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20 JAHRE REGGAE JAM - BERSENBRÜCK

FESTIVALERINNERUNGEN - TEIL 1

Reggae Jam

20 Jahre Reggae Jam in Bersenbrück und Präsentation des 6. Pokals in Folge für das „Beste Festival“ konnten im August diesen Jahres gefeiert werden. Die Leser des Riddim Magazines wählen nun schon seit dem Jahr 2008 ungebrochen das Reggae Jam zum Festival Nr. 1. Irgendwie ist es langsam zur Normalität geworden. Vermutlich wird sich daran auch nichts ändern, so lange die zur Debatte stehenden Festivals ihre Konzepte so beibehalten. Bei dem reibungslosen Verlauf der 2014er Jubiläumsausgabe des Reggae Jam, hatten rund 20.000 Besucher die Einwohnerzahl der Gemeinde Bersenbrück mehr als verdoppelt. Die Bandbreite der präsentierten Künstler sorgte wieder für eine umfassende Zeitreise durch die Geschichte des Reggae. Alte Legenden, die oft in Jamaica schon gar nicht mehr registriert werden, bekamen wieder ihre Chance, genauso wie junge aufstrebende Künstler die noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Selbstverständlich für das Festival sind auch Auftritte der Crème de la Crème aus den aktuellen Reggae- und Dancehall Hitlisten. Mehr als 40 Artists und Bands haben dafür Sorge getragen, dass auch der 7. Titel sicher sein wird. Reggae Jam in Bersenbrück "Best Festival" for ever. Vielen Dank an Sheriff und sein Team für die wieder hervorragende Zusammenstellung der Running Order.

In Vorbereitung des Festivals gab es wieder ein paar Umbesetzungen von angekündigten Künstlern, die aber alle gleichwertig ersetzt werden konnten. In den lieb gewonnenen "Bestätigt" Bildern, wurden noch alle in der Vorbereitung des Festivals angekündigten Künstler belassen, auch wenn sie letztendlich nicht auf der aktuellen Timetable gelandet sind. Aber eines ist sicher, auch wenn sie aus diversen Gründen dieses Jahr nicht dabei waren, werden sie auf einem der folgende Festivals wieder aufgestellt werden. Bisher konnte man das immer so verfolgen. Aus dem Rennen sind vorerst Duane Stephenson, Bitty McLean, Pentateuch und Spanner Banner gefallen. Ganz zum Schluss hat es auch noch Terry Linen erwischt, der eigentlich schon auf der aktuellsten und somit letzten Running Order stand. Aber alles kein Problem für das Reggae Jam. Bei der Fülle des Angebotes fällt ein Künstler mehr oder weniger kaum ins Gewicht. Selbst wenn es unvorhergesehene Lücken in der Aufstellung geben sollte, ist das bei den Gästen anwesende umfangreiche Künstlerpotential in der Lage, jederzeit einzuspringen.

Aber genug der Vorrede und hinein ins Reggae Jam 2014.

Nachfolgend nun ein paar Festivalerinnerungen die ich textlich aber etwas knapp halten werde. So zumindest jedes Mal der Vorsatz am Anfang der Erstellung dieses Berichtsmonsters. Der Einbau von detaillierten Hintergrundinformationen zu jedem Artist würde ein endloses Projekt ergeben. Bitte nutzt also zur Vertiefung die im Text angebotenen Links und schaut hin und wieder ein Video an, um in die Atmosphäre einzutauchen. Wer sich alle Videos gönnen und das Festival fast noch einmal erleben möchte, sollte mehr als 10 Stunden dafür einplanen und sich den Bericht besser in Etappen einteilen. Trotzdem ist der nachfolgende Bericht keine komplette Abarbeitung der Running-Order des Festivals. Hier hilft nur selber teilnehmen. Denn ist ein Bericht auch noch so lang und vielleicht auch gut, die originalen Eindrücke können nicht wirklich ersetzt werden. Live ist eben live.
Hier vorab zum Überblick das komplette Bühnenprogramm.

Running Order 2013

Aber auch das Dancehall Area und das Dubcamp haben noch ein eigenes Programm. Hier ist es nahezu unmöglich überall dabei zu sein.

Running Order Dancehall Tent

Beim Dubcamp wurde dieses Jahr etwas nachgelegt und man hat sogar einige Live Acts im Programm. Und wie bei Festivals üblich, ist man natürlich auch nicht vor Überraschungsgästen "geschützt". So gibt es hin wieder Artists, die vor oder nach ihrem Bühnenauftritt beim Dubcamp vorbeischauen. Also immer schön Augen und Ohren offenhalten.

Running Order Dubcamp

Somit geht das Festival eigentlich nicht nur drei sondern vier Tage.

Donnerstag – 30.07.2014

Auch wenn es langsam jederman wissen müsste, sei auch dieses Jahr wieder erwähnt, dass immer mit Polizeikontrollen bei der Anreise zu rechnen ist. Wer mit unerlaubten Dingen zum Festival anreist, muss Konsequenzen einkalkulieren. Unsere Einfallsroute nach Bersenbrück war zumindest wieder gut mit einem Kontrollpunkt ausgestattet. Für uns ist auf dem Parkplatz kein Platz mehr, oder wir sehen nicht "verdächtig" genug aus. Hin oder her, die Kelle bleibt für uns unten. Gut gemacht, so sparen beide "Seiten" sinnlose Zeit.

Nachdem wir alle Eintrittsformalitäten erledigt und uns im neuen Zuhause häuslich eingerichtet haben, geht es zur ersten Erkundung auf das Festivalgelände.
Das Campinggelände befindet sich wie in den Vorjahren überwiegend zwischen dem Flüsschen Hase und der Neuenkirchener Straße. Links und rechts des Hastruper Weges stehen zwei abgeerntete Felder zur Verfügung. Das Gelände zwischen Gymnasium und der Hase bzw. auf dem Grundstück des Gymnasiums, ist auch schon wieder voll, obwohl der Sommerferienstart erst am heutigen Tage war. Eine vorherige Okkupation war aus verständlichen Gründen unmöglich, wenn man keine Räumung riskieren wollte. Schon erstaunlich wie das Gelände bis auf den letzten Winkel innerhalb eines halben Tages von den Campern in Beschlag genommen worden ist.

