Und da sind wir schon wieder am leider letzten Tag des besten
Reggae-Festivals Deutschlands angelangt. Auch heute erwarten uns noch
einige Höhepunkte mit altbewährten Artists und auch
neue Hoffnungsträger für unsere Musik. Ein
Kerngedanke des Festivals für den wir dankbar sind und das
Festival seit Jahren auf das oberste Treppchen bei den Fans schiebt.
Der
Auftakt des heutigen Festivals ist für die
allerjüngsten Fans von Reggae und Ska gedacht. So wie sich
Talente schon früh herausbilden oder gesucht werden
müssen, ist das auch für die Fans wichtig. Und da
leisten Yellow Umbrella mit ihrem Reggaehasen Boooo seit vielen Jahren
allerbeste Arbeit. Boooo steht in inzwischen in vielen Kinderzimmern
mit Buch und Hör-Cd und ist auf öffentlichen
Veranstaltungen mehr gefragt als die Urheber nebst "Begleitband"
selbst,
was die Musiker um Yellow
Umbrella natürlich neidlos und nicht
ohne Stolz registrieren.
So präsentiert Boooo auch auf dem Reggae Jam seine
Geschichten, die inzwischen in vier Kinderbüchern
aufgeschrieben und bebildert sind. Mit der fünften Episode hat
es in diesem Jahr noch nicht geklappt. Dafür steht "Die
große Reggaehase Boooo Revue" mit Yellow Umbrella auf dem
Programm. Wir steigen allerdings etwas später ein, da wir in
den letzten Jahren schon oft darüber berichtet haben.
Dafür werden wir uns zum diesjährigen 25jährigen
Jubiläum von Yellow Umbrella wieder ausgiebig mit
der Band in einem gesonderten Bericht befassen.
Thomas (Trombone) & Jens (Keys, Vocal, Autor) von Yellow
Umbrella mit den bisher erschienenen Episoden von Boooo.
Nächster
Act ist Vuyani Mbutuma, alias Vido Jelashe,
der ursprünglich aus Südafrika kommt und heute in
Berlin seinen Lebensmittelpunkt hat. Vido ist ein nahezu
lückenloser Gast auf dieser Website und auf dem Reggae Jam, ob
nun als Gast oder Künstler, soweit man das letzte Jahrzehnt
betrachtet. Sein letzter Bühnenauftritt auf dem Reggae Jam
geht allerdings bis ins Jahr 2016 zurück als er
Gastsänger bei Rebellion The Recaller war. 2015 dann mit
Crosby Bolani, 2014 als Ersatzauftritt mit eigener Show, 2012 mit
Crosby
Bolani und Keishera, nur um einige seiner Auftritte der
letzten Jahre auf dem Reggae Jam anzuführen.
Live Video:
Vido Jelashe & The Evolution - Babylon A Take Control
Kurz vor Vido´s Show gab´s noch etwas Aufregung, da
seine
Backgroundsängerin krankheitsbedingt ausfiel. Dafür
musste
nun völlig unvorbereitet Jah Daughter einspringen.
Auf ein eigenes Album von Vido Jelashe warten wir leider immer noch.
Dahingehend gibt es also leider noch nichts Neues zu
verkünden. Weitere Infos zu Vido Jelashe ersparen wir uns mit
Rücksicht auf seine zahlreichen Auftritte auf dieser Website.
Schaut euch einfach in frühere Konzert- und Festivalberichte
um.
Apropos "Umsehen", wer das immer mal tut, kann zum Beispiel schon vor
dem üblichen Presserummel oder den offiziellen "Meet
& Greets" den einen oder anderen Künstler von
späteren Auftritten entdecken. Der erste Rocker der
Abschlussshow, hier der legendäre Kiddus I, schaut sich schon
einmal ganz unbehelligt
den Auftritt von Vido Jelashe aus der Ferne an und weiß nicht
so recht was er mit seiner Freizeit anstellen soll. Fast niemand zeigt
jetzt Interesse an
ihm, aber nach den Shows geht dann immer der große Andrang
los. ;-)
Nach
der Show von Vido Jelashe gibt´s einen weiteren Auftritt von
Künstlern aus hiesigen Landen. Ganjaman als Moderator,
schwelgt in den höchsten Tönen von der Band, dass es
dieser fast peinlich sein dürfte. Man könnte geradezu
denken
eine Weltsensation steht nun an oder Bob Marley ist wieder
auferstanden. Grund seiner Begeisterung ist Memoria, eine
Reggae Band
aus Köln, die weiterhin mit Dancehall, Reggaeton und Latin,
schon seit etwa 2016 auf sich aufmerksam macht. Was Latin betrifft,
kann man das fast voraussetzen, da man bei den meisten Bandmitgliedern
nach dessen Aussehen zu urteilen, deren Wurzeln schon erahnen kann.
Geht man diesen weiter nach, kommt man in Peru, Venezuela und
Deutschland heraus. Größtenteils sind sie aber in
Deutschland aufgewachsen.
Die ersten Proben der Band begannen in einem der Jugendzentren
von Köln-Mühlheim. Wann genau das war, wissen wir
nicht.
Ungeachtet dessen, haben sie schon im Jahr 2016 ihre erste Single "One
Drop"
und 2017 ihre erste EP "Startline" an den Start gebracht.
Darüber hinaus haben sie sich auch schon auf einigen Festivals
wie der Mühlheimer Reggae Night seit 2011 zum ersten Mal, dem
Ruhr Reggae Summer, dem Sunshine Reggae Festival in Frankreich, dem
Summerjam und auf dem Sunrise Reggae & Ska Festival (beide
2018) präsentiert. Heute nun auch auf dem Reggae Jam. Da
lassen es sich Ganjaman und Uwe Banton nicht nehmen, die
vielversprechende Band zu unterstützen.
