Ein Fotoalbum - Teil 4
26.11.2013 – Lalibela (17.03.2006 nach dem äthiopischen Kalender)
Heute
befassen wir uns den ganzen Tag mit den bedeutendsten Felsenkirchen von
Lalibela. Seit vielen Jahrhunderten sorgen diese Bauwerke für
Verwunderung und Erstaunen auf der Welt, sofern man den
Erzählern in alten Zeiten überhaupt Glauben schenkte.
Seit 1978 zählen die Felsenkirchen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Lalibela hat heute
ungefähr 20.000 Einwohner und liegt in den Bergen von Lasta.
Wegen des immer weiter ansteigenden weltweiten Interesses für
die Felsenkirchen, wächst zwangsläufig auch der
Tourismus im Ort. Dementsprechend kam es auch in den letzten 20 Jahren
zur Verdopplung der Einwohnerzahl, begründet auf die Hoffnung
für bessere Verdienstmöglichkeiten.
Lalibela liegt auf einer Höhe von 2.542 m, direkt unterhalb
des Felsens Mount Asheten, der aus der Ferne wie die Überreste
einer alten Festung wirkt. Es gibt kein vergleichbares Bergmassiv in
der Nähe. Ursprünglich hieß der Ort Roha
und wurde erst aufgrund des Wirkens von König Gebra Maskal
Lalibela, dem der Bau der Felsenkirchen zugeschrieben wird, in Lalibela
umbenannt. König Lalibela war der bedeutendste Vertreter der
Zagwe-Dynastie, die im äthiopischen Hochland ungefähr
von 914-1268 geherrscht hat.
König Lalibela (1167-1207) ist ein Heiliger der
äthiopischen Kirche und die Felsenkirchen gehören zu
den wichtigsten Heiligtümern von Äthiopien.
Bild
207:
Übersichtsplan von Lalibela
Mit der "Grafik anzeigen" Funktion kann der obige Plan in ausreichender
Größe betrachtet und die nachfolgenden Stationen der
Bildergalerie nachvollzogen werden. Zu weiteren Informationen
über Lalibela gelangt man unter anderem auf "STAYLALIBELA"
(Logo in der linken Randspalte).
Beginnen wir unsere Erkundungstour an der Nummer 8,
gemäß Bild 207. Hier ist der Haupteingang und das
Ticket-Office. Freunde von Videoaufnahmen müssen eine extra
Gebühr in Höhe von 300 Birr (12 €) bezahlen,
was den Eintrittspreis geradezu verdoppelt. Die Bezahlung der
Gebühr sollte man zumindest in Lalibela nicht vergessen,
da die Quittung auf dem Gelände oft vorgezeigt werden
muss,
sofern
die Videokamera bemerkt wird.
Kirchengruppe
1 (auch West- oder Nordgruppe genannt)
Erste Felsenkirche ist die Biete Medhane Alem (Haus des
Erlösers der Welt). Mit 33,50 x 23,50 x 11,50 m ist sie die
größte monolithische Felsenkirche der Welt und Haus
des Lalibela
Kreuzes.
Das Gebäude insgesamt auf ein Foto zu bekommen ist
nahezu unmöglich. Dies einerseits wegen der
Größe
und andererseits wegen der versteckten und tiefer in den Felsen
gelegten Bauweise. Weiterhin erschwerend sind die zum Schutz der
Kirchen errichteten Dächer, die aber unbedingt nötig
sind, wenn die Bauwerke für nachfolgende Generationen erlebbar
bleiben sollen.
Bild
214 - 217:
Biete
Medhane Alem Bild 216:
Der Priester der Kirche mit dem Lalibela Kreuz
Sofern sich die Priester für ein Foto zur Verfügung
stellen, ist davon auszugehen, dass ein Trinkgeld erwartet wird.
Weiterhin darf in der Regel nur ohne Blitz fotografiert werden.
Ausnahmen von dieser Regel sind zu besprechen. Wenn dem zugestimmt
wird, wandert dann oft eine Sonnenbrille aus der Tasche auf die Nase,
oder es werden einfach die Augen geschlossen. Also übt
Nachsicht mit nicht so perfekten oder unscharfen Bildern.
