Sonntag
– 04.08.2013
Als wir in die Kojen fallen, ist der baldige Sonnenaufgang schon fast
am Horizont zu erahnen. So wird es reichlich spät am
„Morgen“ ehe wir wieder richtig auf Sendung sind.
Der Sonntag hat immer den schwierigsten Start bzw. ist der Tag mit der
kürzesten Vorbereitungs- und Entspannungszeit. Immerhin geht
es heute auch eine Stunde früher auf den Bühnen los.
In der Stadt sind dieses Wochenende zum ersten Mal in der
Festivalgeschichte die Geschäfte geöffnet. Das ist
auch einmal eine gute Idee, die sicher zum beiderseitigen Vorteil von
Festivalbesuchern und Geschäftsleuten führt. Wir
haben zum shoppen natürlich keine Zeit. Wir werden sowieso
schon wieder zu spät zum Bühnenstart kommen.
Zu
unserem Leidwesen trifft es genau wie im letzten Jahr ausgerechnet Ray
Darwin, den wir erneut weitestgehend
verpassen. Hoffentlich hat Ray Darwin beim nächsten Mal eine
günstigere Startposition. Sein herzergreifendes Acoustic
Programm aus dem Vorjahr hat er dieses Mal weiter ausgebaut und ist zu
einer etwas anderen Bandbesetzung übergegangen.
Mit dabei ist
wieder der Gitarrist Rudy Valentino,
der schon mit vielen Artists
zusammengearbeitet hat und weiterhin als Techniker, Komponist und
Produzent tätig ist. |

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Ray Darwins aktuelles Album ist nach wie
vor sein 2011er „Peoples Choice“. Sein neues Album,
welches den Charakter der aktuellen Show widerspiegeln soll, ist leider
noch nicht fertig. Ray hatte schon im vorigen Jahr von diesem geplanten
Projekt berichtet. Dafür hat aber Ray eine neue Frisur. Er hat
doch tatsächlich seine Dreads abgeschnitten und erscheint
heute im Afro-Look.






Live
Video: Ray
Darwin
Dann
gibt es etwas für die Kinder des Festivals vom Reggaehasen
Boooo.
Präsentiert wird die Show als Puppenspiel unter musikalischer
Begleitung von Yellow
Umbrella. Die
Puppen werden von Kaja Sesterhenn und
Raimund Jurack vom Puppentheater
Eckstein in Szene gesetzt. Boooo ist
eigentlich eine Erfindung von Keyboarder Jens Strohschnieder, und war
nur als Geschichte für seine Kinder gedacht. Inzwischen ist es
eine gut gebuchte Bühnenshow geworden und als Kinderbuch mit
Hörspiel auf CD erschienen.
„Der Reggaehase Boooo und der König, der nicht mehr
tanzen wollte oder konnte“, ist am 1. August 2010 erschienen.
Inzwischen gibt es seit 1. März 2013 den zweiten Teil mit
„Der Reggaehase Boooo und die rosa Monsterkrabbe“.
Die Bühnenshow dazu ist auch schon entwickelt und wird unter
anderem am 26.10. in Leipzig im Neuen Schauspiel und am 08. und 22.12.
in der Dresdner
Groovestation zu
erleben sein.
Ja und wie mir Thomas von Yellow Umbrella
verrät, wird schon fleißig an Teil 3 der Boooo Serie
gearbeitet und soll weiter fortgesetzt werden. Schön, dass es
diese „ideologische Diversion“ in Sachen Reggae und
Ska, mit sehr sinnvollen und lehrreichen Episoden (siehe besonders die
rosa Monsterkrabbe in Teil 2) für unsere Kleinsten gibt. Die
Erwachsenenwelt und deren oft unvernünftigen Gedanken werden
da sehr treffend auf die Schippe genommen. Aber es gibt ja zum
Glück den Reggaehasen Boooo, der die Sache richten wird. |