Unsere Videoempfehlungen: "One Drop"
von 2015, "Startline"
von 2017 und "Legalize
My Mary" von 2018, in dem unter anderen auch Mr. Summerjam
Andrew Murphy mitwirkt. Man darf gespannt sein, wie sich der weitere
Weg von
Memoria anhören wird. Wenn es in der bisherigen Richtung
weiter geht,
müssen wir uns vermutlich keine Sorgen um Reggae in
Deutschland machen.
Wieder eine Verstärkung für die hiesige Garde, die
die Fahne seit vielen Jahren hoch hält.
Der
vierte Streich des heutigen Tages gehört Richard Alexander
Jung, alias Dr.
Ring Ding und damit auch zum Angebot von Reggae & Ska
aus
Deutschland. Das nebenstehende Cover der 2015er Scheibe "Once A Year"
ist vielleicht etwas unpassend für das sommerliche Reggae Jam,
aber immerhin ist dieses Meisterwerk noch nicht von einer neuen
Therapie des Doktors abgelöst worden. In den Jahren 2014 und
15 hat er noch unglaubliche 7 Alben hintereinander
veröffentlicht, ich hoffe nichts vergessen zu haben, aber nun
ist diese Serie leider etwas abgerissen.
Seine Mitgliedschaft bei den Busters, die 2016 begonnen hat,
lässt ihm offenbar nunmehr wenig Zeit für seine
anderen Projekte, die nicht nur Dr. Ring Ding, sondern auch
Ska-Vaganza, Boooo und anders heißen, nur um einige zu nennen.
Dr. Ring Ding der auch als Moderator schon einige Jahre beim Reggae Jam
dabei ist, hatte
2017 mit den Busters seinen letzten musikalischen Auftritt als
Sänger beim Reggae Jam. Als Posaunist kommen
natürlich noch einige andere hinzu. Heute nun mit
eigener Band wieder auf Solopfaden. Unterstützt wird er dabei
von Martin Musch am Schlagzeug, Markus Dassmann an der Gitarre, Konya
Schmechel am Keyboard, Marcus Diekmann am Bass und von Annika Ernst am
Saxophon.
Einen eigenen Namen hat man der Band nicht gegeben.
Live Video:
Dr. Ring Ding & Band - Gwaan + Doctor´s Darling
Unlimited Culture verfolgen das Geschehen aus der Ferne.
Auf der Main Stage kommen wir nun zur ersten Künstlerin des
Tages die aus Jamaica kommt und zum ersten Mal beim Reggae Jam zu Gast
ist.
Aktuell
ist Lila
Iké in aller Munde und wird als neuer Shooting
Star
der Insel gehandelt. Mit ihrem eigenen Rezept aus Soul, Blues, RnB und
Reggae, sorgt wieder einmal eine Newcomerin für einen stetig
anschwellenden Hype. Entdeckt wurde sie von Chronixx und Protoje, die
selbst erst "vor kurzem" dem sogenannten Hype um das "Reggae-Revival"
anheim gefallen waren. Die selbstbewusste junge Frau, mit ihrem oft
vielsagendem Gesichtsausdruck, weiß was sie will und hat
schnell ihren
Wert im Business erkannt und eingeordnet.
Bei ihrer Gage für Dubplates rangiert sie aktuell inzwischen
vor Künstlern wie
Capleton, Beenie Man oder Sizzla, nur um einige zu nennen.
Geboren und aufgewachsen ist sie als Alecia Grey, als
zweitälteste von vier Schwestern, in den kühlen
Hügeln
von Manchester und besuchte die Manchester High School, wo
sich ihre Liebe zur Musik zu formen begann. Lila wurde
liebevoll als "Klassenclown" bezeichnet, erstellte Jingles für
Klassenpräsentationen oder war oft mit ihren Freunden
im "Freestyling" in der Klasse anzutreffen. Aber auch zuhause war sie
ständig von Musik umgeben, da ihre Mutter ein begeisterter
Musikfan in Sachen Reggae, Country & Western, R & B,
Gospel und Jazz ist. Nur Dancehall bekam sie von ihrer Mutter nicht zu
hören, weil sie dessen Texte oft als nicht
kinderfreundlich einstufte.
Live Video:
Lila Iké - 1/2 - Gotti Gotti
Nach der Highschool studierte Lila an der Northern Caribbean University
in Mandeville, um Lehrerin zu werden. Da sie aber die finanzielle
Belastung für ihre Familie auf Dauer zu groß hielt,
verließ sie die Uni wieder, um nach Kingston zu gehen. Dort
fand
sie einen Job in einem Callcenter. Daneben verfolgte sie weiter ihren
Traum von einer musikalischen Karriere und trat auf wo sie konnte.
Darunter jeden Samstag auf der Jamnesia, ein Veranstaltungsort am
Strand von Bull Bay, wo schon zahlreiche Artists ihren Weg
begonnen und den Aufstieg geschafft haben. Wie sich
später
zeigte, war das die richtige Entscheidung. Protoje nahm 2017 Kontakt zu
ihr auf, und unterstützte sie bei ihren ersten beiden Singles "Biggest
Fan" und "Gotti Gotti". Nun ist sie fester Bestandteil von
Protoje´s In.Digg.Nation Collective. In ihrem 2019er Video
zum
Song "Where
I´m Coming From",
zeichnet sie die Stationen ihrer bisherigen Reise mit den
Originalschauplätzen, alten Fotos und Videoeinblendungen nach.