Erste Station unseres Rundganges ist das Domizil von Da Sandwichmaker. Steffen Prase hat viel zu tun und muss sich dieser Tage oft von seinen Kochkünsten ablenken lassen. Neben seinem Küchenmesser ist der Edding ein viel benutztes Werkzeug geworden - und das hat seinen Grund. Wer das Kochbuch "Moa Fire" schon kennengelernt hat, kann sich nun über "Moa Fire II" freuen. Vom Inhalt her ist das Buch bedeutend internationaler und damit sicher auch aufwendiger geworden. Trotzdem hat es Steffen geschafft, dieses Meisterwerk in der halben Zeit von "Moa Fire I" umzusetzen. „Man macht alte Fehler nicht noch einmal und einige Dinge hat man aus dem ersten Buch natürlich gelernt.“, meint Steffen hierzu. So konnte der erhöhte Aufwand gut ausgeglichen werden. Wenn das nicht Hoffnung auf Teil III macht!

Moa Fire II Da Sandwichmaker

Da Sandwichmaker

Auf die Frage was für ihn das Highlight bei der Arbeit für das Buch gewesen sei, schlägt er die Seite mit den No Maddz auf. Wir werden versuchen, die Band auf dem Festival zu erwischen und ihnen das Ergebnis von Steffens Arbeit zeigen. Aber noch andere Artists des Buches sind auf dem Festival anzutreffen. „Exile di Brave wird auch noch kommen. Der steht noch gar nicht auf der Running Order.“, verrät uns Steffen. „Danke für den Tipp, wir werden Ausschau nach ihm halten.“
Das Hoheitsgebiet von Da Sandwichmaker liegt seit Jahren an einem wichtigen Knotenpunkt zwischen dem Hauptcampinggelände, dem Dancehallzelt und der Brücke über die Hase. Eigentlich müssen fast alle Festivalbesucher an ihm vorbei, die zwischen Zeltplatz, Dancehallzelt und den Bühnen des Festivals hin- und herpendeln. Leider hat der Platz dieses Jahr etwas an Attraktivität eingebüßt. Die Wiese gegenüber vom Da Sandwichmaker hat man völlig zugebaut und abgegrenzt. Früher konnte man hier schön abhängen, der Musik von Da Sandwichmaker lauschen und das Treiben auf dem Hastrupper Weg im Auge behalten. Das geht nun nicht mehr. Keine Chance mehr für Chillen beim Sandwichmaker. Die wenigen und aus gutem Grund angeketteten schwarz-rot-goldenen Stühle, können dafür natürlich nicht blockiert werden.

Schauen wir als nächstes beim Dubcamp vorbei, welches auf der anderen Seite der Hase und am westlichen Ende des Campinggeländes liegt. Anders als im Vorjahr ist heute volles Haus hier, wenn man davon bei einem offenen Zelt überhaupt sprechen kann.

Dubcamp

Ursache ist der Live Act mit Illbilly Hitec feat. Longfingah, die neben ihrer „Reggae Not Dead Tour“ auch beim Reggae Jam Station machen.

Illbilly Hitec begann 2008 daran zu arbeiten elektronische Musik mit Reggae zu verbinden. Ihre erste EP „BadBoyBass“ wurde im Jahr 2010 veröffentlicht. Es folgten Einladungen zu verschiedenen Shows in Europa. Sie bezogen hierfür verschiedene Sänger wie Longfingah, Brother Culture oder Zhi MC mit ein. Nach der Veröffentlichung ihrer Single „Keep On Rolling“ im Jahr 2011, tourten sie erstmals außerhalb von Europa in Ländern wie Indien und Mexiko. 2012 folgte eine Asien-Tour mit Shows in Japan, Hong Kong, Thailand, Indien und Vietnam.  Illbilly Hitec - Reggae Not Dead!
Am 22.02.2013 veröffentlichten sie schließlich mit „Reggaetronics“ ihr erstes Album.

Illbilly Hitec feat. Longfingah

Illbilly Hitec feat. Longfingah

In den letzten Tagen haben sie auch brandaktuell mit Jesse King, alias Dubmatix, ein paar Stücke in Berlin produziert. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein. So ist es natürlich klar, dass sich Dubmatix auch in der Nähe befindet. Unabhängig davon ist es für den Dubkünstler Jesse King natürlich Pflichtprogramm dem Dubcamp einen Besuch abzustatten.

Dubmatix Dubcamp

Jesse King alias Dubmatix                                 Tanz auf dem fahrenden Sofa                 

Illbilly Hitec Illbilly Hitec

Longfingah

Illbilly Hitec Longfingah

Illbilly Hitec feat. Longfingah

Illbilly Hitec feat. Longfingah

Illbilly Hitec, Dubmatix and friends

Von links: Jaap, Dubmatix, Tosh (Irie Ites), Alex (Illbilly Hitec + Tourstress Booking), Bony oder auch Selekta Bony (Illbilly Hitec / Berlin - Mexico)

Begeben wir uns langsam in Richtung Dancehallzelt. Wir sind noch gar nicht lange hier, da trifft das fahrende Sofa auch schon ein. Wie sind die nur so schnell durch das Campinggelände und über den matschigen Weg an der Hase gekommen?

Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014

Die Wärme im Zelt tut momentan recht gut. Draußen hat es sich doch schon recht abgekühlt. Dubmatix und Longfingah sind inzwischen auch schon eingetroffen und bereiten sich auf ihren Auftritt vor.

