Heute
geht es schon 12:00 Uhr mittags mit dem Reggaehasen Boooo
und seiner neuen Band, den "Green Rainjackets" in den Reggaewald. Bis
zum musikalischen Puppentheater in den Reggaewald schaffen wir es heute
leider nicht mehr. Unser Ziel
ist es mindestens das "Sturmhoch" Sebastian zu erreichen und vielleicht
noch ein paar Takte von Rude Rich & The Highnotes zu erwischen.
Der Plan geht so ungefähr auf, aber wo sind Rude Rich
& The Highnotes? Auf der Bühne steht gerade der
Irländer und Wahlhamburger Owen
Casey. Eigentlich war er gar nicht angekündigt.
Wir
steigen erst einmal noch nicht in das Bühnenprogramm ein und
nutzen Owen Casey als Backgroundmusik für einen entspannten
Bummel
übers Gelände, für den später
garantiert keine Zeit mehr sein wird.
Das Wetter sieht bis jetzt ganz vielversprechend aus und im
Klostergarten ist noch Entspannung angesagt. Das wird sich ganz
bestimmt bald ändern, denn auch für heute stehen
wiederum einige Schwergewichte des Reggae auf dem Programm.
Als schließlich die Zeit von Sebastian Sturm und Exile
Airline herangerückt ist, stehen wir pünktlich vor
der Bühne.
Zuletzt
war Sebastian im Jahr 2012 beim Reggae Jam und konnte uns
nicht so recht
befriedigen, da sein Auftritt völlig anders war, als das was
wir an ihm mögen. Heute erwarten wir mit Spannung eine andere
Windrichtung, denn nach Erscheinen des aktuellen 2015er Album
"The Kingston Session", kann er eigentlich gar nicht anders
als eine
Roots betonte Show abzuliefern. Seine Fans hatten diese Scheibe
großzügig mit einer Crowdfunding
Kampagne unterstützt und konnten mehr Euronen
zusammentragen als nötig gewesen wären. Wenn das
nicht ein eindeutiger Wählerauftrag war. ;-)
Live
Video:
Sebastian Sturm & Exile Airline - 1/4 - Rockstone
Unsere Vermutung und Hoffnung enttäuscht uns nicht. Sebastian
Sturm & Exile Airline spielen heute wieder eine Show, die
durchgängig von Roots Reggae gekennzeichnet ist, ohne in
irgendwelche Experimente abzugleiten. Absolut jedes Stück ist
hörens- und sehenswert. Wirklich super!
Live
Video:
Sebastian Sturm & Exile Airline - 2/4 - Potluck
Sebastian wurde 1980 in Aachen als Sohn einer indonesischen Mutter und
eines deutschen Vaters geboren und wuchs im Dreiländerdreieck
von Holland, Belgien und Deutschland auf. Seine musikalische Laufbahn
begann jedoch nicht sofort mit Reggae sondern mit Punk, als er mit 14
Jahren seine erste Band gründete. Erst im Verlauf der weiteren
Jahre entdeckte er langsam seine Liebe zum Reggae. So gründete
er schließlich im Jahr 2000 die Reggae-Band Jogit Beat und
gelangte bald darauf zu Bekanntheit in der Reggae- und Dancehallszene
des Dreiländerecks. Zur Band gehörte neben ihm Lars
Germann (Bass), mit dem er anfangs nur als Duo auftrat. Sie
orientierten sich weitestgehend am traditionellen, jamaikanischen Ska
und frühen Reggae der 60er Jahre. Zu ihren Vorbildern
zählten Künstler wie Bob Marley, The Skatalites,
Prince Buster, Justin Hinds & The Dominoes. Erst ein Jahr
später war der Aufbau der Band mit weiteren Musikern wie Toto
Wolf (Schlagzeug), Ralf Peter (Keyboard), Lukas Krittian (Trompete) und
Sebastian Dorn (a. k. a. Dorn D.) abgeschlossen. Nach zahlreichen
Konzerten in ganz Deutschland produzierte Jogit Beat im Jahr 2002 in
Eigenregie mit "Freakin´ Out" ihr erstes und letztes Album.
Nach der Album Release Tour und weiteren Auftritten auf verschiedenen
Festivals im Jahr 2003, verließ der Schlagzeuger Toto Wolf im
Jahr 2004 die Band, was schließlich zur Auflösung
von Jogit Beat führte.
Live
Video:
Sebastian Sturm & Exile Airline - 3/4 - Bright Spirits
So begann schließlich im Jahr 2005 die erfolgreiche
Solokarriere von Sebastian Sturm und seine Zusammenarbeit mit der Band Jin Jin.
Am 1. August 2006 brachte er sein Debutalbum "This Chance Is Nice" bei
Rubin Rockers heraus. In der Folge wurde er 2007 von den Lesern der
Riddim zum "Newcomer Of The Year" gekürt.
Im Jahr 2008 legt Sebastian Sturm mit "One Moment In Peace", erneut bei
Rubin Rockers, sein zweites Album vor. Als Backingband ist wiederum Jin
Jin mit im Boot.
Einige Zeit später bahnt sich eine Veränderung an.
Seine Backingband wechselt nach Jahren der Zusammenarbeit von Jin Jin
zu Exile Airline, an der aber auch Mitglieder von Jin Jin beteiligt
sind. Fortan treten sie unter dem Namen "Sebastian Sturm &
Exile Airline" auf und bringen am 14. Oktober 2011 das Album "Get Up
& Get Going" beim Label Rootdown heraus. Zur aktuellen
Bandbesetzung gehören nun neben Sebastian Sturm (Vocals,
Guitar), Christian Golz (Bass), Shadi Heinrich (Guitar / Vocals),
Joonas Lorenz (Keys) und Tobias Pötsch (Drums / Vocals).
Inzwischen sind sie mit dieser Konstellation beim fünften
Longplayer angekommen, der am 10. April 2015 mit dem Titel "The
Kingston Session" bei Rootdown Records veröffentlicht wurde.
Die Aufnahmen dazu sind im legendären Harry J Studio auf
Jamaica entstanden. Einem Ort an dem schon Bob Marley einige
seiner besten Alben aufgenommen hat.
Live
Video:
Sebastian Sturm & Exile Airline - 4/4 - Get Going + Life Is A
Journey
Inzwischen sind wir auch schon am Ende der Show angelangt und die Band
verabschiedet sich mit einer Verbeugung an der Bühnenkante.
Das war ein sehr gelungener Auftritt den wir heute gesehen haben. Da
freut man sich doch richtig auf ein nächstes Mal.
Aber zunächst geht es auf der Main Stage mit einer Legende der
jamaikanischen Musikgeschichte weiter, bzw. mit dem was davon
übrig ist oder sich daraus entwickelt hat. Da "scheiden sich
die Geister" oder die Meinungen in der Reggae Massive gehen
verschiedene
Wege.
Inner Circle
wurde von den Brüdern Ian und Roger Lewis, sowie Stephen "Cat"
Coore (heute bei Third World) und Michael "Ibo" Cooper (ebenfalls Third
World bis 1997) im Jahr 1968 in Jamaica gegründet und nannte
sich
ursprünglich The Inner Circle Band. Ihre wohl
größten
Erfolge verbuchte die Band in der Zeit mit dem unvergessenen Jacob
Miller,
von 1974-1980. Jacob Miller starb bei einem Autounfall am 23.
