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Flagge Region Southern Nations, Nationalities and PeoplesParadise Lodge - Arba MinchEmerald Resort - Arba Minch
ETHIOPIA - THE SOUTH

Ein Reisebericht - Teil 12

11.06.2019 – Arba Minch - Lake Chamo - Kirchen - Krokodilfarm
(04.10.2011 nach dem äthiopischen Kalender)

Ethiopia - The South Normaler Weise stand für heute den ganzen Tag der Nech Sar National Park (auch Nechisar) auf dem Programm, den wir nach einer ausgedehnten Bootsfahrt auf dem Lake Chamo im Rahmen einer Safari erkunden wollten. Unsere Bootstour muss aber leider gekürzt werden und die Safari fällt ganz aus. Ursache dafür ist ein seit zirka 8 Monaten schwelender Streit zweier Dörfer.
Es ist ja schon schwierig genug die über 80 Ethnien Äthiopiens unter einen Hut zu bringen, ... und dann noch so etwas. Da streiten sich doch tatsächlich zwei Dörfer um Acker- und Weiderechte im Rahmen von internen Grenzfragen. So zumindest nach den Angaben von Mastu. Und das leider nicht nur am Tisch, sondern mit ausufernder Gewalt im Gelände. Da wollen wir natürlich nicht versehentlich in die Schusslinie geraten. Sehr schade, ... also nicht wegen der verpassten Schusslinie, sondern wegen unserem ausgefallenen Programm, welches vielleicht auch ein kleines Stück den Einheimischen geholfen hätte. Immerhin sind wir nicht die einzigen Touris, die nun schon seit 8 Monaten dem Gebiet fernbleiben müssen. Den Zebra- und Antilopenherden und anderem Getier, wird es hingegen vermutlich gefallen, dass sich niemand sehen lässt und sie belästigt.
Weiterhin spielt wieder einmal das Wetter nicht so recht mit, da es schon wieder regnet. Wir fahren dennoch gegen 9:00 Uhr in Richtung Bootsanleger des Lake Chamo ab. Auch wenn wir uns mit unserem Standort Arba Minch genau zwischen Lake Chamo und dem Lake Abaya befinden, müssen wir doch noch einige Kilometer fahren. Mal sehen was die Zeit bringt.

Paradise Lodge - Arba Minch

Paradise Lodge - Arba Minch

Bild 1.122 + 1.223: Ausblicke am Morgen von der Paradise Lodge - Es regnet

Arba Minch liegt auf einer Höhe von 1.285 m über dem Meeresspiegel und hat zirka 143.000 Einwohner. Der Name der Stadt geht auf die 40 Quellen zurück, die sich ein Stück unterhalb unserer Lodge im dichten Dschungel verbergen. Es führt auch ein Weg da hinunter, aber nach unseren Informationen soll es sich nicht lohnen, dort umzusehen. Da wir uns bisher nicht selbst davon überzeugt haben, können wir natürlich für nichts garantieren.
Östlich der Stadt befindet sich die sogenannte "Brücke Gottes", eine Hügelkette, die die beiden Seen Chamo und Abaya voneinander trennt. Der Chamosee liegt etwa 80 m tiefer als der Abajasee und wird zeitweise durch den  Abajasee gespeist. Dazu dient eine auf zirka 1.190 m über dem Meer liegende Lücke in der "Brücke Gottes".

Bild 1.124: Warnschilder in der Lodge
Vorsicht Affen + Warzenschweine

Der Chamosee wiederum, soll in Zeiten des Überflusses eine Verbindung zum sehr weit entfernten Fluss Sagan herstellen, die ansonsten trocken fällt.

Paradise Lodge - Arba Minch

Paradise Lodge - Arba Minch

Bild 1.125 + 1.126: Ausblicke am Morgen von der Paradise Lodge

Erster Anlaufpunkt unserer Fahrt ist das Tourist Office von Arba Minch. Dort müssen wir unseren Bootsführer abholen und mit zum Lake Chamo nehmen. Aktuell geht es wohl nicht anders, da wenige Touris unterwegs sind. Leider bleibt es nicht bei dem Bootsführer. Mit dabei hat er einen abgeranzten und beschmierten Benzinkanister, der bei jedem Schlagloch einen feuchten Rand am Verschluss bekommt. So hatten wir uns das natürlich nicht vorgestellt. Unser Minibus ist total verpestet. Marion steht kurz vor dem Erbrechen und muss die Nase während der Fahrt aus dem Fenster halten. Die Sache ist eigentlich unverantwortlich, und das nicht nur wegen der Benzingase. Warum sich Mastu darauf eingelassen hat, bleibt sein Geheimnis.