Bild
217 - 220:
Biete Mariam (Biete Maryam - Haus von Maria - Marienkirche)
Bild
221 + 222:
Priester
Bild
223 + 224:
Türen
Es wird schwierig die richtigen Namen der einzelnen Kirchen der Gruppe
1 auseinanderzuhalten, die im Gewirr von schmalen Felsgassen und den
verschiedensten Durchgängen besucht werden können.
Selbst die unterschiedlichen Reiseführer widersprechen sich
teilweise, was im Nachhinein für zusätzliche
Verwirrung sorgt. Grund genug dafür, dass in dieser
Fotogalerie
nicht jeder Ort und jedes Gebäude eindeutig bezeichnet wird.
Bild
225 - 229:Gruppe 1 - Biete Mariam ... Bild 228:
Die verhüllte Säule, zu der es verschiedene Legenden
und Interpretationen gibt. Eine durchaus verständliche Theorie
besagt, dass sie Darstellungen trägt, die wir besser nicht
sehen oder wissen sollten.
Für das Fotografieren ohne Blitz an sehr finsteren Stellen,
kann manchmal eine Taschenlampe recht hilfreich sein.
Bild
230 - 236:
Kirchendetails und Priester der Gruppe 1
Bild
237:
Zu Gruppe 1 - Symbolisches Grab von Adam Bild 238:
Tukul - Doppelstöckiges traditionelles Rundhaus
Video: Die Kirchen der Nordgruppe
Wir verlassen die Kirchengruppe 1 und begeben uns nach
Südwesten zur Nr. 3 - der bekanntesten Felsenkirche Biete
Ghiorgis (Church of Saint George, Kidus Giorgis, Bete
Giyorgis, ..., Kirche des
heiligen Georg). Auf dem Weg dorthin sind noch einige der Tukuls zu
sehen, die früher rings um die Felsenkirchen standen
und bewohnt waren. Innerhalb des Weltkulturerbe-Areals wurden aber die
meisten entfernt und dürfen nicht mehr bewohnt
werden.
Bild
239 - 241: Tukuls Bild 242:
Nonnen
Bild
243: Lalibela oberhalb
der Felsenkirche Biete
Ghiorgis
Gut getarnt rückt Biete Ghiorgis langsam ins
Blickfeld, dass sie fast übersehen werden
könnte. Man ist schier überwältigt,
wenn sie dann in
ihrer ganzen Schönheit sichtbar wird. Man kommt gar nicht
umhin alle
paar Meter und von jeder Seite ein neues Foto zu
schießen.
Bild
244 - 250: Biete
Ghiorgis / Church of Saint George Bild 250:
Kirchentrommeln
Etwas seitlich befindet sich ein in den Felsen geschnittener Zuweg, der
zuletzt in einen Tunnel mündet, bevor man in den
ausgeschnittenen Hof der Felsenkirche gelangt.
Bild
251 - 253:Biete
Ghiorgis / Church of Saint George Bild 251:
Bauern lesen sehr kleinkörniges Getreide im Hof der Kirche aus.
Video: St. George Church
Soweit der erste Teil des Tages. Bevor es mit Gruppe 2 oder der
östlichen Gruppe weiter geht, ist für eine
Mittagspause das Hotel "Seven
Olives" sehr gut geeignet. Man kann dort bestens im Schatten
der Bäume sitzen und die Aussicht auf Lalibela
genießen. Es ist das älteste Hotel von Lalibela,
liegt auf einem bewaldeten Hügel und kann ein kleines
Vogelparadies sein - wenn man Glück hat
(tageszeitabhängig).
Bild
254 - 256:
Obelisk unmittelbar an der Zufahrt zum "Seven Olives"
Bild
257 - 260:
Shops und Straßenszenen in Nähe des Obelisken am
"Seven Olives"
Begeben wir uns nun wieder etwas weiter südlich über
den Jordan (Yordanos). Ja tatsächlich, hier gibt es auch einen
Jordan. Viele Dinge in Lalibela wurden der biblischen Geschichte
nachempfunden und
dafür dieselben Namen verwendet.
Mit Sicht auf das
Yordanos-Kreuz und einen alten Friedhof, beginnt ein Sandweg hinauf zur
Ostgruppe der Felsenkirchen von Lalibela.
