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SUMMERJAM 2010 - 02.07.-04.07.2010

FESTIVALERINNERUNGEN

Summerjam 2010 Wieder ist ein gelungenes und wie immer friedvolles Festival vorüber. Mit 28.000 Besuchern feierte das Summerjam neben dem 25-jährigen Jubiläum auch einen Besucherrekord und war damit ausverkauft. 25 Jahre Summerjam. Man könnte sagen, das Summerjam und sein Initiator hatten dieses Jahr Silberhochzeit.
Hoffen wir, dass der jetzige Standort der Insel am Fühlinger See, auch noch seine „Silberhochzeit“ mit dem Summerjam feiern kann, die seit 1996 der bisher längste Partner des Festivals ist. Es bleibt allerdings zu wünschen, dass sich der Inhalt des Festivals von seiner musikalischen Ausrichtung her, nicht noch weiter verändert und seine ursprünglichen Roots nicht aus den Augen verliert.
Die im Vorfeld des Festivals geführte Umfrage, ob man lieber „alte“ oder „neue“ Bands sehen möchte, war nicht ganz glücklich oder eindeutig gestellt. Man war der Meinung, dass ja eh schon alle Artists zu Gast beim Summerjam waren und vielleicht nun etwas anderes gefragt sei. Trotz dieser ungenauen Fragestellung ging die Tendenz aber mehr als eindeutig in Richtung „alt“. Was damit auch immer gemeint ist. Heißt das Artists die schon da waren oder Artists der alten Garde? Aber ungeachtet dessen, trotzdem aussagekräftig genug und ein eindeutiger „Wählerauftrag“ an das Festival. Besser wäre ein Top-Ranking mit konkreten Artists und Musikstilen gewesen. Gekommen ist dann aber alles ganz anders. Wo man früher als „Rootser“ in Entscheidungsnöte kam, welchen Bühnenplatz man sich sichern sollte, war es dieses Mal nicht so schwierig. Das Spektrum des Festivals ist erheblich breiter geworden. Viele neue Bands und andere Musikrichtungen bis zu HipHop sorgten für ein verändertes Publikum. Neue Bands sollten natürlich immer dabei sein, aber ein Festival wie das Summerjam hätte es gar nicht nötig die alten Pfade zu verlassen. Es würde auch ohne HipHop laufen – und sogar besser und ruhiger. Außerdem gibt es mit dem Splash ein eigenes HipHop-Festival, die ihrerseits die ursprünglich vorhandene kleine Reggaebühne völlig aus dem Programm genommen haben. Der authentische Reggae hat aber noch genügend Potential an grandiosen Artists und auch neuen Hoffnungsträgern, die mehrere unterschiedliche Festivals füllen könnten. Viele Reggaefans hätten bei einem 25-jährigen Jubiläum des Summerjam lieber mehr Highlights aus der 25-jährigen Geschichte gesehen und wollen eigentlich keine andere Musik. So zumindest der überwiegende Tenor der Gefragten. Der Veranstalter könnte zwar sagen: „Was wollt ihr denn? Den Massen hat es doch gefallen. Es war ein voller Erfolg!“ Das stimmt natürlich überwiegend. Aber es ist dabei nicht zu vergessen, dass das Publikum vielfach ein anderes ist. Jeder Artist und jede Musik hat seine Fans. Aber viele der alten Reggae Fans sind schon zu anderen Events abgewandert. Auch auf dem Zeltplatz wird es wegen der veränderten Zusammensetzung der Festivalbesucher immer ungemütlicher.

Aber genug der Ängste und Mahnungen und hinein ins Festival 2010.

Nachfolgend nun ein paar detaillierte Festivalerinnerungen die ich schon zwei Tage vor dem offiziellen Start des Festivals beginne. Um keinen der Leser zu langweilen, da es ja unterschiedliche Fangemeinden gibt, hier ein kurzer Überblick zum Verlauf der Story und der Fotogalerie, die teilweise gesondert aufzusuchen ist.

30.06.-01.07.2010 – Mittwoch und Donnerstag
Vor dem Festival

02.07.2010 – Freitag
Cornadoor, Uwe Banton, Ganjaman, Ohrbooten, Martin Jondo, Lutan Fyah, Jah Mason, Zareb, Fantan Mojah, Don Carlos, Inner Circle

03.07.2010 – Sonnabend
Jahcoustix, Danakil, General Levy, Easy Star All-Stars, Turbulence, Luciano, Julian Marley, Capleton, Nas & Damian Marley

04.07.2010 – Sonntag
Smoke, Midnite, Toots & The Maytals

05.07.2010 – Montag
Abreise

Mittwoch – 30.06.2010

Wie jedes Jahr ist der Zeltplatz erst ab Donnerstag im Eintrittspreis enthalten, aber schon am Mittwoch zu zirka 98% besetzt. Dies zumindest besonders in der Nähe vom P2, der Seen 5, 6 und weit bis hinter der Inselzufahrt um den See 7 herum. Unter diesen Umständen schaukelt sich die Ankunftszeit der ersten Camper immer weiter ins Vorfeld des Festivals. Die zusätzliche Campinggebühr wird da gerne in Kauf genommen. Immerhin will keiner mehrere Kilometer sein Gepäck um den See herum schleppen. Allerdings ist zu beobachten, dass immer mehr Camper auf dem Gelände sind, die überhaupt nicht die Absicht haben, die Festivalinsel zu besuchen und nur wegen ihrer persönlichen Party und ihrer kleinen Geschäfte hier aufkreuzen. Die Devise „Camping ist nur mit gültigem Festivalticket erlaubt“, ist völlig außer Kontrolle geraten. Noch am Sonntag wird ohne Festivalbändchen in vielen Zelten gefeiert und kein Fuß auf die Insel gesetzt. Hier sollte man sich dringend in den kommenden Jahren etwas einfallen lassen.