März
1980, zu dessen Ursache man bis heute noch spekuliert. Sein Tod
führte zur Trennung der Band.
Erst im Jahr 1986 formierte sich die Band wieder neu und brachte sich
mit ihrem 1987er Hit "Bad Boys" wieder richtig ins Gespräch.
Seitdem haben die verschiedensten Sänger mit Inner Circle
zusammengearbeitet. Das alte Klangbild der Band ist aber
verlorengegangen und hat sich heute in eine etwas andere Richtung
entwickelt. Ihr bekanntester und erfolgreichster Song nach Jacob Miller
war "Sweat", in den frühen 1990er Jahren, der allen als "A La
La La La Long" in den Ohren liegt, und es sogar in die hiesigen
Musikkanäle von Rundfunk und Fernsehen geschafft hat. Mehr
Details aus der langen Geschichte von Inner Circle
gibt´s auf deren Website oder bei Wikipedia.
Live
Video:
Inner Circle - Games People Play
Das war das Stück mit den vielen bösen Fallen
für Kameraleute. Wer hier nicht aufpasst kann schon mal
vorzeitig aus dem Rennen sein. ;-)
Momentan erlebt Jacob Millers größter Hit "Tenement
Yard",
in der 2015er Version von Inner Circle feat. Chronixx eine
Auferstehung. Das wäre eigentlich heute die Gelegenheit den
Song gemeinsam auf die Bühne zu bringen. Immerhin ist Chronixx
ebenfalls im Gelände. Als es schließlich so weit
ist, kommt es aber nicht dazu. Der "Tenement Yard" kommt wie all die
Jahre zuvor weiterhin ohne Chronixx aus.
Dann gibt es doch noch eine Überraschung. Nicht etwa Chronixxx
sondern Big Youth erscheint mit einem strahlenden Lachen auf der
Bühne, um eine kleine Einlage abzuliefern. Entgegen seiner
edlen Anzugsordnung vom Freitag, ist er heute im schrillen Outfit
unterwegs, trägt lange bunte Ringelsocken, kurze Hosen, ein
T-Shirt und einen Schlapphut.
Heute ist die Band in folgender Besetzung am Start. Neben
den Gründungsmitgliedern Roger und
Ian Lewis, sowie des 1973 hinzu gestoßenen Keyboarder Bernard
"Touter" Harvey und dem seit 1986 trommelnden Lancelot Hall, gibt es
wieder zwei neue Künstler in der Truppe. Als Leadsinger ist
Errol "Skatta" Bonnick seit 2014 dabei und an der zweiten
Gitarre sehen wir heute Michael
Sterling, der zudem auch noch als zweiter Sänger zum
Einsatz kommt.
Dann ist schließlich die unterhaltsame Show, die mit viel
Feuer und Witz von allen Bandmitgliedern auf die Bühne
gebracht worden ist, zu Ende. Wenn Lancelot Hall seine Drums
verlässt und der Bühnenkante posiert, ist das
garantiert immer der Fall. Auch Big Youth lässt es sich nicht
nehmen noch einmal auf der Bühne zu erscheinen, erobert kurz
das Keyboard und beteiligt sich auch noch an der
abschließenden Bandverbeugung. Dafür hat sich aber
Roger Lewis schon kurz vorher zurückgezogen.
Das waren ja nun für einen Festivalbericht, recht viele Fotos
von einem Act, aber Inner Circle verstehen es eben auch, sich gut in
Szene zu setzen. Da ist ständig Action auf der Bühne,
zumal man mit Ian Lewis einen der beweglichsten Bassisten der Reggae
Szene in der Truppe hat.
Big Youth
und Matthias "The Dread" Reulecke (Tourmanager von Big Youth). Im
Hintergrund Oswald Münnig von Grover
Records.
Nebenan
auf der Special Stage bereitet sich derweil die Professor Crew auf die
nächste Show vor. Harrison Stafford,
alias Professor, hat die
Professor Crew im Rahmen seines ersten Soloprojektes "Madness" im Jahr
2011 ins Leben gerufen. Damals wurde das Album aber noch unter dem
Namen Professor veröffentlicht. Sein diesjähriges
zweites Solowerk, veröffentlicht am 13. Mai, trägt
den Titel "One Dance" und wurde unter dem Namen "Harrison Stafford
& The Professor Crew" veröffentlicht. Dazwischen gab
es noch im Jahr 2012 das Live-Album "Throw Down Your Arms" (CD + DVD),
ebenfalls unter dem Namen Professor.
Live
Video:
Harrison Stafford & The Professor Crew - 1/3 - We
Don´t Need No More Trouble
Obwohl es sicher jederman weiß, sollte nicht
unerwähnt bleiben, dass Harrison Stafford neben Marcus Urani
und Ryan Newman im Jahr 1998 die erfolgreiche kalifornische Reggaeband
Groundation gegründet und als Lead-Sänger
geprägt hat. Die Band hat ihren Namen von den "Grounations"
der Rastafari-Bewegung abgeleitet. Die in den so genannten Treffen der
Rastafarians entstehenden positiven Energien, durch gemeinsames Beten
und Musizieren, sind der Grund dafür. Genau das ist es, was
Groundation auf ihren Konzerten auch erreichen wollen. Die
international gefeierte Band mischt Roots-Reggae, Dub, Funk und Jazz zu
einem Klangerlebnis, wie man es sonst nirgendwo findet. Nach Aussage
von Harrison Stafford müssen wir uns aber wegen seiner
Soloprojekte um das Fortbestehen von Groundation keine Sorgen machen.
Anderenfalls wären wohl auch kaum seine Soloprojekte
auf der offiziellen Website von Groundation
präsent.
Live
Video:
Harrison Stafford & The Professor Crew - 2/3 - Roller Coaster
Begonnen hat die Professor Crew dereinst mit den
Musikern Leroy "Horsemouth" Wallace (Drums), Errol
"Flabba" Holt (Bass), Lloyd "Obeah" Denton (Keyboard) und Dalton
Brownie an der Gitarre. Leroy Horsemouth spielte unter anderem schon
bei Inner Circle und Burning Spear und ist Hauptdarsteller im
legendären Film "Rockers",
neben vielen anderen Legenden der jamaikanischen Musikgeschichte. Heute
ist die Besetzung etwas anders und nur noch Horsemouth und Obeah dabei.
Die komplette Bandvorstellung gibt´s im nächsten
Video.
Live
Video:
Harrison Stafford & The Professor Crew - 3/3 - Young Dread
Neben Harrison Staffords musikalischer Projekte darf aber auch sein
2011er mit Roger Landon Hall geschaffener Dokumentarfilm "Holding On To Jah"
(The Story Of Roots Reggae Music And The Rastafari Movement), nicht
unerwähnt bleiben. Seit 2015 ist der Film auch auf DVD zu
bekommen und soll sogar mit deutschen Untertiteln versehen sein.
Während auf der Main Stage die Vorbereitungen
für Chronixx im Gange sind, schauen wir noch einmal kurz in
die Runde, um den einen oder anderen Artist zu treffen.
Tinga
Stewart, Admiral Tibet und Sebastian Sturm
Viel
Zeit ist natürlich nicht, wenn man von Chronixx
nicht
allzu viel verpassen möchte. Er ist zwar in den letzten Jahren
neben einigen seiner Freunde
etwas überstrapaziert worden, zumindest was die
Bühnen in
Deutschland betrifft, aber noch funktioniert es und die
Fans sind begeistert. Bisher gibt es auch jedes Mal ein paar neue
Singles in seiner Show zu präsentieren.