Jesse King, alias Dubmatix, kommt aus Kanada und ist momentan einer der besten Dubkünstler, den die Welt zu bieten hat. Nach seinem 2013er Album „Rebel Massive“, mit internationaler Starbesetzung, hat er seit dem 24. April mit „In Dub“ schon wieder ein Album herausgebracht. Hatten beim Vorgänger die Gäste noch die Mehrheit, überwiegen hier die instrumentalen Dubtracks. Gastauftritte zum Beispiel von Earl Sixteen oder Dennis Alcapone werden lediglich als abgewandelte kurze Stimmpassage beigemischt und erhalten keinen eigenen Gesangspart. Einen ausführlichen Bericht zu Dubmatix gibt es hier.
Longfingah ist ein Berliner Sänger, Reggae- und Raggamuffin Deejay. Seine musikalische Laufbahn begann 1996 als MC bei der Hip Hop Crew Only Lyrikz. Von 1998 bis 2007 war er der Sänger der Ska-Punk-Band Ska-T. Während dieser Zeit absolvierte er über 300 Shows in den Niederlanden, Polen, Österreich und der Schweiz und nahm zwei EPs und zwei Alben auf. Seit 2003 trat er auch mit der Band Wood In Di Fire bei einer monatlichen Show im Schokoladen Berlin auf. Hier stand Reggae, Rocksteady und 
Dubmatix - In Dub

Longfingah - Cityopian Spirit
Jamaican Jazz auf dem Programm. In dieser Zeit entstanden drei weitere Alben mit Longfingahs Beteiligung. Danach beschäftigte sich Longfingah mehr mit Soundsystem Shows. 2006 nahm er schließlich sein erstes Soloalbum „Rebel Style“ auf. 2009 folgte mit  „Lo-Fi Youthz / Fly Over The Yard“ sein zweites Album. Sein drittes und bisher aktuellstes Album ist „Cityopian Spirit“ und wurde am 13.05.2011 veröffentlicht.

Dubmatix

Dubmatix und HoRo

Dubmatix Dubmatix

Longfingah, Sheriff, Dubmatix

Longfingah, Sheriff und Dubmatix

Longfingah Longfingah

Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014

Dubmatix Dubmatix

Longfingah + Dubmatix

Irgendwie hat sich die Reihenfolge der Auftritte verändert, denn nun folgt Bass Odyssey, die auf der Running Order eigentlich vor Dubmatix kommen sollten.

Bass Odyssey ist ein jamaikanisches Reggae- und Dancehall-Soundsystem. Es wurde 1989 von Keith Walford gegründet. Das Soundsystem gehört zu den beliebtesten von Jamaica und hat schon zahlreiche Trophäen bei Soundsystem Clashes nach Hause geholt. So zum Beispiel den World Clash 2012 in Jamaica, den Riddim Clash 2006, den New York Clash in 2006, 2007 und 2008, ebenso den UK Cup Clash und einige andere. Am 08. August diesen Jahres gibt es im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums von Bass Odyssey das Bass Odyssey Sound System Festival in Richmond, St. Ann, Jamaica.
Bass Odyssey - Sound System Festival

Bass Odyssey

Bass Odyssey Bass Odyssey

Bass Odyssey Bass Odyssey

Bass Odyssey

Bass Odyssey Bass Odyssey

Bass Odyssey

Bass Odyssey

Bass Odyssey

Da die Zeiger unserer Uhr schon wieder unerbittlich den Bereich des nächsten Tages in Angriff genommen haben, kämpfen wir uns in Richtung Ausgang und möchten den Ausblick auf den ersten Festivaltag damit bewenden lassen. Immerhin stehen uns noch drei wichtige Tage und Nächte bevor, die vollen Einsatz abverlangen.

Freitag – 01.08.2014

Heute wird das Programm auf den beiden Festivalbühnen erst gegen 17:15 Uhr eröffnet. Erfahrungsgemäß ist da nicht vor 17:00 Uhr mit dem Einlass zu rechnen. So ist es Freitags schon zum Programm geworden, auf dem „übrigen“ Festivalgelände ein paar Spaziergänge durchzuführen. Strahlend blauer Himmel und Sonne satt sorgen für Hochbetrieb in der Hase und auf den angrenzenden Wiesen. Die ansonsten auffällige Menschenansammlung mit Stühlen, Tischen und allen möglichen anderen Campingzubehör im Fluss neben der Wehrbrücke am Hastruper Weg ist heute nicht vorhanden. Ausgiebige Regenfälle der letzten Tage haben die Hase kräftig anschwellen lassen und das „Freiluftlokal“ im Fluss unmöglich gemacht.

Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014

Südlich der Hase am Gymnasium

Auf dem Gelände des Gymnasiums wurde natürlich wieder jeder Winkel von den Besuchern ausgespäht und für das Festivaltreiben umfunktioniert.

Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014 Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014 Reggae Jam 2014

Das ist doch glatt der pure Luxus! Das Zelt im Haus mit Discokugel über dem Eingang.

Gehen wir weiter in Richtung Dubcamp.

Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014

Das Dubcamp gleicht um diese Zeit eher einem Freibad als einem Soundsystem Areal. Die Nachwehen des gestrigen Abends bzw. des frühen Morgens sind noch deutlich zu spüren. Normaler Weise würde es hier auch erst ab 15:00 Uhr mit dem offiziellen Programm weiter gehen, aber die Getränkestände sollten wenigstens schon offen sein. Dort sieht es aber noch hoffnungslos chaotisch aus und kein Tropfen jedweder Art kann erworben werden. So sitzen hier alle buchstäblich auf dem Trockenen, wenn sie denn nicht gerade in der Hase schwimmen oder sich selber etwas mitgebracht haben.

Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014

Reggae Jam 2014

Am Dubcamp südlich der Hase

Nach geraumer Zeit der trockenen Entspannung zieht es uns zurück in Richtung funktionierender Gastronomie. Beim ölen der vertrockneten Kehlen betrachten wir die neue Attraktion des Festivals. Im Vorfeld und immer noch, gab und gibt es ja Diskussionen, warum man dieses Riesenrad, inzwischen „Bersenbrück Eye“ getauft, überhaupt hier braucht. Aber wen stört das, wer nicht fahren will muss ja nicht?! Wir sind ja auch nicht gerade die Nutzer von derartigen Rummelgerätschaften, aber den Ausblick über das Festivalgelände erleben zu können, reizt schon. Und das ist sicher der Hauptgrund dieser Idee.