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Live
Video:
Ausschnitte aus
„Der Reggaehase Boooo und der König der nicht mehr
tanzen wollte …“
Neben dem Reggaehasen Boooo hat Yellow Umbrella mit dem 2010er „A
Thousand Faces“ das bisher letzte und meiner
Ansicht nach beste Studioalbum herausgebracht.
Am 25. November 2011
folgte ihr Live Album „Yellow
Umbrella Live At The
Groovestation“.
Als nun endlich der König wieder
tanzt und sich ausruhen muss und Boooo sich mit seiner Freundin Josi
zurückzieht, übernimmt Yellow Umbrella die Show und
spielt natürlich auch noch ein paar Stücke
für die Eltern.
Neu bzw. ersatzweise in der Band ist heute
Gitarrist Bernd (bürgerlich Robert Kaubitsch), der sonst bei
Ken Guru & The Highjumpers, Rudy & The Lickshots und
den Bobby Pins spielt. |

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Live
Video:
Yellow Umbrella
– Modern Slavery

Yellow
Umbrella und das Boooo Team vom Puppentheater Eckstein nach der Show.
Es war nicht einfach alle Bandmitglieder einzufangen. Daher fehlen
leider Drummer Gero und Bläser Jan.
Nächster
Act sind Martin
Zobel und
die Soulrise Band. Tiefer
Roots Reggae vom Feinsten und aus Deutschland, genauer gesagt aus
Bayern, ist angesagt. Gut, dass es Musiker wie Martin Zobel &
Soulrise gibt, die diesen Sound weiter pflegen. Die musikalische
Laufbahn von Martin Zobel begann im Jahr 2004 im Vorprogramm der
bayerischen Liedermacher Band „Weisswurscht is“. Im
selben Jahr brachte er auch sein Debutalbum „Jah
Music“ heraus. 2006 gründete er die
„Soulrise Band“. Sein zweites Album „One
Future“ wurde am 30.04.2010 veröffentlicht. |

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Das
dritte Album „Land Of The Free“, welches sozusagen
in der „Lehre“ des legendären Fully
Fullwood entstanden ist, kam am
18.05.2012 heraus. Unter seiner Mitwirkung ist ein Sound entstanden der
nicht authentischer hätte sein können. Momentan gibt
es wenig gleich Gelagertes auf dem hiesigen Musikmarkt.






Live
Video:
Martin Zobel und Soulrise – Earth Wind And Fire
Weiter geht es mit Iba
MaHr und
der House of
Riddim Band.
Mario
Greaves, alias Iba MaHr, ist eine neue jamaikanische Hoffnung des
Reggae und Lovers Rock. Seinen ersten Song „Had It &
Lost It“, veröffentlichte er im Jahr 2008 bei
Charmax Music, für Max Romeos One Riddim Album
„Devil On Di Run“ (Chase The Devil). Ein eigenes
Album hat Iba MaHr bisher noch nicht erarbeitet. Momentan gibt es nur
eine EP mit drei Sücken, die am 20.10.2011
veröffentlicht worden ist. |

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Auf der Bühne wird heute Percussionist Abdelali Mourid vom
Sheriff unterstützt, der
sich immer wieder mal gerne an dieser Stelle etwas betätigt.





Live
Video: Iba
MaHr – 1/2





Live
Video: Iba
Mahr –
2/2 – Will I Wait In Vain



Der
nächste Artist ist Romain Virgo mit
der Unit Band. Zuletzt haben
wir ihn vor vier Wochen beim Summerjam und vor zwei Jahren an dieser
Stelle gesehen. Der 23-jährige Jamaikaner gewann bereits als
17-jähriger im Jahr 2007 den Digicel Rising Stars
Talentwettbewerb, das karibische Pendant zu „Deutschland
sucht den Superstar“. Mit seinem Hit
„Can´t Sleep“ hat er die Charts
gestürmt und sich international bekannt gemacht. In der Folge
punktete er unter anderem mit Stücken wie
„Who Feels It Knows It“ (feat. Etana),
„Love Doctor“ oder „Dark Skin
Girl“. |