Hier beim Reggae Jam ist er innerhalb von vier Jahren nun auch
schon zum dritten Male zu Gast, und geht es nach den Wünschen
seiner Fans, kann er gleich im neuen Jahr wieder kommen.
Jamar
Rolando McNaughton, alias Chronixx und früher Little
Chronicle, wurde am 10.10.1992 auf Jamaica geboren. Seine erste
Aufnahme machte er bereits im Alter von 11 Jahren mit einem Gospel
Song, der aber nie veröffentlicht worden ist. Darüber
hinaus stand er auch schon frühzeitig als Backgroundsinger
für Lutan Fyah und anderen Artists auf der Bühne. Mit
14 begann er bereits eigene Riddims zu produzieren. Seine Bekanntheit
wuchs entscheidend als er im Jahr 2012 beim Reggae Sumfest und anderen
Veranstaltungen in Jamaica auftrat.
Live
Video:
Chronixx - 1/3 - ... + Smile Jamaica
2013 erlebte er
schließlich seinen Durchbruch mit Hitsingles wie "Smile
Jamaica", "Selassie Souljahz", "Here Comes Trouble" und anderen. Nach
der Veröffentlichung von zahlreichen Singles gab´s
am 01.04.2014 endlich die EP "Dread & Terrible", die mit sieben
Songs und drei Dubs versehen war. Inzwischen ist Chronixx zu einem der
wichtigsten Artists auf dem Roots Reggae Sektor herangereift und hat in
kurzer Zeit zahlreiche Auftritte weltweit absolviert. Nun steht das
Album "Roots & Chalice" mit dem Federation Sound
in den Startlöchern, dass schon seit 19. Februar als
Download zu bekommen ist.
Es
fällt auf, dass dieser Fan öfter das zum Artist
passende Outfit trägt und sich tatsächlich mehrmals
am Tage umzieht. Tolle Leistung!
Live
Video:
Chronixx - 2/3 - Spanish Town Rocking
Heute klingt die Musik von Chronixx wieder ein Stück anders,
denn immerhin hat er einen Percussionist dabei, der eine gute
Ergänzung ist. Damit klingen die Songs auf der
Bühne noch ein Stück besser als die Studioaufnahmen.
Die Idee konnte er auch eher haben. ;-)
Live
Video:
Chronixx - 3/3 - Here Comes Trouble
Dann gibt es tatsächlich noch einmal
Überraschungsgast Big Youth auf der Bühne zu sehen
der Chronixx eine kurze Pause verordnet. Das bringt natürlich
wieder zusätzliche Stimmung in die Massive. Hättet
ihr mal am Ende seines offiziellen Auftrittes am Freitag so gejubelt,
dann wäre er noch etwas geblieben und hätte die
geplante Zugabe abgearbeitet.
Im letzten Teil der Show von Chronixx gibt´s dann leider noch
etwas Abkühlung von oben. Zum Glück stand aber heute
bisher
noch kein Regen auf dem Programm. Ganz so schlecht sieht es auch gar
nicht am Himmel aus. Das macht Hoffung.
Nach einer kurzen Auszeit unsererseits, hat sich das Wetter aber schon
wieder stabilisiert und es geht zu den Tennors.
Hier hält die
letzten Tropfen der große Baum auf, der mit seinen dicht
belaubten Ästen bis an die Special Stage heranreicht.
Jetzt
absolvieren wir einen Zeitsprung vom Modern Roots Reggae des aktuellen
Jahrzehnts zirka 50 Jahre zurück bis in die
Rocksteady-Ära der 60er Jahre. Im Jahr 2014 waren die Tennors
zum ersten Mal in Deutschland und haben das 18. This
Is Ska Festival in Rosslau besucht. Leider konnten wir es
nicht einrichten diesen Auftritt mitzuerleben. Beim This Is Ska
Festival waren The Magic Touch als Backingband angetreten. Heute nehmen
Rude Rich & The Highnotes, nebst Dr. Ring Ding auf der
Bühne Aufstellung. Wir freuen uns auf eine legendäre
Rocksteady Formation aus Jamaica.
Doch dann erleben wir eine Überraschung. Von den drei Tennors
erscheint nur noch ein Sänger auf der Bühne. Das ist
aber ärgerlich. Wie wir später erfahren, ist wohl
einer der Truppe in England stecken geblieben und konnte nicht nach
Deutschland einreisen. Was mit dem dritten Tennor passiert ist,
erfahren wir nicht. Beim This Is Ska Festival in 2014 waren sie
jedenfalls noch zu dritt am Start.
Live
Video: The
Tennors - 1/6 - Cleopatra
Live
Video: The
Tennors - 2/6 - Baby Come Home
Einziger Tennor ist heute leider nur Gründungsmitglied George
"Clive" Murphy, der nun alle Hits der Truppe allein unter die Leute
bringen muss. Mit dabei hat er drei Jamaica-Fahnen, die den Namen der
Band und dessen Gründungsdatum 1967 tragen. Heute kann aber
nur eine Fahne geschwenkt werden, die anderen beiden dienen offenbar
der Erinnerung an die fehlenden Mitglieder des einstigen Trios.
Live
Video: The
Tennors - 3/6 - Ride You Donkey
Eigentlich war es noch in der Ska-Ära, als George Murphy alias
"Clive Tennors" und Alvin "Cheng Cheng" sich 1962 zum Duo "The Tennor
Twins" zusammenschlossen. Sie traten bei den verschiedensten Ska Events
auf und nahmen bald ihre ersten Songs bei Duke Reid’s
Treasure Isle Label auf. Als Studiomusiker fungierten keine geringeren
als The Skatalites. 1965 verließ Alvin das Duo und George tat
sich darauf mit Maurice "Professor" Johnson zusammen. So ging
die Geschichte der Tennors weiter und George wurde Leadsänger
bei den meisten Live-Shows des Duos. In jener Zeit begann sich der
Rocksteady mehr und mehr durchzusetzen und läutete eine neue
Ära ein.
Live
Video: The
Tennors - 4/6 - Everything I Need
1967 trat Norman Davis auf Einladung von Clive und Professor, der
Gruppe
für Studioaufnahmen bei. Da sie nun kein Duo mehr waren,
beschloss Clive die Gruppe in "The Tennors" umzubenennen. Ihre erste
Aufnahme als "The Tennors" machten sie im legendären Studio
One und hieß "Pressure and Slide". Es wurde der
größte Hit in Jamaica des Jahres 1967. Dann
gründeten die Tennors schließlich ihr eigenes Label
mit dem Namen Tennors.
Tragischer Weise verstarb noch im selben Jahr Maurice "Professor"
Johnson, aber Clive war mehr denn je entschlossen die Gruppe
weiterzuführen und lud bald darauf Nehemiah Reid ein der
Gruppe beizutreten. Wenig später brachten Clive die Macken
eines Esels seiner Schwiegereltern auf die Idee einen Song
über ihn zu schreiben. So nahm die Gruppe
schließlich "Ride Yu Donkey" auf und landete damit 1968 den
größten Hit der Tennors in Jamaica. Der Song wurde
bei verschiedenen Labels in über 15 Versionen gepresst und
schrieb jamaikanische Musikgeschichte.