Zum Glück dauert unsere Fahrt nur zirka 20 Minuten, bis wir den Stützpunkt am Chamosee erreichen, von wo aus unsere Bootsfahrt starten soll. Bevor es in das unsichere Wetter hinausgeht, wechseln wir in eine etwas trostlose Wartehalle mit einer kunterbunten Mischung aus verschiedenen Plastikstühlen. Dort bekommen wir erst einmal zur Aufmunterung und Wärmung des Gemüts einen äthiopischen Kaffee serviert.
Nach geraumer Wartezeit scheint es etwas besser geworden zu sein.
Zumindest hat es erst einmal aufgehört zu regnen. Dennoch wird uns die fehlende Sonne auf der Bootstour nicht gerade hilfreich sein, denn ohne wärmende Sonne wird es auch wenig Krokodile geben. Schließlich können sie sich bei dem Wetter auch nicht sonnen.

Bild 1.127: Warnschilder am Lake Chamo
Warnschilder

So beginnen wir unsere Fahrt mit verhaltener Hoffnung überhaupt etwas zu sehen, zumal unsere Bootstour heute auch noch eine eingeschränkte Route hat.

Lake Chamo - Ethiopia

Lake Chamo - Ethiopia

Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.128 - 1.130: Auf dem Lake Chamo unterwegs

Der Lake Chamo oder Chamosee, ist zirka 32 km lang und 13 km breit und bedeckt eine Fläche von ungefähr 317 km². Der Wasserspiegel liegt auf einer Höhe von zirka 1.110 m über dem Meeresspiegel. An der tiefsten Stelle kann man mit bis zu 14 m rechnen.

Hippo - Lake Chamo - Ethiopia

Hippo - Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.131 + 1.132: Die Hippos/ Flusspferde (Hippopotamus amphibius) auf dem Lake Chamo haben uns immer genau im Blick. Man sieht eigentlich nie eines von hinten.

Hin und wieder kreuzen vereinzelte Flusspferde, auch Nilpferde genannt, unsere Fahrrinne. Sie tauchen aber recht schnell wieder ab, sofern man in deren Nähe kommt. Mit der Nähe sollte man sowieso bei diesen Kolossen nicht übertreiben, die zirka 2 Tonnen auf die Waage bringen und einem Boot wie unserem durchaus gefährlich werden können. Das Nilpferd steht übrigens auf Platz 10 der gefährlichsten Tiere der Welt mit jährlich zirka 500 toten Menschen. Raubkatzen und Haie sind da deutlich harmloser. Die Tiere auf den vorderen Plätzen sind übrigens auch deutlich kleiner. Den Spitzenplatz verteidigen die Mücken. Allein die Malariamücke sorgt jedes Jahr für zirka 750.000 Tote. Also immer daran denken, wenn ihr euch unter 2.000 m über dem Meeresspiegel bewegt, eine Malaria-Prophylaxe nicht zu vergessen. Die 2.000 m sind aber nur ein Richtwert. Nehmt den ja nicht verbindlich und gebt mir die Schuld, wenn es euch auch schon in höheren Gefilden trifft. ;-)

Nilkrokodil - Lake Chamo - Ethiopia

Nilkrokodil - Lake Chamo - Ethiopia

Nilkrokodil - Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.133 - 1.135: Nilkrokodile (Crocodylus niloticus) auf dem Lake Chamo

Als wir uns nach längerer Fahrt einem Uferabschnitt nebst ein paar Sandbänken nähern, kommen die ersten Krokodile in Sicht. Viele sind es nicht, aber immerhin. Das schlechte Wetter hat zum Glück nicht alle verscheucht. Eines sorgt sogar bei uns für ein etwas mulmiges Gefühl, als es direkt unser Boot aufs Korn nimmt und dieses ansteuert. Passieren kann eigentlich nichts, so lange niemand auf die blöde Idee kommt auszusteigen.

Nilkrokodil - Lake Chamo - Ethiopia

Nilkrokodil - Lake Chamo - Ethiopia

Nilkrokodil - Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.136 - 1.138: Nilkrokodile auf dem Lake Chamo

Das Nilkrokodil ist das größte Krokodil Afrikas und kann bis zu 4 m lang werden. Es wurden zwar auch schon Exemplare mit bis zu 6,5 m Länge nachgewiesen, aber diese sind die absolute Ausnahme. Die wollen wir heute besser nicht treffen, denn irgendwo endet dann auch das Vertrauen in unser Boot.

Lake Chamo - Ethiopia

Ob es hier wohl Krokodile gibt? ;-)

Lake Chamo - Ethiopia

Lake Chamo - Ethiopia

Lake Chamo - Ethiopia

Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.139 - 1.143: Auf dem Lake Chamo unterwegs

Bei den einheimischen Fischern ist das Vertrauen in ihre "Boote" und gegenüber den Krokodilen allerdings grenzenlos. Angeblich würden die Krokodile den Fischern nichts tun. Ob das die Krokodile auch wissen? Mit was die Fischer hier auf dem See in der Mehrheit unterwegs sind, kann man eigentlich gar nicht als Boote bezeichnen. Man könnte diese Gefährte eher als Floß ansehen, da sie nur aus einigen zusammengebunden Hölzern bestehen.

