Imprint Contact
 Actions No Words
Cassiopaia
THE ROOTS OF DANCEHALL
20th Anniversary of Roots Music & Topline Events


02.10.2011

Flyer „Eigentlich sollte es nur eine kleine Geburtstagsfeier mit Freunden und alten Bekannten werden! Aber dann wollte jeder hier auflegen. Immer wieder kamen neue Anfragen, die ich gar nicht alle berücksichtigen konnte. Inzwischen stehen über 50 Beteiligte auf dem Programm.“, sagte Frank Stephan von Topline Events vor der Fete. Und so wurde aus der geplanten kleinen Geburtstagsfeier ein großes Reggae Event im Cassiopeia, welches sich sehen lassen konnte. Die Artists und Sounds mussten auf drei Bereiche, den Main Floor, den Allstars Floor und Outdoor verteilt werden. So wurde auf dem Gelände des Cassiopeia in jeder Ecke für ausreichend Beschallung gesorgt.
20 Jahre liegt es zurück, als Frank Stephan und Martin Neumann, sowie zwei weitere Berliner Jugendliche beschlossen ihr Leben auf Reggae, Dancehall und die rot-gelb-grüne Rastaflagge auszurichten. Gerade mit dem Abi fertig geworden, gründeten sie Roots Music und organisierten Reggae Gigs. Mit den Künstlern Asher D und Prento Youth veranstalteten sie 1991 in der Tu Mensa ihr erstes großes Event des „modernen“ Reggae. Ein paar Veranstaltungen mit lokalen Bands folgten, bevor man 1992 bereits die Skatalites engagierte. Die Sache entwickelte sich dann schneller und besser, als man gedacht hatte. Roots Music legte durch Konzerte mit vielen namhaften Künstlern in den 90-er Jahren den Grundstein für die heutige Reggae- und Dancehall-Generation in Berlin. Die meisten Veranstaltungen wurden in der Tu Mensa, im Pfefferberg und im SO36 durchgeführt. Mit durchschnittlich 700 Besuchern je Konzert, konnte man stets rechnen. Außer Roots Music gab es damals mit GPI Music nur einen weiteren großen Veranstalter in Berlin. Zu jener Zeit war es noch etwas schwieriger alles auf die Reihe zu bekommen als heute. Alles wurde noch ohne PC, Grafikprogramme, E-Mail, Handys usw. bearbeitet und organisiert. Oft hat man stundenlang im Copy-Shop zugebracht, um an Flyern und Postern zu basteln. 1997 haben sich Martin und Frank getrennt. Frank wollte sich mehr mit dem Booking Geschäft befassen und Martin sich mehr um die Plakatierung kümmern. Ein paar Jahre später wurde dann Topline Events von Frank ins Leben gerufen, um das Veranstaltungsgeschäft fortzusetzen und europaweite Bookings für Artists zu organisieren. Daneben wurde auch der Plakataushang weiter aufgebaut, der bis heute ein Standbein von Topline Events ist. Martin und Frank machen nach wie vor das Gleiche und arbeiten zusammen – nur eben jetzt mit zwei Firmen. Inzwischen stehen auf der Referenzliste von Roots Music & Topline Events über 50 Artists aus den Bereichen Reggae, Ska und Dancehall. Unter ihnen bekannte Namen wie Alborosie, Black Uhuru, Buju Banton, Bushman, Charlie Chaplin, Culture, Freddie McGregor, Half Pint, Israel Vibration, Luciano, Michael Rose, Mighty Diamonds, Pablo Moses, Sly & Robbie, Tippa Irie, U Roy und viele andere.