Live
Video: The
Tennors - 5/6 - Another Scorcher
Später verließen jedoch auch Norman und Nehemiah die
Gruppe und Ronnie Davis nebst Milton Wilson trat den Tennors bei.
Ronnie Davis wurde Leadsänger der Gruppe, die nun auch unter
dem Namen "Ronnie Davis & The Tennors" in Erscheinung trat. Es
folgten Hits wie "The Stage", "Another Scorcher", "Massi Massa" und
"Weather Report". Bis 1973 waren sie eine der herausragenden Gruppen
von Jamaica und veröffentlichten zahlreiche Singles. Ab 1975
gingen sie dann getrennte Wege. Clive emigrierte in die USA, startete
eine Solokarriere unter dem Namen "Clive Tennors" und
veröffentlichte 1990 das Album "Ride You Donkey".
Im März 2012 kam es nach über drei Jahrzehnten der
Pause zur Wiedervereinigung der Tennors mit George "Clive" Murphy und
Ronnie Davis, unter Beteiligung des Neumitglieds Henry "Sadiki" Buckley
Jr.
Momentan werden auf dem Facebook von The Tennors aber nur noch
George und Ronnie als aktuelle Bandmitglieder geführt. Wer der
aktuelle dritte Sänger sein soll, bleibt im Verborgenen.
Sadiki ist es jedenfalls nicht mehr. Für ihn war schon beim
2014er This Is Ska Festival ein anderer Tennor dabei.
Da war
aber jemand sehr fleißig in zweierlei Hinsicht, erstens beim
Besuch von Festivals und zweitens beim Nähen dieser tollen
Taschenidee. Unbezahlbar! ;-)
Live
Video: The
Tennors - 6/6 - Carry Go Bring Come
Das war das letzte Stück von Clive Tennors, der eigentlich als
The Tennors antreten wollte. Für die Verhinderung seiner
Sangesbrüder gibt er auf seinem Facebook "Transportprobleme"
an,
was immer das im Klartext heißen mag. ;-)
Aber gehen wir wieder ein paar Schritte nach rechts zur Main Stage, und
versuchen uns an Bob Marley zu erinnern.
Wie
alle Söhne von Bob Marley die bisher musikalisch unterwegs
sind, lässt sich die Vaterschaft der Reggae-Legende kaum
verkennen, zumindest was die Ähnlichkeit der Stimme betrifft.
So ist es über kurz oder lang auch kaum vermeidbar, dass fast
alle seine bisher bekannten Söhne irgendwann auf den Spuren
ihres Vaters wandeln. So ist auch Bob Marley´s offiziell
anerkannter zehnter Sohn Julian
Ricardo Marley frühzeitig seiner wertvollen
musikalischen Gene bewusst geworden und schon bald im Reggae-Universum
angekommen.
Nach Kymani Marley ist Julian nun der zweite Sohn von Bob Marley, der
auf dem Reggae Jam in Bersenbrück auftritt.
Live
Video:
Julian Marley - 1/9 - Build Together
Julian wurde am 4. Juni 1975 in London geboren und ist das Ergebnis
einer Beziehung von Bob Marley zu der von Barbados stammenden Lucy
Pounder. Lucy stellte ihn frühzeitig den anderen Marley
Familienmitgliedern vor und Julian besuchte infolgedessen
häufig in den Sommerferien seine Halbbrüder Ziggy,
Stephen, Damian und Kymani in Jamaika. Durch das musikalische Umfeld
brachte er sich bald im Selbstunterricht das Spielen von Bass,
Schlagzeug, Gitarre und Keyboards bei. Bereits mit 5 Jahren nahm er im
Haus der Marley Familie in Kingston sein erstes Demoband auf.
Live
Video:
Julian Marley - 2/9 - Loving Clear
Unter dem Einfluss legendärer Reggae-Veteranen wie Aston
"Family Man" Barrett, Carlton Barrett, Earl "Wire" Lindo, Tyrone Downie
und Earl "Chinna" Smith baute Julian seine musikalischen
Fähigkeiten immer weiter aus. Nach der Ermordung von
Wailers-Schlagzeuger Carlton Barrett im Jahr 1987, schrieb Julian als
Reaktion auf diesen Vorfall die unveröffentlichten Songs,
"Uprising" und "What They Did Wrong". Anschließend
gründete er seine Band "Uprising".
Live
Video:
Julian Marley - 3/9 - Systems
Mit 17 Jahren entschied sich schließlich Julian nach Jamaica
zu ziehen, um seinen Halbbrüdern näher zu sein.
Julian, Damian, Stephen und Kymani gründeten darauf die Band
"Ghetto Youths Crew" und tourten mit dem Projekt 3 Jahre durch die USA.
Im Jahr 1996 veröffentlichte Julian sein Debütalbum
"Lion In The Morning", dem eine sehr erfolgreiche internationale Tour
mit der Uprising Band folgte. Darüber hinaus integrierte er
seinen Halbbruder Damian in die Gruppe und nahm mit ihm an der 1997er Lollapalooza-Festivaltour teil,
die mit 34 Shows an verschiedenen Veranstaltungsorten in den USA und
Kanada durchgeführt wurde.
Live
Video:
Julian Marley - 4/9 - Jammin´
Live
Video:
Julian Marley - 5/9 - War Zone
1998 unterstützte er Lauryn Hill bei ihrem Debutalbum "The
Miseducation of Lauryn Hill". Ein Jahr später produzierte er
mit seinen Halbbrüdern Damian und Stephen das Remix-Album "Chant
Down Babylon", an dem sich Künstler wie Erykah Badu,
Lauryn Hill, Guru, Rakim, Steven Tyler und einige andere beteiligten.
Im Jahr 2002 wurden schließlich die Halbbrüder
Julian und Damian offiziell in das von den Brüdern Stephen und
Ziggy 1989 gegründeten Ghetto
Youths International Label integriert. In den
weiteren Jahren folgten weitere Projekte in Zusammenarbeit mit der
Marley Familie, darunter "Africa Unite" mit dem die Familie 2005 in
Äthiopien, 2006 in Ghana und 2009 in Jamaica auftrat. Im Jahr
2003 veröffentlichte Julian sein zweites Album "A Time
& Place" und am 28. April 2009 folgte schließlich
sein drittes Album "Awake".
Ein Nachfolger ist bisher noch nicht verkündet.
Live
Video:
Julian Marley - 6/9 - All I Know
Aktuell lebt Julian Marley wieder in London und unterhält
einen zweiten Wohnsitz in Miami.
Soweit auszugsweise ein paar Eckdaten aus Julians Biographie. Wer sich
weiter darin
vertiefen will, schaut einfach auf seiner Website
nach.
Live
Video:
Julian Marley - 7/9 - Violence In The Streets
Live
Video:
Julian Marley - 8/9 - Lively Up Yourself
Julian bringt ein sehr gut ausgewogenes Programm auf die Bühne
und
konzentriert sich dabei weitestgehend auf sein eigenes Material.
Hört man sich seine Alben durch, würde man sicher
dieselbe Auswahl treffen. Alle Titel schön ausgespielt, ohne
jegliche
Schnörkel wie man sie kennt und mit einer kurzen Atempause
nach jedem Stück. Songs von Bob Marley, die natürlich
jeder von einem seiner Söhne erwartet, werden nur sparsam
eingestreut. Als Zugabe gibt´s dann schließlich
auch noch Exodus
und alle Bob Marley Fans auf dem Platze werden sicher zufrieden sein.
