22 Jahre Reggae Jam in
Bersenbrück und die Eroberung des 8. Pokals in Folge
für das "Beste Festival", konnten Ende
Juli
diesen Jahres gefeiert werden. Die Leser des Riddim Magazins
wählen nun
schon seit dem Jahr 2008 ungebrochen das Reggae Jam zum Festival Nr. 1.
Momentan kann offenbar niemand an diesem Thron rütteln. Selbst
das Sturmtief "Zeljko" hatte sich im letzten Jahr alle Mühe
dazu
gegeben, konnte aber auch an der erneuten Siegerehrung des Festivals
nichts ändern. Das beste Publikum der Welt hat sich seine
Meinung trotzdem nicht nehmen lassen. "Dieses Mal gab es zum
Glück nur einen Sturm, ... und der hieß Sebastian."
;-), konnte zum Abschluss des Festivals von den Moderatoren zufrieden
festgestellt werden. Auch der Regen hielt sich mit wenigen Schauern
weit hinter den Wetterprognosen zurück, die jeden Tag
völlig anders aussahen und zum Glück allesamt nicht
gestimmt haben. Und ganz besonders wichtig war wiederum der
gewohnt friedvolle Verlauf des Festivals. Trotzdem hatte man
sich einen Tag vor dem Start des Festivals angesichts der
zahlreichen Terrorereignisse in Europa, für erhöhte
Sicherheitsmaßnahmen beim Einlass entschieden. So durften vom
Publikum zum Beispiel keine Rucksäcke mehr mit auf´s
Gelände genommen werden. Ob das terroristische
Übel jedoch nur in Rucksäcken verborgen werden
kann, bleibt natürlich zweifelhaft. Man fühlt sich ja
als Rucksackträger schon unwohl, kommt sich selbst
verdächtig vor und traut sich kaum noch ihn irgendwo
abzustellen. ;-) Was soll man aber nur tun, wenn man die
Einlasskontrolle nicht endlos in die Länge ziehen
möchte? Verrückte Zeiten, ... verursacht durch
verrückte Menschen.
Weitere Überraschungen gab es nicht, auch nicht bei den
angekündigten Künstlern, bzw. fast nicht. Nur Tony
Rebel hat sich selbst ausgeladen und seine Queen Ifrica allein
zum Reggae Jam reisen lassen. Weiterhin waren Rude Rich & The
High Notes auf der Running Order mit einem eigenen Programmpunkt
angekündigt, aber dann nur als Backing Band bei "The
Tennors" aktiv, die wiederum auf nur einen Tennor geschrumpft waren.
Dafür gab´s als Überraschungsgast noch
den Irländer Owen Casey auf dem Startplatz von Rude Rich. Aber
das
war´s dann auch schon mit den
Programmänderungen.
Aber genug der Vorrede und hinein ins Reggae Jam 2016.
Nachfolgend nun ein paar Festivalerinnerungen in gewohnter Form, die
euch wieder viel Zeit kosten und hoffentlich ein paar schöne
Momente zurückbringen werden. Auch wenn ich mir dieses Mal
erspart habe die Spielzeit der Videos zusammenzurechnen, der Bericht
wird mit
Sicherheit nicht kürzer als in den Vorjahren werden. Also
vergesst lieber schon einmal,
alle Teile des Rückblicks in einem Zuge ansehen zu wollen. ;-)
Hier vorab das gesamte Bühnenprogramm, das natürlich
nicht komplett in der nachfolgenden Lektüre abgearbeitet
werden kann.
Aber auch das Dancehall Tent und das Dubcamp haben noch ein eigenes
Programm. Hier ist es nahezu unmöglich überall dabei
zu sein.
Beim Dubcamp wurden dieses Jahr wiederum
einige
Live Acts ins Programm genommen. Und wie bei Festivals üblich,
ist man
natürlich auch nicht vor Überraschungsgästen
"geschützt". So gibt es hin und wieder Artists, die vor oder
nach
ihrem Bühnenauftritt beim Dubcamp oder anderenorts
vorbeischauen und eine kleine Einlage abliefern. Also immer
schön Augen und Ohren offenhalten.