Hippos - Lake Chamo - Ethiopia

Hippo - Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.144 + 1.145: Und wieder kreuzen ein paar Hippos unsere Strecke

Fisherman - Lake Chamo - Ethiopia

Fisherman - Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.146 + 1.147: Dieser Fischer ist gegenüber den anderen bestens ausgerüstet

Inzwischen hat sich das Wetter soweit stabilisiert, dass wir zuversichtlich sind, heute nicht mehr nass zu werden oder zu frieren. Ja ihr habt richtig gehört, auch hier kann man frieren. Deswegen wäre es uns auch lieber, wenn wir uns näher am Ufer bewegen würden und so nicht immer dem Seewind ausgesetzt wären. Natürlich nicht nur deswegen, denn im Uferbereich ist es natürlich deutlich interessanter. Leider ist da unser Bootsführer die meiste Zeit anderer Ansicht.

Lake Chamo - Ethiopia

Lake Chamo - Ethiopia

Eagle - Lake Chamo - Ethiopia Lake Chamo - Ethiopia

Dieses Nest gehört natürlich nicht diesem Adler. Das wäre ihm auch etwas zu tief gelegen. ;-)

Fisherman - Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.148 - 1.152: Auf dem Lake Chamo unterwegs
Bild 1.150: Ein Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer)
Bild 1.152: Und wieder ein vertrauensvoller Fischer

Den gerade gesichteten Schreiseeadler findet man südlich der Sahara und normaler Weise nur bis maximal 1.000 m über dem Meer. Der Lake Chamo liegt da mit seinen 1.110 Metern eigentlich schon über der Behaglichkeitsgrenze des Adlers. Mit seinem markanten Ruf ist er überall in Afrika bekannt und wird deshalb auch als "Stimme Afrikas" bezeichnet.

Pelikan - Lake Chamo - Ethiopia

Die Flügelspannweite der Rosapelikane kann bis 360 cm betragen.

Pelikan - Lake Chamo - Ethiopia

Pelikan - Lake Chamo - Ethiopia

Pelikan - Lake Chamo - Ethiopia

Pelikan - Lake Chamo - Ethiopia

Pelikan - Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.153 - 1.158: Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) und ein paar Spornkiebitze (Vanellus spinosus) auf dem Lake Chamo
Bild 1.158: Trauriger Weise liegt hier auch schon Plastikmüll im Paradies

In der Nähe einer Pelikanansammlung, gib es dann endlich auch einen kurzen Landgang, was uns die Möglichkeit verschafft, ein paar Wasservögel näher zu beobachten. Ein Glück, dass unser Bootsführer eine schwache Blase und es recht eilig hat das Boot zu verlassen. Anderenfalls wäre er wohl weiter über den See gefahren. ;-)

Fisherman - Lake Chamo - Ethiopia

Lake Chamo - Ethiopia Lake Chamo - Ethiopia

Nilgans - Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.159 - 1.162: Fischer und Wasservögel auf dem Lake Chamo
Bild 1.160: Der Goliathreiher / Giant Heron (Ardea Goliath) ist der größte Reiher der Welt
Bild 1.161: Der Marabu (Leptoptilos crumeniferus) gehört tatsächlich zu den Störchen
Bild 1.162: Die Nilgans (Alopochen aegyptiaca) ist wie das Nilkrokodil natürlich nicht nur am Nil zu finden

Des Bootsführers Pause weiten wir natürlich für unsere Interessen noch ein wenig aus, bevor dieser wieder so schnell wie möglich auf direktem Wege zu unserer Ausgangsposition zurückfährt. Weit ist es nicht mehr, wie wir das so einschätzen können, und so sind wir auch schon zirka 15 Minuten später wieder an unserem Bootssteg.

Lake Chamo - Arba Minch - Ethiopia

Lake Chamo - Arba Minch - Ethiopia

Lake Chamo - Ethiopia

Bild 1.163 - 1.165: Lake Chamo - Zurück zur Ausgangsposition

Jetzt heißt es erst einmal für unseren Bootsführer, sein Benzin zu sichern. Wir nehmen inzwischen schon einmal rein vorsorglich unseren Mastu ins Gebet. Auf keinen Fall wollen wir, dass der Kanister wieder auf unseren Sitzen landet. Es sind inzwischen auch noch andere Fahrzeuge von Einheimischen hier eingetroffen, die auch einen Dachgepäckträger haben. Da sollte doch etwas zu regeln gehen. Nach ein paar Diskussionen ist die Sache geklärt und wir können ohne erneute Benzingase im Fahrraum, nach Arba Minch zurückkehren.
Inzwischen ist es Zeit für einen Mittagsimbiss, wofür Mastu das Emerald Resort auswählt. Die Location liegt südlich unserer Paradise Lodge.