Tickets

Irgendwann begann Frank auch noch „aufzulegen“ und nannte sich fortan Irie Steppaz. Durch seine Booking Tätigkeit ergaben sich da zusätzlich gute Möglichkeiten, und er übernahm für seine Artists das Auflegen. So war Irie Steppaz mit seinen Artists von Moskau bis Barcelona, überall in Europa unterwegs. 2005 entstand dann die Idee ein eigenes Label zu gründen. Irie Steppaz und Somow (Andreas Christ) riefen 2006 Rebel Cuts ins Leben. Frank hatte die Kontakte zu den Artists und Somow konnte Musik machen. Im Dezember 2006 gab es dann schon die erste Release Party zu ihrem „Rise Up“ - Riddim. Dieser Riddim war weltweit erfolgreich und kam auch in die deutschen Reggae Charts. Der Vertrieb wurde von Africanbeat übernommen. Gevoiced haben den Riddim unter Anderem Artists wie Michael Rose, Daddy Freddy, Bongo Chilli, Robert Lee, YT und Soultrain. Ein zweiter Riddim liegt schon fertig gevoiced seit damals in der Schublade, und man überlegt nun, ob man ihn in den nächsten Monaten herausbringen sollte.

Ja und das ist eigentlich das Stichwort. Einige der zuletzt genannten Artists standen auch auf dem Programm der Geburtstagsfete, und es sollte nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn es da keinen ausgiebigen Rise-Up-Mix gegeben haben sollte.

Nun ein paar Eindrücke des Abends aus dem Cassiopeia in Berlin.

22:00 Uhr soll die „kleine Geburtstagsfeier“ starten. Kurz vorher treffen wir in Friedrichshain ein und suchen uns einen hoffentlich brandanschlagfreien Parkplatz. Längst sind die ehemals politischen Beweggründe leider der reinen Actionlust gewichen und jeder „Normalbürger“ muss jede Nacht um seinen fahrbaren Untersatz bangen. Das hat zwar nichts mit dem heutigen Event zu tun, aber diese Gedanken beschäftigen einen schon, wenn man hier sein Auto allein und hilflos zurücklässt. Die negativen Schlagzeilen zu den Brandserien reißen ja leider nicht ab.
Im Cassiopeia angekommen vertreibt aber schnell die Musik unsere düsteren Hintergedanken. Im Outdoor Bereich wird schon fleißig aufgelegt, und bei den zum Glück noch angenehmen Temperaturen, das Angebot der Getränke- und Imbissbuden genossen. Von drinnen dröhnen auch schon die Bässe, aber dort wird es erst interessant für uns, wenn die Live-Künstler auftreten. Nach der vorliegenden Timetable ist das nicht vor 23:20 Uhr. Dr. VolkanikMan ist dann angesagt. Bis jetzt sieht es auch noch nicht so aus, als ob es sich drinnen lohnen würde.
Wir sitzen ein Weilchen mit Dr. med. Volkan Aykac alias Dr. VolkanikMan zusammen und halten ein kleines Schwätzchen. Eine gute Gelegenheit mal etwas mehr über ihn zu erfahren. Bisher hatte sich das noch nicht ergeben. Volkan wurde 1982 im ehemaligen West-Berlin geboren. Seine ersten musikalischen Schritte begann er im Alter von 13 Jahren. Zum Reggae fand er aber erst ein paar Jahre später. Seine erste Single hieß „Lasst mich eure Hände sehen“ und wurde 2004 aufgenommen. Der Titel in seinem Künstlernamen ist echt. Volkan hat tatsächlich Medizin studiert und ist praktizierender Arzt in der Berliner Charité. Im Jahr 2006, noch als Medizinstudent, gründete er gemeinsam mit Dr. med. Timo Siepmann das Charité Projekt „Actions No Words“, damals noch unter dem Namen „iNaDeM - Im Namen der Menschlichkeit“. Volkan ist Leiter der Einrichtung, die unter der Schirmherrschaft der Dekanin der Charité Universitätsmedizin Berlin: Frau Prof. Dr. Grüters-Kieslich, steht. Bisher konnten über 25.000 EUR gesammelt und an medizinische sowie bildungsfördernde Hilfsorganisationen gespendet werden. Auch heute sind sie gemeinsam mit Help Jamaica am Erlös der Veranstaltung beteiligt. Alle Einnahmen gehen nach Abzug der Kosten an diese beiden Hilfsorganisationen. Hoffen wir, dass es viele Besucher geben wird.
Volkans Motto: „Charity ist nicht das Konzept für meine Musik – meine Musik ist das Konzept für Charity!! Taten sprechen lauter als Worte!“
Sein aktuelles Album heißt auch dementsprechend „Actions - No Words!“ und ist seit 17.09.2010 auf dem Markt. Abzüglich der Presskosten in Höhe von 2 EUR gehen auch hier alle Einnahmen an diverse Hilfsprojekte. Weitere Infos und ein Interview mit Dr. VolkanikMan gibt es hier.
„Ich werde jetzt drinnen einmal etwas Präsenz zeigen. Damit jeder weiß, dass es gleich los geht. An mir soll es schließlich nicht liegen.“, meint Volkan und geht in Richtung Main Floor. Auch für uns ist das das Zeichen für den Ortswechsel. Leider sieht es im Main Floor noch reichlich mau aus. Lou Large müht sich redlich ab und schickt alles über die Boxen, was bei Reggae-Liebhabern hoch im Kurs steht. Aber nur träge füllt sich der Saal. Das ist leider ein allgemeines Phänomen in der Berliner Club-Szene. Auf Grund der Tatsache wird eben wieder einmal das Programm nach hinten verschoben und VolkanikMan hat noch eine Stunde Freizeit. Dann geht es aber endlich los und VolkanikMan bringt die Massive in Stimmung. Heute tritt er einmal ohne seinen Arztkittel auf, da es nur eine kurze Show ist. Dazwischen holt er auch noch Sista Zoum auf die Bühne, die mit kräftiger Stimme eine Einlage abliefert, die ruhig etwas länger hätte sein können.