Bersenbrück Eye Reiterstaffel

Das Bersenbrück Eye                                        Alle Jahre wieder - Polizei hoch zu Ross

Das Riesenrad der Firma Hanstein wurde extra aus Bremen für das Festival antransportiert, wiegt 120 Tonnen und hat 24 Gondeln, in denen jeweils 6 Personen Platz haben. Für 4,00 EUR kann man auf eine Höhe von 38 Meter hinauffahren und bekommt 5 Umdrehungen in zirka 4 Minuten. In der Nacht wird es von rund 20.000 Glühlampen erleuchtet und so auch zum guten Orientierungspunkt im Gelände. Also gut, kaufen wir uns einmal diesen kurzen Höhenflug und genießen den Ausblick über das Campingareal. Riesenrad fahren dürfte hiermit meine Premiere sein. Wer hätte das gedacht - ausgerechnet auf dem Reggae Jam.

Reggae Jam 2014 - Bersenbrück Eye

Reggae Jam 2014 - Bersenbrück Eye

Reggae Jam 2014 - Bersenbrück Eye

Reggae Jam 2014 - Bersenbrück Eye

Na das sind doch einmal paar ganz andere Campingplatz-Impressionen!

Reggae Jam 2014 - Bersenbrück Eye

Reggae Jam 2014 - Bersenbrück Eye Reggae Jam 2014 - Bersenbrück Eye

Suche den Sheriff! ;-)

Für alle Verweigerer oder Wiederholungstäter - hier könnt ihr noch einmal kurz einsteigen.



Video: Fahrt auf dem "Bersenbrück-Eye"

Ein reichliches Stündchen vor den Bühnenshows treten wir noch einmal kurz den Heimweg an, um unsere Ausrüstung zu holen und eine persönliche Runderneuerung durchzuführen.
Wieder auf dem Rückweg, ein Stück außerhalb des Stadtzentrums, treffen wir Doreen Shaffer, die legendäre Sängerin der Skatalites, die wir natürlich freudig begrüßen und gleich ins Gespräch ziehen. Fast 9 Jahre ist es inzwischen her, als wir uns das letzte Mal getroffen haben. So erfahren wir schon, in welcher Besetzung die Skatalites heute auftreten werden. Urmitglied Lester Sterling und Ken Stewart sind auch dabei. Sehr schön. Auf der Website der Skatalites und aus vielen Videos ihrer letzten Auftritte war leider nicht so eindeutig zu entnehmen, wie sie sich aktuell aufgestellt haben.

Doreen Shaffer Doreen Shaffer

Doreen Shaffer

Als wir gegen 17:00 Uhr am Einlasspunkt des Stiftshofes eintreffen, zuckt sich noch nichts an der langen Schlange. Offenbar haben wir wie im Supermarkt wieder einmal die falsche „Kasse“ genommen. Was ist nur hier los? Inzwischen hören wir schon aus der Ferne die Eröffnung des Festivals von der Bühne, als man sich endlich bequemt, die ersten Leute einzulassen. Drinnen angekommen ist aber schon Hochbetrieb. Der andere Einlass muss also funktioniert haben. Kann ja auch nicht anders sein. Schließlich kann man ja nicht ohne Publikum eröffnen. An den Händlerständen wird aber immer noch kräftig gebastelt. Schätzungsweise 30% des Gesamtaufgebots ist noch mächtig am Schwitzen. Auch der Merchandise Shop des Festivals sieht noch völlig leer aus.

Geraume Zeit später sind neben den vielen Leuten im Shop endlich auch die ersten Angebote aus den Kisten zur Präsentation gelangt. Uns interessiert der angekündigte Bildband aus Anlass des 20-jährigen Festivaljubiläums. Laut Sheriff haben für das Buch 15 verschiedene Fotografen mehr als 30.000 Fotos zur Verfügung gestellt. In einer ersten Vorauswahl ist man dann immer noch auf 7.000 Bilder gekommen. In einer zeitaufwendigen Endauswahl sind schließlich rund 630 Bilder übrig geblieben. Schade ist nur, dass die Fotos überwiegend aus den letzten 3 Jahren stammen. Das Buch kann auch über den Shop der Reggae Jam Website erworben werden.
20 Jahre Reggae Jam

Ausser in dem Buch kann man sich die Fotos auch in einer Ausstellung in der Turnhalle des Gymnasiums ansehen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit vor ein paar digitalen Bilderrahmen mit kleineren Bildern zu verweilen, die es nicht bis zum Druck geschafft haben oder dafür eben zu klein waren. Ein paar Videos und alle T-Shirts der Festivalgeschichte gibt es ebenfalls zu sehen.

Nach den ersten informatorischen Rundgängen auf dem Gelände, die mit Untermalung der Bersenbrücker Band Lion Teeth und des Berlin Boom Orchestra erfolgen, finden wir nun endlich Zeit für die Bühnen.

20 Jahre Yellow Umbrella treffen jetzt auf auf 20 Jahre Reggae Jam. Da wird einem der Zeitraum der Festivalgeschichte erst so richtig bewusst.
Yellow Umbrella war im vorigen Jahr mit ihrem Reggaehasen Boooo schon mit im Programm. Ihr musikalisches Repertoire kam dabei nur auszugsweise mit zum Einsatz. Heute nun wieder auf der Festivalbühne rein musikalisch ohne Boooo.
Das letzte Studioalbum von Yellow Umbrella ist das 2010er „A Thousand Faces“. Am 25. November 2011 folgte ihr Live Album „Yellow Umbrella Live At The Groovestation“.
Am 10. + 11. Oktober wird das Jubiläum der Band ausgiebig in der Dresdner Scheune gefeiert. Obwohl Yellow Umbrella inzwischen über Dresden, Leipzig, Berlin und Reims verstreut ist, hat man Dresden als Gründungs- und Heimatstadt für die Fete ausgewählt.  Am ersten Tag gibt es die ersten 10 Jahre und am zweiten Tag die nächsten 10 Jahre. Besonders spannend wird dabei werden, dass man auch auf frühere Bandmitglieder zurückgreifen wird. So wird auch Gründungsmitglied Enrico Mildner alias Mr. Mild Ericson die alten Zeiten frisch aufwärmen. Wir werden berichten!
Yellow Umbrella - A Thousand Faces

Yellow Umbrella - Live At The Groovestation

Yellow Umbrella

Yellow Umbrella Yellow Umbrella

Yellow Umbrella

Yellow Umbrella Yellow Umbrella



Live Video: Yellow Umbrella - No Woman In A Rudeboy-Company

Yellow Umbrella

Yellow Umbrella Yellow Umbrella

Yellow Umbrella

Yellow Umbrella Yellow Umbrella

Yellow Umbrella Yellow Umbrella

Yellow Umbrella



Live Video: Yellow Umbrella - Salomo

Wie immer geht es sofort auf der Nachbarbühne weiter, auf der Co-Moderator D-Flame mit der House of Riddim Band an der Reihe ist. Wer noch nicht hier war, muss wissen, dass auf zwei nebeneinander stehenden Bühnen gespielt wird. Während auf der einen Bühne performt wird, ist man auf der anderen mit Aufbau und Proben für den nächsten Act beschäftigt. Eine Bühnenwanderung ist nicht unbedingt nötig, da man beide Bühnen ganz gut im Blickfeld hat.

