black Gold Green“ und das 2011er „Patriots“ auf dem sich zahlreiche Gastsänger das Mikro weiter reichen.

Mehr zur Bandgeschichte könnt ihr hier nachlesen.
Third World - Black Gold Green

Third World - Patriots

Third World

Third World Third World

Third World

Third World Third World

Third World Third World

Höhepunkte der Show sind unter anderem der Hit „96 Degrees In The Shade“ und der Einsatz von Stephen "Cat" Coore mit seinem Cello. Es ist immer wieder ein berauschendes und feierliches Erlebnis dieses Cellospiel zu hören. Leider wurde ausgerechnet dieses Stück nahezu komplett von der Beleuchtung vergewaltigt. Man sieht fast gar nichts von Cat. Die Scheinwerfer blenden nur die Fans und heizen die Rücken der Band auf.
Mit dem „Redemption Song“ auf dem Cello gibt´s dann das Finale der Show. Ein wunderschöner Abschluss.



Live Video: Third World - Stephen "Cat" Coore – Cello Suite + Redemption Song

Besuchen wir noch kurz Third World, die uns gerne in ihr Vorbereitungszelt einladen. Hier ein paar Bilder davon.

Third World Third World

Third World

Third World

Third World

Dann wird es aber Zeit den Heimweg anzutreten, denn morgen bzw. heute schon erwartet uns der Festivaltag mit dem längsten Bühnenprogramm.

Copyright: www.reggaestory.de
Text: Peter Joachim
Fotos und Videos: Marion und Peter Joachim

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Vorjahresberichte:
Reggae Jam 2010
Reggae Jam 2011
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