Da hat sich doch tatsächlich über die Jahre bei
einigen Leuten eine Fehlinterpretation der Festivalgeschichte
eingeschlichen.
Wir ändern deshalb die langjährig verwendete Art der
Überschrift und aus "23 Jahre Reggae Jam" wird "24th
Reggae Jam". Ein paar Webheader, Flyer und Poster werden deshalb in die
Geschichte mit einer falschen Ziffer eingehen. Als wir 20 Jahre Reggae
Jam gefeiert haben, war sozusagen schon das 21. Festival. Ein
Widerspruch ist das nicht, denn "alles hat ein Ende, nur die Wurst hat
zwei". Und genau so ist das mit den Jahren. Die Anzahl der Festivals
ist sozusagen immer eins mehr als das Alter des Reggae Jam´s.
Alle Klarheiten beseitigt? Egal, nächstes Jahr findet
jedenfalls schon das 25. Festival statt. :-)
Freitag -
28.07.2017
Heute ist für 17:30 Uhr der Programmstart zwischen den beiden
Bühnen des Klosterparks angesetzt. Dazwischen deshalb, weil
sich dort die große LED-Leinwand befindet und
darauf als Opener der
Film "Kingston Crossroads" gezeigt werden wird. Bis dahin ist aber noch
jede
Menge Zeit, um auf dem Campinggelände zu verweilen und ein
paar
Impressionen einzusammeln.
Ein ungewohntes Bild. Dieses Jahr wird es wohl nix mit Party am
Fuße des Wehrs in der Hase. Wegen dem Hochwasser warnt ein
Verbotsschild vor dem Betreten der Anlage.
Wir hier oben am Ufer sind aber noch sicher.
Habe ich nicht einen tollen Schlafwagen?
Lion von blau zu grün. Mal sehen ob sich heute wieder
die Gelegenheit für einen Auftritt beim Da Sandwichmaker
ergibt (siehe Teil 1).
Wem fehlt noch ein cooles Festivaloutfit?
Können wir die Bilder irgendwo sehen? Na klar doch, hier sind
sie.
Weiter geht´s vom Hastruper Weg auf die beiderseits des Weges
liegenden Campingfelder.
Zwei Trunkenbolde, oder zumindest der toll gepflegte Bulli des
Trunkenbold e.V.. Was es nicht alles gibt. ;-)
Wir nehmen unsere geleerten Schnapspullen für die Deko. Die
sind doch nicht etwa schon alle von hier? Wie viele Leute seid ihr denn?
Wir sind doch bestens gelaunt, oder? Immer schön brav bleiben,
dann bleibt es so. ;-)
Wir und Mr. Hibbert sind ja so was von gut gelaunt, .... ich kann gar nicht aufhören zu lachen. Meine
Perlenfrisur kann bestimmt auch niemand toppen. Wir waren dieses Jahr
zum ersten Mal in Jamaika. Das war geil! Eigentlich gestalte ich ja
witzige und persönliche Musikvideos, wenn du mir ein Bild von
dir schickst. Einfach
über Facebook an Wilson Hibbert (MR Hibbert) wenden. Heute
wäre ich dafür besonders kreativ. ;-)
Auf den Stoppelfeldern ist es schon weider schön trocken.
Eigenbau. Ohne mein Haus gehe ich nicht aus dem Haus. ;-)
Die an mehreren Plätzen verteilten Ticketcontainer sorgen
für entspannten Andrang.
Noch mehr Reiterpolizei. Habt ihr euch das Gelände eigentlich
aufgeteilt?
Für die Gemütlichkeit brauchen wir natürlich
unsere Sofagarnituren!
Blick vom östlichen Campingfeld über die Hase zum
Dubcamp
Gut essen und ganz nebenbei eine Schule in Äthiopien
unterstützen. Neu auf dem Festival "Äthiopische
Spezialitäten". Der gesamte Erlös wird an die German Church
School in Addis Ababa gespendet.
Ich bin natürlich nicht HIGH, mein Basecap heisst nur so.
Tolles Shirt!
Kush´s Place Real Rasta Food. Jamaikanische Küche.
Bei mir gibt´s vieles was du von Jamaica her kennst. Vom
Jerk-Chicken über jamaikanisches Ginger Beer bis zur Rasta
Soup kannst du alles bei mir haben.
Das Fahrrad kennen wir doch!
Auch mein Fahrrad wird für das Festival passend
geschmückt.
Die Ruhe vor dem Soundsturm. Soundsystemstation am Bootshafen.
Bitte überfahrt mich nicht! Ein paar Schwimmer sind trotz des
relativ kühlen Wetters auch noch in der Hase unterwegs.
Noch ´ne Sofagranitur mit angrenzender Fahrradgarage.
Nach der langen Partynacht brauchen wir unbedingt noch etwas Ruhe.
Lieber auf die Füße und nicht in dein Schlauphone
sehen, oder suchst du die App für die Bersenbrücker
Schlammlöcher?
Weg vom Bootshafen zum Dubcamp.
Blick zurück zur Soundsystemstation am Bootshafen und der
Hasebrücke. Wo sonst das Wasser "kocht", halten sich heute die
Schwimmer weitestgehend zurück.
Wir feuern unseren großen Grillofen mit kernigen
Holzscheiten. Unser mitgebrachtes Holzlager steht schon bereit. Unser
Pool ist gleichzeitig Löschwasserteich. Aber nebenan ist ja
gleich die Hase. Das erleichtert den Wassertransport ungemein. Hat
eigentlich jemand mehr Fahnen als wir?
Im Dubcamp herrscht wieder Gemütlichkeit und geselliges
Beisammensein mit der besten Musik am Platze.
Mobile Wasserrutsche im Dubcamp.