Darunter auch ihr Familienhaus, der Laden ihrer Mutter, ihr ehemaliges
gemietetes Zimmer und vieles mehr.
Wenn sie nach ihren
musikalischen Einflüssen gefragt wird, bedient sie sich
zahlreicher Genres von Pop, Lover´s Rock über Rhythm
& Blues bis Reggae, um nur einige zu nennen. Da fallen Namen
wie Garnett Silk,
Whitney Houston, Alicia Keys und andere.
Ihren Künstlernamen verbindet sie mit einer blühenden
Blume (Lila) und die Kraft Gottes (Iké - ein Yoruba-Wort).
Besonders kraftvoll ist auch heute ihre sportliche Leistung auf der
Bühne und auch im Fotograben. Nur leider hat sie nicht mit den
hiesigen Temperaturen
gerechnet und das ihr weißer opalisierender Aufzug
offenbar keine Luft durchlässt.
Viel auszumachen scheint das Lila Iké aber nicht. Am Ende
ihrer
sportlichen Show wählt sie sogar noch den Abgang über
den
Fotograben, um auch noch einmal den direkten Kontakt zu ihren Fans zu
suchen. Das wird natürlich immer gerne gesehen und wird viel
zu
selten von den Künstlern praktiziert.
Live Video:
Lila Iké - 2/2 - Where I´m Coming From + One Love
Man darf gespannt sein, wie die weitere Reise von Lila Iké
aussehen wird.
Der
nächste Platz auf der Bühne war eigentlich
für Jo Mersa Marley reserviert, selbst noch auf der im
Festival Guide eingelegten aktualisierten Running Order. Was da so
plötzlich dazwischen gekommen ist, wissen wir nicht. Wir
können auch keine Erklärung von den Moderatoren
hören, oder waren vielleicht gerade nicht "auf Sendung". Auf
alle Fälle sind nun Micah
Shemaiah & Dreadites an der
Reihe. Offizielles Bandmitglied bei Micah Shemaiah ist Matthias "The
Dread" Reulecke geworden, der schon einige Jahre von Deutschland nach
Jamaica ausgewandert ist.
Schon voriges Jahr standen sie zusammen auf der Bühne des
Reggae Jam. Dieses Jahr nun kurzfristig noch einmal als Ersatz
für Jo Mersa Marley. Wie sie das nur so schnell hinbekommen
haben!? Dinge wie diese kosten dem Veranstalter sicher nicht wenige
Nerven.
Live Video:
Micah Shemaiah - 1/2 - Roots I Vision
Micah Shemaiah ist in Sachen Roots Reggae unterwegs und kann sich heute
deutlich besser auf seine Show konzentrieren als im vorigen Jahr, als
ihn eine Erkältung etwas zu schaffen machte. Sein
vorjähriges Album "Roots I Vision" konnte natürlich
in der Kürze der Zeit noch keine Fortsetzung finden, ist aber
nach wie vor eine der besten Veröffentlichungen im letzten
Jahr. Da wir schon zweimal an dieser Stelle ausführlich
über ihn berichtet haben, schicken wir euch ganz einfach in
die Festivalberichte von 2015
und 2018
zurück, wenn ihr euch über Micah Shemaiah noch mehr
informieren wollt.
Live Video:
Micah Shemaiah - 2/2 - Zion Trod
Bevor wir uns der nächsten Show widmen, fangen wir ein paar
Backstage Impressionen ein. Utan Green hatte gestern seinen Auftritt,
ist aber immer noch auf dem Gelände. Ja und Teacha Dee und
Vido Jelashe sind eigentlich immer da und müssen
natürlich von uns auch immer mit ins Bild genommen werden.
Vido Jelashe, Utan Green & Teacha Dee
Eigentlich wollten wir ja noch im Pressestützpunkt
ein paar Interviews mit Lila Iké verfolgen und das eine oder
andere Backstagefoto schießen, aber als wir dort ankommen,
wird der
Termin gerade abgebrochen und Lila Iké "entführt".
Dadurch ist mächtig schlechte Stimmung auf dem Platz, da viele
der bisher geduldig wartenden Interessenten sich vergeblich brav
angestellt und die Show von Micah Shemaiah völlig umsonst
sausen gelassen haben. Das können wir sehr gut
nachfühlen, obwohl es uns dieses Mal nicht direkt betrifft. So
etwas sollte es eigentlich nicht geben, zumal es völlig
unnötig ist. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass in diesem
Punkt irgendwann Besserung eintritt.
Rawbird von I-Fire - Im Hintergrund links Markus Dassmann
Der
nächste Act, der schon eine Weile im Gange ist,
heißt Royal
Sounds und kommt aus London. Die vier
Hauptakteure haben sich im September 2012 zusammengefunden und Roots
Reggae auf ihre Fahne geschrieben. Darüber hinaus geben sie
aber auch noch Ska und Dub als Betätigungsfeld an. Royal
Sounds sind
im Einzelnen Ajani Mckenzie (Bass), Gyasi Crosdale (Guitar), Hannibal
(Vocal) und Ras Sempah (Vocal).
Wobei Ajani und Gyasi Brüder sind und Hannibal deren Cousin.
Ihre aktuelle Veröffentlichung ist die 2019er EP "Keep It
Royal", die auch für die Gestaltung ihrer heutigen T-Shirts
herhalten musste.
Vor der Bandgründung in 2012 spielten
die Brüder Ajani und Gyasi in der Band von Gappy Ranks in der
Schweiz. Gyani
spielte auch schon mit 15 Jahren Schlagzeug in der
Band African Head Charge. Seit ihrer Gründung im Jahr
2012
traten sie bereits in verschiedenen Shows und auf Festivals wie Rototom
Sunsplash, Reggae Geel, Zwarte Cross, Boomtown Festival, Hootananny,
Nottinghill Carnival, One Love Festival, Rivington Street Festival, The
Forge, Chrisp Street Festival, Reggae in Da City und anderenorts auf.