Big Youth ist auch wieder am Bühnenrand zu entdecken und
verfolgt konzentriert die Show von Julian Marley. Dieses Mal
hält er sich aber mit einer Showeinlage zurück.
Live
Video:
Julian Marley - 9/9 - Exodus
Langsam aber sicher nähern wir uns nun leider dem Abschluss
des Festivals. Bevor wir die letzten zwei Auftritte verfolgen, schauen
wir aber erst noch einmal nach, was bei Julian Marley noch so auf dem
Programm steht. Er wird gleich noch ein paar Interviews in
seinem
Vorbereitungszelt abarbeiten. Alle potentiellen Interessenten stehen
sowieso schon hier an, als Julian aus dem Zelt tritt und aufnahmebereit
ist. Die Show mit Kabaka muss jetzt noch warten. Man trifft ja
schließlich nicht alle Tage einen Marley.
Aber eilen wir zurück zur Bühne, um zu schauen was es
von Kabaka für Neuigkeiten gibt.
Keron
Salmon, alias Kabaka
Pyramid, ist Sänger, Texter und
Produzent aus Kingston, Jamaica. Er gehört mit zur neuen und
hoffnungsvollen Speerspitze des Roots-Reggae. So hieß es
zumindest einmal. Hört man sein neues Mixtape "Accurate",
kann man daran allerdings nicht mehr so recht glauben. Aber bildet euch
selber eine Meinung und klickt das Cover an. Die Roots-Reggae Fans
unter uns werden das sicher nicht lange aushalten. Aber habt
Geduld, nach 34 Minuten wird es wieder besser, zwar
nicht beständig für den Rest des Tapes, aber
immerhin. ;-) Hoffen wir, dass es in seiner heutigen Show nicht so
ähnlich
ausgeht.
Live
Video:
Kabaka Pyramid - 1/3 - Lead The Way + Liberal Opposer + ...
"Kabaka" ist das ugandische Wort für
König, und "Pyramid" soll bezogen auf das
lange Bestehen der afrikanischen Pyramiden, seinen Wunsch nach
Langlebigkeit in der Musik darstellen, verbunden mit der Hoffnung des
Erhalts seiner Botschaften für kommende Generationen. Als
Einflüsse auf seine musikalische Entwicklung nennt er Peter
Tosh und Sizzla. Nach einer Reihe von Singles, veröffentlichte
er am 15. Juli 2011, mit "Rebel Music" seine erste
EP. Inzwischen gibt es seit dem 05.11.2013 seine zweite EP mit dem
Titel "Lead
The Way", bei der man sich zwischen mit und ohne "Deluxe"
entscheiden kann. Auf der Deluxe-Edition sind 4 Songs mehr zu bekommen.
Heute mit dabei und zum ersten Mal in Europa unterwegs, ist Kabaka
Pyramid´s Freund Koro Fyah. Seine erste Single
heißt "New Day" und wurde 2014 veröffentlicht. Am 7.
Oktober soll seine EP "Rough
Diamond" bei Bebble Rock Music veröffentlicht werden.
Live
Video:
Kabaka Pyramid & Koro Fyah - 2/3 - Red Green And Gold
Seit 15.06.2016 gibt´s nun von Kabaka Pyramid
das "Accurate
Mixtape" mit 26 Songs als Download. Mit Walshy Fire werden
dabei Reggae und
Hip-Hop im Major Lazer Style verstrickt. Beteiligt sind unter anderem
Raekwon vom Wu-Tang Clan, Chronixx, Protoje, Pressure, Koro Fyah,
Hempress Sativa, Dre Island
und Kali Uchis.
Immer
schön die Boxen festhalten! ;-)
Live
Video:
Kabaka Pyramid - 3/3 - Well Done
Soweit ein paar Eindrücke vom vorletzten Punkt der
Running Order. Kommen wir nun zur letzten Show auf der Main Stage des
diesjährigen Reggae Jams. Dort bereitet sich schon seit
einiger Zeit Alborosie´s Shengen Clan auf das
Festival-Finale vor.
Acht
lange Jahre ist es her, als Alborosie
seine ersten Hits auf dem Reggae
Jam des Jahres 2008 präsentierte. Nun ist er schon einige
Alben weiter vorangekommen und hat zahlreiche weitere Hits auf seinem
Konto
vereint.
Gegenwärtig ist er in Europa mit seiner groß
angelegten "Freedom & Fyah Tour" unterwegs und hat dabei nahezu
alle Festivals mit Rang und Namen in Besitz genommen. Der Name der Tour
kommt von seinem aktuellen Album, das erst vor ein paar Wochen am 20.
Mai erschienen ist. Als Sänger, Produzent und
Multiinstrumentalist in einer Person, hat er natürlich wieder
alle Stücke des Albums selbst produziert.
Als Intro für seine Show hat Alborosie die "Prophecy" von
seinem neuen Album gewählt, bevor er mit seinen
Backgroundsingern auf die Bühne kommt und mit
"Herbalist" seine erste Hit-Single aus dem Jahr 2006 anstimmt.
Danach gibt´s erst einmal keinen Platz für den Jubel
der Massive und Alborosie zieht weiter durch mit einem Song nach dem
anderen. Selbst nach dem siebenten Song ist noch keine Zeit zum
Luft holen. Dann gebe ich auf zu zählen.
Live
Video:
Alborosie - 1/4 - The Prophecy + Herbalist + Can´t Cool +
Poser + Play Fool
Alberto d´Ascola, alias Alborosie oder auch Puppah
Albo, erblickte 1977 auf Sizilien das Licht der Welt. Aufgewachsen
ist er aber in Mailand und ab dem 14. Lebensjahr in Bergamo.
Bald darauf entdeckte er seine Liebe zum Reggae. Seine Idole waren
unter anderem Artists wie Bob Marley, Burning Speer und Joseph Hill. Er
brachte sich das Gitarrenspiel bei und gründete 1994 in
Bergamo die Band "Reggae National Tickets". Alberto nennt sich von nun
an Alberto "Stena" D´Ascola. Mit im Boot sind Gitarrist Fabio
"Sir" Merigo, Bassist Sandro Nozza, Alessandro Soresini an den Drums,
Keyboarder Matteo Arancio, Ricky Gibertini an der Trompete und
Saxophonist Marco Zaghi. Noch im selben Jahr produzierten sie mit
"Metropoli Selvaggio" ihre erste Demoaufnahme.
1996 folgte mit "Squali"
ihr erstes Studioalbum. Die Band wurde mit der Zeit immer erfolgreicher
und in Italien eine bekannte Größe. Die Nachfrage
nach ihnen wurde immer stärker und führte zu einem
fast ausgebuchten
Terminkalender. Jedes Jahr kam ein weiteres Studioalbum
hinzu. Im Jahr 2000 war die Band auf ihrem Höhepunkt, tourte
sogar mit Morgan Heritage, trat mit Ziggy Marley auf und nahm am Reggae
Sumfest in Jamaica teil. Nach ihrer Rückkehr nach Italien
veröffentlichten sie ihr letztes Studioalbum "Roof Club",
bevor sich die Band auflöste.
Alberto verkaufte all seinen Besitz, kehrte 2001 Italien den
Rücken, ging nach Jamaica und nannte sich nun
Alborosie.