Du mit deinem Täschchen, ich würde mir einen weniger
rutschigen Weg suchen ;-)
Schöne Knüppelkunst und am Boxenschrein.
Wir sind Kevin "The Music Man" Szeremy, Ricky West und Leo Kurowski von
den Rude Reminders. Wir hatten gestern eine toll Show hier (siehe Teil
1). Heute gönnen wir uns mal ein Pfeifchen.
Nach dem Pfeifchen geht´s wieder in meine "Kirche" zur
Meditation.
Unsere Jamaica-Gitarren-Sonnenbrillen hat vermutlich niemand weiter
hier. :-)
Auch eine witzige Idee, wenn die Handgelenke schon besetzt sind. Das
wird sicher lustig bei der Einlasskontrolle.
An dieser Stelle beenden wir unseren Rundgang über´s
weitläufige Festivalgelände und geben uns ein paar
Stunden
der Sounddroge des Dubcamps hin.
Pünktlich
zur Eröffnung des Klosterparks ist
natürlich zwingend Ortswechsel angesagt. Das Gelände
vor den Bühnen ist nun perfekt planiert und mit trockenen
Holzhäckseln abgedeckt. Keine Spur mehr von der
Schlammschlacht der letzten Tage. Überall werden Decken
ausgebreitet, um es für die bevorstehende
Filmvorführung so richtig gemütlich zu haben. Wer
hätte das gedacht? Noch vor zwei Tagen war das die blanke
Utopie.
Aber zunächst werden wir wie immer alle
Stände
des Marktes unter die Lupe nehmen und schauen, ob es irgendwelche
Neuigkeiten zu erwerben gibt. Die hätte es ganz bestimmt bei
Irie Records geben können, aber leider ist nicht Irie Records
drin, wo Irie
Records drauf steht. Ein paar Freunde haben lediglich
sein Banner aufgehängt und eine minimale Auswahl aus dem
Angebot vom Carlo mitgebracht.
Dafür
ist Joseph
Blue Grant, alias Still Cool, wieder persönlich am
Platze und verkauft in seinem Shop sein neuestes Album. "Voice
& Steel" ist ein Akustikalbum und kann ab sofort bei seinem Music
& Culture Label erworben werden. Es ist ausgestattet
mit 9 Tracks, in denen sich Still Cool selbst an den Percussions und
natürlich an der Steel Drum begleitet. Darüber hinaus
gibt´s nur noch Backing Vocals von Katinka Lioness
und Marion Michel im Eröffnungssong "Children" und Begleitung
am Bass von Bini Zion Ashenafi, den man auch schon bei der Berliner
Band Sattatree
sehen konnte.
Gemixt und produziert wurde das Album von Dino Grobe und Joseph
Valentine Grant. Ein schönes Album für ruhige und
besinnliche Momente. Aber war da nicht noch was? Eigentlich warten wir
ja schon seit Jahren auf einen mehrfach angekündigten
Longplayer im Reggae-Gewand und natürlich mit voller
Bandbesetzung. "Es war schon lange Zeit die Idee in meinem Kopf, ein
Album aufzunehmen, in dem es nur um meine Stimme und die Steel Drum
geht, da dies das Instrument ist, dass ich noch als Teenager
zuerst erlernt habe und am meisten liebe. ", sagt Joseph dazu. Mit
"Voice & Steel" in der Tasche wenden wir uns dem weiteren
Markttreiben zu.
Händler
seit vielen Jahren - Wer hat einen längeren
Bart auf dem Platze? ;-)
Inzwischen
ist die Kinozeit von "Kingston
Crossroads" angebrochen.
Wir sprechen mit Oliver Becker,
neben Jonas Schaul der andere Macher der Dokumentation, der sich
einerseits über die Premiere in Deutschland freut aber auch
sichtlich entnervt über den zurückliegenden und noch
bevorstehenden Stress bezüglich Umsetzung der Filmidee ist. Es
ist nicht die Arbeit am Film an sich, die viel Zeit, Nerven und Geld
kostet, sondern die Befindlichkeiten der Artists und der verschiedenen
Rechteinhaber von Musiksequenzen, wird in unserem Gespräch
deutlich. Aber immerhin liegt nun der Film vor und ist schon am 10.
Juni auf dem Houston Caribbean Filmfestival in Texas und auf dem
Hampton Roads Caribbean Film Fest in Virginia gelaufen. Nach
Bersenbrück geht´s am 12. August auf dem Ostroda
Reggae Festival in Polen weiter und weitere Termine werden folgen.
Auf der Website zum Film heißt es: "Kingston Crossroads" ist
ein fesselnder und persönlicher Streifzug durch Kingstons
aktuelle Roots Reggae Szene, eine Entdeckungsreise durch bewegende
Lebensgeschichten, die durch unterschiedlichste Herausforderungen
geprägt sind. Verbunden durch Rastafari und Roots Musik geben
zahlreiche faszinierende Charaktere einen Einblick in ihre Perspektiven
auf die jamaikanische Gesellschaft, Politik und zentrale Themen, wie
Repatriierung. Wie wird sich Roots Reggae Musik und Rastafari Kultur
entwickeln? Was sind wichtige Veränderungen, denen sich
Jamaika als Land stellen muss? Diese Themen bilden die Kingston
Crossroads, Knotenpunkte, an denen ältere und jüngere
Generationen, einzigartige Geschichten und inspirierende Visionen
zusammentreffen." Dem gibt´s nichts hinzuzufügen.
Besonders für die Freunde von Reggae und Rastafari, ist dieser
Film natürlich eine Pflichtlektüre. Wir
wünschen dem Projekt viel Erfolg! Die aktuelle Entwicklung
könnt ihr auf dem Facebook
des Films verfolgen.