Bild 1.166: Afrikanisches Borstenhörnchen (Xerus)
Hörnchen

Lake Abaya - Arba Minch - Ethiopia

Emerald Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Lake Abaya - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.167 - 1.169: Mittagspause und Aussicht genießen im Emerald Resort von Arba Minch

Endlich ist die Sonne wieder da. In der Ferne scheint es zwar manchmal noch etwas ungemütlich zu werden, aber hier in Arba Minch ist für heute nur noch schönes Wetter angesagt. Die Aussicht vom wunderschönen Emerald aus, ist vergleichbar mit der der Paradise Lodge. Soviel steht schon einmal fest. Die zirka 1.000 m Entfernung fallen da kaum ins Gewicht, bei dieser langen Abbruchkante zum Lake Abaya östlich von Arba Minch. Wie es mit den anderen Annehmlichkeiten des Resorts aussieht, können wir nach dem kurzen Einblick nicht beurteilen. Schlechter ist es hier auf keinem Fall. Alles ist sauber und geschmackvoll gestaltet. Schaut euch einfach auf der Website des Resorts um.

Emerald Resort - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.170: Auszug aus dem Hotelflyer - Emerald Resorts & Lodges

Nach der Pause werden wir mit dem frühzeitigen Feierabendgedanken von Mastu konfrontiert. Eigentlich ist noch gar nicht "Freitag nach Eins", wie man bei uns so schön sagen würde, sondern erst Dienstag. ;-)
Irgendwie heißt bei Mastu "Ausgefallen = Freizeit". Das geht natürlich gar nicht. Wieder einmal müssen wir erkennen, dass Mastu neben unserem Programm und den darin ausgewiesenen "B-Plänen" nichts weiß. Mit Muluye, Inhaber von Zagol, hatten wir alles vorab schriftlich fixiert und durchkalkuliert. Das gestern wegen der Flut und der späten Ankunft in Arba Minch, kein Programmpunkt mehr durchzuführen ging, ist ja völlig klar. Das sollten der Besuch einer Kirche und die Inspizierung der "40 Quellen" (Arba Minch) sein. Aber heute wäre wegen der Programmkürzung infolge des Dörferkrieges, mehr als genug Zeit etwas nachzuholen. Darüber hinaus hat der heutige Tag mit Besuch der Crocodile Ranch einen eindeutigen B-Plan. Für Ausfälle muss man nun einmal Ersatz schaffen.
Mastu sucht zunächst nach Erklärungen und meint, dies hätte man beim Tourist Office anmelden müssen usw. usf.. Das mag ja sein, aber bestimmt nicht jeder Punkt unseres Programms. Dann muss er es eben jetzt versuchen, wenn es vorher versäumt wurde. Jetzt kracht es deswegen auch noch zwischen Alex und Mastu. Wir wissen aber nicht, wer wem jetzt Vorwürfe macht oder was für Probleme im Raum stehen. Mit Amharisch sind wir leider viel zu ungenügend gesegnet. Wer weiß was sich die beiden für den Nachmittag schon ausgemalt hatten.
Aber egal wie, ... ein paar Flüche Alex' und Staubwolken später, stehen wir mit dem Minibus auf einem naheliegenden Hügel westlich der Stadt und vor der ältesten Kirche des Ortes. Na bitte, ... geht doch. ;-)

St. Mary's Monastery - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.171: Auszug Google Map - St. Mary's Monastery in Arba Minch - Einfach Bild oder Link anklicken und weiter die Lage erkunden.

Mastu und Alex kriegen sich zum Glück schnell wieder ein und müssen sich gleich mit anderen Problemen befassen. Auf dem Kirchengelände befinden sich ein paar Leute, die eifersüchtig über ihre Kirche Wache halten. Jeder Griff zur Kamera wird mit endlosen Beschwerden abgewürgt. Na so besonders ist ja diese Kirche nun auch wieder nicht. Was die nur haben? Es nützt alles nichts. Mastu muss zunächst den Abba suchen, der hier irgendwo auf dem Gelände leben soll. Mit Abba, zu Deutsch "Vater", wird hier nahezu jedes Oberhaupt jeder Kirche bezeichnet und wenn sie noch so klein ist.
Es dauert gar nicht lange und ein würdevoller, freundlicher Priester erscheint, der sich unser Anliegen anhört. Es ist alles gar kein Problem. Wir sollen nur eine Spende in der Box vor der Kirchentür hinterlassen. Die Kirche aufschließen will er aber leider nicht. Gerade das wäre für uns interessant gewesen.

St. Mary's Monastery - Arba Minch - Ethiopia

St. Mary's Monastery - Arba Minch - Ethiopia

St. Mary's Monastery - Arba Minch - Ethiopia St. Mary's Monastery - Arba Minch - Ethiopia

St. Mary's Monastery - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.172 - 1.176: Die Kirche des St.Mary's Monastery von Arba Minch

Da schleichen wir wie die Katze um den heißen Brei herum und dürfen nicht hinein. Egal von welcher der acht Seiten man die Kirche betrachtet, es sind keine Abweichungen zu entdecken. Die Eingangssituation mal ausgenommen.
Ursprünglich war die Kirche die Medhane Alem von Arba Minch. Als man unten in der Stadt mit dem Bau der neuen Medhane Alem begonnen hat, wurde diese Kirche der Maria geweiht und heißt jetzt St. Mary oder Bete Mariam. Man hat das Gelände zum Kloster erklärt und die Kirche für die Allgemeinheit geschlossen. Sie ist jetzt nur noch zweimal im Monat für den Gottesdienst der Priester geöffnet.