2013 haben Royal Sounds ihr erstes Musikvideo
veröffentlicht. Im Jahr 2017
veröffentlichten sie ihren
ersten Longplayer "Burning Inspiration" bei Sugar Shack Records in
England.
Nächster
Künstler auf der Running Order ist George Nooks,
der seine
ersten Erfolge als Prince Mohammed gefeiert hat.
George Nooks kommt aus Jamaica und hat sich besonders mit
Reggae, Lovers Rock und Gospel einen Namen gemacht.
Als Backing Band ist heute House of Riddim aus Österreich
angetreten, die schon mit so vielen Künstlern auf der
Bühne gestanden hat, dass man das gar nicht mehr
überschauen oder aufzählen kann. Auch hier auf dem
Reggae Jam gehören sie zu den Stammgästen, auch wenn
sie in den letzten Jahren ihre Auftritte etwas
zurückgeschraubt haben.
Live Video:
George Nooks - 1/4
George Nooks wurde 1958 in Kingston geboren, vermutlich am 31.
Oktober, wenn man verschiedenen Gratulanten vertrauen darf.
Bestätigte Angaben findet man aber nicht.
Seine musikalische Laufbahn hat er wie so viele jamaikanische
Künstler in der Kirche begonnen. Dort war er Mitglied im
Jugendchor, stellte aber bald fest, dass ihm das nicht ausreichte. So
dauerte es auch nicht lange, dass er auch auf Schulkonzerten und
anderen Shows auftrat. Er gab sich den Namen Prince Mohammed und
landete in den 70er Jahren mit "Forty Leg Dread" seinen ersten Hit. Zu
finden ist der Song unter anderem auf dem Album von Culture "Culture
& The Deejays At Joe Gibbs 1977-79", mit dem Zion Gate Riddim.
Im ähnlichen Toasting-Stil folgten auch Aufnahmen zusammen mit
Dennis Brown zu "How Can I Leave You" mit "Bubbling Love" (1977) oder
auch zu "Money In My Pocket" mit "Cool Runnings" (1978).
Live Video:
George Nooks - 2/4
1978 folgte sein erstes Album "People Are You Ready", eine
Zusammenarbeit mit General Echo bei Ballistic Records, als Prince
Mohammed. In den nächsten 24 Monaten folgten drei weitere
Alben und bis 1982 stieg die Zahl auf 7 unter dem Namen Prince
Mohammed, soweit diesseits bekannt. Aber bereits seit 1981 erschienen
auch die ersten Alben unter seinem Namen George Nooks. Zum Beispiel das
1981er "Today" beim Label "Jimpy's International" in Kanada.
Live Video:
George Nooks - 3/4
Danach folgten einige Jahre der Ruhe, bevor er seit 1997 wieder
regelmäßig neues Material veröffentlichte.
Mit seinem 1997er Album "George Nooks" gewann er gleich in drei
Kategorien (for Crossover Artist, Outstanding Male Artist, and Vocalist
of the Year) den Tamika Reggae Music Award. Seit Anfang der 90er Jahre
betreibt er auch sein eigenes Label "Total Records". Als
schließlich 2001 seine Großmutter verstarb,
widmete er sich überwiegend der Gospel-Musik. Sein 2016er
Album "Ride Out Your Storm" erreichte Platz 4 in den Billboard Reggae
Albums-Charts und Platz 22 in den Gospel-Charts.
Sein aktuellstes Album ist das 2018er "For
You".
Live Video:
George Nooks - 4/4 - Tenement Yard + Zion Gate / Forty Leg Dread
Schön, dass wir endlich einmal George Nooks live auf dem
Reggae Jam erleben können.
Nun
wieder Rechtsschwenk zur Mainstage, wo schon der nächste
Auftritt mit Duane
Stephenson wartet. Den Sänger haben wir schon acht
Jahre nicht
mehr gesehen und freuen uns ganz besonders, dass er heute auf dem
Reggae Jam auftreten wird. Immerhin hat er in der vergangenen Zeit
zahlreiche Songs veröffentlicht, die auch an seinen 2007er Hit
"August Town" durchaus ein wenig anknüpfen können.
Auf der Running Order ist als Backing Band die Fireman Crew
angekündigt. Aktuell stehen aber andere Musiker auf der
Bühne.
Live Video:
Duane Stephenson - 1/4 - Ghetto Pain
Duane Stephenson wurde 1976 in Kingston geboren. Seine musikalische
Karriere begann er bei der Band To-ISIS, wo er 10 Jahre lang mitwirkte
(Seit 2016 heißt die Band Kingston Rock). 2005 begann Duane
eine Solokarriere und veröffentlichte seine erste Single "23
Hours". Doch erst mit seiner 2007 von Dean Fraser
produzierten Single "August
Town" gelang ihm der Durchbruch. Aber was sollte schon
schiefgehen bei einem Klassiker wie "Jah Live" von Bob Marley, der hier
mit anderem Text neu vertont worden ist. Das Album "From August Town"
folgte im selben Jahr und enthält noch weitere Hits wie
"Cottage In Negril" oder "Ghetto Pain". In der Folge trat er beim
Reggae Sumfest in Jamaica auf und tourte mit
Dean Fraser durch die Karibik, den USA und Europa.