Nach
dem Film geht es schließlich auf den Bühnen zur
Sache und anders als in früheren Jahren geht es gleich mit
internationaler Besetzung in die erste Runde. Zum ersten Mal auf dem
Reggae Jam begrüßen wir Marla Brown.
Sie ist die jüngste Tochter der Reggae-Legende Dennis Emmanuel
Brown, dem allseits bekannten Crown Prince of Reggae, der leider viel
zu früh verstorben ist. Als Backing Band hat die
Münchener The
Next Generation Family auf der Bühne Stellung
bezogen. Nach einigen vielversprechenden Aufnahmen der Newcomerin sind
wir äußerst gespannt, wie sich die für uns
erste Liveshow von Marla Brown zeigen wird.
Live
Video:
Marla Brown - Hunt You Down + ...
Deborah Adela Marla Brown
oder nur Marla Brown wurde am 05. November 1986 geboren. Trotz ihres
legendären Vaters hat sie ihre künstlerische Laufbahn
nicht mit Musik sondern mit Tanz begonnen. Mehr als 14 Jahre hat sie
sich mit ihren tänzerischen Fähigkeiten im Ballett,
Street und Contemporary Dance in Europa einen Namen gemacht. Sie war
unter anderem Botschafterin für die Olympischen und
Paralympischen Spiele 2012 in London, kam schon einmal bis ins
Halbfinale der TV-Show "Britain's Got Talent", tanzte für
Adidas und in verschiedenen Theaterproduktionen von London. Erst 2013
startete sie ihre Karriere im Musikbusiness in London´s
berühmten Jazz Café, als sie die Show
“Grooving With The Legends”, zu Bunny "Striker"
Lee's 46. Jahrestag in der Musikindustrie, als Gastsängerin
eröffnete.
In der Folge ging sie nach Jamaica um weiter an
ihrer musikalischen Laufbahn zu arbeiten. In 2014, trat sie
während des sogenannten Reggae Month auf verschiedenen
Veranstaltungen auf. Höhepunkt war ihr Auftritt bei der Dennis
Brown Annual Tribute Show, wo sie natürlich nicht fehlen
durfte, wenn sie denn nun schon einmal den musikalischen Weg
eingeschlagen hatte. Der Jamaica Gleaner lobte ihre Performance in
den höchsten Tönen.
Am
14. April 2015 veröffentlichte sie beim 2012
gegründeten Label
"Royal Order Music" ihre Debut Single "Better Days". Ihre Debut EP
"Survivor" folgte am 16. Juni 2017. Auf der Debut EP "Survivor" ist
auch
die bereits in 2016 veröffentlichte Single "Zion" enthalten,
die sie
mit dem bekannten indonesischen Reggae Export Ras
Muhamad eingesungen hat. Über Ras Muhamad haben wir
in Teil
1 zum vorjährigen Reggae Jam Bericht
ausführlich berichtet und werden deshalb nicht noch einmal an
dieser Stelle in die Tiefe gehen.
Überraschender Weise kommt auch heute Ras Muhamad
auf die Bühne um Marla Brown beim Song "Zion" zu
unterstützen, der sich meines Erachtens auf ihrer EP
"Survivor" auch besonders hervorhebt.
Live
Video:
Marla Brown & Ras Muhamad - Zion
Das war doch wieder einmal eine gelungene Überraschung, ...
und dies schon am Anfang des Programms.
Als
fester Bestandteil der Next Generation Family geht es nach Marla Brown
natürlich gleich mit Fyah
T in die nächste Runde.
Fyah T kommt aus München und sorgt mit seiner Band "Next
Generation Family" seit 2007 für Aufsehen in der Reggae Szene.
Im September 2011 brachte er sein Debutalbum "family wise" auf den
Markt, welches damals als eines der besten deutschen Roots Reggae Alben
des Jahres angesehen werden konnte. Auf dem Reggae Jam waren seine
Auftritte bisher nur im Rahmen einer Gastrolle und von
äußerst kurzer Dauer. Heute gibt es nun endlich eine
ausführliche Show.
Am 22.04.2016 bekam Fyah T´s 2011er Debüt "family wise" Nachwuchs, der eigentlich schon für 2014
angekündigt war. Das in den heimischen Fire Farm
Studio entstandene "The Real Rebellious" hält und
übersteigt das
hohe Level seines Vorgängers und dürfte die
Erwartungen seiner bis dahin schon ungeduldig lauernden
Anhänger voll
erfüllen. Als Gäste werden Glen Washington, General
Degree und Luciano präsentiert. Als zukünftige
Ohrwürmer dürften sich die Songs "Ruby" und "Thank
You Father" sicher ganz schnell einprägen. Von den
Gastauftritten schneidet Glen Washington mit "Golden Locks" am besten
ab. Leider gibt es das Album nicht als physische CD, aber
dafür steht es neben dem Download auf den üblichen
Plattformen, auch als "Media-Pack" mit großem Booklet und
USB-Karte beim Label Family Music zur Verfügung.
Fyah T wurde 1987 in München geboren, hat einen italienischen
Vater und eine deutsche Mutter. Sein Liebe zur Musik entstand schon im
Alter von 3 Jahren, als er begann Trompete zu spielen. Später
folgten Schlagzeug und Keyboard. Und wenn er nicht gerade singt,
komponiert, Songs schreibt oder produziert, ist er auch heute noch bei
seiner Band Next Generation Family als Keyboarder gefragt. Auch auf
internationaler Ebene haben Fyah T & The Next Generation Family
mit
ihrer 2011 veröffentlichten "Backstabber
Riddim Selection"
für Aufsehen gesorgt. Die beteiligten Artists wie Jah Mason,
Naptali, Turbulence, Lutan Fyah, Mark Wonder und andere, waren von der
Zusammenarbeit mit dem Bobo Dread aus München höchst
begeistert.