Somit geht das Festival eigentlich nicht nur drei, sondern vier Tage.
Da sind aber noch nicht alle Treffpunkte des Geländes wo es
musikalisch zur Sache geht.
Auch an der Sun Fire Sound Station, ein Stück hinter dem
Dancehallzelt, gibt es von Donnerstag bis Sonntag ebenfalls
Gelegenheit,
sich beschallen zu lassen. Und natürlich ist man beim
beliebten Domizil
von Da
Sandwichmaker nicht vor Live Acts sicher. Dieses Mal
gab´s sogar eine offizielle Ankündigung, zumindest
was die Show für den Donnerstag betrifft.
Der im vorigen Jahr neu etablierte Beach Club vor dem Dancehallzelt ist
ebenfalls wieder in Aktion, nur dieses Mal unter Leitung des
Basementsounds.
Nicht zu vergessen ist natürlich die I-Revealtion Riverside
Disco am Bootshafen.
Entsprechende Lagepläne zum Zurechtfinden gibt es an allen
offiziellen Einlassstellen, Infopunkten und diversen Shops auf dem
Festivalgelände in ausreichender Menge.
Donnerstag
– 28.07.2016
Auch in diesem Jahr treffen wir schon am Donnerstag in
Bersenbrück ein. Wenn man vor dem endlosen
Bühnenprogramm im Klosterpark noch etwas
Festivalatmosphäre im weitläufigen Gelände
außerhalb des Klosterparks genießen
möchte, hat man eigentlich gar keine andere Wahl. Dies
zumindest wenn man sich ansonsten nicht von den Bühnen
lösen kann. Wir schaffen das nur äußerst
selten, und wenn, dann ist die Zeit kaum ausreichend dafür, um
eine entspannte Tour im Gelände unternehmen zu
können. Das reicht bei uns gerade einmal für einen
Imbiss oder einen Kurzausflug in den angrenzenden Marktbereich. Die
Running Order ist straff gestrickt und lässt dem
interessierten Festivalbesucher kaum Freiräume.
Nach Erledigung der Eintrittsformalitäten und Bezug unseres
Quartiers, geht es natürlich sofort zur
ersten Erkundung auf das Festivalgelände. Wie im
vorigen Jahr hat sich am allgemeinen Eindruck nichts geändert.
Das für das Festival abgesperrte Campinggelände ist
zwar noch nicht völlig belegt, mit Ausnahme der besten
Plätze im Grünen, aber die Reggae Jam Stadt
wächst stündlich und wird spätestens morgen
Nachmittag ausgefüllt sein.
Die ersten Shops haben natürlich schon geöffnet und
die Imbissstände können über fehlende
Kundschaft auch nicht klagen. Auf Schritt und Tritt überall
bekannte Gesichter, fast wie bei einem überdimensionalen
Familien- der Klassentreffen.
Beim Da
Sandwichmaker, ist das Festival inzwischen mit dem ersten
Live Act eröffnet worden. Schon im letzten Jahr hatte
sich Tóke mit seinem Acoustic Set hier platziert.
Heute ist er als Teil des Soultree Collective neben Ras Muhamad und
TriXstar angekündigt worden. Wir sind etwas spät
dran, um das komplette Programm sehen zu können, kommen aber
gerade zurecht, um etwas von Ras Muhamad zu sehen.
Muhamad
Egar, alias Ras
Muhamad, wurde am 29. Oktober 1982 in Jakarta, der
Hauptstadt von Indonesien, als Sohn eines Arztes für
Akupunktur und einer Diplomatin geboren. 1993 musste die Familie aus
beruflichen Gründen der Mutter nach New York ziehen. Muhamad
derzeit schon in der Schule, musste nunmehr seine Ausbildung in den USA
fortsetzen. Leider endete das Arbeitsverhältnis seiner Mutter
schon bevor Muhamad seinen Bildungsweg abschließen konnte,
und die Familie musste nach Indonesien zurückkehren.