VolkanikMan VolkanikMan

VolkanikMan

VolkanikMan Sista Zoum

Als nächster Act steht Klarbautermann auf dem Programm, aber niemand weiß wo er geblieben ist. Halb so schlimm, einmal abgesehen von dem unentschuldigten Fehlen. Es gibt noch genügend andere Künstler.

Kenrick Blaize, alias Ras Donovan, übernimmt als nächster das Mikro. Lou Large übernimmt immer noch den Sound und stimmt im Hintergrund bereits den Programmablauf mit Soultrain ab. Ras Donovan stammt aus Dominica, lebt aber in Berlin. Richtig aufgefallen ist er mir erstmalig auf dem grandiosen 2005-er One-Riddim-Album „See Mi Yah“ von Rhythm & Sound, mit seiner Version „Let We Go“. Am 09.12.2005 erhielt er beim 1. German Reggae Grammy einen Award in der Kategorie "Reggae King", gemeinsam mit Jahcoustix und Anthony Locks (in 8 verschiedenen Kategorien wurden jeweils 3 gleichrangige Preise vergeben). Sein aktuellstes Album heißt „Integration“ und wurde 2008 bei Lapodan Records veröffentlicht.

See Mi Yah Ras Donovan - Integration Ras Donovan

Bild 1: Albumcover "See Mi Yah" von Rhythm & Sound (mit Ras Donovan) - 2005
Bild 2: Albumcover "Integration" von Ras Donovan - 2008

Ras Donovan Ras Donovan

Lou Large uns Soultrain Ras Donovan

Nahtlos geht es weiter mit Soultrain. Soultrain lebt seit 2006 in Berlin aber seine Wurzeln liegen väterlicherseits in Surinam und Jamaica. Neben Reggae hat ihn auch HipHop, Breakbeat und Jungle stark beeinflusst. Soultrain gehörte zu den ersten Artists der die Jungle Szene 1993 in Deutschland mit gestaltete. 2002 wurde er von Navigator als Mitglied in die Rawhill-Cru geholt in der auch Ragga Größen wie Tenor Fly, Daddy Freddy und die Ragga Twins waren. Gemeinsam mit Navigator und MC Spyda landeten sie den Smash-Hit „Mo´ Fire“, der Platz 1 in den UK Dance Charts erreichte und über 60.000 Mal verkauft worden ist. Bisher gehen weit über 600 Shows auf sein Konto.

Soultrain

Soultrain Soultrain und Lou Large

Seit 2008 arbeitet er mit dem Berliner Label IM Music  zusammen und hat den Hit-Song „Heart of A Champion“ aufgenommen.