Live
Video: Fyah
T - 1/2 - Decent Draw
Live
Video: Fyah
T - 2/2 - Nah Go A Jail + Rebellious + From The Ghetto
Bevor wir uns der Nachbarbühne zuwenden, schauen wir mal was
beim Interviewstützpunkt so los ist. Dieser befindet sich
wieder auf der großen grünen Wiese zwischen Freibad
und den Festivalbühnen. Schön, dass dies wieder so
ist. So können alle Beteiligten auf kurzem Wege kurz
nachschauen und teilnehmen. Das spart auch viel Zeit und Stress
für die Organisatoren. Gerade steht Marla Brown im eigens
dafür errichteten Zelt den Fragen der Presse zur
Verfügung und hat ihr erstes Interview von Munchy hinter sich.
Marla Brown
& Munchy
Marla Brown
im Pressezelt
Auf der Main Stage hat inzwischen die nächste Premiere
für das Reggae Jam und auch für uns begonnen.
Irie
Souljah, seit 2014 Wahljamaikaner, ist eigentlich Katalane
und wurde 1991 als Josep
Jordi Grau Saula
in Barcelona geboren. Seit dem Release seines Debutalbums "Immigrant"
am 24. November 2015, sorgt er für Aufsehen in der
europäischen Reggae-Szene und gehört zu den
vielversprechenden Newcomern des Roots-Reggae in Europa. Die zehn Songs
und 3 Dub Versions des Albums wurden komplett in Jamaica aufgenommen.
Und wenn musikalische Größen wie Sly Dunbar, Robbie
Shakespeare, Bongo Herman und andere mitgemischt haben, konnte es
eigentlich nur richtig gut werden.
Darüber hinaus gibt es Gastauftritte von Jesse Royal und
Kabaka Pyramid auf der Scheibe.
Live
Video: Irie
Souljah - 1/3 - Elevate Your Thoughts
Bereits mit 4 Jahren bekam er seine erste Gitarre, was seinen weiteren
musikalischen Weg einläutete. Während er aufwuchs hat
er viel Black Music gehört, was ihn schließlich auch
zu Bob Marley & The Wailers und zum Reggae brachte. Mit 16
Jahren begann er Partys zu besuchen, wo Freunde von ihm eine
Mischung aus Reggae und Tanzmusik spielten, was seine Liebe
für Roots Reggae weiter förderte. Im Jahr 2008
gründete Irie Souljah die Band Reggae Soldiers, die Covers von
Burning Spear und Culture aufführte. Ein paar Jahre
später änderten sie den Namen in Mystic Soldiers und
brachten die EP "Showcase" heraus.
Live
Video: Irie
Souljah - 2/3 - ... + Mama Don´t Worry
Irie Souljah suchte weiter nach dem perfekten Reggae und
fühlte sich dabei leer und frustriert, bis er
Culture´s
Song "So Long Rastafari" hörte. Davon tief
beeindruckt ging er nach
Jamaica und begann dort eine ernsthafte Geschäftsbeziehung mit
der Film- und Musikproduktionsfirma Nice Time Productions, die von dem
in Jamaica lebenden Spanier Nando Garcia Guereta geleitet wurde. Er
lebte in Kingston und lernte die legendären Künstler
Sly & Robbie, Flabba Holt, Ken Boothe, Nambo Robinson und
Chinna Smith kennen. Dort entwickelte er eine starke Verbindung zu
jungen Reggae Revivalisten wie Chronixx, Kabaka Pyramid, Jesse Royal,
Pentateuch Movement und Jah9, was letztendlich zur Arbeit an seinem
Debutalbum "Immigrant" führte. Das Album wurde in den Tuff
Gong, Harry J, Grafton und Anchor Studios, in Zusammenarbeit mit dem in
Barcelona ansässigen Produzenten Genis "Genious" Trans
aufgenommen und schließlich am 24.11.2015 beim Label Nice
Time Productions veröffentlicht.
Live
Video: Irie
Souljah - 3/3 - Learn And Grow
Einem großen Teil des Publikums sind schon jetzt seine Songs
geläufig und es wird kräftig mitgesungen. Und bei all
jenen, die bisher noch nichts von ihm gehört haben sollten,
hat
er sicher für einen überzeugenden Eindruck gesorgt.
Ich bin mir ganz sicher, dass wir in der Zukunft noch viel von Irie
Souljah hören werden.
Nebenan
auf der Special Stage geht es gleich mit Teacha Dee
und der Next Generation Family zum nächsten Programmpunkt der
Running Order. Wir verfolgen den ehemals singenden Lehrer schon
von Anbeginn seiner Karriere und seinem ersten Auftritt auf dem Reggae
Jam im Jahre 2011, als er noch als Camper auf dem Zeltplatz verbrachte.
Seit dieser Zeit hat er eine stetig nach oben führende
Entwicklung in meinem persönlichen Ranking der Reggae Artists
vollzogen. Wobei ich mit dieser Meinung ganz sicher nicht allein
dastehe.
Live
Video:
Teacha Dee - 1/2 - Smoke And Fly + Jah Jah Is Calling + Emperor Selassie
Damian Darrel Warren, alias Teacha Dee hatte am 31.10.2011 sein
Debutalbum "Reggae
Souljahs" als Digital Release
veröffentlicht. 2015 verteilte er auf dem Reggae Jam sein
damals frisch gepresstes Mixtape "Rasta Ting" mit 26 Tracks, wobei ihm
der Big Mama
Sound unterstützt
hatte. Am 17. März 2017 folgte schließlich sein
zweiter Longplayer, den er zusammen mit der House of Riddim Band
einspielte und beim Label TenFloor Records veröffentlichte.