Be- und Entladespur in Freibadnähe Zeltplatz

Zeltplatz Zeltplatz - Bierdosenpool

Bei uns ist natürlich alles geregelt, und im Zuge der Genehmigung als Mediapartner, haben wir auch eine Durchfahrtsgenehmigung zum P2 bekommen. Das bringt Zeitersparnis und mindert die Schlepperei. Aber die Rechnung haben wir ohne den Sicherheitsdienst gemacht. Unsere Papiere mit der offiziellen Akkreditierung und den weiteren Genehmigungen reichen denen nicht. „Ihr braucht noch den dreieckigen Aufkleber am Auto! Alles andere interessiert uns nicht!“, so die Ansage. „Vorschlag zur Güte. Fahrt auf den offiziellen Parkplatz und besorgt euch erst einmal den Aufkleber. Heute abend ist der Pressecontainer schon geöffnet.“, erfahren wir noch. Was ist denn das für ein Gütevorschlag? Was bringt uns dann noch die Durchfahrtsgenehmigung? Außerdem ist nach unseren Informationen der Pressecontainer erst ab Donnerstag geöffnet. Jetzt haben wir Mittwoch mittag und unser Zelt muss jetzt aufgebaut werden. Es ist zum Fußnägel Hochrollen. Mit offizieller Genehmigung wird man nicht durchgelassen, während die Tage zuvor alle anderen Camper schon ohne Genehmigung den Zeltplatz zugebaut haben. Wenn wir uns nicht beeilen, wird das Ganze also wieder in ellenlange Schlepperei ausarten. Zuerst versuchen wir es aber an der Schranke auf der anderen Seite, nachdem wir den See umrundet haben. Hier geht es zum Glück unkomplizierter und die Wachleute kennen wenigstens schon einmal die offiziellen Akkreditierungsschreiben von Contour. Nach erfolgter Überprüfung und Notierung des Autokennzeichens öffnet sich nun doch noch die Schranke für uns. Wir sind erleichtert.
Vielleicht sollte man künftig an den Kontrollpunkten eine Liste, sortiert nach Akkreditierungsnummer oder Name, dem Sicherheitsdienst zur Verfügung stellen. „Jedes Jahr das selbe Problem!“, sagt ein Kontrolleur sichtlich genervt. „Dabei wäre das so einfach!“ Auf dem P2 ist noch Platz ohne Ende, aber auf dem angrenzenden Zeltplatzgelände ist so gut wie keine Lücke mehr. Mal ausgenommen von den wenig gefragten Flächen in unmittelbarer Toilettennähe. Wir haben trotzdem noch Glück und ergattern einen der letzten freien Plätze. Der Ärger und Zeitverlust an der ersten Schranke ist somit schnell vergessen. Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal Kontakt zum Besitzer eines weinroten Jeeps mit „DN“ Kennzeichen aufnehmen. Der hatte schon den begehrten dreieckigen Aufkleber und hat sogar Camper mit dem Auto bis auf die gewünschte Zeltplatzstelle gefahren. Ein Mann mit grauer Kurzhaarfrisur und Sonnenbrille schlendert um das Auto herum, ein Scheinchen wird herüber gereicht und ab geht es wieder. Das ist natürlich nicht Sinn und Zweck einer Durchfahrtsgenehmigung und schon gar nicht bis auf dem Zeltplatz.
Auf der Brücke zum P1 sind ähnliche Zustände. Es ist inzwischen schon 18:30 Uhr. Selbst Artists, die jedermann bekannt sind und schon regelrecht zum Summerjam Inventar gehören, werden nicht durchgelassen. Der Circus Changhigh diskutiert verzweifelt mit dem Sicherheitsdienst und schüttelt immer wieder fassungslos den Kopf. Jean Ascher hat auch alle zurückliegenden Kennmarken und Genehmigungen dabei, aber nichts hilft. Nun, der Sicherheitsdienst ist ja zu verstehen, wenn deren Anweisungen so formuliert sind, aber nach so vielen Jahren Summerjam sollte für derartige Dinge eine einfache Lösung zu praktizieren sein. Ich will die Situation im Bild festhalten. Jean Ascher ist einverstanden aber der Sicherheitsdienst protestiert und will mich behindern. „Dann müsst ihr eben aus dem Bild gehen, wenn ihr nicht wollt!“, sage ich und lass mich nicht beirren. Alle stieben auseinander und Jean steht plötzlich allein auf der Brücke. Keine Ahnung wie die Sache ausgegangen ist. Auf alle Fälle sollte das aber ein leicht vermeidbarer Ärger sein. „Viel Erfolg noch!“, wünsche ich ihm und gehe meines Weges.

Inselzufahrt P1 - Circus Changhigh - Chaos mit den Durchfahrtsgenehmigungen. Nicht einmal die Artists werden durchgelassen.

Wie sich am Abend dann noch herausstellt, ist die Öffnung des Pressecontainers wirklich nur ein Gerücht. Niemand ist zu sehen dort außer ein paar weitere Besucher wie wir, die den Hinweisen des Sicherheitsdienstes mal nachgegangen sind.

Donnerstag – 01.07.2010

Viel Zeit für ausgedehnte Erkundungen. Auf dem P2 werden am Vormittag noch die letzten Handgriffe am großen Partyzelt ausgeführt. Die ersten Verpflegungsstände sind auch schon geöffnet. Die Anreise der Festivalbesucher ist weiterhin in vollem Gange und man kann die abenteuerlichsten Transportkreationen jetzt bewundern. Die Sonne brennt erbarmungslos. Das macht Durst und Lust aufs Wasser. Schön, wenn man schon alles fertig hat.

Das Partyzelt auf P2 Wer hat den schönsten oder originellsten Transport?

Bild 1: Das Partyzelt auf P2
Bild 2: Transportideen sind gefragt. Wer bietet mehr?

Am P3 wurde wieder eine Be- und Entladespur eingerichtet. Dadurch hat sich die Verkehrssicherheit im Umfeld des Festivalgeländes deutlich verbessert. Die abgesperrten Straßenränder werden dadurch nun weitestgehend akzeptiert.

Be- und Entladespur Eingang zu Familiencamp - Einlass nur von Familien mit Kleinkindern! Diskutiert wird trotzdem.

Bild 1: Be- und Entladespur
Bild 2: Eingang zum Familiencamp

Das Freibad wurde dieses Jahr völlig fürs Campen gesperrt. Es wurde lediglich eine Teilfläche mit gesondertem Zugang abgetrennt und für Familien mit Kindern reserviert. Gemeint sind allerdings Kleinkinder. 15 EUR pro Erwachsenen kostet das zusätzlich. Voriges Jahr war noch das Zelten im gesamten Freibad ab Donnerstag erlaubt. „Von dem Geld haben wir aber nichts gesehen. Das hat alles die Stadt Köln bekommen!“, klagt ein Mitarbeiter des Freibadpächters. „Auch mit dem Einlassdienst hat das nicht richtig geklappt. Am Ende ist der eingeschlafen und jeder ist rein wer wollte. Daher machen wir das dieses Jahr selbst. Der abgetrennte Teilbereich ist gesondert an den Veranstalter verpachtet.“ Das Freibad macht einen schöneren Eindruck als sonst. Alles sieht neu und einladend aus. „Wir haben viel geleistet hier. Tonnenweise echten karibischen Sand haben wir anfahren lassen und am Strand eingebaut. Unzählige Quadratmeter Laminat verlegt, Wandverkleidungen angebracht, Palmen besorgt … und und und.“, berichtet er nicht ohne Stolz. Den Ärger mit den Campern sind sie jedenfalls los.
Am gesonderten Eingang zum Familienbereich höre ich die üblichen Diskussionen, hauptsächlich von den afrikanischen Besuchern. Warum eigentlich? Man kann es sich kaum anhören. „Meine Frau kommt noch morgen mit den Kindern nach!“, oder lauter erwachsene Leute werden plötzlich zu einer Familie. Dann heißt es auf einmal: „Wieso? Kind ist Kind, egal wie alt – wir sind doch eine Familie!“ Und das Ganze natürlich immer fordernd, drohend und schimpfend. Der Sicherheitsdienst ist nicht zu beneiden. Ich gehe lieber weiter und schaue mir friedlichere Szenen an, die es ohne Ende zu entdecken gibt.

Noch lange nicht am Ziel DLRG wird zu Wasser gelassen

Am belgischen Bierdosenzopf Am belgischen Bierdosenzopf

An der abgebrochenen Brücke Blick in Richtung Merianstraße an der Regattabahn

Zwischen P2 und Strandbad - Betteltour der Schwäne

Zwischen P2 und Strandbad - Betteltour der Schwäne Zwischen P2 und Strandbad - Betteltour der Schwäne

Zwischen P2 und Strandbad - Betteltour der Schwäne Prost im Wasser

Am See 7

Nach 19:00 Uhr geht es dann noch einmal zum Pressecontainer, um nun wirklich unseren Aufkleber und die Eintrittsbändchen zu holen. Alle Guests und akkreditierten Presseleute sind zu einer Spende von 5,00 EUR für den gemeinnützigen Verein HELP Jamaica! e.V. aufgerufen. Somit leisten wir mit unseren 10 EUR auch einen kleinen Beitrag für öffentliche Bibliotheksprojekte in Jamaika. Wer darüber hinaus den Verein unterstützen möchte, sollte Kontakt über deren Website aufnehmen. (Über Spenden von Ehrengästen und Besuchern kamen letztendlich 1.500 EUR bis zum Ende des Festivals zusammen.)