Offizielles Video: Heart Of A Champion

Nächster Artist ist Vido Jelashe. Geboren wurde er 1967 als Vuyani Mbutuma in den Ghettos von Guguletu, Cape Town, in Südafrika. Seine musikalische Laufbahn begann während seiner Hochschul-Jahre, als er mit den Reggae Regulars spielte. Danach folgten die Black Sufferers, und später sang er für die Heavy Fantastics. Er studierte an der Musikschule M.A.P.P. in Kapstadt und erlangte das Diplom für Jazz. In der Zeit von 1993 bis 1996 arbeitete er mit Livin' Spirits zusammen, die ihn nach Deutschland brachten. Ende 1996 startete Vido seine Solokarriere und tourte mit der Band The Growing Tree durch ganz Europa. Besonders bekannt und erfolgreich wurde Vido mit „Babylon A Take Control“ auf dem „Superior Riddim“, produziert von Pow Pow Productions. Ja und alles Weitere ist Geschichte und könnt ihr auf seinem Myspace-Profil nachlesen. Gegenwärtig arbeitet Vido an einem Soloalbum. Wir dürfen gespannt sein.



Offizielles Video: Simmer Down

Mit Vidos mitreißender Show, die heute von einigen sportlichen Einlagen geprägt ist, die ihm auch sichtlich Spaß machen, geht der erste Abschnitt des Live Programms zu Ende.

Vido Jelashe Vido Jelashe

Vido Jelashe Vido Jelashe

Cassiopeia Vido Jelashe

Vido Jelashe

Jetzt gibt es mit Soul Stereo so richtig uralte Reggae Klassiker aus der Konserve. Da arbeitet noch einer richtig an den Plattentellern und hat seine historischen Vinyl-Schätze mitgebracht. Bester Knaller des Programms ist der Klassiker „Last War“ von Beres Hammond (damals als Sänger von Zap Pow) aus dem Jahr 1978, der noch nichts an Frische eingebüßt hat. Heutzutage unter anderem als „Rastafari Anthem“ von Alborosie, „Come Around“ von Collie Buddz und anderen bekannt.



Hörprobe: Last War – Beres Hammond & Zap Pow

Soul Stereo ist ein Sound aus Frankreich, der 1998 von Reecko, Fatta & Tarzan gegründet worden ist. Heute an den Plattentellern ist Fatta, der Mann mit den langen Dreads. Seit ihrer Gründung haben sie auf über 1500 Shows überall in Europa gespielt und viele namhafte Artists tourten mit ihnen. Mit dabei Namen wie Luciano, Mikey General, Anthony Red Rose, Lone Ranger, Carlton Livingstone, Junior Kelly, Morgan Heritage, U-Brown und viele Andere. Im Jahr 2003 gründeten sie ihr eigenes Label „Soul Vybz Music“. 2004 gewannen sie den „South Clash 2“ gegen Heartical. Im vorigen Jahr gewannen sie die „Undertaker Trophy“ gegen Ruff Pack & Back Inna Days.

Soul Stereo Soul Stereo

Soul Stereo

Mit dem Sound Roots Survival geht es in die nächste Runde. In der Massive macht sich ein wenig Unschlüssigkeit breit. Der Einstand der hier abgeliefert wird passt so gar nicht ins musikalische Programm. Gehen (in einen anderen Floor) oder bleiben, ist jetzt tatsächlich die Frage? Wenn Peppery a.k.a. Bongo Chilli nicht zeitgleich auf der Timetable stehen würde, wäre jetzt Pause im Main Floor angesagt. Aber Peppery lässt zum Glück nicht lange auf sich warten, und das Programm wird wieder richtig klasse. Im Hintergrund der Bühne haben auch schon YT, Navigator und Sergio von Heartical Aufstellung genommen.