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Sein Debutalbum „Romain Virgo“ kam
am 04.06.2010 heraus. Inzwischen hat er mit „The
System“ am 04.05.2012 seinen zweiten Longplayer nachgelegt,
und seine Hitliste hat sich kontinuierlich weiter verlängert.
Es fällt schwer sich seiner Show zu entziehen. Es ist absolut
kein Vergleich mehr zu seinem letzten Auftritt hier. Romain hat sich in
den letzten Jahren extrem weiter entwickelt. Man kann es kaum treffend
beschreiben, wie sich Romain Virgo in seine Musik hineinsteigert. Mit
weit aufgerissenen, heraus gedrehten Augen und fast irrem Blick,
zelebriert er regelrecht besessen, einen Hit nach dem anderen.






Live
Video:
Romain Virgo – Can´t Sleep
Live
Video:
Romain Virgo
– Who Feels It Knows It
Wähend der Show spreche ich kurz mit Ray Darwin, der aus der
Ferne das Geschehen verfolgt.
„Ich hätte dich fast nicht erkannt.“,
spreche ich ihn augenzwinkernd an und spiele auf seine neue Frisur an.
„Nie wieder Dreads!“, gibt Ray lachend
zurück. „Ich bin zwar wirklich ein Rasta, aber
trotzdem möchte ich keine Dreads mehr haben. Ich
fühle mich jetzt bedeutend wohler.“, stellt Ray
bestimmt fest. Um das Gespräch weiter auszudehnen und
herauszufinden worin sich das „wohler
fühlen“ genau darstellt, bleibt vorerst keine Zeit
mehr, denn auf der Bühne ist wieder Legend Time angesagt.

Bild 1: Ray Darwin - Nie
wieder Dreads!
Bild 2: Indianer-Halbblut Rudy
Valentino
Jetzt ist Marcia
Griffiths an der
Reihe und ist damit nun schon die sechste Mitwirkende aus Stascha
Baders 2009er Filmdokumentation „Rocksteady – The
Roots of Reggae“. Unterstützt wird sie von Lloyd
Parks und seiner We The People Band, die beim diesjährigen
Festival die meisten Auftritte haben.
Marcia
Llyneth Griffiths kam am 23.11.1949 in Kingston, Jamaika, zur
Welt.
Die „Queen Of Reggae“, wie sie auch in
Jamaika genannt wird, ist bereits seit 1964 im Geschäft, und
damit schon 10 Jahre vor ihrer Zeit mit den I-Threes als
Backgroundsinger bei Bob Marley & The Wailers. Ihre
Solokarriere hat sie auch in dieser Zeit nicht vernachlässigt
und nach Bob Marleys viel zu frühem Tod weiter fortgesetzt.
Über 15 Alben gibt es inzwischen von ihr auf dem Markt. |

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Ihr
aktuellstes Werk ist das 2012er Doppelalbum „Marcia
Griffiths
And Friends“, auf dem sich Buju Banton, John Holt,
Beres Hammond, Peetah Morgan, Gregory Isaacs, Tony Rebel, Anthony B und
viele andere namhafte Künstler das Mikro teilen.
Hier die Ausschnitte der Show.




Live
Video:
Marcia Griffiths
– 1/5
Live
Video:
Marcia Griffiths
– 2/5 – Young Gifted And Black
Live
Video:
Marcia Griffiths
– 3/5 - Isralites + My Boy Lollipop
Marcias Auftritt ist eine Reise quer durch die Musikgeschichte von
Jamaika, des Ska, Rocksteady und Reggae. Es ist einfach unglaublich was
die Frau hier auf die Bühne bringt und kaum Zeit zum Luftholen
lässt. Und wie Lloyd Parks mit seiner Band die Musik dazu
liefert, ist einfach nur der Wahnsinn. Da könnte man fast
denken irgendwo ist ein verstecktes Playback installiert. Richtig
genial wird es in der vorletzten Runde, die mit „Back In The
Days“, „Love Is Automatic“ und
„No No No“ dargeboten wird.