Im Partyzelt auf P2

Am Abend ist wieder große Welcome-Party im großen Zelt auf dem P2. Wie erwartet eine tolle Sache – Platz für Alle, ordentliches Zeltklima, sauberes Umfeld und natürlich Reggae auf die Ohren bis zum abwinken.

Freitag – 02.07.2010

Kurz vor Eröffnung des Festivals ertönen Trommelwirbel von einer über den See schwimmenden Plattform. Die Trommler werden lautstark bei jeder Pause bejubelt, bevor sie den nächsten Ortswechsel vollziehen. An den Ufern werden spontane Tänze dazu aufgeführt. Die Hitze ist wieder erdrückend und kein Wölkchen ist am Himmel zu sehen. Dementsprechend hoch ist auch das Badebedürfnis an den Seen und im Freibad.

See 5 - Das Festival wird eingetrommelt

und an den Ufern wird gejubelt und getanzt Camping am See 5

Ab 14:00 Uhr wird die Festivalinsel eröffnet und der Run auf die Basarstände beginnt. Irgendetwas Neues findet man bestimmt, auch der langjährige Festivalbesucher.
Laut Programm ist Cornadoor auf der Red Stage der Opener des Festivals. Cornadoor ist ein Newcomer der letzten Jahre von dem mir besonders Tunes wie „This One“, „Here I Am“ und ein paar andere in den Ohren liegen. Er kommt aus Deutschland und wird nach dem Summerjam noch nahezu auf allen hiesigen Festivals auftreten. So gibt es fast flächendeckend die Gelegenheit ein Konzert von ihm anzusehen.

Bei Cornadoor & Soulfire Band auf der Red Stage Bei Cornadoor & Soulfire Band auf der Red Stage

Bei Cornadoor & Soulfire Band auf der Red Stage

Nach einiger Zeit geht es jedoch zur Green Stage, da dort nur 5 Minuten später Uwe Banton und Ganjaman eröffnen. Ganjaman führt inzwischen zum vierten Mal auf der Green Stage als Moderator durchs Programm. Als wir eintreffen ist die Massive schon voll in Stimmung. Als Backing Band darf die Berliner Feueralarm Band nicht unerwähnt bleiben, die einen klasse Sound abliefert. Ein Blickfang auf der Bühne ist auch Uwe Bantons Backgroundsängerin. Seit Uwes 2006-er Album „Jah Roots“, gehört er für mich zu den besten einheimischen Roots-Reggae Vertretern. Mit „Rightful Place“ folgte voriges Jahr die nächste Roots-Reggae Scheibe, und die Fans können sich kaum entscheiden, welches der beiden Alben das bessere ist. Auch Ganjaman hat mit „Das gleiche alte Lied“ im vorigen Jahr ein neues Album herausgebracht und mit einer gleichnamigen Tour im Herbst letzten Jahres ausgiebig beworben (Mehr zu dieser Tour hier). Inzwischen ist schon wieder ein neues Album in Arbeit. Der Auftritt von Uwe Banton und Ganjaman ist gewohnt gut und für mich die beste Einstimmung auf das Festival (Einen weiteren Bericht mit Uwe Banton aus 2009 gibt es hier).

Uwe Banton und die Feueralarm Band - Green Stage Oge

Uwe Banton und die Feueralarm Band - Green Stage

Uwe Banton und die Feueralarm Band - Green Stage Ganjaman

Uwe Banton und Ganjaman

Uwe Banton und die Feueralarm Band - Green Stage Bei Uwe Banton und die Feueralarm Band - Green Stage

Im Anschluss soll es mit Martin Jondo auf der Green Stage weiter gehen. Martin Jondo war schon voriges Jahr beim Summerjam aufgetreten. Allerdings nur mit Gitarre und einer weiteren Gitarrenbegleitung. Dieses Mal ist er mit Band am Start. Martin Jondo ist in Berlin als Sohn eines deutschen Vaters und einer südkoreanischen Mutter aufgewachsen. Seine musikalische Karriere begann im Jahr 2001 als er seinen ersten Song „Der Rebell“ schrieb. Einige Jahre später hat er mit „Rainbow Warrior“ einen Hit gelandet und brachte 2006 sein Debütalbum „Echo & Smoke“ heraus. „Pure“ ist sein vorjähriges Werk, welches ein Akustikalbum ist und somit auch den Eindruck vom vorjährigen Summerjam-Auftritt gut wiedergibt. Ab 16.07.2010 wird es nun das neue Album „Sky Rider“ geben. Eine Hörprobe gibt es unter Anderem hier.
Bevor das Konzert beginnt, schaue ich noch einmal kurz an der Red Stage nach, wie sich dort die Ohrbooten präsentieren. Die Ohrbooten kommen aus Berlin und haben sich Pop, Reggae und HipHop auf die Fahne geschrieben.

Vor der Red Stage mit den Ohrbooten

Ohrbooten Ohrbooten

Ohrbooten Ohrbooten

Reichlich bunt die Truppe. Rote, violette und pinkfarbene Blumen schmücken die Instrumente und die Musiker stehen offenbar auch auf grelle Farbkontraste in türkis, grün, violett usw.. Die Musik selbst passt nicht so recht in meine Geschmacksrichtung, was mich ganz schnell zurück zu Martin Jondo bringt.

Martin Jondo - Green Stage Bei Martin Jondo - Green Stage

Martin Jondo - Green Stage Martin Jondo - Green Stage

Die nachfolgenden Acts auf der Green Stage lassen dann eh keinen Ausflug mehr zu und ein ordentlicher Platz ist auch noch einzunehmen. Martin Jondo hat dort seine Fans inzwischen voll in Griff. Höhepunkt seiner Show und bereits vielfach aus dem Publikum gewünscht, ist natürlich „Rainbow Warrior“.
Mit Lutan Fyah aus Jamaika geht die Stimmung aber erst so richtig in die Höhe. Das Publikum hat sich allerdings in der Umbaupause in großen Teilen ausgewechselt. Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich Lutan Fyah zum letzten Mal gesehen habe. Inzwischen hat er unzählige Hits herausgebracht und steht mit an vorderster Front der besten jamaikanischen Roots Reggae Artists. Die Begeisterung im Publikum ist entsprechend. Während der ganzen Show ist ununterbrochener Jubel und Getröte zu hören, dass man von der Musik selbst nicht mehr allzu viel hören kann. Von Beginn der Show an, hat Lutan sichtlich Probleme mit seinen Turban und muss ihn ständig festhalten. Irgendwann reicht es ihm und er überwindet sich. Er streift den Turban ab. Nun ist alles zu spät – die Massive ist völlig aus dem Häuschen. Erstmalig zeigt Lutan Fyah in der Öffentlichkeit seine Dreads. Ein schönes Geschenk an seine Fans und das Summerjam. (Einen Bericht mit Lutan Fyah aus dem Jahr 2006 gibt es hier.)