Cassiopeia

Peppery

Clayton Brown alias Bongo Chilli oder jetzt Peppery, wurde in Trelawny, ein Landkreis im Nordwesten von Jamaica, im Jahr 1977 geboren, wohnt aber jetzt in Manchaster (GB). Den Spitznamen Chilli bekam er bereits in seiner Schulzeit, wegen seiner Vorliebe für dieses Gewürz. Mit 10 Jahren schrieb er bereits seine ersten Lyrics. Stage Shows mit Bounty Killer, General Trees oder Nitty Kutchie folgten. 1995 zog Chilli nach England, nannte sich nun Bongo Chilli und absolvierte ein Studium für Musiktechnik. Seitdem unterrichtet er Kids und Jugendliche an diversen Schulen, kulturellen und sozialen Einrichtungen. Im Jahr 2001 wurde dann auch Rootsman auf Bongo Chilli aufmerksam, und produzierte für das Third Eye Label diverse Tunes mit ihm. „Action Alone“ und „Read your Bible“ eroberten schnell die europäischen Tanzhallen. Der Mix aus Dancehall, Jungle, HipHop und Dub, kombiniert mit Bongos „New Style“, brachten ihm viele weitere Produktionen ein. Sein fresher Style machten ihn so zum festen Bestandteil der englischen Musik-Szene. Im November 2005 gründete er sein Label „BongoChilli Records“, wo seine 12-inch „Sounds Like“ erschienen ist. Der daraus entstandene D’n’B Remix des englischen Produzenten Benny Page, wurde zu einem der D’n’B Hits des Jahres 06. Mit dem Tune „Rise Up“, nach dem auch der in 2006 bei Rebel Cuts erschienene Riddim benannt worden ist, hatte er weltweiten Erfolg. Nach wie vor ist das einer seiner größten Hits. Sein Debut Album „Real Musician“ wurde 2007 bei Sativa Records veröffentlicht. Sein aktuellstes Werk heißt „Mistaken Identiti“ und ist unter dem Künstlernamen Peppery erschienen, den er erst seit 2010 benutzt. Bisher ist das Album aber nur als Download im Internet verfügbar. 

Bongo Chilli - Real Musician Bongo Chilli Records Peppery - Mistaken Identiti

Bild 1: Albumcover "Real Musician" - Bongo Chilli - 2007
Bild 2: Bongo Chilli Records
Bild 3: Albumcover "Mistaken Identiti" - Peppery

Peppery Peppery

Peppery

Peppery Peppery

Bongo Chilli, der Mann mit der tiefen kräftigen Stimme, der meines Erachtens auch am besten auf der „Rise Up“ Riddim Selection klingt, beendet doch tatsächlich seinen Showpart ohne diesen Tune!? Aber warten wir es ab.

YT, geboren als Mark Hull in Großbritannien, kommt aus Ippswich, und ist der nächste „Rise Up“ Artist auf der Bühne.



Offizielles Video: Inna Jamaica (Protection Riddim)

Sein Debut Album „Straight Outta Britain“ wurde am 12.06.2006 beim Label Sativa Records veröffentlicht, an dem er mit beteiligt ist. Im selben Jahr wurde er als Großbritanniens bester Reggae Artist gekrönt. Sein bisher letztes Album „Born Inna Babylon“ ist seit dem 23.10.2007 auf dem Markt.

YT - Straight Outta Britain YT YT - Born Inna Babylon

Bild 1: Albumcover "Straight Outta Babylon" - YT - 2006
Bild 3: Albumcover "Born Inna Babylon" - YT - 2007

YT YT

YT

YT YT

Dann stößt Daddy Freddy hinzu. Frederick Nelson alias Daddy Freddy, wurde 1965, im Kingstoner Stadtteil Trenchtown, in Jamaica geboren. Bereits mit 8 Jahren begann er sein Talent zu entwickeln und trat mit verschiedenen Soundsystems auf. Die Grundkenntnisse eines DJ-s wurden ihm von Ranking Joe beigebracht. 1986 nahm er mit „Joker Love“ und „Body Lasher“ seine ersten zwei Hits auf, die auf Platz 1 der jamaikanischen Charts kamen. Sein erstes Album „Body Lasher“ erschien im gleichen Jahr. Später ging er nach England. Dort nahm er 1987 gemeinsam mit Asher D das Album „Ragamuffin Hip-Hop“ auf und sorgte so für einen Meilenstein in der Geschichte des Reggae. Weltruhm erlangte er auch als der schnellste Rapper der Welt. Viermal kam er ins Guiness Buch der Rekorde. 1991 brach er seinen eigenen Rekord von 528 Silben pro Minute und rappte zuerst 595 und dann sogar 598 Silben.