Live Video:
Duane Stephenson - 2/4 - Empress Sativa
2010 veröffentlichte
er mit "Black Gold" sein zweites Album, welches wie sein Debutalbum von
Dean Fraser produziert wurde. Ein Schwergewicht wie der Song
"August Town" ist aber nicht darauf, wobei Songs wie
"Suffer´s Heights", "Stay At Home" oder auch "Soon As We
Rise" gleich in die Ohren gehen. Im selben Jahr tourte er mit den
Wailers durch die USA und Südamerika. 2011 war er zusammen mit
Dean Fraser, Andrew Tosh und Tarrus Riley beim Summerjam in Deutschland
zu Gast.
2014 folgt schließlich das bisher aktuelle Album "Dangerously
Roots - Journey From August Town". Darauf glänzt er besonders
mit Songs wie "Jah Reign", "Cool Runnings" (Bunny Wailer
Cover), "London Bridge", "Sorry Babylon" und anderen. Mit dem Album
erreichte er Platz 4 bei den Billboard Reggae Album Charts.
Live Video:
Duane Stephenson - 3/4 - August Town
Weiterhin war eigentlich für Februar 2019 eine neuer
Longplayer mit dem Titel "Exile to Jedi" von Duane Stephenson
angekündigt, der bei VP Records
veröffentlicht werden sollte. Wo und warum der verblieben ist,
kann man nicht herausbekommen. Trotz unserer Nachfrage hüllt
sich VP Records leider in Schweigen. Ein Update der zahlreichen
Ankündigungen von verschiedenen Seiten gibt es leider bis
heute nicht, nicht einmal von Duane Stephenson selbst.
Duane Stephenson ist unseres Erachtens das bisher beste Roots Reggae
Konzert des heutigen Festivaltages. Es gibt nahezu keinen Titel der uns
nicht mitreißt oder der aus der Reihe fällt. Da muss
man wirklich nicht lange hinhören, um zu erkennen, welche
Musik sich da in die Ohren bohrt.
Live Video:
Duane Stephenson - 4/4 - Cool Runnings
Bevor wir uns dem nächsten Bühnenprogramm widmen, ist
natürlich erst einmal hinter der Bühne die Schar der
Gratulanten zur gelungenen Show von Duane Stephenson zu beobachten.
Hier
eine kleine Auswahl.
Mit Sharon Bentley Park.
Mit Atum Shekhem alias Kashela Kashela.
Mit Black Prophet.
Mit Carmen Wright (Managerin von Black Prophet / Missrrootie Production
Services).
>> Ihre
Website
Überraschender Weise sind auch noch Morgan Heritage ganz
entspannt auf dem Platze. So ein Pech aber auch, ... ihre ganzen
Albumcover haben wir für heute schon aussortiert. Das
wäre jetzt die Gelegenheit gewesen alle zu verzieren. Aber wie
wir Morgan Heritage kennen, werden wir die sicher zu einem
späteren Anlass noch ganz gut gebrauchen können.
Peter Morgan und Gramps Morgan mit seiner Partnerin.
Inzwischen
haben Chuck
Fenda und die House of Riddim Band einen Teil ihrer Show
abgearbeitet. Hier auf dem Reggae Jam war Chuck zuletzt im Jahr 2017.
Von daher ist es
nicht so schlimm, wenn wir ein Stück verpasst haben. Auch
House of Riddim haben ihn vor zwei Jahren als Backing Band
unterstützt. Mir kommt es allerdings vor, als wäre
es gerade erst gewesen. Irgendwie rast die Zeit immer
schneller voran. Dennoch gibt es heute nicht viel Neues zu berichten
und wir verweisen auf unsere ausführlichen biografischen Daten
des 2017er
Berichts.
Leshorn Whitehead, alias Chuck Fenda, ist gerade damit
beschäftigt die Bandmitglieder von House of Riddim mit
jeweiligen Soloeinlagen vorzustellen. Auf der Bühne stehen
weiterhin seine Cousine und Nightnurse, die ihn bei der Organisation
seiner 2016er Europatour unterstützt hat.
Live Video:
Chuck Fenda - 1/2 - It Hard + Gwaan Plant
Wie von dem quirligen Chuck Fenda gewohnt, hält es diesen
selten vor der Band. Er will immer so nah wie möglich am
Publikum sein. Es gibt kaum ruhige Momente in seiner Show, immer ist er
voll in Aktion, entweder an der Bühnenkante, auf den Boxen, im
Fotograben, oder auch im Spagat von den Boxen zur Absperrung. Da
bekommt der Sicherheitsdienst richtig Arbeit. Schließlich
soll ja Chuck Fenda nicht auf die Nase fallen.
Zeit für Selfies mit seiner Cousine zwischendurch, ist bei
aller sportlichen Betätigung natürlich auch noch
drin. Irgendwann wird es ihm aber doch zu warm, und seine derzeitige
Partnerin hilft ihm aus der Jacke. Oder war es andersherum mit den
Damen? Egal, sie werden es mir wohl nicht übel nehmen, wenn
ich deren Status verwechselt haben sollte.
Bei so viel Action gibt es natürlich immer wieder neue
Situationen und viel Arbeit für die Fotografen. Man muss nur
aufpassen, dass man von Chuck Fenda nicht überrannt wird. ;-)
Irgendwann bricht aber Chuck in sich zusammen und wird total aus der
Bahn geworfen, nicht weil ihn etwa die Kraft verlassen hat, sondern
irgendeine Situation oder Erinnerung die ihn dazu gebracht haben
Tränen zu
vergießen. Die nahestehenden Fans müssen ihn lange
umarmen und trösten. Was genau der Grund dafür ist,
wissen wir leider nicht. Oder ist das etwa Teil der Show? Nach dieser
kurzen Ruhepause geht es aber im gewohnten Stil weiter bis zum Schluss.
