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JAMBO ZANZIBAR
Jozani-Forest,
Gewürzfarm und Persische Bäder
Ein Fotoalbum - Teil 2
Der Jozani-Forest liegt im
südlichen Teil der Insel, nördlich der Orte Pete und
Muungoni oder südlich der Chwaka Bay. Dort kann man noch den
Urwald der Insel antreffen, wie er vor den arabischen
Abholzungsmaßnahmen ausgesehen hat. Es ist das letzte
Stückchen Urwald von Unguja und wurde 1960 unter Schutz
gestellt. Für das Betreten des Geländes ist eine
Eintrittsgebühr und ein offizieller Führer
erforderlich. Das Urwalderlebnis ist so leider von Lust und Kenntnis
des Führers abhängig. Es gibt lange und kurze Wege,
und die letzteren genießen leider hohe Beliebtheit bei den
Führern. Hauptsache es werden die berühmten
Colobus-Affen präsentiert, und dann ist der Plan auch schon
erfüllt. Man sollte also bei der Wegewahl etwas
hartnäckig bleiben und jede Abzweigung hinterfragen. Sonst ist
man schnell wieder am Ausgangspunkt angelangt und hat nicht viel von
der umfangreichen Tier- und Pflanzenwelt gesehen.

Bild
009:
Dorflokal
Unterwegs sammeln wir unseren Führer ein und warten an einem
Dorflokal mit dem Namen "Continental". Die Einheimischen haben eine
Vorliebe dafür, alle möglichen bekannten Namen
für ihre
Shops zu verwenden. Ob nun "Ikea", "Schlecker" oder andere, hier sind
alle vertreten. Und jederman ist auf der Suche nach dem passenden Namen
für sein Geschäft.
Die meisten Fahrtstrecken auf der Insel sind im Rahmen einer bis
anderthalb Stunden zu absolvieren, sofern man mit dem PKW unterwegs
ist. Ist dies nicht möglich wird´s kompliziert und
kann mehrere Stunden dauern. Dafür kostet die Fahrt mit einem
Dalla-Dalla, so heißen die einheimischen Minibusse, nur ein
Trinkgeld. Auch wenn die Fahrt ein schönes Abenteuer
wäre, kann man Ausflüge mit mehreren Stationen damit
kaum planen. Abfahrts- und Ankunftszeiten sind nur
unzuverlässig kalkulierbar. Also
lieber eine Stufe in der Preisskala höher klettern und einen
eigenen Fahrer mieten. Damit ist man aber immer noch 50%
günstiger, als wenn man sich offizielle
Ausflüge eines Reiseveranstalters auswählt. Wer
natürlich Berührungsängste zur
Bevölkerung und keine Nerven für Verhandlungen hat,
muss eben tief in die Tasche greifen.
Wir sind lieber privat unterwegs. So können wir uns den Tag
selber einteilen und sind außerdem viel schneller unterwegs.

Bild
010 + 011:
Ankunft am Jozani Forest
Die beiden grünen Gebilde auf dem Schild stellen die Inseln
Unguja (links) und Pemba (rechts) dar.



Bild 012 - 014:
Jozani-Forest
Die Urwaldpfade sind nicht in jeder Jahreszeit begehbar. Besonders in
der Regenzeit kommt es regelmäßig zu
Überflutungen und ein Besuch wird nahezu unmöglich.
Rücken abgestorbene Bäume oder Lichtungen ins
Sichtfeld, ist auch
jetzt mit
Sumpf und Wassertümpeln zu rechnen. Die Pfade sind dann leider
manchmal ganz schnell zu Ende.


Bild
015 - 018:
Landschnecken im Jozani-Forest
Riesige Schnecken sind hier auf dem Boden und in den Bäumen
unterwegs. Ich nehme mal eine in die Hand, damit ihr auch glaubt wie
groß die werden können. Auf den Kopf
möchten
die gerade nicht fallen. Mit Ausnahme einiger Affen, die sich durch die
Baumkronen schwingen, hält sich das weitere Getier aber
noch verborgen.


Bild
019 - 021:
Jozani-Forest
Bild
021:
Schulausflug

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022 +
023:
Colobus Affen
Neben einigen anderen Affenarten rücken schließlich
auch die Colobus Affen ins Blickfeld. Diese
äußerst friedlichen Gesellen kommen nahezu
auf Tuchfühlung heran, haben aber mit den ansonsten weit
verbreiteten Diebesbanden anderer Affenländer nichts am Hut.
Also keine Angst um Brillen,
Hüte, Kameras oder anderen Dingen - es passiert wirklich nix.
Diese Affen sind noch nicht "versaut".




Bild
024 - 029:
Colobus Affen mit dem roten Rückenfell
Für die Affen sind wir regelrecht Luft. Wir interessieren sie
nicht im Geringsten. Das ist schon ein wenig unglaublich.

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030: Es hat
sich herumgesprochen, wo die Affen-Clique ist
Auf der anderen Straßenseite, des von uns gewählten
Parkeingangs, geht noch eine Sandpiste zu einem begehbar gemachten
Mangrovenwald. Dafür benötigt man nicht unbedingt ein
Fahrzeug. Zu Fuß kommt man in zirka 10 Minuten auch ganz
bequem an.

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031: Das
eine oder andere Pflänzchen kann man dabei auch noch entdecken
Der Mangrovenwald ist mit einer Reihe von Holzstegen durchzogen. So
kann man ganz bequem in dieses Pflanzen- und Wurzelgewirr eintauchen.
Keine Angst, die Stege halten. Sie werden ständig
überwacht und alle paar Jahre erneuert.