Lutan Fyah und Dub Akom Band - Green Stage

Lutan Fyah und Dub Akom Band - Green Stage Lutan Fyah und Dub Akom Band - Green Stage

Lutan Fyah und Dub Akom Band - Green Stage Lutan Fyah und Dub Akom Band - Green Stage

Lutan Fyah und Dub Akom Band - Green Stage Lutan Fyah und Dub Akom Band - Green Stage

Ohne Pause geht es dann gleich weiter mit Jah Mason. Auch Jah Mason kommt aus Jamaika und kann schon auf mindestens 17 Alben verweisen, die mit vielen Hits bestückt sind. Als Backing Band spielt weiterhin Dub Akom aus Frankreich. Mit Faby, der Frau am Bass, ist die Band sofort zu erkennen. Die Stimmung der Massive ist fast genau so gut wie bei seinem „Vorsänger“, unterscheidet sich aber nur minimal. Jah Mason präsentiert mit seiner unverwechselbaren Stimme, die ein klein wenig an Capleton erinnert, viele seiner Hits, wobei natürlich „Princess Gone“ nicht fehlen darf. Nach diesem Nummer-1-Hit kommt erst einmal der Bühnenabgang. Die Massen feiern Jah Mason lange, die Band steht noch unschlüssig da, als würde es noch weiter gehen. Diese Szene kommt mir irgendwie bekannt vor. Erst kürzlich bei seiner diesjährigen Show in Berlin, war dies sein grußloser Abschied (Mehr zu diesem Gig hier).

Jah Mason und Dub Akom Band - Green Stage Jah Mason und Dub Akom Band - Green Stage

Jah Mason und Dub Akom Band - Green Stage Jah Mason und Dub Akom Band - Green Stage

Ich glaube nicht, dass er wieder kommt. So ist es auch. Wir werden aber nie erfahren wie es gewesen wäre, wenn nicht plötzlich der Strom auf der gesamten Insel ausgefallen wäre. Ganjaman kommt nach vorn und schreibt Zettel fürs Publikum. Nix geht mehr, kein Mikro, einfach gar nichts. Was sind wir nur ohne Strom!?

Wir arbeiten dran

Geduld bitte Vorschlag?

Während fieberhaft am Stromproblem gearbeitet wird, beginnt natürlich parallel der Bühnenumbau, um den weiteren Zeitplan nicht zu gefährden. Die House of Riddim Band richtet sich auf der Bühne ein. Die House of Riddim Band kommt aus Österreich und ist eine der besten Backing Bands aus ganz Europa. Die Liste der Artists, mit denen Sie schon zusammengearbeitet haben ist lang. Nicht zu vergessen sind auch deren eigene Schöpfungen an erstklassigen Roots Riddims, die unverkennbar sind.
Nächster Act soll Fantan Mojah sein. Der Zeitplan wird gehalten und der Strom ist wieder da. Es hatte die Hauptsicherung der Insel rausgehauen. Aber zuerst kommt Zareb auf die Bühne, der gar nicht angekündigt war. Fantan Mojah und Zareb kommen beide aus Jamaika. Während Fantan Mojah mit seinem 2005-er Debütalbum „Hail The King“ den Modern-Roots Sektor kräftig aufmischte und ab sofort zum Star wurde, muss Zareb noch ein wenig kämpfen. Gute Unterstützung bekam Zareb bisher von Pow Pow Productions, die mit ihm sein gelungenes Debutalbum „Authentic Love“ produzierten. Seit dieser Zeit ist er weltweit auf zahlreichen Shows gemeinsam mit Fantan Mojah zu erleben, hat aber auch schon vorher mit ihm als Mr. Flash zusammengearbeitet. Zareb tritt barfuß auf und bringt eine kleine Auswahl aus seinem Repertoire zur Einstimmung. Gut gelaunt spult er sein Programm ab und erklimmt sogar die Boxen, bevor ihm Fantans Stimme aus dem Hintergrund in den Text fällt. Das passte wie die „Faust aufs Auge“, natürlich im positiven Sinne. Die Massive johlt auf und Zareb schießt lachend über die Bühne, so als müsste er sich verstecken.

Zareb und House of Riddim Band - Green Stage Zareb und House of Riddim Band - Green Stage

Zareb und House of Riddim Band - Green Stage Zareb und House of Riddim Band - Green Stage

Zareb und House of Riddim Band - Green Stage Zareb und House of Riddim Band - Green Stage

Kurz darauf erscheint Fantan Mojah auf der Bühne. Er hat wieder einen Rucksack auf dem Rücken, legt ihn aber kurz darauf ab. Fantan ist der perfekte Live Performer. Gesanglich kann man bei ihm kaum einen Unterschied zu den Studioaufnahmen feststellen. Er ist eine der besten Stimmen des diesjährigen Festivals. Soviel kann man durchaus schon jetzt sagen. Die Stimmung ist perfekt, „Hail The King“, „Stronger“, „Hungry“ oder „Murderer“, nur um einige zu nennen. Die Liste seiner Hits ist lang. Dann wiederholt er doch tatsächlich seine Einlage vom Summerjam 2007. Die Massive ist auf dem Siedepunkt, als sich Fantan Mojah entkleidet und seinen nackten Bauch zur Musik erzittern lässt. Dann sucht sich Fantan auch noch zwei Fans aus dem Publikum aus, die der Sicherheitsdienst auf die Bühne bringen muss. Sie sollen sich küssen – ob sie wohl auch wirklich zusammen gehören? Die weitere Show können sie dann vom Bühnenrand verfolgen. Zum Glück – denn den Platz in der ersten Reihe vor der Bühne würden sie ganz sicher nicht mehr erreichen. Eine tolle Show geht zu Ende. Die Nachfolger des heutigen Abends werden es schwer haben. Einen gesonderten Bericht zu Fantan Mojah aus dem Jahr 2008 gibt es hier.  

Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage

Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage

Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage

Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage

Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage

Fantan Mojah und House of Riddim Band - Green Stage

Nach der Umbaupause ist Don Carlos & Dub Vision an der Reihe. Don Carlos kommt ebenfalls aus Jamaika, ist eine Legende der alten Schule und gehörte zur 1972-er Originalbesetzung von Black Uhuru. Zur Ruhe gesetzt hat er sich aber noch lange nicht. Mit „Changes“ gibt es sogar ein neues diesjähriges Album. Zu Beginn ist die Show von Don Carlos etwas ruhig und seine Stimme geht ein wenig unter. Dann wird er aber immer besser und mit dem alten Black Uhuru Style wird es dann so richtig schön. Stücke des neuen Albums dürfen natürlich auch nicht fehlen. „I Love Jah Jah“ dürfte sich davon besonders einprägen.

Don Carlos Don Carlos

Don Carlos Don Carlos und ...