Live Video:
Chuck Fenda - 2/2 - Warning + Oh My Lord
Das war wieder einmal eine Show wie sie im Buche steht. Da wird es der
nachfolgende Artist schwer haben, noch eine Schippe drauflegen zu
können.
Diese
Aufgabe steht nun Busy
Signal bevor. Dieser stand zuletzt im Jahr 2013 auf der
Bühne des Reggae Jam, was somit schon wieder sechs Jahre
zurück liegt. Dennoch werden wir uns heute etwas sparsam mit
ihm befassen, da wir noch einen Termin mit den Rockers der 2019er
Zusammenstellung haben. Wir sind ständig unterwegs, um den
Moment nicht zu verpassen, wenn denn Gabriele Brown (Managerin) mit
ihren
Jungs, wie sie sie nennt, komplett eingetroffen ist. Das es nun Busy
Signal erwischt, können wir verschmerzen, da wir schon 2017
ausführlich von einer Einzelshow über ihn berichtet
haben.
Darüber hinaus hat uns seit seinem 2012er Album "Reggae Music
Again", noch nichts wesentlich Neues überrascht, was dieses
Album hätte toppen können. Zumindest was Reggae
betrifft. In Sachen Dancehall gab´s allerdings inzwischen die
2017er EP "Fresh From Yaad" mit 8 Tracks, aber nur als Digital Release.
Ein neuer Longplayer mit dem Titel "Parts Of The Puzzle", soll aber
Ende 2019
veröffentlicht werden.
Zunächst beginnen wir unsere Runde am
Pressestützpunkt. Dort steht gerade Chuck Fenda für
Interviews und Fotos zur Verfügung. Und da Richie gerade in
der Nähe ist, muss er gleich mit ins Bild, auch wenn es rein
musikalisch in der Zukunft vermutlich keinen gemeinsamen Song geben
wird. ;-)
Chuck Fenda & Dr. Ring Ding im Pressezentrum.
Dann können wir schließlich Gabi und
nacheinander ihre Rockers begrüßen.
Während Gabi ihre Jungs zusammensucht ist noch etwas Zeit, die
uns L.U.S.T. gerne ausfüllt. Sie werden wir dann als
nächsten Act auf der Bühne sehen.
L.U.S.T. Backstage
KushArt
- Barrington Lord, Anthony Feurtado und Joel "Kush" Brown
Oberes Bild linke Seite: Everton Gayle (Saxophon / We The People Band)
Unsere Freunde von KushArt, kennt sicher jeder vom 2017er Reggae Jam.
Darüber hinaus standen Anthony und Kush auch als
Silvertones, zusammen mit Keith Coley, im selben Jahr auf der
Bühne. Kush war mit den Silvertones auch schon 2012 beim
Reggae Jam zu Gast. Leider haben sich die Silvertones im Oktober 2017,
auf Grund diverser Meinungsverschiedenheiten mit Keith Coley, getrennt.
So konzentrieren sich Anthony Feurtado und Joel Kush Brown, seitdem nur
noch auf ihr Projekt KushArt, zusammen mit Barrington Lord. Heute
werden sie nun zusammen mit einigen Rockers des bekannten gleichnamigen
Kultfilmes von 1978 auf der Bühne stehen und
überwiegend die Harmonien einsingen.
Leroy "Horsemouth" Wallace spielte die Hauptrolle im 1978er Kultfilm
Rockers.
Auch Big Youth war im Rockers Film nicht zu übersehen, und
Kiddus I ist mit seinem Song "Graduation In Zion", der im Film als
Studioaufnahme gezeigt wird, bis heute unvergessen. Ein
legendärer Song, der nach über 40 Jahren,
noch nichts von seiner Magie verloren hat.
The Rockers 2019 - Rechts hinzugekommen ist noch Lloyd Parks
Lloyd Parks mit Bandmitglieder seiner We The People Band und Kush.
Oben: Leebert Morrisson (Gitarre)
Unten Links: Everol Wray (Trompete, Posaune)
Während wir uns zurückziehen, hören wir
nebenan lautstark L.U.S.T. mit einem Acapella Song sich auf ihre Show
vorbereiten, ... oder es hat irgendwer ein Jingle bestellt. Mit der
schönen Atmosphäre im Rücken und
Busy´s letzten Songs auf der Bühne, drehen
wir noch eine Runde im Gelände, bevor wir die
letzten beiden Shows
des Festivals genießen.
Dann
ist es schließlich so weit und der leider schon vorletzte
Punkt der Running Order nimmt seinen Lauf.
L.U.S.T. standen zuletzt im Jahr 2014 auf der Bühne des Reggae
Jam und Sheriff hatte sie damals als sein persönliches
Geschenk an sich selbst bezeichnet. Das Gesangs-Quartett um Lukie D hat
aber ganz sicher noch zahlreiche weitere Fans. Spätestens seit
ihrem 2008er Sommerhit "Just As I Am", ist das Gesangs-Quartett
weltweit bekannt geworden. Sie veröffentlichten mit "Sweetness
Of Your Love" (2007) und "Inspiration" (2010) bisher zwei Alben.
Neben Lukie D gehören weiterhin Tony Curtis, Thriller U und
Singing Melody zu der Gruppe.
Für den Bandnamen stehen "L" für Lukie, "U"
für Thriller U,
"S" für Singing
Melody und "T" für Tony
Curtis.
Live Video:
L.U.S.T. - 1/3 - Sweetness Of Your Love
Als Backing Band steht heute die House of Riddim Band auf der
Bühne. Schön spielen sie das Cover von Ben E.