Live
Video:
Marcia Griffiths – 4/5 – Back In The
Days + Love Is Automatic + No No No
Zum Finale gibt es dann selbstverständlich auch noch eine Bob
Marley Runde. Besonders sticht dabei Marcias Version von
„Could You Beloved“ hervor. Einfach nur
unglaublich. Auch im Zusammenspiel mit der Band um Lloyd Parks und dem
modernen Touch durch die Drums, ergibt sich ein besonderer
Hörgenuss. Vielen Dank Sheriff, diese Band musst du unbedingt
wieder engagieren! Während die Band noch „Could You
Beloved“ spielt, leitet Marcia bereits in den
„Redemption Song“ über, bevor sie kurz
danach die Bühne verlässt. Was für eine
Show! Auch Ganjaman findet in der abschließenden Moderation
nur noch eine Bezeichnung dafür:
„Unfassbar!“



Live
Video:
Marcia Griffiths
– 5/5 – Who The Cap Fit + Could You Beloved +
Redemption Song
Weiter geht es auf derselben Bühne und derselben Band. John
Holt ist nun an
der Reihe, der sich mit dem Megahit „Police In
Helicopter“ ein unvergängliches Denkmal gesetzt hat.
John
Kenneth Holt, ist am 11. Juli 1947 in Jamaika zur Welt gekommen
und begann bereits im Alter von 12 Jahren sich als Sänger und
Songschreiber zu profilieren. 1963 nahm er seine erste Single
„I Cried A Tear“ für Leslie Kong auf.
Richtig bekannt wurde John Holt aber erst in seiner Zeit als
Leadsänger bei den Paragons, von 1965-1970. Danach begann er
seine Solokarriere und wurde Anfang der 70er einer der
größten Reggae Stars von Jamaika. Sein Hit
„Stick By Me“ war die am meisten verkaufte Scheibe
von 1972 in Jamaika.
Inzwischen hat seine Discography eine stattliche
Länge erreicht, bei der man kaum noch einen genauen
Überblick behalten kann. Eine gute Basis dafür hat
man hier.
John Holt war vor drei Jahren zum ersten Mal auf dem Reggae Jam und in
Europa, was zu Begeisterungsstürmen geführt hat. Sein
letztes Studioalbum ist das 2001er „Reggae
Heights“, das aber auch einige neu überarbeitete
alte Sachen enthält. |

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Schwere Zeiten brechen nun für mich an. Eigentlich
möchte ich auf keinen Fall hier weg, andererseits
möchte ich aber auch am Pressetermin von Marcia Griffiths
teilnehmen, der unmittelbar nach der Show stattfinden soll. Nun ja, so
schnell wird es nicht gehen. Eine Weile kann ich ruhig noch vor der
Bühne bleiben.




Live
Video: John
Holt - … + I Want A Love I Can Feel
An der Pressetafel haben sich inzwischen die Zeiten für den
Termin mit Marcia verschoben, nachdem ich dort schon längere
Zeit gewartet habe. Daraus ergeben sich wieder ein paar Minuten Zeit
für John Holt und das gerade im richtigen Moment. Denn jetzt
beginnt das Finale und jedermann weiß, was das zu bedeuten
hat. Kamera läuft. Bei „Police In
Helicopter“ kocht es im Klostergarten zeitweise wie im
Fußballstadion. Das ist immer wieder der Hammer!