Arba Minch - Ethiopia

Arba Minch - Ethiopia

Arba Minch - Ethiopia

Arba Minch - Ethiopia

Arba Minch - Ethiopia

Gamo Gofa Zone Cultural Research Center - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.177 - 1.182: Blicke über Arba Minch mit und ohne Zoom
Bild 1.182: Das Gamo Gofa Zone Cultural Research Center

Von hier oben hat man auch ein paar schöne Blicke über die Stadt. Diese Sichtachsen helfen uns später unsere Position auf der Karte genau wiederzufinden. Südlich von uns befindet sich ein Steinbruch oder besser gesagt ein Schotterwerk. Da kann man gut beobachten wie Schotter in Arba Minch hergestellt wird. Wenn ihr denkt, daran ist doch nichts Besonderes, schaut einfach die Bilder an. Und das ist schon sehr fortschrittlich! In anderen Ländern haben wir schon gesehen, wie das nur mit Hämmern oder anderen Steinen, ausschließlich per Hand und nur von Frauen ausgeführt wird.

Schotterherstellung - Arba Minch - Ethiopia

Schotterherstellung - Arba Minch - Ethiopia

Schotterherstellung - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.183 - 1.185: Schotterherstellung und -verladung in Arba Minch

Inzwischen hat Mastu auch unseren Besuch in der Crocodile Ranch abklären können. Wir sind herzlich willkommen. Da wir außerhalb der üblichen Reisezeit hier sind, freut man sich über jeden Besucher, der sich für die Krokodilzucht und -vermarktung interessiert.
Also hinterlassen wir unsere Spende in der Box und fahren jetzt zum nächsten Tagesziel.
Am Fuße des Hügels mit dem Kloster stoppen wir noch einmal kurz. Hier ist man gerade dabei einen großen Torbogen für das Kloster zu errichten. Da sieht man wieder einmal, wie groß diese Kirchengrundstücke eigentlich sind (Siehe Bild 1.171 am rechten Rand).

St. Mary's Monastery - Arba Minch

St. Mary's Monastery - Arba Minch

Übersetzung in Englisch: In Gamo Gofa Province, Arba Minch City, the new St. Mary Church under construction

St. Mary's Monastery - Arba Minch

Bild 1.186 - 1.188: Errichtung eines Torbogens am Beginn des Aufwegs zum St. Mary's Monastery am Fuße des Hügels

Auch hier gibt es Einwände gegen meine Aufnahmen. Mit meinem Verweis, dass wir gerade vom Abba kommen und ich mit dessen Genehmigung handle, sind die Bauarbeiter aber ganz schnell zu beruhigen. Warum auf dem Poster mit dem Torbogen aber von einer neuen Kirche gesprochen wird, bleibt uns verschlossen. Wir werden in ein paar Jahren per Satellit nachschauen, ob hier tatsächlich eine weitere Kirche entsteht.



Video: St. Mary's Monastery - Arba Minch

Weiter geht es quer durch die Stadt von Südwesten nach Nordosten in Richtung Crocodile Ranch.

Moschee - Arba Minch - Ethiopia

Moschee - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.189 + 1.190: Moscheen gibt es natürlich auch in Arba Minch, wie überall in Äthiopien. Die Namen zu den Photos wissen wir leider nicht.

Wir folgen der A7 bis zum Stadtausgang und verlassen diese kurz nach Querung des Flusses in Richtung Airport. Auf halbem Wege dahin, biegen wir vor einer Linkskurve nach rechts in eine Sandstraße ein. Eine große Tafel mit einem Krokodil, verhindert jede Falschfahrerei.

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.191: Hinweistafel an der Flughafenstraße zur Crocodile Ranch

Ab hier soll es in Vergangenheit einige Überfälle auf Touristen gegeben haben. Banditen sind damit natürlich nicht gemeint, bzw. nur jene mit Ganzkörperbehaarung, die überwiegend auf Händen und Füßen unterwegs sind. Eigentlich machen die zahlreichen Paviane, die die Piste belagern, einen völlig harmlosen Eindruck. Da stehen uns die Affen eben in nichts nach. Also nicht uns direkt aber den Menschen im Allgemeinen.

Paviane - Arba Minch

Paviane - Arba Minch

Da kommen welche ...,

Paviane - Arba Minch

... alle Mann bitte schön harmlos und gelangweilt tun ...

Paviane - Arba Minch Paviane - Arba Minch

... und dann im richtigen Moment mit der Nachhut aus den Sträuchern angreifen. ;-)
Bild 1.192 - 1.196: Paviane an der Sandpiste zur Crocodile Ranch von Arba Minch.