Muhamad blieb aber noch in den USA um seine Ausbildung, sowie ein
weiterführendes Studium in Liberal Arts erfolgreich
abzuschließen. 2005
kehrte schließlich auch er nach Indonesien zurück
und hat somit über 10 Jahre in den USA gelebt.
Ras Muhamad,
Tóke und Rassi Hardknocks
Im Jahr 2005, noch in Brooklyn / New York, begann er seine musikalische
Laufbahn und
veröffentlichte sein Debutalbum "Declaration Of Truths".
Bereits 2007
folgte das zweite Album "Reggae Ambassador", das seinen
Künstlernamen Ras Muhamad in Indonesien bekannt machte.
Anfang
2013 bringt Ras Muhamad ein Buch mit dem Titel "Negeri
Pelangi" (Das Land des Regenbogens) heraus, in dem
er Geschichte,
Philosphie und Visionen des Reggae beleuchtet. Er verarbeitet darin
Notizen seiner 2012er Äthiopienreise und sucht Verbindungen
zwischen Jamaica, Äthiopien und Indonesien.
Die Arbeit wurde
von Ramli Saud, Botschafter der Republik Indonesien in
Äthiopien, unterstützt.
Es ist eines der
best verkauften Bücher Indonesiens
geworden.
Bestandteil des Buches ist die gleichnamige Reggae-Single "Negeri
Pelangi",
die bereits 2012 veröffentlicht worden ist.
In
Deutschland ist Ras Muhamd aber weitestgehend erst mit seinem bei
"Oneness Records" (München) am 25.07.2014
veröffentlichten Album "Salam" bekannt geworden. Für
Ras Muhamad ist das inzwischen sein sechstes Release.
Live
Video: Ras
Muhamad & TriXstar feat. Empress Jana - Salam
Neben Ras Muhamad und Tóke gibt´s heute
auch noch TriXstar und Empress Jana zu hören, wie wir gerade
gesehen haben. Darüber hinaus geben sich Amlak Redsquare und
Rassi Hardknocks die Ehre. Beide waren schon im vorigen Jahr auf der
Bühne im Klosterpark zu sehen. Amlak Redsquare im Programm von
Spragga Benz und Rassi Hardknocks im großen Finale von Addis
Pablo und Earl Sixteen & The Suns Of Dub, neben Jah Bami, Micah
Shemaiah und Exile Di Brave. Amlak Redsquare steht auch noch
für Sonnabend im
Programm der Sun Fire Sound Station.
Schauen wir uns nun Rassi Hardknocks etwas näher an.
Kemmuel
Rashorne Forster, alias Rassi Hardknocks, kommt aus Jamaica und wurde
1978 in Kingston geboren. Er ist bei der Rasta
Organisation "The Twelve Tribes Of Israel" aufgewachsen. Rassi
Hardknocks
erinnert sich seiner Mutter Marva Gillespie als stärksten
musikalischen Einfluss in seiner Kindheit. Nach seinen
täglichen Kindheitserfahrungen mit Schmerz und Leid in den
Straßen von Kingston, möchte Rassi Hardknocks heute
mit seiner Musik Respekt für das Leben und Gottes
Schöpfung verbreiten. Er definiert sich selbst als
Menschenrechtsaktivisten und Verteidiger der Mutter Erde.
Mit 23 Jahren hatte er seinen ersten Bühnenauftritt bei einem
Event der Twelve Tribes Of Israel, gemeinsam mit seiner Mutter,
Schwester Tashai und Bruder Ade Culture. Musikalisch aktiv wurde er
aber schon drei Jahre früher, als er 1978 Earl "Jah B"
Belcher, dem Besitzer und Gründer des Jah Love Muzik
Soundsystems vorgestellt wurde und dort zu arbeiten begann. Es sollte
aber noch bis 2008 dauern, bevor seine musikalische Laufbahn neue
Impulse bekam. Beim 40. Jubiläum der Twelve Tribes Of Israel
traf er auf SeenJah, dem Gründer und Eigentümer des
in Deutschland beheimateten Natty Vibes
Sound. So entwickelten sich neue Wege der Zusammenarbeit und
seine Beziehung zu Deutschland. 2011 veröffentlicht er seine
ersten Singles "Rich Is Getting Richer" und "Greater Good", die von
seinem Freud Micah Shemaiah aufgenommen wurden. Als
persönlichen Höhepunkt gibt Rassi Hardknocks sein
2012er Treffen mit Zere Yacob Asfa Wossen, dem Kronprinz von
Haile Selassie an. Sein erster größerer
musikalischer Erfolg war das im Jahr 2013 bei Natty Vibes Sound
veröffentlichte Mixtape "Eternal
Life".