Live
Video: John
Holt -
… + Police In Helicopter
Nächster
Act ist Exco
Levi
aus Jamaika. Wayne Ford Levy,
alias Exco Levi ist Jahrgang 1981. Seine musikalische Laufbahn begann
jedoch nicht in Jamaika sondern 2005 in Kanada. Momentan gibt es nur
eine Reihe von Singles von ihm. „Another Bill“ vom
14. April 2013 ist die aktuellste Single.
Wir hören nur einen Teil seiner Show aus der Ferne, da wir am
Treffpunkt immer noch auf den Termin mit Marcia Griffiths
warten. |

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Da
Exco Levi erst am Anfang seiner Laufbahn steht, gehen wir davon aus,
dass es später schon noch einmal klappen wird, ein Konzert von
ihm zu sehen.
Wir glauben zwar nicht mehr daran, dass es noch einen Termin mit Marcia
geben wird, aber inzwischen rückt dafür schon der
Termin mit John Holt heran.

John Holt
& Jamaica Papa Curvin
John Holt lässt auch nicht lange auf sich warten und begibt
sich mit uns durch den Basar in Richtung Presseraum. Man hat das
Gefühl, als würde man einen König beim Gang
durchs Volk begleiten. Mit ernster und geradezu hoheitlicher Mine,
schreitet John Holt mit ruhigem Gang durch die Fans, die sich vor ihm
aufteilen und mit begeisterten Blicken anschauen. Bei
Fotowünschen hält seine Majestät wortlos
kurz inne und verändert seine Gesichtszüge kaum.
Im Presseraum angekommen sind mehrere Interviews abzuarbeiten. Das
nimmt leider erheblich viel Zeit in Anspruch, bis wir an der Reihe
sind. Mit dem Wissen im Kopf, dass nach Exco Levi U Roy auf der
Bühne stehen wird, und der Showbeginn fast
herangerückt ist, werde ich langsam unruhig. Dafür
ist John Holt die Ruhe in Person, und es macht Spaß ihm bei
den Interviews zuzuhören. Für uns springt auch noch
ein kleines Jingle heraus, dass zwar nicht das geworden ist was es
werden sollte, aber für längere Erklärungen
und Wiederholungen, nehmen wir uns nun keine Zeit mehr. Ist ja nicht so
schlimm und trotzdem schön.



Live
Video: John
Holt –
Police In Helicopter – Jingle for reggaestory.de
Eilig
geht es zurück zur Bühne. U Roy,
„Father of
Deejaying“, „The Originator“, der Mann
mit Legendenstatus aus Jamaika, hat leider schon begonnen.
Damit steht
nun schon der siebente Mitwirkende aus Stascha Baders 2009er
Filmdokumentation „Rocksteady – The Roots of
Reggae“ auf der Bühne. Begleitet wird U Roy von Winsome
Benjamin und Richie
Kanary. |

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Ewart Beckfort, alias U
Roy, ist Jahrgang 1942 und startete seine musikalische Laufbahn 1961
als Deejay bei den Soundsystems „Doctor Dickies“,
„Sir George The Atomic“ und „Home Town
Hi-Fi“ von King Tubby. Sein aktuellstes Album „Pray
Fi Di People“ kam im Oktober 2012 heraus.




Live
Video: U
Roy – 1/4
Live
Video: U
Roy &
Winsome Benjamin – Ebony Eyes
Live
Video: U
Roy – 3/4
– Just Another Girl



Live
Video: U
Roy – 4/4
- … + Natty Rebel / Soul Rebel

Winsome
Benjamin nach der Show
Nach diesem absoluten Highlight werden es die nachfolgenden
Künstler des Festivals schwer haben uns noch einmal so richtig
zu begeistern.
Auf
der linken Nachbarbühne ist jetzt Busy
Signal
an der
Reihe. Nach mehreren beiderseitigen Anläufen, hat er es nun
endlich geschafft auf dem Reggae Jam aufzutreten. Zuletzt lag es aber
nicht an ihm. Kurz nach Veröffentlichung seines letzten und
äußerst erfolgreichen Albums „Reggae Music
Again“, zog Busy im Mai 2012 in den USA in Untersuchungshaft,
nachdem er in Jamaica verhaftet und an die USA ausgeliefert worden war.
Nach seiner Verurteilung wurden zum Glück nur 6 Monate
Zwangsaufenthalt daraus. |

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Dieses Strafmaß war die Folge von
Busy Signal’s Nichterscheinen vor Gericht im Jahr 2002, als
er in Minnesota wegen der Beteiligung an einem Drogen-Delikt angeklagt
war. Busy zog es vor, nach Jamaika zu flüchten. Er
veränderte seinen Namen, von Glendale Goshia Gordon zu Reanno
Devon Gordon und begann seine Karriere als Musiker. Und dies
äußerst erfolgreich, wie wir alle wissen.