King´s 1961er "Stand By Me", ein Song den auch schon The
Police
für ihr 1983er "Every Breath You Take" verwendet haben. Die
Version von L.U.S.T. gibt´s auf ihrem 2007er Album "Sweetness
Of Your Love" zu hören. Schon erstaunlich, wenn man
bedenkt, dass der Song somit schon fast 60 Jahre auf dem Buckel hat.
Live Video:
L.U.S.T. - 2/3 - Mama Africa
Ja und wenn schon House of Riddim heute für das Backing
zuständig ist, darf natürlich der Song "Mama
Africa" nicht fehlen, den sie gemeinsam mit L.U.S.T. schon am
28. November in 2014 veröffentlicht haben. Eigentlich
könnte auch einmal ein neues Album folgen.
Live Video:
L.U.S.T. - 3/3 - Just As I Am
Der Superhit "Just As I Am" darf natürlich niemals fehlen, um
die sehr eingängige Show von L.U.S.T. komplett zu machen. Sie
präsentieren heute wieder viele schöne und zeitlose
Songs mit Melodie und Gefühl, die man einfach gern haben muss.
Aber
nun steigt gewaltig die Spannung, was Gabi und ihre Jungs für
ein Programm aus dem Rockers
Film von 1978 gestrickt haben. Der Höhepunkt des Festivals und
gleichzeitig die Abschlussshow, bringt eine Reihe von
legendären Künstlern auf die Bühne,
wie wir sie womöglich nie wieder zusammen erleben werden.
Leider muss man der Realität in die Augen schauen, dass sich
immer mehr Künstler der alten Garde aus dem Geschäft
zurückziehen, von persönlichen Befindlichkeiten
untereinander mal ganz abgesehen. Eigentlich war auch noch Bernard
Collins (Abyssinians) in das Projekt integriert, konnte aber aus
gesundheitlichen Gründen nicht an der
Tour teilnehmen. Das hat ihn sehr getroffen. Er ist leider
schon seit längerer Zeit an Parkinson erkrankt. Eine
Cannabis-Therapie hatte zwar in letzter Zeit für eine
Besserung gesorgt, aber die Risiken einer Tour wollte man dennoch nicht
eingehen.
Nachdem Lloyd Parks und die We The People Band die Show
eröffnet haben, kommen nacheinander KushArt, Horsemouth,
Kiddus I und zuletzt Big Youth auf die Bühne. Es gibt leider
noch ein
paar Probleme mit der Technik. Hoffen wir, dass sie bei dieser
denkwürdigen Show noch auf die Reihe zu bekommen sind.
Live Video:
Rockers Performance - 1/9 - Satta Massagana + Fade Away + Slave Master
und andere, wie nachfolgend beschrieben.
Horsemouth eröffnet mit "Man In The
Street", gefolgt von Joel Kush Brown (KushArt) mit "Satta Massagana"
für Bernard Collins (Abyssinians) und einer langen Einlage von
Big Youth. Weiterhin
Barrington Lord (KushArt) mit "Fade Away" (Junior Byles), Anthony
Feurtado (KushArt) mit "Slave Master"
für Gregory Isaacs, und dann noch einmal Joel Kush
Brown mit "Foundation". Soweit der erste Block. Jetzt erst einmal kurze
Pause. Was für ein Glück für mein
angezähltes Genick,
... viel länger hätte ich die Kamera nicht halten
wollen.
Live Video:
Rockers Performance - 2/9 - Lloyd Parks - Mafia
Mit im Boot hätte man auch gerne Junior Murvin (Police and
Thieves) gehabt, aber dieser ist leider schon in 2013 an Diabetes
verstorben. Dafür hat sich heute Lloyd Parks dem
berühmten Song angenommen. Nur leider verpassen wir gerade
diesen Song aufzunehmen, weil der Anfang irgendwie nicht so recht oder
gleich erkennbar ist. Neben Junior Murvin ist das leider nicht
der einzige
Künstler, der sich schon aus dem alten Set verabschiedet hat.
Man
denke nur zum Beispiel an den legendären Jacob Miller, Gregory
Isaacs,
Jack Ruby oder Richard Hall.
Live Video:
Rockers Performance - 3/9 - Kiddus I - Natty Take Over
Dann ist Kiddus I an der Reihe, der heute nach seinem 2010er Auftritt
mit Inna De Yard Allstars und seiner 2017er Soloshow, nun schon zum
dritten Mal das Reggae Jam beehrt. Zu seinem Set gehört
natürlich auch "Graduation in Zion", aber unser
Zufallsgenerator hat andere Songs getroffen.
Live Video:
Rockers Performance - 4/9 - Kiddus I - Stepping Razor
Dann folgt mit Big Youth der Meister der Darstellungskunst. Jetzt mit
neuem gediegenem Outfit. Bei dem Mann kann man einfach nicht wegsehen.
Am liebsten möchte man jede Szene im Kasten haben und
dokumentieren. Sein Markenzeichen sind die vier goldenen oberen
Schneidezähne, die zudem jeweils mit zwei Edelsteinen in den
Farben rot, gelb und grün besetzt worden sind. Und da die
Zusammenstellung bei vier Zähnen nicht ganz aufgeht, hat ein
Zahn alle drei Farben abbekommen.