Live
Video:
Alborosie - 2/4 - Strolling + Real Story + Get Up Stand Up + Police
Schwere Zeiten folgten. Nur mit ein paar US-Dollar
in der Tasche und ohne richtige Englischkenntnisse musste Alborosie
sein Leben von einem Tag auf den anderen völlig umstellen. Er
schlug sich später bei Jon Baker als Songschreiber durch. Jon
Baker, der 1986 in London das Musik-Label "Gee Street Records"
gründete, verkaufte kurz zuvor seine Firma, um sich im
Dschungel von Port Antonio seinen Traum zu erfüllen. Er baute
sich ein Aufnahmestudio, ein Bungalow und ein paar
Öko-Hütten auf. Die Anlage vermietete er an Musiker
und stellt sie inzwischen auch ganz normalen Reisenden zur
Verfügung. Für Alborosie eröffneten sich im
Gee Jam Sudio, wie sich die Anlage von Jon Baker nennt, völlig
neue Wege. Dort eignete er sich das Engineering an und lernte nach und
nach fast alle Musikinstrumente zu spielen. Mehrere Jahre hatte
Alborosie das Studio fast für sich, da Jon Baker wieder
für ein paar Jahre nach England ging. Als er nach drei Jahren
zurück nach Jamaika kam, war der neue Alborosie fertig und
konnte nun sogar internationale Artists produzieren. Ermutigt von
Clifton "Spezialist" Dillon, brachte er 2006 seine erste Single
"Herbalist" heraus, die schon lange fertig war und nur auf diesen
Moment gewartet hatte.
Danach war Alborosie nicht mehr
aufzuhalten. Nahezu alles was er anfasste wurde zum Hit. 2007 folgten
"Can´t Stand It" mit Dennis Brown, "Guess Who Is Coming To
Dinner" mit Michael Rose, "Kingston Town", "Rastafari Anthem" und viele
andere Hits. Ein neuer Reggae Superstar war geboren. In Europa wurde er
inzwischen als die neue Reggae Sensation gefeiert, und seine Musik
fehlte auf keinem Dance. Im selben Jahr trat Alborosie auch zum ersten
Mal mit großem Erfolg beim Summerjam in Köln auf.
Als Alborosie im Jahr 2008 sein erstes Studio Album "Soul Pirate"
veröffentlichte, hatten sich inzwischen so viele Hit-Singles
angesammelt, die gar nicht alle auf eine Veröffentlichung
passten.
Live
Video:
Alborosie - 3/4 - Informer + Nuh Betta Than Me + Raggamuffin
2009 folgte das Album "Escape From Babylon". Ein Jahr später
noch einmal als "Escape From Babylon To The Kingdom Of Zion" mit wenig
veränderten Inhalt und fast dem gleichen Cover. Weiterhin in
2010 folgten "Dub Clash" und das Doppelalbum "Alborosie, Specialist
&
Friends". Letzteres verwirrte 2014 noch einmal die Fans mit
völlig anderem Cover und weniger Songs. Davor gab´s
aber 2011 noch neues Material auf "2 Times Revolution" und
2013
auf "Sound The System". Ebenfalls 2013 schob Alborosie mit "Dub The
System" die Dub-Version zu "Sound The System" hinterher. Um die
Verwirrung noch weiter auszubauen gab´s 2014 auch noch die
"Sound The System Showcase" im Discomix-Style. Man hat nun fast den
Eindruck Alborosie bastelt lieber an den früheren
Sachen herum als neue Hits zu produzieren. Auch 2015
mussten sich die Fans von Alborosie´s bisher gewohnten
eigenen Roots-Reggae-Style noch weiter gedulden, als er mit King Jammy
das Projekt "Dub Of
Thrones" veröffentlichte. Nun scheint es aber mit
"Freedom & Fyah" endlich wieder so weit zu sein. Trotzdem
vermisst man noch ein paar herausragende Knaller, wie man sie auf "Soul
Pirate", "Escape From Babylon", "Specialist & Friends" und "Two
Times Revolution" zahlreich finden kann.
Und wenn man genau hinhört hat Alborosie einen etwas anderen
Kurs aufgenommen. Und so ist es auch heute. Viele seiner
früheren Hits, auf die man sich eigentlich freut, werden nach
den ersten paar Songzeilen und Takten durch den Raggamuffin-Wolf
mit einer kräftigen Portion Rock gedreht, und die Vorfreude
auf den gewohnten Style ist dahin. Ich habe
überhaupt nichts gegen Raggamuffin, Dancehall und andere
Richtungen, aber kann man da nicht lieber neue Songs schreiben und die
alten lassen wie sie sind?
Live
Video:
Alborosie - 4/4 - Kingston Town
Schließlich ist auch diese Show des Festivals leider
vorüber und Alborosie nebst Backgroundsinger
überlassen es der Band den rockigen Sound noch einmal richtig
aufzudrehen. Wir sind echt gespannt wie sich Alborosie´s
weiterer musikalischer Weg entwickeln wird und können kaum das
nächste Werk erwarten. Das für August
angekündigte "Rockers"
beachten wir dabei erst einmal nicht. Denn was wir bisher davon
gehört haben, hat mit dem guten alten Puppah Albo nur noch
wenig zu tun.
Die drei Moderatoren des Festivals verkünden ihre letzten
Worte und übergeben die weiteren noch zu tätigenden
Ansagen an den Veranstalter Bernd "Sheriff" Lagemann. Dieser
hat natürlich wieder zahlreichen Mitarbeitern und
Unterstützern zu danken, von denen wie gewohnt gar nicht alle
auf der Bühne Platz finden wollen und können. Auch
das beste Publikum der Welt
wird nicht ohne Dank vom Sheriff entlassen. Und wir danken
natürlich besonders dem Sheriff, der mit viel Ruhe und Kraft
das Festival all die Jahre am Leben gehalten hat und das hoffentlich
noch viele Jahre tun wird.
Dann geht es wie alle Jahre wieder in die Hocke, in Vorbereitung des
abschließenden Schlussstrecksprunges des Reggae Jam 2016.
Nicht so
eilig, ... du bist zu früh! ;-)
Und zum Ausmarsch der Massive vom Gelände, spielt der
Bersenbrücker Musikverein Rote
Heide noch ein paar extra einstudierte Blasmusiken.
Mit der Blasmusik im Hintergrund versuchen wir unser Glück um
Alborosie noch irgendwo aufzutreiben. Der ist aber nicht mehr auf dem
Gelände und soll direkt von der Bühne in Richtung
Hotel marschiert sein.
Dafür gibt es noch ein ganz spontan organisiertes zweites
Mitarbeiterfoto im verlassenen Vorbereitungszelt von Alborosie.
Ich nenne das Bild einmal "Team Ashraf", da Bühnenmanager
Ashraf all die Leute zusammengetrommelt hat. Also wer von den
Anwesenden das Bild noch in Originalgröße haben
möchte, schreibt mir einfach über das Kontaktformular
der Website mit dem Kennwort "Ashraf".
In Sachen Künstler gibt es nun für dieses Jahr nichts
mehr auf dem Festival zu tun. Schreiten wir deshalb zur Abschiedsrunde
über´s Gelände, sammeln unsere 7 Sachen ein
und treten den Heimweg an.