Im Jahr 2015 kommt schließlich sein
Debutalbum "Great Songs" bei Natty Vibes Sound / WeGeneration Music
heraus.
Live
Video:
Rassi Hardknocks - Rastafari
Schauen wir uns noch das Ende der Show und zwei Stücke von
Tóke an. Länger hätte sie auch sicher
nicht mehr gehen können, denn ein Fan der erheblich im Alkohol
gebadet und sich dabei fürchterlich verschluckt hat, macht den
Musikgenuss nahezu unmöglich. Aber dazu später in
Video 2.
Tóke
ist ein Newcomer, mit
indonesischen Wurzeln, ist wie Ras Muhamad in Jakarta geboren, aber in
einem
Vorort Hamburgs aufgewachsen. Sein Name führt auf
den Ruf eines indonesischen Geckos zurück, der sich wie
"Tokeeeeeeeh"
anhört. Der 23 Jahre alte Sänger und Texter hat sich
Reggae und Soul auf die Fahne geschrieben und führt als
Vorbilder Bob Marley, Jimmy Cliff, Protoje,
Chronixx, Kabaka Pyramid, Alborosie, Sebastian Sturm, Raging Fyah, Neil
Young und viele andere an.
Am 13. Juli 2014 hat er seine Debut EP mit 6
Stücken veröffentlicht und am 04. Mai diesen Jahres
sein Debutalbum "Wake Up Inna Kingston". Zum Anhören das
Cover anklicken. Das trifft weitestgehend für alle im Bericht
eingebundenen Albumcover zu.
Live Video:
Tóke & Soultree Collective - 1/2 - Movements
Vor dem letzten Song berichtet Tóke, dass er "vor einiger
Zeit" sein Debutalbum veröffentlicht hat und gerade
"unentgeltlich" auf Tour sei. Na sooo lange ist ja der Mai nun auch
wieder nicht her, um sich nicht mehr daran erinnern zu können,
um es mit "vor einiger Zeit" ummanteln zu müssen.
Aber Erinnerungen scheinen sowieso nicht gerade eine Stärke
von Tóke zu sein. Später von mir wegen seiner
"unentgeltlichen Tour" noch einmal angesprochen, gibt sich
Tóke
unnahbar und reserviert, weiß natürlich von
nichts dergleichen, kann sich auch an seine eigenen Worte nicht mehr
erinnern
und
reduziert die unentgeltliche Tour nun auf diese eine Show beim Da
Sandwichmaker. Werbung und auf sich aufmerksam machen ist
natürlich gut und nötig, aber korrekt sollte man
schon dabei bleiben, sonst kann das ganz schnell nach hinten losgehen.
Tóke, Tóke, ... "Respect"! Aber hört
selbst.
Live
Video:
Tóke & Soultree Collective - 2/2 - Respect
Wechseln wir nun den Standort und begeben uns ins Dancehallzelt. Dort
haben Sheriff´s Soundpatrol & der Basement Sound auch
schon das Festival eingeläutet und wärmen die Massive
für Tippa Irie und General Levy auf.
Bernd
"Sheriff" Lagemann
Auf
der Bühne wird langsam der Staffelstab übergeben und
Tippa Irie´s DJ baut sein Equipment auf. Es ist JB
Baker the Riddim Maker, der erst am 16. Juni mit "New Chapter" ein
eigenes MP3 Album mit 14 Tracks vorgelegt hat. Sieben verschiedene
Songs, denen jeweils die reine Instrumentalversion folgt. Ein
schönes Album und wirklich durchgängig spielbar.