Bei uns ist nichts zu holen. Vorgewarnt bleiben wir natürlich im Auto und machen die Fenster nicht mehr als nötig auf.
Nach wenigen Minuten haben wir schließlich die Crocodile Ranch mit ihrem unscheinbaren Eingangstor erreicht.

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.197: Auszug Google Map - Crocodile Ranch in Arba Minch - Einfach Bild oder Link anklicken und weiter die Lage erkunden.

Crocodile Ranch - Arba Minch

Bild 1.198: Das Eingangstor zur Crocodile Ranch

Nachdem die Einlassformalitäten am inneren Hauptgebäude geregelt sind, nimmt uns ein Guide im gepflegten Anzug in Empfang und führt uns durchs Gelände. Bevor wir zu den Krokodilen gehen, bekommen wir auf Schautafeln in einer großen Halle alles erläutert, was man über Krokodile, sowie über deren Zucht und Vermarktung hier in Arba Minch wissen muss.

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Gleich an der Tür zur Informationshalle wird man über die Ziele der Ranch aufgeklärt, die keineswegs nur der Produktion von Krokodilhäuten, sondern auch dem Artenschutz dienen.

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.199 - 1.202: Das Informations- und Verwaltungsgebäude der Crocodile Ranch

Nachdem unser Grundwissen erweitert und gestählt wurde, geht es schließlich zu den Zuchtanlagen, die aus zahlreichen Gehegen mit Wasserbecken und betonierten Ruheflächen zum Sonnenbaden bestehen. Dazwischen verlaufen höherliegende Laufgänge, von denen man in jedes Gehege Einblick nehmen kann. Für alle unbelehrbaren Besucher gibt es noch vor der ersten Treppe zu den Zuchtanlagen ein paar Warnhinweise an einer Wand, die aber leider nur auf Amharisch vermittelt werden. Sind alle anders sprechenden Besucher etwa vernünftig? Mit Sicherheit nicht.

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.203: Besucherhinweise:
Apply the following precautions while entering the crocodiles pool
1. Don't make much noise that disturbs the crocodiles
2. Don't put plastic, stones, tissue paper or any waste materials into the pool
3. Don't hang either your leg or hand into the pool close to the crocodiles
4. Properly handle children to avoid any possible danger to them

Das sollte eigentlich alles selbstverständlich sein. Für einige Zeitgenossen offenbar nicht, denn sonst gäbe es kaum diese Hinweise.
Zum Verlauf des Zuchtprogramms erfahren wir, dass im November die Krokodileier am Lake Chamo eingesammelt und hierher zur kontrollierten Brut gebracht werden. Das steigert das Ergebnis enorm. Nach drei bis vier Jahren sind die Krokodile schlachtreif. Die Krokodile bleiben maximal 10 Jahre in der Farm, was aber praktisch wegen der Futterkosten nahezu unmöglich ist. Während dieser Zeit müssen sie nur zweimal je Woche gefüttert werden. Die Krokodile werden nur nach vorhandenen Bestellungen von Fleisch, Häuten und anderen Produkten geschlachtet und verarbeitet. Alle anderen werden spätestens nach dem zehnten Jahr am Lake Chamo in die Freiheit entlassen. So zumindest der ursprüngliche Plan. Aktuell passiert das schon Jahre vorher. Aha, ... deswegen haben die Fischer keine Angst vor ihnen. Die sind vielleicht alle schon zahm. ;-)
Letztendlich sollen auf diese Weise der Population des Sees und des Nationalparks mehr Krokodile zugeführt werden, als bei natürlicher Fortpflanzung und Auslese am See übrig bleiben würden.

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.204 - 1.208: Blick in die Gehege der Crocodile Ranch von Arba Minch

Crocodile Ranch - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.209: In diesem Einzelgehege leben noch die Gründereltern der ersten Krokodile der Farm. Sie sind inzwischen über 38 Jahre alt.

Wie wir weiterhin erfahren, gehört Deutschland ebenfalls zu den Abnehmern der Krokodilprodukte. Sieh mal einer an, ... aber wehe wir kommen mit einem Gürtel aus Krokodilleder aus nachweislichen Zuchtprojekten an die deutsche Grenze! Da haben wir sofort ein Verfahren an der Backe. Wie heuchlerisch ist das alles nur.
Aktuell denkt man über eine Erweiterung der Ranch nach, um auch noch andere Tiere im Rahmen eines Zoos präsentieren zu können. Man denkt dabei an Pythons, Zibetkatzen, Tiere für Aquarien, Strauße und andere. Das Ziel ist, weitere Touristen anzulocken, um die Kosten der Farm besser decken zu können. Derzeit beschäftigt die Ranch zirka 35 Mitarbeiter.
Zur Besichtigung des gegenwärtigen Umfangs der Ranch ist zirka eine Stunde Zeitaufwand ausreichend.