Zum Abschluss des Abends gibt es dann mit Inner Circle eine weitere Legende die ursprünglich aus Jamaika kommt. Von Ganjaman werden sie als der absolute Höhepunkt des Tages angekündigt. Nun, das muss er wohl so sagen, in der Regel ist das auch die letzte Show des Abends. Aber nach 1980 (zeitweilige Auflösung) und dem tödlichen Verkehrsunfall von Jacob Miller, an dessen Zufall bis heute immer noch Zweifel bestehen, hat sich Inner Circles Reggae Style gewaltig verändert und ist nicht mehr so authentisch. „A La La La La Long“ eben, wobei einem dieser Track durch Dieter Bohlens 2010-er Coverversion (Mark Medlock und Mehrzad Marashi) auch noch erheblich verübelt worden ist. Mit diesem Hit, der eigentlich „Sweat“ heißt, dürften sie aber nach der Jacob Miller Ära den bisher größten Erfolg gehabt haben. Sogar in Deutschland kamen sie damit 1992 auf Platz 1 der Charts. Als Sänger der Band steht nun Junior Jazz aus den USA auf der Bühne. Weiterhin die Brüder Ian und Roger Lewis, wobei „stehen“ bei Roger zu viel gesagt ist. Den überwiegenden Teil der Show muss er sitzen. Für ein Schwergewicht wie ihn, ist die Belastung sonst zu groß. Lancelot Hall bearbeitet die Drums und Bernard „Touter“ Harvey steht an den Keyboards. Die Beleuchtung der Bühnenshow ist mehr als mangelhaft. Man erkennt kaum etwas, und die überwiegende Zeit stehen die Artists in der Finsternis.

Inner Circle auf der Green Stage. Saumäßige Beleuchtung!! Inner Circle auf der Green Stage

Inner Circle auf der Green Stage

Inner Circle auf der Green Stage Inner Circle auf der Green Stage

Erstaunlich, dass sich der WDR nicht beschwert, der gerade mit mehreren Kameras Aufnahmen für den Rockpalast macht. Am mittleren Filmpodest gibt es ein paar Unstimmigkeiten mit einem weiteren Filmer, der auch eine Genehmigung hat, aber letztendlich dann doch das Feld räumen muss. Rockpalast geht eben vor. Hoffen wir, dass wir im Fernsehen mehr von der Band sehen können. Die Sendetermine gibt es hier. Glücklicher Weise gibt die Band noch im Anschluss des Konzerts eine Pressekonferenz. Leider nehmen die Brüder Ian und Roger Lewis nicht daran teil.

Pressekonferenz mit Inner Circle

Pressekonferenz mit Inner Circle Pressekonferenz mit Inner Circle

Ein toller erster Festivaltag geht damit zu Ende. Allerdings finden wir auch in der Nacht kaum Ruhe. Der Lärm auf dem Zeltplatz und die vielen Partys verstummen erst im Morgengrauen. Ganz so doll war das eigentlich noch nie.

Sonnabend – 03.07.2010

Trotz Übermüdung und dringendem Schlafbedürfnis treibt einen die Sonne schon kurz nach 8 wieder aus dem Zelt. Die Hitze ist am Morgen schon höchst unerträglich. Wie wir später erfahren, wird das der bisher heißeste Tag des Jahres mit bis zu 37,1 Grad Celsius. Ich bin wie gerädert, und komme mir vor, als hätte ich unendlich einen gehoben. Wir rücken unsere Luftmatratzen dem Zeltschatten hinterher und versuchen noch ein paar Minütchen Schlafnachschlag zu bekommen. Jetzt ist es erstaunlich ruhig. Aber das währt nicht lange. Vielleicht eine Stunde später gehen die ersten Player wieder an und ein paar ganz Verrückte müssen auch noch unbedingt ihre Morgengrüße mit der Vuvuzela in den Himmel blasen. Der diesjährigen Fußball WM „sei Dank“.
Im See und Freibad herrscht heute Hochbetrieb. Kurz vor Mittag wird dann wieder von der schwimmenden Plattform der zweite Festivaltag eingetrommelt.

Camping am See 5

See 5 Der neue Tag wird eingetrommelt

See 5

Freibad Freibad

Dann gibt es auch noch ohrenbetäubenden Lärm vom Freibad her. Die treiben doch tatsächlich Missbrauch mit der Sirene!? Lang anhaltender Dauerton! Das ist nicht mehr witzig. Etwas später dann noch einmal mit ständig auf- und abschwellenden Signalton. Die armen Badegäste im Freibad. Wir sind ein Stück weg, und trotzdem ist die Sache unerträglich. Viele halten sich die Ohren zu. Dem Verrückten im Freiband scheint es offenbar Spaß zu machen, denn es gibt ein wenig später noch eine dritte Vorstellung mit lang anhaltenden Dauerton.

Infocontainer auf dem P2 Eingang zur Festivalinsel an der Fußgängerbrücke

Bild 1: Infocontainer auf dem P2
Bild 2: Eingang zur Festivalinsel an der Fußgängerbrücke

Heute steigen wir erst bei Jahcoustix in das Programm ein. Jahcoustix kommt aus München und hat viele Jahre seiner Jugend als Angehöriger einer Diplomatenfamilie im Ausland verbracht. Darunter waren auch ca. 5 Jahre in Kenia. Dort entstand seine Liebe zum Reggae. Inzwischen gehört Jahcoustix zur Speerspitze des Roots Reggae in Deutschland. Es ist immer wieder von Neuem ein Genuss, ihn auf der Bühne zu erleben. Er ist der zweite Programmpunkt auf der Green Stage, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Jahcoustix tritt dieses Mal mit der Yard Vibes Crew auf. Eine Band aus Deutschland mit Musikern aus Barbados, St. Lucia, Haiti und natürlich Deutschland. Wie erwartet liefert Jahcoustix wieder ein tolles Programm ab. Die Massive feiert ausgelassen mit und lässt sich von der Hitze nicht unterkriegen. Wer kein Handtuch mitgebracht hat, lässt nun eben sein T-Shirt kreisen. Einen weiteren Bericht zu Jahcoustix aus dem Jahr 2008 gibt es hier.

Jahcoustix Jahcoustix

bei Jahcoustix

bei Jahcoustix Jahcoustix

bei Jahcoustix bei Jahcoustix

bei Jahcoustix

Jahcoustix Jahcoustix

Danach ist erst einmal Bühnenwechsel angesagt. Der nächste uns interessierende Act ist Danakil und General Levy. Danakil kommt aus Frankreich, war schon im vorigen Jahr dabei, und ist damit zum zweiten Mal beim Summerjam. Der Auftritt von Danakil und deren Frontmann Balik könnte nicht theatralischer sein. Das französische Fernsehen, welches seinen Auftritt ebenfalls filmen möchte, wird zufrieden sein. Mit gewaltigen Blitzen und lauten Donnerschlägen zieht zeitgleich ein kräftiges Gewitter auf. Der erste erfrischende Regen kühlt die erhitzten Gemüter ab.

Vor der Red Stage bei Danakil Danakil

Vor der Red Stage bei Danakil

Vor der Red Stage bei Danakil Danakil

Für General Levy, der innerhalb der Show von Danakil auftritt, legt der Regen noch einmal eine Pause ein. Am Himmel braut sich aber weiter etwas zusammen. Ausgerechnet heute liegen die Regenmäntel im Zelt. Damit hatten wir nicht gerechnet. Als Camper kennt man eben keinen Wetterbericht. Ich werde sie nun doch lieber holen gehen.

General Levy General Levy

Gegenüber der Green Stage ist für alle Fußballfans ein großer Fernsehbildschirm in einem roten Gastronomiewagen aufgestellt. Ein Großteil der davor sitzenden Zuschauer ist bereits in rote Regenmäntel eingehüllt. Deutschland gegen Argentinien ist hier der Knüller des Tages. Es steht bis jetzt 1:0 für Deutschland.

Deutschland gegen Argentinien wird trotz Regen gespannt verfolgt.