Hört einfach mal rein.
Also nur von Tippa´s DJ zu sprechen, wäre reichlich
untertrieben. Aber so ist es oft, dass sich in Begleitung der Hauptacts
zahlreiche weitere ungenannte Künstler befinden.
Sheriff und
JB Baker The Riddim Maker
Aber nun zu Tippa Irie der gebührend empfangen wird und wie
immer eine mitreißende Show abliefert.
Live
Video:
Tippa Irie - 1/2 - Hey Mama + Hot Like Fire
Anthony
Henry, alias Tippa
Irie, wurde 1965 in London geboren und ist seit
zirka 30
Jahren ein alter Hase in der britischen Reggae- und Dancehallszene. Zu
seiner Bio kann man sich hier
informieren. Sein aktuelles Album ist "Living The Dream" und noch nicht
einmal 8 Wochen alt. Wer ein Nachfolger des von der deutschen Far East
Band im Jahr 2010 produzierten "Stick To
My Roots"
erwartet, dessen Hoffnung wird sich nicht ganz erfüllen.
Tippa´s aktueller Traum liegt ein wenig anders, ist recht
vielschichtig und etwas weniger auf Reggae orientiert. Tippa
Irie war zuletzt in den Jahren 2010 und 2015 beim Reggae
Jam.
Da Tippa Irie heute im Dancehallzelt auftritt, hat natürlich
der Dancehall Vorrang. Trotzdem kann er natürlich einen Hit
wie "The U.K." auf
dem "Shanty Town Riddim", nicht umgehen. Wir lassen den heute mal
bewusst weg. Man kann ja nicht immer wieder dieselben Songs aufnehmen,
auch wenn es einen mitreißt und Überwindung kostet
nicht den roten Knopf der Videokamera zu drücken.
Live
Video:
Tippa Irie - 2/2 - Rebel On The Roots Corner + I Love Ska
Inzwischen hat sich auch General Levy eingefunden und auf der
Bühne wird der Soundwechsel vorbereitet. Bei General Levy wird
das Blessed
Love Soundsystem für die richtigen Riddims
verantwortlich sein.
Starten wir in die nächste Runde. JB Baker übergibt
an Rouz von Blessed Love und General Levy, bestückt mit einem
riesigen Lalibela-Kreuz, erobert im Handstreich Bühne und
Massive.
Live
Video:
General Levy - 1/3 - Pull Up + ... + Could You Beloved + ...
Unglaublich was der Mann aus Bob Marleys "Could You Beloved" macht.
Auch wer vielleicht keinen Dancehall mag, wird hier garantiert
mitgerissen.
Paul
Levy, alias General Levy, wurde am 28.05.1971 geboren und kommt aus
Großbritannien. Der Mann der mit seinem extravaganten
Chat-Style schneller singt, als man überhaupt den Mund bewegen
kann, ist überwiegend als Vertreter des Dancehall, Ragga und
Jungle bekannt. Es gibt aber auch einige geniale Ausflüge in
den Reggae.
Die größte Aufmerksamkeit erzeugte er 1994 mit
seinem Hit "Incredible", mit dem er Platz 39 der UK-Charts erreichte.
Wenig
später erreichte er mit einem Remix des Stücks, noch
im selben Jahr sogar Platz
8 in den Single-Charts.
Live
Video:
General Levy - 2/3 - Gwarn Do We Ting + ... + Jah Works + Jah Jah Bless
Ja "Gwarn Do We Ting", zu dem es auch ein offizielles Video gibt,
hätte ruhig ein wenig länger gehen können.
Aber General Levy spult fast alle Titel im Eilzugtempo und nahezu ohne
Pause ab und kann dadurch natürlich eine Menge Songs in seiner
Show unterbringen.
Als er das Ende seines Programms erreicht hat und vom Sheriff um eine
Verlängerung gebeten wird, wirkt General Levy fast etwas
ratlos. Er hat wohl nun sein bestes Pulver schon verschossen. Also
gibt´s nun noch etwas Freestyle.