Video: Daddy Freddy bei der BBC Record Breakers Show

Ja und der Rest ist Geschichte. Inzwischen hat Daddy Freddy über 10 Alben veröffentlicht. Sein bisher letztes Album „Hardcore“ liegt aber schon ein ganzes Stück zurück und ist aus dem Jahr 2004. Seine Single „Jah Never Failed I Yet“ auf dem 2006-er „Rise Up“ Riddim darf natürlich nicht unerwähnt bleiben.

Daddy Freddy - Body Lasher Daddy Freddy - Ragamuffin Hip-Hop Daddy Freddy - Raggamuffin Soldier Daddy Freddy - Hardcore

Bild 1: Albumcover "Body Lasher" - Daddy Freddy - 1986
Bild 2: Albumcover "Ragamuffin Hip-Hop" - Daddy Freddy & Asher D - 1987
Bild 3: Albumcover "Raggamuffin Soldier" - Daddy Freddy - 1992
Bild 4: Albumcover "Hardcore" - Daddy Freddy - 2004

Daddy Freddy

Daddy Freddy Daddy Freddy

Daddy Freddy

Immer wieder sorgt Daddy Freddy für Begeisterungsstürme in der Massive, wenn er seine schnellen Rapeinlagen präsentiert. Und dann beginnt das große „Rise Up Finale“, welches Daddy Freddy mit seiner Version „Jah Never Failed I Yet“ einläutet. Dann YT mit „Runnin´ Wild“ und natürlich Bongo Chilli mit dem Titelsong „Rise Up“. Einfach nur genial das Ganze, und die Stimmung ist auf dem Höhepunkt.

Peppery Navigator

Navigator Peppery & Vido Jelashe

Cassiopeia

Daddy Freddy

Navigator Navigator

Peppery, Daddy Freddy, YT

Immer wieder wechseln sich die Artists ab und werden dann auch noch von Navigator, der aus England kommt, unterstützt. Soultrain darf natürlich auch nicht fehlen und wirft mit „Universal Key“ seine „Rise Up“ Version in die Waagschale. Nicht auszudenken, wenn jetzt auch noch Michael Rose und die anderen Artists dieser One-Riddim-Selection auf die Bühne kämen.

Daddy Freddy

Heartical

Schließlich übernimmt Sergio Marigomez von Heartical den Sound und gratuliert noch einmal Roots Music & Topline Events zum 20-jährigen Jubiläum. Heartical ist ein Sound aus Paris und hat zum ersten Mal am 21. Juni 1999 aufgelegt. Gegründet wurde er von Mr. Boo, Wap, Mr. Tam und Sir Joe. Heartical hat sich weltweit einen Namen gemacht und ist bereits in Ländern wie Jamaica, USA, Mexico, Finnland, Norwegen, Schweden, Holland, Belgien, Schweiz, Österreich, Estland, Italien, Spanien, Portugal, Ghana und Senegal aufgetreten. Heartical spielte schon den Sound für Artists wie General Levy, Al Campbell, Spanner Banner, Dennis Alcapone, Prince Hammer, U Brown, Mike Brooks, Joseph Cotton, Lloyd Brown, Robert Lee, YT, Little Roy, Dawn Penn und vielen anderen. Die Dubplate Kollektion von Heartical ist einer der größten und wertvollsten von ganz Europa. 2001 gründeten sie weiterhin mit Heartical Records ihr eigenes Label. Unzählige Aufnahmen haben sie seit dieser Zeit produziert. Zum 10-jährigen Bestehen des Labels lässt uns nun Heartical an seinen Schätzen teilhaben und hat den Sampler „Heartical Story – Vol. 1“ als CD, am 06. Juni 2011 auf den Markt gebracht. 16 Tunes auf 8 verschiedenen Riddims sind zu hören, mit Artists wie Sugar Minott, Alton Ellis, David Hinds, Ranking Joe, Johnny Osbourne, Luciano, Michael Rose und vielen anderen. Dazu kommen noch vier Bonus Tracks mit BDF (Basque Dub Foundation), Sly Dunbar und Sugar Minott (Dubplate).