Ein wenig später bricht ein Wolkenbruch mit aller Kraft über das Summerjam herein. Gerade bin ich mit den Regenmänteln zurück vom Zeltplatz. Jetzt ist gewaltig Bewegung auf der Insel. Viele flüchten in die Basarstände, alle Toiletten sind mehrfach besetzt, die Deckel von Müllcontainern werden umgeklappt bis das aufgefangene Wasser für die darunter sitzenden zu schwer wird und nicht mehr zu halten ist. Hauptverkehrsenge ist jetzt der Weg zum Dancehall Zelt. Auch dort ist eine große Fußballleinwand aufgehängt. Aber es ist vergebens. An den Eingängen stehen die Leute wie eine Mauer und das Wasser stürzt in Strömen vom Dach auf die Neuankömmlinge. Keine Maus könnte mehr hinein schlüpfen – zumindest im Bereich der Eingänge. Inzwischen ist alles zu spät. Die meisten sind nass bis auf die Haut. Alle nehmen es aber gelassen. Manche tanzen im Regen oder „blicken“ mit geschlossenen Augen genießerisch still dastehend in den Himmel. Was wird sich wohl vor den Bühnen abgespielt haben? Vielleicht gibt es ja noch später im Fernsehen die passenden Bilder dazu.
Erst später bei den Easy Star All Stars nehmen wir wieder unsere Plätze vor der Red Stage ein. Die Band kommt aus den USA und covert auch Songs der Beatles und Pink Floyd. Bekannt sein dürften sicher die Alben „Easy Star´s Lonely Hearts Dub Band“ und „Dub Side of the Moon“. Die Studioaufnahmen klingen aber bedeutend besser. Die Klangfülle ist live offenbar nicht so recht umzusetzen. Auf alle Fälle ein völlig neues und interessantes Klangerlebnis die Beatles und Pink Floyd Klassiker im Reggae Style zu hören.

Easy Star All-Stars - Red Stage Easy Star All-Stars - Red Stage

Easy Star All-Stars - Red Stage

Nach der Umbaupause soll es mit Turbulence und Luciano weiter gehen. Beide kommen aus Jamaika und sind seit langem erfolgreich im Geschäft. Das Wetter sieht inzwischen zum Glück wieder besser und beständig aus. Es hat sich aber erfreulicher Weise etwas abgekühlt. Eigentlich sollte ja an dieser Stelle Tony Rebel und Queen Ifrica auftreten, aber die Änderung ist gut so. Immerhin waren Tony Rebel und Queen Ifrica mit ihrer „Montego Bay Tour 2010“ schon im Januar und Februar in Europa und auch hier in Deutschland unterwegs. Bei Luciano liegt es zwar auch nur ein paar Wochen länger zurück, aber bei ihm gab es nicht so viele Gigs und diese wiederum nur mit Soundsystem. Ja und bei Turbulence liegt es schon über ein Jahr zurück, als er gemeinsam mit Cocoa Tea auf seiner „Obama-World-Tour“ zu sehen war. Als Backing Band erleben wir heute die Mafia & Fluxy Band. Mafia & Fluxy sind legendär, kommen aus England und sind das beste Drum & Bass Team der britischen Insel. Sie haben auch ein Label am Start und haben schon zahlreiche Produktionen mit den verschiedensten Artists heraus gebracht. Schön sie einmal zu sehen. Entsprechend werden sie natürlich immer wieder namentlich erwähnt und in Szene gesetzt. Zumindest ist das bei Mafia der Fall. Fluxy kann ja von den Drums in der Regel nicht weg. Turbulence hat anfangs seinen Kopf unter einem braunen Handtuch versteckt. Er wird doch nicht etwa auch seine Dreads zeigen wollen? Aber nein, wie gewohnt kommt später darunter sein Turban zum Vorschein. Der Sinn dieser Maskerade bleibt deshalb ein wenig unklar. Gefeiert wird er trotzdem genug. Leider kann er nur ein kurzes Programm präsentieren. Das war schon beim letzten Mal so, da er bei einem gemeinsamen Programmpunkt mit Größen wie Sizzla (2007) und nun mit Luciano, nur eine Eröffnungsrolle spielen kann. Turbulence hätte allerdings genügend Material und erfolgreiche Hits, um eine eigene Show präsentieren zu können. Weitere Berichte auf dieser Seite, in denen Turbulence vorkommt findet ihr hier: 2006 Berlin, 2007 Summerjam, 2009 Berlin.

Turbulence und Mafia - Red Stage Turbulence

Turbulence und Mafia - Red Stage

Turbulence Turbulence

Turbulence Andrew Murphy

Dann kommt Luciano auf die Bühne, heute einmal ganz in rot. Luciano „The Messenjah“ gehört zu den besten Roots & Culture Vertretern, die Jamaika gegenwärtig zu bieten hat. Für ihn wäre es nahezu unmöglich alle seine Hits in einer Show präsentieren zu können. Luciano ist einer der Höhepunkte des Festivals und des Tages. Er bringt einen Knaller nach dem anderen, schießt zwischendurch wieder einen Salto auf der Bühne und die Massive ist auf dem Höhepunkt. Immer wieder schaut er an der Bühnenkante hinunter und bereitet offenbar eine weitere Einlage vor. Und tatsächlich springt er bald darauf vom Bühnenrand in den Fotograben. Über die Filmpodeste würde das zwar einfacher gehen, ist ihm aber offenbar nicht spektakulär genug. Jetzt kocht es vor der Bühne. Man versteht weder Lucianos noch sein eigenes Wort kaum noch. Er steuert direkt auf uns zu und steigt an der Absperrung hoch. Wir werden in die Zange genommen und fast aufgerieben. Von vorn scheuert mir Lucianos Jacke übers Gesicht und von hinten schieben und quetschen die Massen. Jetzt heißt es nur noch festhalten. Keine Chance irgendein Foto zu schießen. Lange kann das aber auch Luciano nicht durchhalten, sonst landet er irgendwann in der Massive. Ehe der Sicherheitsdienst aufgeregt in der Szene erscheint, hat sich Luciano aber schon vom Geländer gelöst und klettert die Bühne wieder hinauf. Ja, bei Luciano gibt es immer etwas zu erleben. Einen weiteren Bericht zu Luciano aus dem Jahr 2009 findet ihr hier.

Luciano und die Mafia & Fluxy Band - Red Stage

Luciano Luciano

Luciano und die Mafia & Fluxy Band - Red Stage

Luciano Luciano und die Mafia & Fluxy Band - Red Stage

Nächster Programmpunkt ist Julian Marley & Uprising. Julian Marley kommt ursprünglich aus England und ist erst später nach Jamaika umgesiedelt. Julian ist zwar ein Sohn von Bob Marley, aber die Mutter ist mit Lucy Pounder, eine seiner zahlreichen Liebschaften und nicht seine Frau Rita. Julian fühlt sich dem Erbe seines Vaters verpflichtet und präsentiert in seinen Shows, neben den eigenen Werken, viele der alten Bob Marley Klassiker. In seiner Stimme und an seinem Aussehen, hat er auch einiges von seinem Vater geerbt. Zu viele Vorschusslorbeeren, wie so oft gehört, sollte man aber nicht verteilen. Der Name Marley ist aber noch lange keine Garantie für erstklassigen Reggae. Mit seinen bisher veröffentlichten drei Studioalben, die auch teilweise sehr gelobt worden sind, ist das Hitpotential jedoch nur dünn gesät. Besonders einprägsam sind dort lediglich „Jah Works“ vom 2009-er Album „Awake“ und „Lion In The Morning“ vom 1996-er Album „Lion In The Morning“. Trotzdem ist es eine perfekte Show. Die eingestreuten Hits von Bob Marley laden zum Träumen ein. Der Sound der Uprising Band und Julians Performance schaffen eine schöne Illusion. Man hört sofort an den ersten Klängen, wenn ein Bob Marley Klassiker einsetzt. Diese Musik ist nach wie vor unerreicht. Julian lässt seine Dreads fliegen, so dass man am liebsten jeden Moment in Zeitlupe noch einmal sehen möchte. Ein toller Anblick. Zwischendurch gibt es dann auch noch mit seinem Halbbruder Damian Marley eine kleine Einlage, was in der Massive Begeisterungsstürme aufbrausen lässt.

