Wer zum Riff bei Pwani
Mchangani wandern möchte, braucht an erster Stelle ein paar
stabile Badeschuhe. Die nächste wichtige Zutat ist
natürlich Niedrigwasser bei ablaufender Flut. Eine
Kopfbedeckung, Sonnenschutz und ein Fotoapparat sollten auch nicht
fehlen. Hilfreich
kann zusätzlich ein stabiler Stock sein, mit dem man sich an
bestimmten
Stellen abstützen, Tiefenmessungen oder andere Untersuchungen
vornehmen kann.

Bild 341:
Satellitenaufnahme der Riffstruktur beim Neptune Pwani Beach Resort
(Google Map)
Die östliche Riffkante ist zirka 1.500 m vom Strand entfernt.
Da man aber niemals geradeaus gehen kann, muss man schon mit
über 2.000 m Fußweg und Waterei für eine
Strecke rechnen. Ein relativ einfacher und schneller Weg befindet sich
ein Stück südlich des Neptune Pwani Beach Resort.
Rein optisch ist dieser Pfad sogar aus dem Weltall erkennbar. Soweit
können wir vor Ort natürlich nicht den
Überblick gewinnen, aber man kann es schon auch so erkennen.
Wer sich keine Eigenerkundung zutraut, kann immer noch auf die
Beach-Boys zurückgreifen, die für ein besser vorher
auszuhandelndes Trinkgeld, sich um eine Begleitung reißen. Es
wird sogar schwierig, unbeobachtet und unbehelligt, die ersten paar
hundert Meter in Richtung Riff zu kommen. Da muss man ganz bestimmt
eine Begleitung ablehnen, um seine Ruhe zu haben. Es ist
wirklich ganz gefahrlos, die Wanderung allein durchzuführen,
wenn man seinen Weg und die Zeit genau im Auge behält.

Bild 342:
Algengärten bei Pwani Mchangani - Satellitenaufnahme (Google
Map)
Zwischen Riff und Strand befinden sich unzählige
Algengärten, die während dem Niedrigwasser von den
jeweiligen Besitzern gepflegt werden. Wenn man durch das seichte Wasser
stiefelt, scheint es schwer nachvollziehbar, wie jeder seine eigenen
Algen überhaupt immer wieder finden kann.
Für eine Riffwanderung sind die Algengärtner die
beste Uhr, wann der Rückweg anzutreten ist, wenn man die
Flutzeiten nicht kennt. Einen Gezeitenkalender, wie man ihn bei uns an
der Nordsee überall bekommen kann, gibt es hier leider nicht.


Bild 343 + 344:
Bei Pwani Mchangani
Das sieht schon einmal ganz gut aus, um die Wanderung langsam zu
beginnen und bereits angreifende Führer abzuwehren.

Bild 345:
Algengärtner an der Küste von Pwani Mchangani
Hat man den Strandbereich erst einmal hinter sich gelassen, kehrt
schnell Ruhe ein. Zumindest wenn man den Gärtnerrinnen mit der
Linse nicht zu nahe kommt. Dagegen hilft nur einen Geldbeutel mitnehmen
oder reichlich Distanz bewahren. Aber wer nimmt schon Geld zur
Riffwanderung mit? Ihr wisst es jetzt zum Glück besser.



Bild 346 - 348:
Riffwanderung bei Pwani Mchangani
Wer Einblicke in das Leben am Riff bekommen möchte, ist vor
dem relativ toten Hauptriff besser aufgehoben. Also zwischen Strand und
Riff. In dem recht vielfältigen Gebiet muss man aber schon ein
wenig Geduld haben und sich etwas Zeit mitnehmen.




Bild 349
- 354:
Korallen und Seeigel am Riff
Trotz Badeschuhe ist Vorsicht geboten, wo man hintritt.
Einerseits um nichts zu beschädigen und andererseits ist nicht
jeder Badeschuh so gut, dass er jeden Seeigelstich abwehren kann. Bei
unebenem Grund, kann man sich auch ganz schnell einen Stich von der
Seite einhandeln.