Die Zeit, die wir vor der Bühne sind, kann uns Busy leider
überhaupt nicht überzeugen. Für den modernen
Dancehall von ihm sind wir nicht die richtigen Fans. Wir warten eher
auf die schönen Stücke von „Reggae Music
Again“. Erst viel später, als wir lange von der
Bühne weg sind, ist endlich Reggae bei ihm angesagt. Jetzt
können wir leider nicht mehr zurück, da inzwischen U
Roy und Winsome Benjamin den Weg heraufgeschlendert kommen. In der
Hoffnung, dass sich bald ein Pressetermin ergeben könnte,
lassen wir U Roy nicht mehr aus den Augen. Bisher ist noch nichts
angesetzt.




Bild 1 - 3: U Roy & Winsome
Benjamin
Bild 4 + 5: U Roy & Enkelkind von
Sista Gracy
Bild 6: U Roy & Jamaica Papa
Curvin
Mit viel Glück und
per Zufall kann dann doch noch ein sofortiger Termin angesetzt werden
und die beiden Stars werden in Richtung Presseraum
„entführt“.
Hier ein paar Bilder.



Bild 1 - 5: U Roy im Presseraum
Jetzt erfahren wir auch, dass der Termin mit Marcia Griffiths doch noch
stattgefunden hat, aber nicht im Presseraum sondern im Klostergarten
neben den Vorbereitungszelten, während wir am Treffpunkt
gewartet haben. Marcia wollte absolut nicht über das
Festivalgelände zum Presseraum laufen. Sie ist aber wohl immer
noch irgendwo im Backstage. Da werden wir dann mal auf die Suche gehen
und unser Glück versuchen.
Zuerst müssen wir aber das Konzert von Freddie
McGregor ansehen, das inzwischen auch
schon begonnen hat.
Freddie
wurde am 27.06.1956 auf Jamaika geboren. Bereits im Alter von 7
Jahren gründete er mit Ernest Wilson und Peter Austin die
Clarendonians und spielte Schallplatten bei Studio One ein. Heute ist
er einer der letzten Vertreter der Generation „Golden Voices
Of Jamaican Music“ und hat inzwischen mehr als 40 Alben
veröffentlicht.
Sein aktuelles Album heißt
„Di Captain“ und wurde erst am 25. Januar 2013
veröffentlicht. |

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Live
Video:
Freddie McGregor
– 1/4
Live
Video:
Freddie McGregor – 2/4
Live
Video:
Freddie McGregor
– 3/4 – Here I Come + …




Live
Video:
Freddie McGregor
– 4/4
Bevor wir uns dem nachfolgenden Konzert von Chronixx widmen, versuchen
wir nun unser Glück um Marcia Griffiths noch zu erwischen. Wir
brauchen gar nicht lange nach ihr zu suchen, denn auf halbem Wege kommt
uns schon Johannes vom Sensi
Movement
entgegen, der einen Fotografen für ein Bild mit Marcia sucht.
Nichts leichter als das, kommt uns sehr gelegen.




Auch Freddie können wir bei der Gelegenheit noch einmal
treffen. Unglaubliche fünf Jahre ist es inzwischen her, als
wir uns das letzte Mal persönlich gesprochen haben.