Julian Marley Julian Marley

Julian Marley

Julian Marley Julian Marley

Julian Marley & Damian Marley

Damian Marley Julian Marley & Damian Marley

Julian Marley

Julian Marley Julian Marley

Julian Marley Julian Marley

Vor der Bühne ist keine Luft mehr und Platzwechsel sind jetzt nicht mehr möglich. Auch das Abducken auf dem Boden in der Umbaupause, um sich mal entlasten zu können, ist jetzt nicht mehr möglich. In den vordersten Reihen sind die Fans geschichtet wie die Ölsardinen in der Dose. Aber das ist nun mal der Preis, wenn man das gesamte Konzert aus erster Nähe erleben möchte. Den nachfolgenden „Fireman“ Capleton, der sich auch King Shango nennt, dürfen wir um keinen Preis verpassen. Sein letzter Auftritt beim Summerjam liegt mit dem Jahr 2004 schon sehr lange zurück. Wir sind froh ihn heute erleben zu können. Nach der ganzen leidigen Homophobie Debatte und den unschönen Aktionen um Sizzlas Deutschlandtermine im vorigen Jahr, hätten wir nicht im Traum daran gedacht, dass wir Capleton in der nächsten Zeit sehen können. Immerhin ist auch Capleton eines der Feindbilder des LSVD. Capleton kommt wiederum aus Jamaika und gehört gemeinsam mit Sizzla und Anthony B zur Speerspitze des Roots Reggae von Jamaika. Er ist jedoch gleichermaßen stark mit Dancehall Tunes zu hören. Zur Einstimmung gibt es aber erst einmal Jah Thunder zu sehen, der ebenfalls Jamaikaner ist.

Jah Thunder Jah Thunder

Capleton erscheint kurz danach auf der Bühne mit einer Deutschlandfahne in der Hand und gratuliert zuerst einmal den deutschen Fans zum 4:0 gegen Argentinien. Eine schöne Geste und natürlich ein tolles Ergebnis. Nun weiß es auch der Letzte. Anschließend wirft er die Fahne zu den Fans. Capleton der „Fireman“ macht seinem Namen alle Ehre und legt eine feurige Show hin. So viele Hits hintereinander, einfach unglaublich. Schön auch, dass er den Knaller „Jah Jah City“ gleich mit am Anfang bringt, bevor die Fernsehkameras vom Rockpalast wieder abgebaut werden. Der gesamte Auftritt wird eben leider nicht aufgenommen. Zwischendurch bringt Capleton wohl dosiert auch einige Dancehall Tunes und ein paar ruhige Stücke für die Feuerzeuge, so dass es eine perfekt ausgewogene und vielseitige Show wird. Auch seine Laune könnte nicht besser sein. Immer wieder zeigt er sein schönstes Lachen, was man auch nicht alle Tage sieht.

Capleton gartuliert den deutschen Fans zum 4:0 gegen Argentinien Capleton

Capleton

Capleton Capleton

Capleton

Capleton Capleton

Capleton

Letzter Programmpunkt des Tages auf der Red Stage ist Nas & Damian Marley. Die beiden sind zwar als Highlight und mit als Headliner des Summerjam angekündigt, aber als Roots Reggae Liebhaber kann man sich dieser Meinung auf keinen Fall anschließen. Immerhin ist Nas ein klarer Vertreter des HipHop und kommt aus New York. Damian Marley ist wie Julian ein Sohn von Bob Marley, hat aber mit Cindy Breakspeare (auch eine Liebschaft von Bob Marley), wiederum eine andere Mutter. Geboren wurde er 1978 in Kingston und ist damit Bobs jüngster Sohn. Seinen Durchbruch hatte Damian mit seinem grandiosen Tune „Welcome To Jamrock“ auf dem „Worldjam-Riddim“. Der überwiegende Teil seines Schaffens bewegt sich jedoch in eine andere Richtung. Obwohl sich Damian auf seiner Website den Reggae auf die Fahne geschrieben hat, hört man nicht sehr viel davon. Dancehall und Anderes behalten eindeutig die Oberhand. Die Show ist dann auch genau wie erwartet. Jeder macht sein Ding. Einen neuen Musikstil haben die Beiden nicht kreiert. Nas kommt mit HipHop und Damian mit seiner Musik daher. Dann doch lieber nur Damian. Die Finsternis auf der Bühne gibt einem noch den Rest. Nichts sieht man richtig. Es ist die glatte Erholung wenn es mal zwischendurch ein Bob Marley Stück und natürlich Damians „Welcome To Jamrock“ gibt. Mit dabei ist ein Fahnenschwenker, der die ganze Show lang ein rot-gelb-grünes Banner präsentiert. Eigentlich nicht ganz passend für den überwiegenden Teil des Programms. Das von Nas und Damian Marley umworbene neue Produkt „Distant Relatives“ ist nichts für meine Ohren. Einziger hörenswerter und interessanter Lichtblick der Scheibe ist für mich „Patience“ – ein Sück ganz sicher für jedermann, egal aus welchem Fanlager. HipHop Fans werden die Show natürlich mit ganz anderen Augen sehen, aber Reggaeliebhaber wird man damit kaum gewinnen können. Zum Ende der Show kommt noch Julian Marley mit auf die Bühne und mit einem abgewandelten „Exodus“ von Bob Marley gibt es noch einen erträglichen Abschluss.

Damian Marley Damian Marley und Nas

Damian Marley Damian Marley

Damian Marley

Damian Marley Damian Marley und Nas

bei Damian Marley und Nas

Damian und Julian Marley

Damian Marley, Nas, Julian Marley

„Reggae und HipHop liegen nicht weit auseinander.“, so Andrew Murphys Kommentar nach der Show. Für den morgigen Tag kündigt er nur Toots & The Maytals an. Das sagt eigentlich schon alles für das kommende Programm. Man kann ahnen was Andrew bewegt. Er kann nur noch in Erinnerungen schwelgen. Wo sonst am Sonntag noch viele Highlights auf der Red Stage zu vermelden waren, sieht es dieses Mal recht mau aus. Neben Toots gibt es wirklich nur noch Midnite, was die Fans des authentischen Reggae interessieren dürfte.
Zurück am Zelt dann noch eine böse Überraschung. Alles ist offen. Unsere Sachen sind verrückt, Kippen liegen herum und in der Kühltasche befindet sich Zigarettenasche. Zum Glück fehlt aber nichts, soweit wir augenscheinlich feststellen. Dafür liegt aber ein fremdes schmuddliges T-Shirt auf dem Boden. Da war wohl jemand nicht mehr ganz beisammen. Das geht nun wirklich zu weit. So etwas erleben wir zum ersten Mal hier. Die nächsten Stunden bleibe ich vor dem Zelt sitzen, schlafen geht bei dem Lärm sowieso noch nicht.