Video: Crocodile Ranch - Arba Minch

Fahren wir für den Rest des Tages wieder zurück nach Arba Minch zur individuellen Freizeitgestaltung. Die Pavianbelagerung unserer Strecke ist immer noch im Gange.

Paviane - Arba Minch

Paviane - Arba Minch

Bild 1.210 + 1.211: Wieder am Pavianlager

Alex und Mastu sind erleichtert uns doch noch zufrieden gestellt zu haben. Während ich mich an der Baustelle der neuen Medhane Alem Church von Arba Minch absetzen lasse, geht es für Marion und Rainer zur Nachmittags-Entspannungsphase zurück in die Paradise Lodge. Wir sind ja schon einmal am Tag 5 unserer Reise hier vorbeigekommen. Dennoch noch einmal hier die Lage der Kirche zur Erinnerung.

New Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.212: Auszug Google Map - New Medhane Alem Curch in Arba Minch - Einfach Bild oder Link anklicken und weiter die Lage erkunden.

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.213 - 1.215: Die noch im Bau befindliche neue Medhane Alem Church von Arba Minch

Während unserer Durchreise am Tag 5 war nur Zeit für allgemeine Eindrücke vom Umfeld. Im Rahmen meiner "Berufsschädigung", bin ich natürlich auch an Details des Kirchenaufbaus interessiert. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit eine äthiopische Kirchenbaustelle in aller Ruhe zu inspizieren.

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.216 + 1.217: Gerüstbaukunst auf Äthiopisch

Während ich unter Beobachtung einiger kichernder Bauarbeiterrinnen, mir das unendliche Wirrwarr der Gerüste verinnerliche, kommt ein älterer Mann auf mich zu, um zu ergründen was mein Interesse geweckt hat. Wie ich erfahre, hat er denselben Beruf erlernt wie ich, was mein Anliegen einfacher macht. Er hat von Anbeginn an der Kirche mitgearbeitet, die voraussichtlich in zwei Jahren überwiegend fertig gestellt sein soll. Aber wir sind in Äthiopien meint er augenzwinkernd. Da kann man sich niemals sicher sein. Inzwischen ist er 79 Jahre alt geworden und hofft die Weihe noch miterleben zu können. Aber in Deutschland ist das ja nicht anders, ... zumindest bei Großprojekten. Man denke nur an den "Willy Brandt" BER. Also keine Sorge Äthiopien. ;-)

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.218: Im Gerüst der Medhane Alem Church gefangen

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.219 - 1.221: Die Kuppelmalereien sind gerade in Arbeit

Unter dem sachkundigen Auge meines Führers werden alle Verbotsschilder und Absperrungen überwunden, und es geht hinauf über teilweise wacklige Bohlen und "die eine oder andere" Lücke, bis hinauf in die Kuppel. Meine 79-jährige Vorhut ist da deutlich schneller als ich. Aber er kennt ja den Weg und hat schon alles gesehen. In der Kuppel treffen wir leider gerade auf keinen der Kunstmaler. Heute ist wohl Pause oder schon Feierabend. Sehr schade. So nahe an die Malereien, bis in den höchsten Punkt der Kuppel, werde ich ganz sicher nie wieder kommen.

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.222 - 1.226: Auf dem Weg zur Zentralkuppel im Außenbereich der Medhane Alem Church von Arba Minch

Wir klettern nun durch ein Rundfenster der Kuppel nach draußen und sehen die vier Ecktürme, an denen gerade die Mosaikarbeiten in Arbeit sind. Auch hier ist heute leider niemand mehr da. Ich könnte jetzt noch weiter bis zum Kreuz der Hauptkuppel klettern. Der Laufsteg wird immer rudimentärer und das letzte Stück überbrückt eine leicht geneigte "Leiter", wie man das bei den Ecktürmen sieht. Das wird mir aber nun bei dieser Konstruktion mit der Kameraausrüstung zu heikel und ich trete lieber den Rückweg an. Es ist schon ein wenig unglaublich, unter welchen Bedingungen die Bauarbeiter solche Bauwerke errichten können.

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.227 + 1.228: Es geht wieder abwärts und nach draußen
Bild 1.229: Ausblick von der künftigen Kirchenterrasse nach Südosten in Richtung Haile Resort. Das Haile Resort ist allerdings nichts für Reisende, die sich für Land und Leute interessieren und im traditionellen Stil untergebracht werden wollen. Aber immerhin, ... für alle unterschiedlich gearteten Bedürfnisse gibt es das passende Nest in Arba Minch. ;-)

Nach Abschluss unserer Runde möchte ich natürlich meinen Guide entlohnen, der aber ablehnt. Er wäre zufrieden, wenn ich etwas für den Bau der Kirche spenden würde. Und wie ich aus der Ferne beim weggehen noch sehen kann, wandert tatsächlich mein Schein in die Kollekte und nicht in seine Hosentasche.

Cemetery of Medhane Alem Church - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.230: Friedhof der Medhane Alem Church in Arba Minch.