Bild
261 + 262:
Der Yordanos / Jordan mit dem Jordan-Kreuz Bild
263:
Lalibela - Weg zwischen Kirchengruppe 1 und 2
Kirchengruppe 2 (auch
Ostgruppe genannt)
Bild
264: Auf
dem Weg zur Ostgruppe
Bild
265 - 270:
Biete
Gabriel + Raphael
Bild
271 + 272:Biete
Gabriel + Raphael - Blick in Gegenrichtung über die Schlucht
Die nächste Kirche erreichen wir über einen langen
finsteren Gang durch den Felsen.
Es ist die Biete Marqureos / Merkurios-Kirche, von der bereits ein Teil
durch ein Erdbeben eingestürzt ist.
Bild 273: Ausstieg
des Ganges zur Biete Marqureos / Merkurios-Kirche
Bild
274 + 275:
In der Biete Marqureos / Merkurios-Kirche Bild 274:
Der heilige Gebre Memphis Kiddus mit Löwen und Leoparden Bild 275:
Mystisch wirkender Lichteinfall durch ein kreuzförmiges Fenster
Bild
276 + 277:Biete Marqureos Bild 276:
Eine der seltenen Felsmalereien (die meisten Bilder sind auf Stoff
gemalt) Bild 277:
Der heilige Merkurios, meistens auf dunklem Pferd dargestellt
Bild
278 - 280:
Personal und Pilger an der Biete Marqureos / Merkurios-Kirche
Weiter geht es durch andere Gänge zur Biete Emmanuel /
Emmanuel-Kirche. Durch verschiedene Öffnungen im Gang kann man
schon erkennen, was das nächste Ziel ist.
Bild
281 + 282:
Im Gang zur Biete Emmanuel /
Emmanuel-Kirche
Bild
283 - 287:
Biete Emmanuel / Emmanuel-Kirche Bild 287: Löwenabbildungen
auf dem Teppich der Kirche - Alle Kirchen sind in der Regel
weitestgehend mit Teppichen oder Strohmatten ausgelegt
Bild
288 + 289:
Mariendarstellung und Priester in der Biete Emmanuel /
Emmanuel-Kirche
Weiter geht es zur letzten Felsenkirche des Tages, zur Biete Abba
Libanos (Haus des Vaters Libanos). Besonderheit der Kirche ist, dass
sie direkt im Felsen steht: Das Dach der Kirche ist also nicht frei,
sondern noch mit dem Felsen verbunden.
Die Kirche ist nur nach einer Seite hin frei sichtbar und besitzt einen
Umgang im Felsen.
Zuerst sind aber wieder ein paar Tunnel und Spalten in den
Felsen zu durchqueren.
Bild
290 - 293:
Auf dem Weg zwischen Biete Emmanuel und Biete Abba Libanos
Bild
294 + 295:
Biete Abba Libanos Bild
294:
Der heilige Abba Libanos, der den Fluss anhält
Video: Die Kirchen der Ostgruppe
Wir verlassen das UNESCO Weltkulturerbe-Gelände.
Bild
296:
Lalibela am Fuße des Mount Asheten
Bild
297 + 298:
Pflanzen im Gelände
Bild
299 - 303:
Händlerin, Weber und Kunstmaler am Rande der
östlichen Kirchengruppe
Bild
304:
Lalibela mit dem markanten Mount Asheten
Jetzt haben wir nur 1,5 Stunden Zeit, bevor uns die Sonne
verlässt. Das reicht gerade noch für ein wenig
Erkundungen der Gegend und den Rückweg ins Hotel.
Bild
305 - 309:
Shops in Lalibela
Bild
310 + 311:
Mineralogisches Highlight - Der Lalibela Opal - Mit etwas Zeit und
Glück kann man sie tatsächlich in der Umgebung von
Lalibela frei im Gelände finden. Immer wieder bringen auch die
Bauern Opale zu den
Souvenirhändlern, wo man durchaus ein gutes
Schnäppchen machen kann. Hartnäckiges Handeln ist
aber Voraussetzung dafür.
Bild
312:
Der Shop im Roha Hotel - auch eine kleine Fundgrube
Für Lalibela wäre es besser wenigstens zwei volle
Tage
einzuplanen, um neben den wichtigsten Felsenkirchen des Ortes auch noch
für andere Dinge Zeit zu finden. Der Verlauf der
dokumentierten
Reise sieht aber leider nur einen Tag Aufenthalt in Lalibela vor.
Copyright: www.reggaestory.de
Fotos: Marion & Peter Joachim
Bild 223: Uschi Pöllath
Text: Peter Joachim