D-Flame mit der unverkennbaren und alles übertönenden Kontrabassstimme, lässt sich schwer einem Genre zuordnen. Ob nun HipHop, Rap, Reggae oder Dancehall, „Die Flamme“ hat für alle etwas dabei.
Daniel Kretschmer, alias D-Flame, wurde am 19.09.1971 geboren und kommt aus Frankfurt a. M.. Seine musikalische Laufbahn begann Ende der 80er Jahre in der Frankfurter HipHop-Szene. Sein Debutalbum „Basstard“ wurde im Jahr 2000 veröffentlicht. Inzwischen ist er mit „Stress“ bei seinem 5. Album angelangt, welches am 14.11.2008 erschien.
D Flame - Stress

D-Flame

D-Flame D-Flame

D-Flame

D-Flame D-Flame

D-Flame

D-Flame D-Flame

Abdelali Mourid

Abdelali Mourid



Live Video: D-Flame - Ich bin verliebt + Heisser Medley / Bam Bam Riddim

Dann wieder zurück zur rechten Bühne. Jetzt kommt mit den Skatalites die erste Legende des Tages.

Die Gründung der Skatalites geht auf die Jahre 1963-64 zurück. Somit haben sie schon 30 Jahre früher angefangen zu spielen, bevor das Reggae Jam aus der Taufe gehoben worden ist. 50 Jahre Skatalites, einfach unglaublich. Wenn auch mit Lester „Ska“ Sterling nur noch ein einziges Gründungsmitglied übrig ist, hat sich der Stil der Band bis heute erhalten. Die Skatalites sind pure jamaikanische Musikgeschichte und Grundstein des heutigen Reggae, der sich aus Ska über den Rocksteady entwickelt hat. 
The Skatalites - Walk With Me

The Skatalites

The Skatalites Ken Stewart

The Skatalites The Skatalites

The Skatalites

The Skatalites The Skatalites

Lester Sterling                                                  Val Douglas

Dem Schaffen der Skatalites sind inzwischen über 30 Alben entsprungen. Nach 5-jähriger Pause, seit dem 2007er „On The Right Track“, veröffentlichten sie am 22. Mai 2012 mit „Walk With Me“ wieder ein neues Album. Die Scheibe gibt es mit zwei verschiedenen Covern von zwei verschiedenen Labels zu unterschiedlichen Veröffentlichungsdaten. Der Inhalt ist aber identisch.
Nach einer kurzen Instrumentalphase kommt schließlich Doreen Shaffer auf die Bühne um ihre Klassiker zu präsentieren.



Live Video: The Skatalites & Doreen Shaffer - Sugar Sugar

Doreen Shaffer

Doreen Shaffer Doreen Shaffer

Doreen Shaffer

Doreen Shaffer



Live Video: The Skatalites & Doreen Shaffer - Simmer Down

Lester Sterling Ken Stewart

Val Douglas

Weiter geht es mit den Instrumentalhits der Skatalites.



Live Video: The Skatalites - Rock Fort Rock

Lester Sterling Lester Sterling

Lester Sterling

Ken Stewart The Skatalites

Lester Sterling

Ein Video haben wir noch, bevor wir den Ska verlassen und zum nächsten Künstler des Abends kommen.



Live Video: The Skatalites - 4/4 - ...

Lester Sterling The Skatalites

The Skatalites

Nach der Show ist es natürlich Pflicht, zumindest noch einmal der Legende Lester „Ska“ Sterling Respekt zu zollen. Lester wurde am 31.01.1936 geboren und wird somit in anderthalb Jahren die 80 erreichen. Lester freut sich der Nachfrage, spielt noch ein wenig hinter der Bühne auf seinem Saxophone und posiert für eine kleine Foto-Session verschiedener Fotografen und Musiker.

Lester Sterling Lester Sterling

Lester Sterling & Sheriff

Lester Sterling und Sheriff
 
Nebenan sollte nun eigentlich Terry Linen auftreten. Warum er nicht gekommen ist, haben wir wegen unserem Backstageausflug irgendwie verpasst. Jedenfalls steht nun Vido Jelashe auf der Bühne, der nach der Running Order gar nicht vorgesehen war. Aber wie schon eingangs erwähnt, ist man beim Reggae Jam für solche Fälle bestens gerüstet. Eine ganze Reihe von Artists sind hier als Gäste auf dem Gelände, ohne einen festen Programmpunkt oder längeren Auftritt zu haben. Da wären zum Beispiel noch Teacha Dee, Roughhouse, Anthony Locks, Still Cool, Exile Di Brave und viele andere, nur um einige zu nennen.

Vido Jelashe wurde 1967 als Vuyani Mbutuma in den Ghettos von Guguletu, Cape Town, in Südafrika, geboren. Seine musikalische Laufbahn begann während seiner Hochschuljahre, als er mit den Reggae Regulars spielte. Danach folgten die Black Sufferers, und später sang er für die Heavy Fantastics. Er studierte an der Musikschule M.A.P.P. in Kapstadt und erlangte das Diplom für Jazz. In der Zeit von 1993 bis 1996 arbeitete er mit Livin' Spirits zusammen, die ihn nach Deutschland brachten.  Vido Jelashe - Babylon Must Go Down
Ende 1996 startete Vido seine Solokarriere und tourte mit der Band The Growing Tree durch ganz Europa. Besonders bekannt und erfolgreich wurde Vido mit „Babylon A Take Control“ auf dem „Superior Riddim“, produziert von Pow Pow Productions. Ja und alles Weitere ist Geschichte. Jetzt warten wir nur noch ganz gespannt auf ein richtiges Soloalbum. Fotos und Links zu Berichten anderer Events inklusive Videos findet ihr hier.