Im Süden der Medhane Alem Church erstreckt sich ein knapp 300 m langer Friedhof. Auch die Friedhofskultur anderer Länder ist immer wieder interessant, um einen kurzen Besuch zu unternehmen. Wir hatten in Vergangenheit schon öfter in unseren Reiseberichten über Äthiopien, einige Beispiele gezeigt und wiederholen das deshalb nicht noch einmal an dieser Stelle.
Und hier nun der zweite Teil unseres Kirchenbesuchs in bewegten Bildern, in Ergänzung zum Teil 1, den wir schon am fünften Tag unserer Reise gezeigt haben.



Video: Medhane Alem Church - Arba Minch - Teil 2 - Climbing into the dome

Nach ein paar Straßenspaziergängen im näheren Umfeld, die aber nichts Interessantes mehr bringen, gebe ich den ständigen Transportangeboten der zahlreichen Bajaj-Fahrer nach und lasse mich nachhause in die Paradise Lodge bringen. Preis: 20 Birr, also nicht der Rede wert. Wer im näheren Umfeld der Stadt privat auf Tour gehen möchte, kann sich durchaus ohne Bedenken auch einen Tagespreis aushandeln.

Paradise Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Paradise Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Paradise Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Paradise Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Paradise Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.231 - 1.235: Unser Bungalow in der Paradise Lode und Ausblicke von der Terrasse über den Lake Abaya

Jetzt sind immer noch ein paar Stündchen Zeit bevor die Sonne unter geht. Was tun? Auf der gepolsterten Liege unserer Terrasse liegen, lesen und den Geräuschen aus dem zu Füßen liegenden Dschungel lauschen, die Aussicht genießen, ... oder ...? Ich entscheide mich für "oder". Immerhin ist morgen früh keine Zeit mehr die weiteren Anlagen des Hotels und dessen Umgebung zu erkunden. Vielleicht klappt es ja ein anderes Mal mit der Entspannung.

Paradise Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Near Paradise Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Paradise Lodge - Arba Minch - Ethiopia

Bild 1.236 - 1.238: Pool der Paradise Lodge und südlich angrenzende ungenutzte Bereiche

Die Lodge verfügt über einen gepflegten Pool, an dem heute allerdings keiner der Besucher Interesse zeigt. Die regnerische Zeit des Tages hat dafür gesorgt, dass sich das Klima trotz späterer Sonne nicht mehr so richtig zum Badwetter entfalten konnte. So hat der Pool-DJ sein Soundsystem heute für sich ganz allein und führt ein paar musikalische Experimente durch.
Zwischen den Bungalows und dem Hauptdurchgangsweg der Lodge, befinden sich großzügige Grünanlagen. Darin eingebettet sind auch zahlreiche Obst- und Gemüsebereiche, die vermutlich auch für die Hotelbewirtschaftung genutzt werden (siehe Video). Man kann da so einiges entdecken. Aber bitte auch hier aufmerksam auf die Umgebung achten und nicht erschrecken, wenn plötzlich ein Pavian oder ein Warzenschwein über den Weg läuft. Das Warnschild hatten wir schon am Anfang des Tages gezeigt. Es schaffen hin und wieder einige ganz schlaue Exemplare das Wachpersonal auszutricksen.
Weiter südlich befindet sich ein verwaister Hotelbereich, der ähnlich wie die Paradise Lodge aufgebaut ist. Ob dieser Teil in besseren Zeiten dereinst dazugehört hat oder einem inzwischen aufgegebenen anderen Besitzer gehört, wissen wir nicht. Es sieht zumindest nicht so aus, als ob man diesen Bereich bei saisonal höherem Besucherandrang ohne größeren Aufwand reaktivieren könnte.

Hier noch ein Video zur Paradise Lodge mit Ausschnitten der letzten beiden Tage, mit Ausblicken bei schlechtem und bei schönem Wetter.



Video: Paradise Lodge - Arba Minch

Bleibt nur noch das Abendessen, wofür wir heute den Innenbereich nutzen, um diesen auch noch einmal in Ruhe genießen zu können. Damit verabschieden wir uns für heute und gehen zum privaten Teil über. Es gäbe viel zu kosten. ;-)

Paradise Lodge - Arba Minch Paradise Lodge - Arba Minch

Paradise Lodge - Arba Minch

Paradise Lodge - Arba Minch

Bild 1.239 - 1.242: Das Restaurant der Paradise Lodge und "unsere" beeindruckenden zahlreichen Weinregale. Das reicht doch eine ganze Weile! ;-)

Wir sehen uns dann morgen wieder, wenn wir mit zirka 350 Fahrkilometern unserer nächsten Übernachtung am Lake Langano entgegensteuern. Wir werden sehen, was sich auf der Strecke so alles ergibt und haben keinen bestimmten Plan.

Copyright: www.reggaestory.de
Fotos: Marion & Peter Joachim
Text und Videos: Peter Joachim

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