Big Youth zu fotografieren macht richtig Spaß, da vergisst
man glatt die Filmerei. Und im Nachhinein kann man sich wieder nicht
entscheiden, welche Bilder man zeigt oder nicht. Aber egal,
auf die paar Bilder mehr kommt es auch nicht mehr an. ;-)
Live Video:
Rockers Performance - 5/9 - Big Youth - Every Nigger Is A Star
Auch Burning Spear, der im Film den Song "Jah No Dead" vor
Meeresrauschen einsingt, steht nicht mehr so recht zur
Verfügung. Auch ihm werden so einige Probleme nachgesagt, die
teilweise gesundheitlicher Natur sind. Allerdings wäre er nach
unserer Meinung für so ein Gemeinschaftsprojekt wohl nur
schwer finanzierbar. Wie seine heutigen Gagenwünsche aussehen,
wissen wir allerdings nicht. In den letzten Jahren haben sich nur
wenige
hiesige Veranstalter für diese Investition durchringen
können.
Heute übernimmt Horsemouth die Rolle von Burning Spear und
singt "Jah No Dead". Immerhin hat er damals neben ihm gesessen und kann
sich so am besten in die Rolle versetzen. Die Rolle des
Sängers und des Zuhörers haben die beiden
nun getauscht, falls Burning Spear
vor dem Live Stream des Festivals sitzen sollte. Sogar das
Meeresrauschen wird eingespielt.
Live Video:
Rockers Performance - 6/9 - Horsemouth - Jah No Dead
Und da Horsemouth natürlich eigentlich ein exzellenter Drummer
ist, darf das natürlich auch nicht in der Show fehlen.
Live Video:
Rockers Performance - 7/9 - Horsemouth - Rockers
An Jacob Miller´s Song "We A Rockers", der gleichzeitig den
Abschluss der Show darstellen soll, beteiligen sich passender Weise
natürlich alle Künstler der Rockers Performance.
Jacob Miller noch einmal zu sehen, dass wäre die absolute
Krönung. Leider können wir die Zeit nicht
zurückdrehen und Zeitreisen gibt es noch nicht.
Live Video:
Rockers Performance - 8/9 - We A Rockers
So weit unsere Ausschnitte von der Rockers Performance. Das war nun
eigentlich das große Finale des Reggae Jam 2019,
und wir sind schon wieder ein Stück über die Zeit und
das vorgegebene Curfew ist somit überschritten. Aber weil es
so
unbeschreiblich schön war und der Bürgermeister
Cristian Klütsch von Bersenbrück das
höchstpersönlich abnickt, darf noch etwas nachgelegt
werden.
Live Video:
Rockers Performance - 9/9 - Book Of Rules
Nun ist aber wirklich Schluss, und es folgen die gewohnten Dankesworte
an alle Beteiligten. Darüber hinaus gibt es vom
Bürgermeister von Bersenbrück noch eine besondere
Würdigung des Festivals und seiner Besucher. Schön
zusammenfassend festgehalten in einer großen
Jubiläumsurkunde zu Ehren der 25jährigen Geschichte
des Festivals.
Jetzt fehlen nur noch der obligatorische Schlusssprung des Publikums
und
die Abschlussbläserei des Musikvereins Rote Heide, der nun
schon das fünfte Jahr die Aufgabe hat für den Kehraus
zu sorgen.
Live Video:
Musikverein Rote Heide
Auch bei der Bläserei gibt es dank des Bürgermeisters
einen längeren Ausklang als gewohnt. Langsam leert sich das
Gelände und die Zeiger der Uhr haben schon 1:00 Uhr
überschritten.
Wir drehen unsere letzte Abschiedsrunde und treffen noch einmal auf
Gabriele Brown, die noch sichtlich von der Rockers Performance
ergriffen und den Tränen nahe ist.
Später fragen wir
sie noch einmal wie es überhaupt zu der Idee für
diese Show gekommen ist. Gabriele Brown: "Ich habe das ROCKERS Projekt
2018 ins Leben gerufen
und ein Showkonzept dafür geschrieben. Der Grund
dafür war ein sozialer. Ich bin Mitglied des
deutschen
Vereins Action
Speaks Louder Than Words. Wir kümmern uns um Reggae
Foundation Artists in Not. Da ich in Jamaika die verantwortliche Person
für den Verein bin, sehe ich das Elend hautnah. Mit meinen
Projekten Vintage Allstars 2017 und ROCKERS 2019 versuche ich Reggae
Vintage Artists wieder auf die Bühnen zu bringen, damit sie
sich finanziell wieder selbst helfen können und sie nicht bei
Action Speaks Louder Than Words enden. In allen meinen Projekte arbeite
ich ehrenamtlich, denn dies ist mein Beitrag den ich leisten kann, um
zu verhindern, dass wir mehr und mehr Reggae Founder Artists haben die
sich nicht mehr selbst helfen können."
Gabi wirkt ausgepowert und wir wünschen ihr viel Kraft weiter
in der Sache durchzuhalten!
Auch noch ein letzter Dank an das Kantinepersonal, das sich in allen
Dingen, auch noch bis nach dem überzogenen Curfew,
alle Mühe gegeben hat und leider vom Festival nicht so viel
sehen konnte. Aber zum Glück gab es dieses Jahr wieder einen
Monitor im Backstage, wo man das Bühnenprogramm gut verfolgen
konnte.
Und hier noch ein
abschließender Tipp:
Alle Jahre wieder gibt´s natürlich auch den
offiziellen "Reggae Jam Artist Mix", den ihr euch unbedingt beschaffen
oder anhören solltet. Sensi Movement und das Blessed Love
Soundsystem haben sich
wieder viel Mühe gegeben, einen hörenswerten Mix auf
die Beine zu stellen.
Ihr könnt ihn auf Soundcloud
anhören oder als CD bestellen, direkt bei Sensi Movement
oder Blessed
Love Sound, soweit noch Exemplare vorhanden sind.
Aufwiedersehen
bis zum nächsten Mal auf dem Reggae Jam 2020!
Copyright:
www.reggaestory.de
Text und Videos: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim
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