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032 - 036:
Mangroven im Jozani-Forest
Für den Ausflug in den Jozani-Forest ist ein
Mückenschutzmittel empfehlenswert. Malaria-Mücken
soll es aber keine mehr auf Zanzibar geben, zumal diese sowieso erst in
der Abenddämmerung beginnen zu fliegen. Zur Zeit unseres
Aufenthaltes gab es keine einzige Malariaerkrankung auf Zanzibar. So
zumindest die offiziellen Meldungen des Landes. Auch Gelbfieber ist
momentan auf der Insel ausgerottet. Daher bekommt man
auch ohne
Nachweis einer Gelbfieberimpfung keine Einreise nach Zanzibar. Obwohl
böse Zungen behaupten, ein Geldscheinchen würde bei
vergessener Impfung weiterhelfen, würde ich das lieber nicht
riskieren wollen. Auch schon deshalb nicht, weil die meisten
Krankenkassen die Kosten einer Reiseimpfung übernehmen und ...
man weiß ja nie, wer gerade sticht.
Unsere nächste Station ist einer der unzähligen
Gewürzfarmen. Die auch als Gewürzinseln bekannte
Inselgruppe Zanzibar beherbergt nahezu alles, was wir so zuhause in der
Küche haben und natürlich noch viel mehr. Die meisten
großen und kleinen Plantagenbesitzer versuchen neben ihrer
landwirtschaftlichen Arbeit auch den Tourismus zu bedienen.
Gäste sind daher überall willkommen und man kann
problemlos über die Plantagen spazieren, die eher an einen
vielfältigen Wald mit unterschiedlichsten kleinen
Anpflanzungen von Gewürzen, Obst und Gemüse erinnern.
In kleinen Shops werden auch die Produkte der Farm zum Verkauf
angeboten. Es muss dabei aber jedem klar sein, dass die Preise weit
über den auf den Märkten angebotenen
Gewürzpackungen liegen. Jeden Einkauf auf der Farm sollte man
deshalb als Spende oder Unterstützung für die Farmer
betrachten, um nicht später von den Marktpreisen (z. B. in
Stone Town) überrascht zu werden.

Bild
037:
Eingang zur Tangawizi Spice Farm
Hier einige Einblicke in die Pflanzenwelt der Farm.



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038 - 041:
Der Lippenstiftbaum oder Annattostrauch
Die Samen der Früchte werden unter anderem als
Gewürz, roter Farbstoff in Lebensmitteln, zur
Lippenstiftherstellung, zum Schutz gegen Sonnenbrand und zur
Insektenabwehr verwendet.



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042 -
046:
Tangawizi Spice Farm
Bild
042:
Kein Ganja ;-)
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044:
Rote Banane
Es gibt so allerhand zu entdecken, auch wenn man schon in anderen
Ländern Gewürzplantagen besucht haben sollte. Beim
Besuch einer Farm ist man gut beraten darauf zu achten, dass man
wenigstens
ein paar Erklärungen bekommt. Auf Zanzibar sind die
Englisch-Kenntnisse nicht sehr weit verbreitet und Deutsch noch
weniger. Es könnte also schwierig werden. Also
vorher fragen. Denn es wird immer ein Trinkgeld erwartet. Wer holt
schon
umsonst die Kokosnuss von der Palme, auch wenn es unaufgefordert
geschieht.




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045 - 048:
Das Leben auf der Farm
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046: Blick
in die Wandbauweise der Gebäude
Brechen wir zur letzten Station des Tages auf. Wir fahren zu
den Überresten eines persischen Bades in der Nähe von
Kidichi (nordöstlich von Stone Town), wo
man die omanische Baukunst der alten
Herrscher der Insel noch gut erkennen kann.



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049 - 052:
Die Persischen Bäder von Kidichi
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052: Die
Toilettenanlagen des Badehauses
Möchte man in das Innere der Anlage, muss man sich nach dem
Schlüsselverwalter umschauen. Mit etwas Glück hat
sich aber längst herumgesprochen, dass ein Auto auf das
Gelände gefahren ist, und die Tür ist schneller offen
als man denkt.



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053 - 056:
Ornamentik in den Persischen Bädern von Kidichi
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057: Auf
dem Dach der Persischen Bäder von Kidichi



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058 - 060:
Blicke vom Dach der Persischen Bäder in Richtung Zanzibar Town
Mit etwas Geschick gelangt man auf das Dach der Anlage und kann
zwischen den Bäumen hindurch, Teile von Zanzibar Town
erspähen. Am Horizont hinter der Stadt liegen Snake und Prison oder Turtle
Island (Schlangen- und Gefängnis- oder Schildkröteninsel).


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061 + 062:
Wandmalerei in Kidichi im Tingatinga
Stil
An der Auffahrt zu den Persischen Bädern steht ein Haus mit
Tingatinga Malerei an der Wand. Diese Kunstform verfolgt einem auf
Schritt und Tritt auf der Insel. Man wird regelrecht in deren Bann
gezogen. Später noch mehr dazu.

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063:
Webervogel
Soweit unser Vorschlag für einen interessanten Tagesausflug.
Als offiziellen Ausflug gibt es diese Zusammenstellung nicht.
In der Regel werden diese Ziele immer mit einer Stone Town Tour
verknüpft, was aber meines Erachtens nicht empfehlenswert ist.
Die Zeit für Stone Town wird sonst viel zu knapp. Und so
bleibt nach der Rückkehr am Ausgangsort sogar noch ein
Weilchen
für den
Strandgenuss übrig.

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064: Strand
von Pwani Mchangani in der Abendstimmung
Copyright: www.reggaestory.de
Fotos: Marion & Peter Joachim
Text : Peter Joachim
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