Live
Video:
General Levy - 3/3 - Freestyle
General Levys aktuelle Veröffentlichung ist eine
Zusammenarbeit
mit Joe Ariwa, kam am 15. Februar 2016 auf den Markt und
heißt "In The Ghetto".
Und
nun ist Hugo
Hard, das Duo mit den Masken an der Reihe. Als ich die
Ankündigung zum ersten Mal bei den Reggae Jam News sah,
erzeugte dass nicht gerade Begeisterung bei mir, denn
Maskenträger in der Musik sind nicht gerade mein
Ding. Man denke nur an Sido, The Dark Tenor, Rapper Cro und einige
andere. Der Sinn des Ganzen erschließt sich mir einfach
nicht. Das Duo Hugo Hard soll gerade mit seinen Gigs und Most
Vital Mixes in der Republik so richtig aufräumen, so zumindest
die
Meldung! Spezialisiert ist Hugo Hard auf Reggae, Dancehall, Twerk, Trap
und Bass Musik.
Dann spricht mich doch kurz vor der Show der Johannes von Sensi
Movement an und eröffnet mir, wer sich hinter den Masken
verbirgt. Nun bin ich aber überrascht, weil ich mich bisher
überhaupt nicht mit der Sache beschäftigt hatte.
Die zwei Typen, die nun im Anschluss die Massive ins Schwitzen bringen,
sind doch tatsächlich nichts anderes als Sensi Movement,
nur eben mit einem anderen Projekt. Johannes, alias Johnny Wukher, ist
im
schrillen Testbild-Outfit und Fahda Sensi im Nachthimmelanzug
eingehüllt. Soll wohl heißen, wenn im TV nix mehr
kommt und
die Sterne am Himmel scheinen, geht´s bei uns erst richtig
ab.
Und das tut es tatsächlich.
Während Fahda Sensi die besten Riddims mit Partypotential
auswählt, bringt Johnny Wukher die Massive in die richtige
Dancehallstimmung. Wirklich nicht schlecht Hugo Hard!
"Aber warum die Masken?", will ich von Johnny wissen. Der schmunzelt
nur und meint: "Aus Entertainment-Gründen, ... und
weil´s Spaß macht." Na gut, für heute und
bei Hugo Hard vergesse ich mal meine Abneigung gegen Masken, besonders
wenn man die Leute dahinter ansonsten ganz gut kennt. "Muss ich dich
jetzt Hugo nennen?", will ich noch von Johnny wissen. "Nein,
natürlich nicht. Da wärst du der erste, der das
tut.", lacht Johnny.
Während in der schwülen Dancehall weiter abgefeiert
wird und ein Kleidungsstück nach dem anderen fällt,
müssen wir uns erst einmal erfrischen und unterhalten
uns kurz mit General Levy und Tippa Irie.
General Levy
Backstage mit einem Foto vom 2010er Summerjam in der Hand
Bernd
Sheriff Lagemann, JB Baker the Riddim Maker, Tippa Irie, General Levy,
sowie Ashraf und Rouz vom Blessed Love Soundsystem
Verabschieden wir uns an dieser Stelle aus der Dokumentation des ersten
Festivaltages und überlassen es Hugo und dem tropischen
Zeltklima der Massive den Rest zu geben.
Inzwischen hat es auch schon
zu regnen begonnen, ... nicht draußen sondern im Zelt. Was
das Partyvolk ausgeschwitzt hat, tropft nun wieder von der
Metallkonstruktion des Zeltes herunter. Da spritzt wirklich niemand mit
den Getränken oder einer Wasserpistole. ;-)
Copyright:
www.reggaestory.de
Text und Videos: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim
>>
weiter zu Teil
2 - Freitag / Friday - 29.07.2016 >>
weiter zu Teil 3 - Sonnabend /
Saturday - 30.07.2016 >>
weiter zu Teil 4 - Sonntag /
Sunday - 31.07.2016