Bild 355: "Insel"
Das ist natürlich keine Satellitenaufnahme von einer einsamen
Insel, sondern nur ein kleines Sandgebilde von wenigen Zentimetern
Größe.




Bild 356 - 359:
Riffwanderung bei Pwani
Mchangani
Bild 357 + 358: Blick zur Seebrücke vom Melia Zanzibar (Zoom
lässt grüßen)
Gehen wir noch ein par Schritte auf dem äußeren
Riff entlang. Die Farbe wechselt jetzt in einen Braunton
hinüber. Viel zu sehen gibt es
hier nicht, wenn nicht gerade irgendwo ein Loch in der Riffstruktur
ist, wo sich etwas Leben bei der ablaufenden Flut gefangen hat.




Bild 360 - 363:
Die Riffkante ist erreicht
Begeben wir uns wieder in die andere Richtung und stöbern noch
ein wenig vor dem Riff herum.




Bild 364 - 369:
Seesterne und Schlangensterne
Die Seesterne gibt es in allen möglichen
Farbzusammenstellungen, da werden der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Findet man Schnecken im Riff, sind diese stets bewohnt. Selbst wenn der
ursprüngliche Eigentümer verstorben sein sollte, hat
sich längst irgendein Krebs dem Haus bemächtigt. Das
scheinbar leere Gehäuse bringt nach geduldigem Warten schon
bald den neuen Bewohner ans Licht.




Bild 370 - 373:
Algengärten vor der Küste von Pwani Mchangani
Ist man im Bereich der Algengärten wieder angelangt, ist der
weitere Weg für jederman ein Kinderspiel. Den Stock brauchen
wir jetzt ganz sicher nicht mehr.




Bild 374 - 377:
In den Algengärten bei Pwani Mchangani
Die Algen sind an Schnüren befestigt, die zwischen den
sichtbaren Stöcken gespannt sind. Die hier
gezüchteten
Algenarten sind aus Asien eingeführt und werden nach der Ernte
und Trocknung, auch wieder nach Asien exportiert.
Größter Abnehmer ist China, wo die Algen in der
Arznei- und Kosmetikindustrie eingesetzt werden. Wegen der
ständigen Arbeit der Frauen im Salzwasser bei starken
Sonnenreflexionen, führt das oft zu Arthritis
(entzündliche Gelenkerkrankung) und auf Dauer zur
Verschlechterung der Sehkraft.


Bild 378 + 379:
Der Strand ist wieder in greifbarer Nähe - Die Flut kann jetzt
kommen
Auf dem letzten Bild kann man jetzt auch ganz gut erkennen, wo der
günstigste Start für diese Wanderung liegt. Dies
natürlich nur für den Fall, wenn man es bequem und
schnell haben will. Ob man dabei viel zu sehen bekommt, ist allerdings
eine andere Frage.

Bild 380:
Krabbenkolonie am Strand
Am Strand sind immer wieder große Flächen zu finden,
die aussehen, als hätte jemand kleine Perlen verstreut. Das
ist das
Endprodukt vieler kleiner Krabben, die nur zirka 10 mm
groß
sind. Bei der geringsten Bewegung verschwinden sie in ihren
Löchern. Man muss schon etwas Geduld aufbringen, um sie
überhaupt zu sehen zu bekommen.


Bild 381 + 382:
Krabbenarbeit - Wie schaffen die das nur von einer Flut zur
nächsten?
Wenn man in aller Ruhe eine Riffwanderung wie diese unternehmen
möchte, sollte man schon anderthalb bis zwei Stunden einplanen.



Bild 383 - 385:
Am Strand von Pwani Mchangani
Ich bin zeitig genug zurück. Weit hinten am Horizont sind
immer noch vereinzelte Wanderer zu entdecken. Die sollten zwar nicht
zur Orientierung dienen, aber die Algengärtnerrinnen sind auch
noch alle voll beschäftigt.
Copyright: www.reggaestory.de
Fotos: Peter Joachim
Text: Peter Joachim
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