Das Album ist eine eingängige Roots Reggae Produktion mit 13
Tunes und hat ein paar hitverdächtige Stücke mit am
Start. Darunter "Jah Jah Is Calling" und andere. Die Skiptaste wird
beim Anhören dieses Albums
jedenfalls nicht gebraucht, zumindest nicht im Vorwärtsgang.
Seinen Lehrerposten in Montego Bay hat Teacha Dee bereits im Mai 2012
offiziell
aufgegeben, aber sein Name ist geblieben und wird es auch weiterhin
bleiben, wie er sagt. Inzwischen lebt Teacha Dee in Deutschland
und fliegt nur noch ein- oder zweimal im Jahr nach Jamaica um seine
Familie und Freunde zu besuchen.
Musikalische Gründe gibt es dabei natürlich auch
nicht wenige, wie man an der Zusammenarbeit mit Perfect Giddimani
erkennen kann. So findet man Teacha Dee auch mit seinem Tune "Rastafari
Way" auf der "Horn Of Africa Riddim" Selection von Giddimani Records,
auf Perferct´s letzten Album "Live My Life Again"
mit dem Song "Positive Energy" oder auf der aktuellen gemeinsamen
Single "Forward
Black Man". Mit dabei dort auch wieder die House of Riddim Band.
Eigentlich war ja für Teacha Dee auch die House of Riddim Band
als Backing Band vorgesehen, aber irgendetwas ist in der weiteren
Planung
schiefgegangen. Dem Auftritt von Teacha Dee schadet das aber nicht,
denn mit der Next Generation Family ist er auch bestens versorgt. Die
House of Riddim Band wird erst morgen auf dem Festival aufschlagen, was
schon etwas ungewohnt ist.
Live
Video:
Teacha Dee - 2/2 - Calm Down
Also für uns war das der bisher beste Auftritt, den wir von
Teacha Dee gesehen haben. Tolle Songs mit kraftvollem Sound,
schönes Outfit, ... alles in allem eine sehr gelungene
Performance. Gut, dass du kein Mathelehrer mehr in MoBay bist Teacha.
;-)
Bevor wir zur nächsten Show kommen, gilt es einen kurzen Blick
ins Pressezelt zu werfen. Wenn die Sache schon so günstig
arrangiert ist, wollen wir das natürlich auch so oft wie
möglich nutzen. Irie Souljah ist gerade da. Das trifft sich
gut, so kann er gleich sein Album abzeichnen und unsere
Autogrammsammlung mit einem Spruch erweitern.
Irie Souljah
im Pressezelt
Inzwischen kommt auch Teacha Dee mit seinem Freund Barrington "Don
Tippa" Hill aus Montego Bay herein. Don Tippa benötigt ein
wenig Aufmunterung.
Eigentlich wollte ja Teacha Dee ihn während seiner Show ein
paar Minuten einräumen. "Plötzlich hieß es,
nur noch einen Song. Das hat mein ganzes Konzept durcheinander
gebracht. Das war schade.", meint Teacha dazu. Offenbar stellen sich
schon wieder die ersten Symptome des "Zeitverzuges" ein, an dem das
Reggae Jam eigentlich fast immer leidet. Das lässt sich nicht
ändern. Irgendwann wird auch Don
Tippa beim Reggae Jam noch zum Zuge kommen.
Teacha Dee
& Don Tippa
Noch schnell ein paar der besten Bilder vom letzen Mal verzieren
lassen, und dann geht´s zurück zu den
Bühnen, wo es schon eine Weile wieder lautstark zur Sache geht.
Es
ist ein Dreierpack mit The Old Skl Bond als Backing Band angesetzt. Der
erste Künstler des Trios ist der Mann mit der eigenartigen
Schreibweise, wo man erst einmal gar nicht weiß, wie er
angesprochen werden will. Blvk H3ro
wird sich sicher etwas dabei gedacht haben. Leider ist sein Showanteil
gerade vorüber gegangen, daher werden wir uns heute noch nicht
weiter mit diesem jamaikanischen Sänger weiter
beschäftigen. Als Newcomer des Jahres 2015, wird er sicher
noch öfter zu sehen sein. Also warten wir auf eine andere
Gelegenheit.
Es
steht gerade Royal
Blu als zweiter Artist der Old Skl Bond Show auf
der Bühne. Sean-Michael Francis, alias Royal Blu,
früher als Blukid bekannt, kommt ebenfalls aus Jamaica, ist
Songwriter, Komponist und natürlich Sänger, wie wir
gerade erleben dürfen. Geboren und aufgewachsen ist er in
Spanish Town, der Hauptstadt des Parish Saint Catherine. Im Jahr 2006
begann er Songs zu seinem persönlichen Vergnügen zu
schreiben. Es sollte aber noch 6 Jahre bis 2012 dauern, bevor er begann
professionell Musik zu machen. Seitdem nahm er an Shows wie "Live From
Kingston" und anderen teil.
Begonnen hat er seine musikalische
Laufbahn jedoch mit Hardcore-Texten, die damals die Kultur der
jamaikanischen
Dancehalls widerspiegelten. Erst im Laufe der Zeit hat
sich seine
Lebensphilosophie und Einstellung zur Musik geändert. Seine
Musik ist heute eine Fusion verschiedener musikalischer
Einflüsse und Sounds und bewegt sich mehr in Richtung
Conscious Music.