Und
hier noch ein abschließender Tipp:
Vergesst nicht euch den diesjährigen großartigen
Reggae Jam Artist Mix zu beschaffen, der von Blessed Love Sound und
Sensi Movement zusammengestellt worden ist.
Falls die Scheibe nicht mehr zu bekommen sein sollte, habt ihr immer
noch die Möglichkeit den Mix auf Soundcloud
anzuhören. Einfach das Cover anklicken.
Montag -
01.08.2016
Eigentlich sollte es nun unsererseits nichts mehr zu sagen geben, aber
auf Veranlassung der Oldenburger Polizei und der
dafür zuständigen Beschwerdestelle von Niedersachsen,
gibt´s doch
noch eine denkwürdige Story zu berichten. Diskriminierung,
Polizeiwillkür und bewusste Behördenblindheit lassen
grüßen!
Nahezu regelmäßig sind wir nach dem Festival
"Teilnehmer" an
einer "Allgemeinen Verkehrskontrolle", so zumindest jedes Mal die
Begrüßung, obwohl es eigentlich etwas ganz anderes
ist.
Bisher gab es bei diesen unfreiwilligen Stopps eigentlich nie Anlass
zur Beschwerde, aber dieses Mal ging der Vorgang ein Stück
unter die
Gürtellinie.
Wir fahren gegen 10:00 Uhr die B 214 aus Bersenbrück in
Richtung
Diepholz hinaus. Auf der Straße steht ein Posten der sich
nur Fahrzeuge mit ortsfremden KFZ-Kennzeichen näher
ansieht. Als
wir
vor dem Posten anhalten, nimmt dieser erst einmal nur mit langem Hals
Einsicht in das Fahrzeuginnere nach hinten. Da
er Campingartikel
auf dem Rücksitz erkennt, werden wir auf einen Parkplatz
eingewiesen. Andere Fahrzeuge werden durchgelassen.
Wir werden wie immer mit "Allgemeiner Fahrzeugkontrolle"
begrüßt und um die Fahrzeugpapiere gebeten.
Alles ist in Ordnung.
Dann werde ich doch tatsächlich nach dem
Einverständnis
für eine Alkoholtest gefragt, obwohl keinerlei Veranlassung
wie
auffällige Fahrweise, Alkoholgeruch oder anderes vorliegt.
Aber
ich mache den "Spaß" mal mit, da ich mir sowieso nichts
vorzuwerfen habe. (1. Fehler - Muss man nicht!) Der Test ergibt
natürlich 0,0 Promille.
Das befriedigt den Kontrolleur überhaupt nicht und er fragt:
"Kommen sie vom Reggae Jam?"
Ich antworte mit der Wahrheit. (2. Fehler - Solche Fragen
müssen
nicht beantwortet werden.) Die nächste Frage lautet: "Haben
sie
dort irgendwelche Drogen konsumiert?" Natürlich nicht, als
Festivalberichterstatter muss man ja einen klaren Kopf behalten.
Eigentlich muss man sich ja auf solche Gespräche gar nicht
einlassen, aber man will ja nicht gleich abblocken und sich
womöglich grundlos verdächtig machen. Der
Kontrolleur
ist trotzdem unzufrieden und zieht sein Behandlungsschema weiter durch.
Nun will
er auch noch einen Urintest machen. Auch das muss ich nicht, jetzt
reicht´s aber langsam. Ich antworte: "Nein, das geht
zu
weit. Ich habe schon dem Alkoholtest zugestimmt und der hat nichts
ergeben. Aus welchem Grund wollen sie jetzt noch eine Urinprobe
verlangen?" Die Frage beantworte er nicht und kommt nur mit der
Gegenfrage warum ich das nicht möchte.
Ich antworte: "Erstens habe ich gerade die Fahrt angetreten und war
vorher auf Toilette und zweitens fühle ich mich diskriminiert.
Sie
können ins Auto schauen oder lassen sie einen Drogenhund
riechen,
aber ich gebe keine Urinprobe ab." Der Kontrolleur lässt nicht
locker und verlangt: "Stellen sie sich bitte auf die Linie, breiten die
Arme aus und schließen die Augen." Ich tue was er verlangt.
(3.
Fehler - Den sogenannten Romberg-Test muss man nicht mitmachen.) Dieser
Test geht natürlich ebenfalls negativ aus. Der
Kontrolleur meint aber: "Sie haben mit den Augen gezwinkert, das deutet
auf Drogen hin. Sie können das jetzt abkürzen wenn
sie eine
Urinprobe abgeben." Das ist jetzt wohl die Höhe.
Der Mann weiß offenbar gar nicht wie ein Romberg-Test
durchgeführt und ausgewertet wird. Ein zufälliges
zwinkern
mit dem Auge ist überhaupt kein positives Testmerkmal, denn
beim
Romberg-Test geht es schließlich um den Gleichgewichtssinn.
Das
Angebot des Kontrolleurs die Sache mit dem Urintest
abzukürzen,
lehne ich weiter ab. "Mache ich nicht und kann ich jetzt auch nicht."
Der Kontrolleur verlässt uns, um nach seiner
Aussage jetzt einen Arzt zu Rate zu ziehen. Vorher nimmt er
mir
noch meinen Personalausweis ab. Letztendlich kommt er ohne Arzt
zurück, da wohl offensichtlich gar keiner
an dieser Verkehrskontrolle teilnimmt. Nun leuchtet er mir mit der
Taschenlampe in die Augen und ist der Meinung meine Pupillen
würden nicht reagieren. (4. Fehler - Auch das muss man nicht
dulden.) "Ich weiß sie fühlen sich verarscht aber
das
erhärtet weiter den Verdacht auf Drogeneinnahme. Und sie
wollen
immer noch keinen Urintest mitmachen?", fragt er erneut.
Ich bleibe weiterhin standhaft und bin gespannt wie weit die
"Allgemeine Verkehrskontrolle" noch gehen wird. Der Kontrolleur geht
(immer noch in Besitz meines Personalausweises) und kommt
mit einem Kollegen zurück der sich als Herr "F"
vorstellt.
Der etwas bedrohlich wirkende Kollege, der offenbar "Rasierklingen
unter den Armen trägt", spricht sehr schnell und meint: "Ich
erkläre ihnen jetzt einmal die Situation. Mein Kollege hat den
Verdacht auf Drogenkonsum festgestellt, Lidflattern und so weiter.
…" Da muss ich ihn jedoch erst einmal unterbrechen und will
wissen was er unter anderem mit "und so weiter" meint. Der Mann geht
nicht darauf ein und poltert nur zurück: "Es gebietet der
Anstand
mich ausreden zu lassen. Sie stimmen der Urinprobe nicht zu, ich ordne
jetzt eine Blutentnahme an und rufe den Richter an. Ihre Fahrt ist
hiermit beendet." Na so etwas. Nicht nur der Anstand gebietet es,
eventuelle Verdachtsmomente mir zur Kenntnis zu geben. Was will er denn
nur dem Richter sagen?
Der Mann geht und kommt nicht mehr wieder. Meinen Personalausweis nimmt
er
jedoch nicht mit. Den behält weiterhin sein Kollege "M", der
in
unserer Nähe bleibt. Wie will der Herr "F" eigentlich mit dem
Richter telefonieren ohne die Personalien des "Verdächtigen"
durchzugeben???