Heartical Story Vol. 1 Heartical

Heartical

Sergio Marigomez Sergio Marigomez

Bild 1: Albumcover "Heartical Story - Vol. 1" - Heartical - 2011
Bild 2 - 5: Sergio Marigomez - Heartical

Mit Heartical ist das Ende der Party aber noch längst nicht erreicht. Es stehen noch Sounds wie Citylock, LP International, Timeless und einige andere auf dem Programm.

Daddy Freddy & Peppery Soultrain

Navigator, Daddy Freddy, YT, Ras Donovan, Peppery, Soultrain

Bild 1: Daddy Dreddy und Peppery
Bild 2: Soultrain und ...
Bild 3: Von links: Navigator, Ras Donovan, Peppery, YT, Daddy Freddy und Soultrain

Daddy Freddy Daddy Freddy und Reggaestory

Navigator, Frank und Soultrain

Bild 1 + 2: Daddy Freddy
Bild 3: Navigator und Soultrain mit Frank Stephan vom Veranstalter Topline Events

Das Ende werden wir aber nicht mehr mitnehmen. Immerhin haben wir noch einen weiten Weg vor uns und treten somit langsam den Rückzug an. Erstaunlicher Weise herrscht am Einlassbereich immer noch Gegenverkehr, als wir das Gelände verlassen.
Vollgetankt mit positiven Vibes fahren wir der letzten „Rise Up“ Show entgegen. Eigentlich wollten wir es ja noch vorher bis in die Federn schaffen, aber die Sonne ist schneller.

Fazit: Solch „kleine“ Geburtstagsfeiern brauchen wir mehr. Ganz großes Lob an Frank Stephan und seine Artists. Ein sehr abwechslungsreiches Programm, in dem sicher jede Fangemeinde etwas für sich entdecken konnte. Die nicht erschienenen Artists, wie Joseph Cotton, Robert Lee oder Klarbautermann haben dem Erfolg der Fete nichts anhaben können.

Hier noch ein paar Fragen an den Veranstalter Frank Stephan von Topline Events (ein paar Tage danach).

Reggaestory: Herzlichen Glückwunsch zu der gelungenen Geburtstagsparty! Hat mir sehr gut gefallen. Was hat denn dir persönlich besonders daran gefallen?
Frank: Der Outdoor Floor, da dort DJs aufgelegt haben, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Und natürlich das Finale der Live Show, als Navy, Freddy, YT und Chilli zusammen gerockt haben.
Reggaestory: Ein paar der angekündigten Leute haben gefehlt. Was kannst du dazu sagen?
Frank: Joseph Cotton, wollte trotz des unterschriebenen Vertrages, auf einmal mehr Geld haben. Wir lassen uns aber nicht erpressen und mussten ihn deshalb ausfallen lassen. Robert Lee und Klarbauter sind einfach nicht erschienen, und ich kann nicht sagen warum. Bei Robert glaube ich, dass er kein Visum für Europa bekommen hat. Er wohnt zwar in UK, braucht aber für Deutschland ein Visa, um das er sich selber kümmern wollte. Ich habe ihn in den letzten Tagen vor dem Event einfach nicht mehr erreichen können, und er hat sich auch nicht gemeldet.
Reggaestory: Wie lange habt ihr noch gefeiert?
Frank: Bis 7:00 Uhr.
Reggaestory: Hast du schon einen Überblick was für die beiden wohltätigen Organisationen „Actions – No Words!“ und „Help Jamaica“ herausspringen wird?
Frank: Nun, nach der Show hatte es mich umgehauen und ich musste bis heute das Bett hüten. Die Abrechnung ist daher leider noch nicht ganz fertig. Aber grob geschätzt, dürften vielleicht so 700 EUR für jeden herauskommen.
Reggaestory: Das ist doch ein gutes Ergebnis. Wie viele Leute waren denn da?
Frank: 850, davon waren aber 150 meine Gäste.
Reggaestory: Das hört sich doch sehr gut an. Ich wünsche dir, Topline Events und Roots Music weiterhin viel Erfolg, und uns Allen natürlich noch viele schöne Konzerte!

Copyright: Text und Fotos by Reggaestory

Zurück

 
Help Jamaica e.V. Topline Events