In diesem Jahr ist er nun zum ersten Mal in Europa auf Tour. Am
24.11.2017 wird in Zusammenarbeit mit dem seit 2009 in Berlin
agierenden Musik- und Videoproduzenten Tim Foresta
die EP "Sing
With God"
mit 5 Songs bei Foresta Music erscheinen, an der sie schon seit Anfang
2016 arbeiten. Ihre erste gemeinsame Single "Believe"
mit der Sängerin Lila Iké, die sich auch auf der EP
befindet, haben sie schon im August 2016
veröffentlicht. Auch das Video zum Song wurde von Tim selbst
produziert. Freunde melancholischer Musik sind dort bestens aufgehoben,
die von energetischem Reggae eher weniger.
Live
Video:
Royal Blu & The Old Skl Bond
In ähnlichen Gefilden bewegt sich der nachfolgende Act, der
schon letztes Jahr auf dem Reggae Jam zu Gast war.
Romario
Sebastian Anthony Bennett, alias Runkus, der Sohn des jamaikanischen
Dancehall Artists Determine (Rohan Alexander Bennett), lässt
sich auch nicht nur in die Schublade Reggae stecken. Wie seine beiden
Vorsänger ist er ein Newcomer der letzten Jahre und passt mit
diesen bestens in ein Set. Er mischt Rap, Reggae, Dancehall, Ska,
HipHop und was ihm sonst noch gerade zu Ohren kommt und von ihm
für gut befunden wird. Wer hier ein reines Reggae Konzert
erwartet, wird seine Erwartungen nicht erfüllt bekommen.
Am 05. Februar 2016 hat Runkus beim deutschen Label Oneness Records
seine EP "Move In" veröffentlicht. Es enthält 7 Songs
und 3 Dub-Versionen.
Auch Royal Blu ist darauf schon als Gastsänger mit
dem Song
"Ride" vertreten. Der eingängigste Song der
Veröffentlichung ist für mich nach wie vor "Move Yuh
Feet", erst in zweiter Linie folgen "Run" und "Ride".
Live
Video:
Runkus & The Old Skl Bond - 1/2
So recht begeistert bin ich zwar nicht von der Show, aber ich warte noch auf "Move
Yuh Feet". Schon letztes Jahr hatte ich zu frühzeitig
"aufgegeben". Böse Zungen behaupten sogar, da wäre
einer beim
warten eingeschlafen, was natürlich nicht stimmt, denn wenn
andere mit gesenktem Kopf ihr Schlauphone durchforsten, ist es bei mir
das Kameradisplay. ;-)
Aber jetzt endlich, erst ganz zum Ende der Show, "Move Yuh Feet". Sie
wissen schon
was am besten ist. Zur Unterstützung beteiligen sich auch noch
einmal Blvk H3ro und Royal Blu in der zweiten Hälfte des
Songs.
Live
Video:
Runkus & The Old Skl Bond - 2/2 - Move Yuh Feet feat. Royal Blu
& Blvk H3ro
Bevor
wir persönlich in die kurze Pause gehen, machen wir noch
einen Linksschwenk zur Special Stage. Dort
geht es mit Voicemail
und der Next Generation Familie in die nächste Runde. Ganz
praktisch für die Backing Band, die somit die vierte Show auf
derselben Bühne ganz ohne Umbaustress angehen kann.
Das spart natürlich viel Zeit und Mühen auch
für die gesamte Technik. Besonders ist es ein gutes Medikament
gegen chronischen Zeitverzug, der somit gut behandelt oder vorbeugend
vermieden werden kann.
Die jamaikanische Dancehallgroup Voicemail war dereinst eine Boygroup
von 5 Mitgliedern und startete auf einer regionalen Talentshow. Die
Mitglieder Robert Manning und Leonardo Grant verfolgten aber 1999 einen
eigenen Weg. Übrig blieb ein Trio bestehend aus Craig Jackson,
Kevin Blaire und O'Neil Edwards, dem Sohn des bekannten
Sängers
und Produzenten Rupee Edwards. Im Jahr 2003 begann das Trio mit ihrer
aktiven Aufnahmekarriere und hatte mit "Weddy Time" ihren ersten
großen Hit. Sie drehten Videos für eine Reihe von
Songs wie
"Gal Hunt", "Weddy Time", "She Want It Harder", "Ready To Party",
"Wacky Dip" und andere. Im Jahr 2006 veröffentlichten sie
schließlich mit "Hey" ihr Debutalbum bei VP Records in den
USA,
mit Party Hymnen wie "Wacky Dip", "Weddy Time" und "Ready To Party".
Auch in Japan hatte das Trio großen Erfolg, wo das Album
allein
100.000mal verkauft wurde. Zahlreiche weitere Hits folgten. Ihren
Höhepunkt erreichte die Band mit dem 2009er mit Busy Signal
veröffentlichten Song "Dance
The Night Away", der im Februar 2010 die Nummer 1 in den jamaikanischen
Dancehall-Charts erreichte. Dann folgte der schlimmste Einschnitt
in der Geschichte des Trios. O'Neil Edwards wurde am
10.05.2010 in seinem Haus in Duhaney Park ausgeraubt und von
mehreren
Schüssen getroffen. Stunden später wurde er im
Krankenhaus operiert, was ihm aber letztendlich nicht das Leben retten
konnte. Er verstarb an den Folgen der Schussverletzungen am 26.05.2010
im Krankenhaus. Der
Hauptverdächtige wurde am 12.05.2010 tot aufgefunden und
ein weiterer Verdächtiger wurde in Manchester verhaftet.
Live
Video:
Voicemail
Nach dieser tragischen Geschichte und der Show von Voicemail, gibt es
leider ein paar Regenschauer und der erste Teil des nächsten
Bühnenprogramms ist etwas verregnet.