Video Jelashe

Video Jelashe Vido Jelashe

Vido Jelashe

Vido Jelashe

Jetzt legen wir erst einmal eine Pause ein. I-Fire schauen und hören wir uns dieses Mal nur aus der Ferne an. Wir haben Exile di Brave entdeckt und kommen zu unserer nächsten Werbepause für „Moa Fire II“. Die Fotos sind mit zwei Videos verlinkt, von denen ihr auf keinen Fall das rechte verpassen solltet. Exile Di Brave und No Maddz sind dort bei einem Abstecher zum Da Sandwichmaker zu sehen.

Exile Di Brave Exile Di Brave

Exile Di Brave mit Moa Fire II und seinem Beitrag darin.

Clayton Johnson, alias Exile Di Brave, kommt aus Portmore, Jamaica und begann seine musikalische Laufbahn 2003 noch mit HipHop, als er auf dem College war. Er wurde aber bald vom Reggae magisch angezogen und erweiterte sein musikalisches Spektrum. Am 10. Januar 2013 veröffentlichte er mit „The Calling“ sein Debutalbum.
Unser Treffen mit dem hyperaktiven Linkshänder ist ein wenig anstrengend. Alles was er tut ist von unbändiger Eile getrieben, obwohl er alle Zeit der Welt hat. In Moa Fire blättert er wie in einer verrissenen Tageszeitung, 
Exile Di Brave - The Calling
dass uns Angst und Bange wird. Ich sehe in Gedanken schon die Seiten davon fliegen. Zum Glück geht aber alles gut, und wir können Moa Fire nach der Tortur wieder sicher verpacken.

Exile di Brave Exile di Brave

Zurück zur Bühne. Little Kirk und die House of Riddim Band haben gerade mit ihrem Auftritt begonnen.

Kirk Davis alias Little Kirk, geboren am 28.12.1970, kommt aus Jamaica und war zuletzt vor zwei Jahren beim Raggae Jam. Wer die Leibesfülle von ihm betrachtet wird kaum auf den Gedanken kommen, dass er der Bruder von Beenie Man ist. Aber so gewichtig der "Little" Kirk auch ist, genauso big und vielseitig kann er bei der Präsentation seiner Songs sein. Ob Dancehall, Reggae, Gospel Reggae, Pop oder gefühlvolle Balladen - man kann alles von ihm haben. Little Kirk wuchs in Kingstoner Stadtteil Waterhouse auf und begann seine musikalische Laufbahn 1981, als er an einem
Kirk Davis -
Talentwettbewerb teilnahm. Kirk gewann den Hauptpreis und wurde von Patrick Roberts engagiert, um für sein Shocking Vibes Label zu arbeiten. Im Zeitraum 1985 bis 2007 hat er 7 Alben veröffentlicht. 

Kirk Davis

Kirk Davis Kirk Davis

Kirk Davis



Live Video: Kirk Davis - Fade Away

Kirk Davis sieht sich inzwischen nicht als Rasta. Er gehört eigentlich mehr in den Bereich des Gospel-Reggae. Im Mai 2008 veröffentlichte er mit „Don´t Deny Me“ sein "Debutalbum" in diesem Genre und brachte so seine Überzeugung zum Ausdruck. Seine Dreadlocks sind inzwischen auch einer Kurzhaarfrisur gewichen. Auf die Frage „warum“ antwortet er aber ganz praktisch: „Ich habe immer so geschwitzt im Nacken. So ist es viel besser.“

Kirk Davis

Kirk Davis Kirk Davis



Live Video: Kirk Davis - Ghetto People Broke Medley

Kirk Davis Kirk Davis

Kirk Davis Kirk Davis



Live Video: Kirk Davis - Don´t Want To Lose Your Love + Let Jah Light Shine

Sheriff

Kirk Davis & Sheriff

Kirk Davis Kirk Davis

Nach Kirk Davis schauen wir uns wieder ein wenig in der Nähe um. Die Artists geben sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand und so gibt es immer wieder jemand zu entdecken.
Protoje ist auch schon eingetroffen und steht ganz allein, abseits günstiger Bühnenausblicke in der Dunkelheit. So können wir in aller Ruhe ein paar Fotos sichten und signieren lassen.

Protoje Protoje

Protoje

Ebenso steht L.U.S.T. ganz entspannt am Zaun und verfolgt den Auftritt von RDX.

L.U.S.T.

L.U.S.T. - Tony Curtis, Thriller U, Lukie D, Singing Melody

Schauen wir auch noch kurz nach RDX und der Dub Akom Band.

Das Dancehall-Duo RDX besteht aus Deejay Renegade, bürgerlich Carlton Williams und dem Sänger Delomar, bürgerlich Andre Bedward und kommt aus Jamaica. Im Jahr 2003 begannen sie ihre musikalische Laufbahn mit der Gruppe „Xsytment Gang“, bevor sie 2006 ihre eigene Gruppe „RDX“ gründeten. Seitdem präsentieren sie u. A. Dancehall der härtesten Gangart, so dass sich Youtube sogar bemüßigt fühlt, bei einigen Videos vor dem Abspielen dem Nutzer die Altersfrage zu stellen. Es gibt aber auch sanftere Töne wie beim nebenstehenden "Touch 1010".
RDX - Touch 101
Das für diesen Sommer angekündigte Album „Soul Poetry“ war zur Stunde noch nicht zu finden. Angekündigt ist es erstaunlicher Weise als Reggae- und nicht als Dancehall-Album

RDX RDX

RDX RDX

Die beiden kommen zusammen auf vier Armbanduhren und jede zeigt eine andere Zeit an. Keine der Uhrzeiten stimmt, ob nach deutscher oder jamaikanischer Zeit. Kann das mal jemand aufklären?



Live Video: RDX - The Hustle + ...

Dann wieder Schwenk zur linken Bühne. Jetzt kommen die Höhepunkte des Nachtprogramms. Die Band The Indiggnation hat bereits Aufstellung genommen. Sie werden für Jesse Royal und natürlich Protoje spielen.