Es wird offensichtlich, dass völlig
unverhältnismäßig vorgegangen wird und man
die
Kraftfahrer eben zeitlich "zappeln" lassen will, wenn sie keiner
Urinprobe zustimmen.
In meinen Augen ist das Nötigung, zumal kein Verdacht vorliegt
und
keine qualifizierte Person sogenannte "Verdachtsmomente" festgestellt
hat.
Da man mich nun schon knapp 40 Minuten unter Druck gesetzt hat, spreche
ich den ersten Kontrolleur noch einmal an:
"Bitte zeigen sie mir ihren Dienstausweis, ich möchte mir die
Dienstnummer notieren und dann werde ich die Urinprobe versuchen."
Nun wird es fast lustig, wenn man den ganzen unnötigen
Ärger
vergessen könnte. Der Kontrolleur bekennt: "Den habe ich nicht
dabei, den brauche ich auch nicht. Meine Jacke ist Ausweis genug und
hier steht mein Name drauf. (Zeigt auf seine gelbgrüne
Warnweste
mit dem aufgenähten Namen.) Wir haben alle keinen Ausweis, wir
sind nämlich ´ne Spaßtruppe. Die Spielchen
kennen wir
schon." Ich glaub´ ich bin im falschen Film. Was
denn
für Spielchen? Meinerseits bestimmt nicht. Ich notiere mir den
Namen "M" von der Jacke, um wenigstens einen Anhaltspunkt zu haben. Es
steht nur ein Wort ohne Dienstgrad drauf.
Ob das nun der Vor- oder Nachname ist, weiß man nicht. Die
Westen gibt´s auf jedem Trödelmarkt. Ich
gehe nun doch in das aufgestellte Dixiklo und versuche die
Urinprobe, bei der ich mich reichlich verkrampfen muss,
um nach längerer Zeit ein paar Tropfen in den Becher
zu bekommen.
Ich gebe Herrn "M" das Ergebnis meiner Bemühungen, der nun
seinen Test vorbereitet. Dieser gibt
mir nach der Probenentnahme tatsächlich den Becher
zurück und
meint ich solle ihn entsorgen. Es wird doch immer kurioser. Ich stelle
den Becher an die Toilette und frage nach einer Handwaschgelegenheit.
Herr "M" stellt sich überrascht: "Ist da kein Waschbecken
drin?"
Eben nicht. Wissen die denn gar nicht, was sie hier aufgebaut
haben? Nach längerer Wartezeit kommt Herr "M" zum
Auto. "Ich
habe eine gute Nachricht. Die Probe ist in Ordnung." Das weiß
ich
natürlich selber, weil ich nichts genommen habe. Etwas anderes
wäre der Gipfel gewesen. Herr "M" gibt nun endlich den
Personalausweis
zurück und wünscht gute Weiterfahrt.
Mit dem Kollegen "F" hat er nicht mehr gesprochen, der angeblich mit
dem Richter seit längerer Zeit telefoniert. Und wenn er nicht
gestorben ist, telefoniert er immer noch.
Alles in allem eine reine Diskriminierung der Festivalbesucher vom
Reggae Jam, die
allein deswegen unter Generalverdacht stehen. Die Rechte der
Kraftfahrer werden ignoriert und Maßnahmen erpresst, in dem
man
die Leute zeitlich zappeln lässt, den Personalausweis wegnimmt
und
sich selbst nicht ausweist. Die Polizei sollte wichtigere Dinge zu
erledigen haben, als harmlose Festivalbesucher zu schikanieren. Es gibt
nichts gegen "Allgemeine Verkehrskontrollen"
einzuwenden, nur gegen die Art und Weise und die
ungerechtfertigten Maßnahmen ohne jegliche Verdachtsmomente
in
diesem ganz speziellen Fall.
Zwei Tage später nehme ich mir die Zeit bei der
zuständigen Beschwerdestelle
den Vorgang zu melden, auch wenn
alle Erfahrungsberichte im www dies als sinnlos bezeichnen. Ich will
das
selbst und ganz genau wissen.
Und Tatsache, nach mehrmaligen Erinnerungen meinerseits und erst nach
Androhung einer anwaltlich aufgesetzten Anzeige, kommt nach stolzen 12 Wochen Bearbeitungszeit
der Beschwerdestelle die unglaubliche Antwort.
Man muss sich wirkliche jeden Satz auf der Zunge zergehen lassen und
mit dem tatsächlichen Hergang vergleichen. Da
werden Tatsachen und Reihenfolge verdreht, Unwahrheiten
behauptet (obwohl meine Aussagen
bezeugt werden können), alle Unzulässigkeiten unter
den Tisch gekehrt und dem Beschwerdeführer letztendlich auch
noch die Schuld für den Ablauf der Kontrolle gegeben, nur weil
er anfänglich sein Verweigerungsrecht für
den Urintest wahrgenommen hat. Mit dem Satz "Ihre weiteren
Vorwürfe haben sich nicht bestätigt.", wird man sogar
indirekt der Lüge bezichtigt. Und was die Definition des
Wortes "Diskriminierung"
bedeutet, wissen wohl weder die Kontrolleure noch die Beschwerdestelle.
Einerseits geben sie zu, dass "insbesondere Festivalbesucher"
kontrolliert worden sind und andererseits sehen sie darin aber keine
Diskriminierung.
In ihrer Antwort geht die Beschwerdestelle tatsächlich davon
aus, dass sämtliche Vorgänge einer "Allgemeinen
Verkehrskontrolle" entsprechen und in der Vorgehensweise der Polizei
keinerlei Beanstandungen zu sehen sind.
Sie reduzieren das gesamte Geschehen lediglich auf ein paar hygienische
Mängel bezüglich Waschgelegenheit und
Entsorgungsmöglichkeiten von Pinkelbechern. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass eine Person in der Stellung, eine
Bürgerbeschwerde ohne der nötigen Sorgfalt liest, und
habe deswegen umso mehr Zweifel daran, dass Vorgänge wie der
von mir geschilderte, tatsächlich korrekt verfolgt werden.
Es macht also wenig Sinn bei einer Beschwerdestelle gegen die Polizei
Beschwerde einzulegen, auch wenn Vorgänge noch so
haarsträubend sind. Es dient maximal der persönlichen
Weiterbildung. Ohne "Wenn und Aber" sollte es bei derartigen
Vorkommnissen eine anwaltlich
aufgesetzte Anzeige gegen die Kontrollorgane geben, sofern
man Zeugen einbeziehen kann. Nur das macht Sinn und verspricht Erfolg
und Gerechtigkeit.
Also Leute, was haben wir daraus gelernt? Versteckt eure
Campingartikel, Fähnchen und Aufkleber die mit Reggae oder dem
Festival in Verbindung gebracht werden können, tauscht euer
Reggae-T-Shirt gegen ein unverfängliches Hemd, bindet euch
´nen Schlips um und zieht am besten noch einen Anzug an.
Anderenfalls seid ihr im nächsten Jahr im Rahmen der
"Nichtdiskriminierung" wieder Mode. ;-)
Ich hoffe, ich habe euch mit der Abschlussstory nicht zu sehr
gelangweilt? Aber immerhin hat es ja doch etwas mit dem Festival zu tun.
Wir sehen uns hoffentlich in alter Frische zum 24. Reggae
Jam im Klostergarten von Bersenbrück wieder!
Copyright:
www.reggaestory.de
Text und Videos: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim
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Saturday - 30.07.2016