Sonntag – 04.07.2010

Heute haben wir viel Zeit, um uns einmal ganz in Ruhe auf dem Basar und dem restlichen Gelände umzusehen. All die „Blumentöpfe …“ des Tages gönnen wir uns nur lückenhaft aus der Ferne. Ist natürlich auch mal schön und hat ebenfalls was für sich. Wir werden erst bei Midnite und Toots ins Programm einsteigen.

Zeltplatz am See 5 Zeltplatz am See 5

Zeltplatz am See 5 Zeltplatz am See 5

Die Knete ist alle. Anstellen am Geldautomat.

Bild 1 - 3: Trommelfete auf dem Campingplatz
Bild 5: Die Knete ist alle. Anstellen am Geldautomat.

Raymond Wright würde ich ja auch noch gerne ansehen, aber sein Gastauftritt bei der italienischen Band Smoke war zu kurz. Jedenfalls habe ich ihn verpasst.

Red Stage bei Smoke Smoke

Smoke Red Stage bei Smoke

Also geht es weiter übers Gelände um ein paar Impressionen zu sammeln, mal irgendwo abhängen und quatschen und ganz entspannt das Treiben zu beobachten.

Summerjam Impressionen Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen Jah Youth

Summerjam Impressionen

Summerjam Impressionen

Als die Zeit für Midnite herangekommen ist, geht es wieder in Richtung Red Stage. Midnite kommt von der karibischen Insel St. Croix. Das ist die erste Gelegenheit für uns, diese Band einmal zu sehen. Schwer und langsam fließen die Riddims dahin und Sänger Vaughn Benjamin prägt mit seinem melancholischen und zurückhaltenden Gesang ein völlig neues Klangerlebnis. Emotionen sieht man kaum bei ihm. Selbst wenn nach jedem Titel der Beifall aufbraust zeigt sich fast nie eine Regung bei ihm. Nur einmal höre ich ein zurückhaltendes „Thank you.“ und „Bless you“. Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht. Zur Bühnenkante kommt er selten, so als hätte er Angst vor der Massive. Lieber bleibt er in der zweiten Reihe und möchte nicht vor den anderen Bandmitgliedern stehen. Geniale Musik, aber sehr langsam. Eigentlich die richtigen Klänge zum chillen und genießen. Wenn die Band mal kurzzeitig etwas schneller im Takt wird, geht ein Jubel durch die Massive. Die Mehrheit würde offenbar auch gerne einmal ein etwas schnelleres Stück dazwischen haben. Aber diese Einlagen sind leider immer nur sehr kurz.

Vaughn Benjamin von Midnite - Red Stage Vaughn Benjamin von Midnite - Red Stage

Midnite

Midnite Midnite

Midnite Midnite

Midnite

Den letzten Act des diesjährigen Summerjams auf der Red Stage gibt es mit Toots & The Maytals. Wieder eine Band aus Jamaika und eine echte Legende. Das Abschlusshighlight des Festivals. Mit ihrem 68-er Song „Do The Reggae“ wird überwiegend die Meinung vertreten, dass dies die Geburt des Begriffs „Reggae“ gewesen sei. Andere wiederum sehen in den Maytals sogar die Erfinder des Reggae überhaupt, was auch Toots selbst von sich denkt. Von Toots und der Band selbst, können wir allerdings nicht viel sehen. Die Bühnenbeleuchter sind offenbar wieder einmal „eingepennt“. Toots irrt die meiste Zeit in der Dunkelheit umher. So etwas darf ganz einfach nicht passieren – und das zum Abschlusskonzert! Trotzdem bringt Toots die Massen in Stimmung und hat sichtlich seinen Spaß daran. Besonders im Dialog mit dem Publikum, welches begeistert mitmacht: „One Times“, „Two Times“, „Three Times“, … „Ten Times“ usw. usf.. Die Massive verzählt sich und Toots lacht. Irgendwann beginnt dann parallel das wieder wunderschöne Abschlussfeuerwerk, während Toots noch weitere Zugaben gibt. Toots oder Feuerwerk - das ist nun die Frage. Am besten Beides. Ein Bericht zu Toots aus dem Jahr 2009 gibt es hier.

Toots & The Maytals - Red Stage

Toots & The Maytals - Red Stage Leba Thomas (Hibbert)

Toots & The Maytals - Red Stage

Andrew Murphy Andrew Murphy and Toots

Toots & The Maytals - Red Stage

Das Feuerwerk beginnt Toots & The Maytals - Red Stage

Andrew Murphy Andrew Murphy

Vor der Red Stage

Vor der Red Stage

Vor der Red Stage

Nach der Show gibt es wie immer Bob Marleys „Redemption Song“ von Andrew Murphy. Man bringt ihm die Gitarre und Andrew gibt sein Bestes. Ein bewegender Moment.
Zum Abschluss präsentiert sich auf der Bühne noch einmal das gesamte Summerjam Team und Andrew sucht nach immer neuen letzten Worten. Die Jubiläumsfahne wird noch lang und ausdauernd auf der Bühne herumgetragen, bis auch diese eingezogen wird.

Andrew Murphy Feuerwerk

Vor der Red Stage

Das Summerjam Team

Andrew Murphy

Andrew Murphy Nun ist aber Schluss! Her mit der Fahne. Bis zum nächsten Jahr!!

The Summerjam is over!

Die 26. Ausgabe des Summerjam Festivals wird vom 01. bis zum 03. Juli 2011 wiederum am Fühlinger See in Köln stattfinden.

Nur sehr langsam zerstreuen sich die Massen. Als wir schließlich wieder am Zelt sind müssen wir feststellen, dass man sich schon wieder daran zu schaffen gemacht hat. Es steht wieder offen. Ein paar Heringe fehlen auch. Als ich mit der Taschenlampe das Zelt untersuche und ein paar Ersatzheringe einschlagen will, fährt doch plötzlich neben mir ein Arm unters Schlafzelt und zieht einen mir unbekannten kleinen Sack hervor. Schleunigst verschwindet der Kerl damit im allgemeinen Trubel des Weges. Ich bin fassungslos. Hier können wir wohl nicht mehr unser Zelt aufschlagen.

Montag – 05.07.2010

Die Nacht ist ungewohnt ruhig verlaufen. Ein Teil der Camper ist auch schon in der Nacht verschwunden. Am frühen Morgen sind bereits einige Lücken in der „Bebauung“ des Geländes festzustellen.

Stille am frühen Morgen Zeltplatz

Nachbarn Alhamdulillah

Obwohl wir sehr zeitig dran sind und die meisten Camper noch auf der Matte liegen, ist die offizielle Beräumung des Geländes schon in vollem Gange. Da werden die Toiletten aufgeladen und die Kehrmaschinen rasen auch schon um die noch parkenden Autos auf dem P2 herum. Das muss nun wirklich nicht sein. Es gibt ganz sicher genug andere Dinge zu tun. Am Ende ist das sowieso nur halbe oder sogar doppelte Arbeit.

Wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr wieder und verpasst bis dahin nicht die Mitschnitte vom Rockpalast!
Bisherige Sendetermine:
WDR am Montag, 16. August 2010 zwischen 0.30-2:30 Uhr; Gesamtbericht
WDR am Sonntag, 15. August 2010 ab 0:55; zwei halbstündige Enzelkonzerte
Die aktuellen Sendetermine gibt es hier.

Copyright: Text und Fotos by Reggaestory

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