Jesse David Leroi Grey, alias Jesse Royal, wurde am 29. April 1989 geboren und kommt aus Jamaica. Seine frühen Kindesjahre wuchs er in Maroon Town auf, bevor die Familie Ende der 90er nach Kingston zog. Durch seine Schulfreundschaft zu Daniel „Bambaata“ Marley, dem Sohn von Ziggy Marley, waren die Weichenstellungen für die Zukunft nahezu vorbestimmt. Beide teilten und entwickelten ihre Leidenschaft zur Musik immer weiter. Mit Hilfe des langjährigen Freundes Curt „Qban“ White folgten die ersten eigenen Kompositionen.
Jesse Royal - In Comes The Small Axe - Mixtape
Nach der Schule war es seine Beziehung zu Kareem „Remus“ Burrell, Sohn von Fatis Burrell (Xterminator Label), die ihn weiter voran brachte. Schließlich produzierte Fatis auch seine ersten Singles, die weltweit für Beachtung sorgten. Nach dem im Mai 2012 erschienenen Debut-Mixtape „Misheni“, gibt seit 09.05.2013 ein weiteres Mixtape mit dem Titel „In Comes The Small Axe“ mit stolzen 22 Tunes.

Jesse Royal

Jesse Royal Jesse Royal



Live Video: Jesse Royal - Singing The Blues

Jesse Royal

The Indiggnation

Jesse Royal Jesse Royal



Live Video: Jesse Royal - Modern Day Judas

Indiggnation Indiggnation

Jesse Royal



Live Video: Jesse Royal - 3/3 - ...

Ohne Unterbrechung geht es weiter mit Protoje.

Oje Ken Ollivierre, alias Protoje, wurde am 14.06.1981 in Jamaika geboren. An seinem musikalischen Erfolg ist maßgeblich sein Cousin Don Corleon (Don Corleon Records) beteiligt. Er gehört neben Chronixx, Kabaka Pyramid und einigen anderen zur neuen Roots Reggae Bewegung Jamaikas. Er fühlt sich dem Sound des Roots Reggae der 80er Jahre verbunden und ist bekennender Michael Rose / Black Uhuru Fan. Dementsprechend klingen auch einige seiner Titel wie neue Black Uhuru Stücke, nur mit anderem Sänger.  Protoje - The 8 Year Affair
Dies kommt natürlich nur zum Tragen, wenn er mit seiner Band The Indiggnation auftritt. Er war vor drei Jahren schon einmal hier, damals noch ohne Band. Protojes neues und zweites Album „The 8 Year Affair“ wurde am 12.02.2013 bei Don Corleon Records veröffentlicht.

Protoje

Protoje Protoje



Live Video: Protoje & Indiggnation - 1/6 - Dread



Live Video: Protoje & Indiggnation - 2/6 - Who Dem A Program

Protoje Protoje



Live Video: Protoje & Indiggnation - 3/6 - This Is Not A Marijuana Song

Und nun „Rasta Love“. Leider kommt Ky-Mani Marley erst am Sonntag, sonst hätte es ein reales Duett geben können.



Live Video: Protoje & Indiggnation - 4/6 - Rasta Love

The Indiggnation

Protoje The Indiggnation

Protoje



Live Video: Protoje & Indiggnation - 5/6 - Hail Ras Tafari

„Hail Ras Tafari“ ist einer jener Titel, aus dem man gut seine Verbundenheit zu Black Uhuru heraushören kann.

Protoje Protoje

Protoje

Letztes Video des Berichtes und auch letztes Stück der Show ist „Kingston Be Wise“. Endlich einmal voll ausgespielt. Protoje steigt zur Freude der Fans in den Fotograben herab und sorgt somit für zusätzliche Begeisterung.



Live Video: Protoje & Indiggnation - Kingston Be Wise

Das war doch wieder einmal was, oder!? Inzwischen hat sich aber leider auch schon wieder über eine halbe Stunde Verzug aufgebaut. Wo das nur immer wieder herkommt? Gyptian ist der nächste Artist auf der Running Order. Und jetzt gibt es auch noch zusätzliche Zeitverluste, weil irgendetwas an der Truppe klemmt. Hoffentlich fällt das nicht dem letzten Programmpunkt auf die Füße. Dafür treffen wir schon einmal Earl Sixteen und sind so bestens ausgelastet. Der Earl staunt nicht schlecht, wo wir die alte CD ausgekramt haben, die wir ihm zur Signierung übergeben.

Earl Sixteen Earl Sixteen

Earl Sixteen Earl Sixteen - Songs For A Reason

Earl Sixteen + Albumcover "Songs For A Reason" (1982/98)

Dann ist es schließlich so weit, und die Show mit Gyptian kann beginnen.

Windel Beneto Edwards, alias Gyptian, kam am 25.10.1983 in Jamaica zur Welt. Elterlich vorbelastet kam er bereits früh zur Musik. Mütterlicherseits über den Kirchengesang und über den Vater, ein Rastafari, der selbst zeitweilig im Musikgeschäft tätig war. Auf diesem Wege lernte er auch den Musikproduzenten Ravin Wong aus Portmore kennen. In dessen Studio nahm er auch 2005 seine Debut-Single „Serious Times“ auf. Der Song machte Gyptian auf einen Schlag bekannt und zog zahlreiche Angebote nach sich.
Gyptian - Sex, Love & Reggae

2006 erschien schließlich sein Debutalbum „My Name Is Gyptian“ bei VP-Records. Inzwischen ist er am 25.10.2013 bei seinem sechsten Album angelangt, welches auch noch den Namen „Sex, Love & Reggae“ trägt.

Gyptian

Gyptian Gyptian



Live Video: Gyptian - Butterfly (Good Love Riddim) + Jah Jah See Dem A Come (Culture)

Neben seiner Band hat Gyptian zwei Backgroundsinger und einen Deejay mitgebracht. Wozu der noch gut sein soll, kommt nicht so recht bei jedem an. Es wird bei Gyptian eigentlich niemand gebraucht, der die Massen noch extra pushen muss. Manch einem geht das ständige Gerufe nach „Sex, Love and Reggae“ und anderem Geplapper in Richtung Ladies regelrecht auf die Nerven. Wahrscheinlich auch noch deshalb, weil nicht jeder weiß, dass „Sex, Love and Reggae“ Gyptians aktueller Albumtitel ist, der somit indirekt der Massive eingebleut wird.