Zum
Glück verzieht sich das Ungemach wieder, und wir
können den gewaltigen Sound der Twinkle
Brothers in vollen Zügen genießen. Das
jamaikanische Schwergewicht von Deep Roots Reggae Music, ist seit sage
und schreibe über 55 Jahren, also seit 1962 als The Twinkle
Brothers im Geschäft. Eigentlich ist diese Show das Highlight des Tages,
auch wenn Black Uhuru´s Mykal Rose das Finale des Tages
gehört und ebenfalls Legendenstatus genießt. Aber
egal, wem nun die heutige Krone gebührt, die Twinkle Brothers
sieht und hört man eher seltener als Mykal Rose.
Live
Video:
The Twinkle Brothers - 1/3 - Babylon Falling + Since I Throw The Comb
Away + Jahovia
Es war im Jahr 1962 als sich die Brüder Norman (Vocal, Drums)
und Ralston Grant (Vocal, Rhythm Guitar) in Falmouth, der Hauptstadt
des Parish Trelawny, in Jamaica, als The Twinkle Brothers
zusammenschlossen. Die Band wurde später um die Musiker Eric
Bernard (Piano), Karl Hyatt (Vocal, Percussion) und Albert Green
(Congas, Percussion) ergänzt. Ihr erster Song war "Somebody
Please Help Me" in 1964 den sie für Leslie Kong aufnahmen. Zu finden auf der 2002er Compilation "Old
Time Something", worauf Aufnahmen der Jahre 1964-1974 aus dem
Dynamic Sound Studio, dem Treasure Isle, dem Randy's Studio 17 und dem
Channel One Studio von Kingston enthalten sind. Es folgten Aufnahmesessions
für andere führende jamaikanische Produzenten wie
Duke Reid, Lee "Scratch" Perry, Sid Bucknor, Phil Pratt und Bunny Lee.
Zu Beginn der 70er Jahre begannen sie ihre Aufnahmen selbst zu
produzieren und brachten schließlich 1975 ihr Debutalbum
"Rasta Pon Top" auf dem Label "Grounation" heraus.
Live
Video:
The Twinkle Brothers - 2/3 - Somebody Please Help Me
1977 folgte ihr
Zweitling "Do Your Own Thing" bei Carib Gems (UK) und Roots
Music
International (NL). Im selben Jahr unterzeichnete die
Band bei Virgin Records´ Front Line Label, was zur
Veröffentlichung von Alben wie "Love", "Praise Jah" und
"Countrymen" führte. Mitte der 70er Jahre begann Norman Grant
neben den Aufnahmen der
Twinkle Brothers auch andere Künstler zu produzieren. Anfang
der 80er Jahre ging er
nach Großbritannien, gründete sein eigenes Label
"Twinkle Music" (auch Twinkle Records) in London und trat erfolgreich
als Solokünstler, immer
noch unter dem Namen "The Twinkle Brothers" auf. Es folgten zahlreiche
Veröffentlichungen überwiegend auf Twinkle Music, die
bis heute andauern. Inzwischen hat die Discographie eine nahezu
unübersichtliche Länge erreicht.
Ein paar
Kuschellöwen an den Drums ist doch auch mal was
Neues. ;-)
Live
Video:
The Twinkle Brothers - 3/3 - Praise His Name + Free Africa + Rasta Pon
Top + more
Das war doch der Soundhammer in Sachen Roots Reggae oder? Also bei uns
hat die Show der Twinkle Brothers jedenfalls einen besonders tiefen
Eindruck
hinterlassen. Zeit zum Luftholen und Verdauen gibt es aber nicht, denn
die nächste Band wartet schon auf die verdiente Aufmerksamkeit
des Publikums.
Mit
EarthKry
ist
wiederum eine Newcomer Band aus Jamaica am Start, deren
Ankündigung vom Veranstalter im Vorfeld des Festivals,
gewaltige Spannung bei uns erzeugt hat. Immerhin wurde der Vergleich zu
erfolgreichen Bands
wie Raging Fyah und Rootz Underground gezogen, was auf ein weiteres
Highlight des Tages schließen lässt. Vergleiche
werden ja
oft
gezogen und überzogen, aber zutreffend sind sie leider
weniger.
Letztendlich müssen wir aber die angestellten Vergleiche
tatsächlich bestätigen. Unser erstes Mal vor der
Bühne
dieser Band, überzeugt uns vollends und wird sicher nicht das
letzte Mal sein.
Live
Video:
EarthKry - 1/2 - 9 To 5 + ...
Die EarthKry Band fand sich vor einigen Jahren im Edna Manley College
of The Visual & Performing Arts in Kingston zusammen, wo die
vier Musiker versuchten ihre Fähigkeiten zu verbessern. Die
musikalische Reise von Keyboarder Phillip McFarlane, Drummer Kieron
Cunningham, Bassist Kamardo Blake und Sänger + Gitarrist
Aldayne Haughton begann mit einer Reihe von kleineren Gigs. Inspiriert
von Bob Marley & The Wailers, den Beatles, John Holt, Peter
Tosh, Jacob Miller, Black Uhuru und Steel Pulse zementierte die Gruppe
bald eine gesunde Mischung aus Roots Reggae, Soul und Rock
für einen frischen, aber universellen Sound. Im November 2015
legten sie mit der Single "9 to 5" ein beeindruckendes Debut auf
YouTube vor. Bereits im Oktober 2015 folgte ihre EP "Hard
Road" mit 6 Songs. Jeder Song für sich ist ein
Ohrenschmaus. Und seit 30. Juni ist ihr neuer Longplayer "Survival"
mit 12 Songs zu haben. Wiederum ein Meisterwerk ohne jeglichen
Aussetzer. Solche Alben sind selten geworden, wo wirklich jeder Track
in gleich guter Qualität abgeliefert wird und ein
durchgängiger Hörgenuss garantiert ist.