Gyptian Gyptian

Gyptian

Gyptian Gyptian



Live Video: Gyptian - Mama Don´t Cry + ...

Gyptian Gyptian

Dann gibt es mit Andrew Anthony Reid einen Gastsänger.



Live Video: Andrew Anthony Reid + Gyptian - ...

Gyptian



Andrew Anthony Reid. Noch ´ne Weile so weiter und die Hose liegt auf den Planken! ;-)

Gyptian



Live Video: Gyptian - Beautiful Lady + Hold You

Soweit zu Gyptian. Gehen wir wieder zur linken Bühne, zum letzten Programmpunkt der Nacht, mit Addis Pablo & Suns Of Dub. Earl Sixteen hat man zwar auf der Running Order nicht erwähnt, aber wer die "Bestätigt" Bilder noch im Kopf hat, wird ihn nicht vergessen haben.

Earl John Daley, alias Earl Sixteen, wurde am 09.05.1958 in Kingston, Jamaica, geboren. Seine musikalische Laufbahn als Sänger begann bei der Gruppe "The Flaming Phonics". Wegen seiner Musik-Karriere verließ er vorzeitig die Schule. Später trennte sich die Gruppe und Earl konzentrierte sich auf seine Sololaufbahn. 1975 nahm er beim Produzenten Joe Gibbs seine erste Single "Malcolm X" auf, ein Song den sein Schulfreund Winston McAnuff schrieb. Ja und wie es weiter geht, könnt ihr hier nachlesen. Inzwischen hat es Earl Sixteen auf mehr als 20 Alben gebracht. Das jüngste Werk heißt "Gold Dust" und wurde am 14.07.2014 veröffentlicht.
Addis Swaby, alias Addis Pablo, ist der Sohn des legendären Augustus Pablo und kommt ebenfalls aus Jamaica. Wie sein Vater hat er für sich den Dub und das Spielen auf der Melodica entdeckt. Leider konnte das Augustus Pablo nicht mehr miterleben, da Addis erst lange nach dem Tod seines Vaters damit begann auf der Melodica zu spielen. Inzwischen ist am 28.03.2014 sein erstes Album "In My Fathers House" erschienen.
Earl Sixteen - Gold Dust

Addis Pablo - In My Fathers House

Freuen wir uns darauf, dass nun das Erbe des Augustus Pablo von seinem Sohn wieder belebt wird und die Magie der Melodica in Reggae und Dub wieder zu hören ist.

Earl 16 Earl 16

Passend zu seinem musikalischen Werdegang hat Earl 16 auch noch ein Malcolm X T-Shirt angezogen.



Live Video: Earl Sixteen & Suns Of Dub - 1/3 - ...

Earl Sixteen Suns Of Dub

Suns Of Dub



Live Video: Earl Sixteen & Suns Of Dub - 2/3 - Freedom

Schließlich kommt auch noch Addis Pablo auf die Bühne und beginnt mit seinem Einsatz. So richtig kann sich aber der Klang der Melodica nicht entfalten. Gegenüber den anderen Instrumenten klingt sie etwas zu leise. Man hat es sich etwas anders vorgestellt, zumindest wenn man weiß wie das klingen kann und muss. Addis kommt auch viel zu kurz bei der Show weg. Der Zeitverlust des Abends ist sicherlich die Ursache. So wird das nicht geplant gewesen sein.

Addis Pablo

Addis Pablo Addis Pablo

Addis Pablo



Live Video: Earl Sixteen & Addis Pablo & Suns Of Dub - 3/3 - Stop Them Jah

Der gemeinsame Auftritt von Earl Sixteen und Addis Pablo ist kein Zufall, immerhin hat der Earl auch schon mit Augustus Pablo sehr erfolgreich zusammengearbeitet.
Zum Schluss entert auch noch Exile Di Brave die Bühne, der auf dem Debutalbum von Addis Pablo mit dem Stück  „To The Chief Musician“ vertreten ist. 

Earl 16, Exile Di Brave, Addis Pablo

Exile Di Brave + Addis Pablo

Addis Pablo Exile Di Brave

Exile Di Brave + Addis Pablo

Exile Di Brave & Addis Pablo

Soweit die Bühnen-Shows am ersten Tag. Letzter Programmpunkt sind Gespräche mit Addis Pablo im Presseraum des Festivals. Jetzt haben wir mehr Zeit und können ganz entspannt daran teilnehmen.

Addis Pablo Addis Pablo

Addis Pablo Addis Pablo

Addis Pablo Addis Pablo

Addis Pablo im Presseraum

Das Festivalgelände ist inzwischen nahezu leer gefegt. Schon nach Gyptian hatte es zu einiger Auflockerung geführt, da speziell für ihn zusätzliche Fans angereist waren. Apropos Gyptian, schauen wir doch einmal, ob er sich vielleicht noch irgendwo im Backstage aufhält. Einige Bandkollegen weisen uns den Weg, bis wir vor einem Hammer stehen, der gerade zur Abfahrt anspringen sollte. Wir haben Glück und Gyptian lässt sich noch auf ein paar Worte und Fotos ein.

Gyptian Gyptian

Gyptian - My Name Is Gyptian Gyptian

Gyptian und sein Albumover von "My Name Is Gyptian" (2006 VP Records)

Dann wird es aber Zeit den Heimweg anzutreten, denn morgen bzw. heute schon erwartet uns der Festivaltag mit dem längsten Bühnenprogramm. Anderenorts ist aber immer noch kein Ende abzuhören. Durch die Straßen von Bersenbrück hallen hinter jeder Ecke die Soundwellen aus einer anderen Richtung, dass man gar nicht einordnen kann, wo genau die Quelle ist. Der Wind steht heute schlecht für Bersenbrück. Es ist ziemlich laut in der Stadt. Hoffentlich gibt´s keinen Ärger!

Copyright: www.reggaestory.de
Text und Videos: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim

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