Live
Video:
EarthKry - 2/2 - ... + ...
Das war doch wieder einmal der Hammer. Einfach unglaublich, wie sich in
der Kürze der Zeit immer wieder beeindruckende Newcomer
profilieren, die so spielen als hätten sie schon Jahrzehnte
nichts anderes gemacht.
Die
Abschlussshow des Tages wird nun Michael oder Mykal Rose
abliefern. Der legendäre Sänger mit der wohl
beeindruckendsten Stimme, die die ehemals Stadien füllende
Band Black Uhuru jemals hatte, konzentriert sich noch heute bei seinen
Shows weitestgehend auf die vergangene Ära. Einerseits ist es
immer wieder schön, diese grandiosen alten Hits zu
hören, aber andererseits ist es sehr schade um seine
zahlreichen Hits seiner nachfolgenden Solokarriere, die fast nie oder
nur mit wenigen Ausnahmen in seinen meisten Live Shows enthalten sind.
Live
Video:
Mykal Rose - 1/4 - Shine Eye Gal + Push Push
Tatsächlich ist es heute auch wieder so. Wir haben schon
zahlreiche Shows von Mykal Rose erleben dürfen und haben immer
vergeblich auf ein gemischtes Programm gehofft. In der Regel
beschränkt sich der Ausflug in sein Solokatalog auf "Shoot
Out" und neuerdings zusätzlich auf "Easy Take It Easy", ein
Song den er zur Erinnerung an Dennis Brown aufgenommen hat. Er ist auf
dem 2016 veröffentlichten Doppelalbum "We
Remember Dennis Brown" zu finden. Darauf enthalten sind 30
Songs der viel zu früh verstorbenen Reggae Legende, die von
Künstlern wie Dennis Brown´s Tochter Marla Brown,
Raging Fyah, Bushman, Jah9, Richie Spice, Romain Virgo, Etana, Jah
Cure, Gyptian und vielen anderen, neu in Szene gesetzt worden sind.
Aber die richtigen Knaller der Solokarriere von Mykal Rose bleiben leider meistens
unaufgeführt.
Live
Video:
Mykal Rose - 2/4 - General Penitentiary + Guess Who´s Coming
To Dinner
Die heutige Backing Band, spielt einen gut ausgewogenen Sound, der
wirklich stark an Black Uhuru erinnert. Manchmal etwas
gleichförmig über alle Titel hinweg, aber
dafür mit einigen neuen und teilweise dubbigen Elementen, die
früher in
den Songs nicht zu hören waren. Auch Mykal schraubt immer
wieder an seiner Performance herum, wodurch die alten Songs immer
wieder in einem teilweise anderem Gewand erscheinen. Für uns
neu auf der Bühne ist seine Tochter Angelique, die nunmehr
für die Backing Vocals verantwortlich ist. Die Stimme passt
wirklich gut und weckt Erinnerungen an Puma Jones. Da wird wohl nun
Mykal Rose´ Suche nach der geeigneten Stimme für
diesen Posten am Ziel sein. Warum hat er diese Alternative nur so lange
versteckt? ;-)
Live
Video:
Mykal Rose - 3/4 - Abortion
Die neuesten Album-Veröffentlichungen von Michael Rose, sind
die 2016er Scheiben "Sidewalk Steppa" und "Rasta State". Und ganz
frisch auf dem Markt ist seit 23.06.2017 "Strategy
Of Rome", produziert
von dem dänischen Trio Adil "Jahdil" Nadri, Søren
"Pharfar" Schou und Jonas "Free I" Bæk von IceDrop
Records. Jahdil dürfte jederman als Gitarrist von
der Roots
Harmonics Band bekannt sein. Zu sehen gewesen unter anderem schon bei
Junior Kelly, Tanya Stephens, Etana und vielen anderen. Ergebnis ist
ein gut ausgewogenes Roots Reggae Album mit 11 Songs und einem Mykal
Rose in Bestform.
Live
Video:
Mykal Rose - 4/4 - I Love King Selassie + Sinsemilla
Das
war doch wieder ein gelungener Abschluss des ersten Festivaltages. Auch
wenn wir wieder fast "nur" Black Uhuru
Songs bekommen haben, werden wir immer wieder von Neuem begeistert
sein. Diese Stimme von Mykal Rose zieht uns einfach magisch an, dem
kann man sich nicht entziehen.
Im Anschluss treffen wir uns noch im Vorfeld einer geplanten Dubplate
Session mit Mykal und seiner Familie. Es ist noch etwas Zeit bis das
transportable Studio aufgebaut ist. Mykal Rose spielt gleich per Handy
ein paar Ausschnitte seines neuen Albums vor und ist sichtlich
zufrieden. Als wir schließlich zu den obligatorischen Fotos
kommen, sucht Mykal natürlich wieder nach seiner
Sonnenbrille. Er findet sie nicht, ... wie schön. Endlich
wieder einmal ein Mykal Rose mit vollständigem Gesicht auf dem
Foto. ;-)
Ehefrau
Carolle, Tochter Angelique und Mykal Rose
Inzwischen ist es morgens um 3:30 Uhr geworden und für Mykal
beginnt jetzt noch die Dubplate Session mit City Lock,
in der die Wünsche einiger Soundsystems abzuarbeiten sind. Das
dauert bestimmt noch bis zum ersten Hahnenschrei. Wir würden
ja gerne noch bleiben und sind hin und hergerissen, aber wir haben ja
noch zwei lange Festivaltage und Nächte vor uns. Also
verabschieden wir uns lieber, um morgen in alter Frische wieder auf dem
Platze zu sein.
Wir sehen uns demnächst in Teil 3 an dieser Stelle wieder.
Copyright:
www.reggaestory.de
Text und Videos: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim
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