Aber nun zurück zur Bühne. Was ist denn hier los? Der
Fotografenzugang ist total verstopft. Es ist absolut kein Durchkommen
mehr. Der Pressegraben ist voll mit VIP´s und allen
möglichen Gästen. Die wenigsten davon sind
Fotografen. Der Sicherheitsdienst hat deshalb dicht gemacht und
lässt niemand mehr durch. Auch sprachlich hat der Mann
völlig dicht gemacht und schaut mich nur mit grimmiger Miene
an. Kein Wort ist ihm zu entlocken. Zum Glück kommt immer
wieder mal jemand aus der Gegenrichtung, was ihn veranlasst mal kurz
den Zutritt vor die Bühne zu gewährleisten. Aber so
ist es oft wenn sich das Festival dem Ende neigt.
Chronixx tritt
mit der Zinc Fence Band
auf und erinnert mich stimmlich ein wenig an I Wayne.
Jamar Rolando McNaughton, alias Chronixx und früher Little
Chronicle, wurde am 10.10.1992 auf Jamaica geboren. Seine erste
Aufnahme machte er bereits im Alter von 11 Jahren. Mit 14 begann er
schon eigene Riddims zu produzieren.
Inzwischen ist Chronixx zu einer
echten Bereicherung auf dem Roots Reggae Sektor herangereift und auch
auf den Bühnen Deutschlands angekommen. Einige sehen ihn
bereits jetzt als den künftigen Reggae Superstar.
Hoffen wir,
dass es ihm gelingt. Was er uns bisher an zahlreichen Singles
präsentiert hat, ist durchaus vielversprechend. Alle warten
schon ganz ungeduldig auf sein Debutalbum.
Seine aktuelle Single
heißt „Alpha & Omega“ und ist
erst im Juli erschienen. Für demnächst ist eine EP
namens „Dread & Terrible“
angekündigt. |

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Live
Video:
Chronixx –
Most I + Beat & A Mic
Live
Video:
Chronixx –
Access Granted
Dann fragt Chronixx welchen Song er denn noch spielen soll.
Großes Stimmengewirr kommt zurück. Also für
mich kann ich da überhaupt nichts Eindeutiges oder eine
Mehrheit heraushören. Chronixx entscheidet sich
schließlich für „Smile Jamaika“.



Live
Video:
Chronixx –
Smile Jamaica
Live
Video:
Chronixx –
Selassie Souljahz
Dann ist es leider schon wieder so weit und der letzte
Künstler des Festivals steht in den Startlöchern. Ein
paar Minütchen werden noch benötigt da Barrington
Levy noch nicht an der Bühne eingetroffen ist. Ganjaman
füllt die Zeit mit ein paar Plaudereien aus und zeigt bei der
Gelegenheit sein persönliches Lebkuchenherz, wie es jeder
Artist des Festivals bekommt.

Barrington
Levy wurde am
30. April 1964 in Kingston, Jamaika, geboren.
Als „Mighty
Multitude“ stieg er gemeinsam mit seinem Bruder 1977 ins
Musikgeschäft ein, war aber nicht sehr erfolgreich mit diesem
Projekt.
Trotzdem gelangen ihm bereits im Jahr 1978 die ersten Hits wie
„Yah We De“, „Shine Eye Gal“
oder „Hunter Man“.
Sein Debutalbum
„Bounty Hunter“ veröffentlichte er im Jahr
1979. Dieses Album wird von einigen Fans als das erste Dancehall-Album
angesehen.
Sein letztes Album „Teach
The Youth“
ist
aus dem Jahr 2008, enthält aber Material aus den Jahren
1980-85. Wer noch nichts von ihm im Regal hat, sollte deshalb auch noch
auf das Album „Too Experienced: The Best Of Barrington
Levy“ aus dem Jahr 1998 zurückgreifen. |

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Live
Video:
Barrington Levy -
… + Too Experienced + She´s Mine
Hervorragende Abschlussstimmung herrscht auf dem Platz, auch wenn mir
die Interaktion zwischen Barrington Levy und der Massive manchmal etwas
zu viel oder zu lang ist. Ab und zu und zwischen den Titeln ist das ja
immer ganz gut, aber wenn der ganze Titel zerredet und endlos in die
Länge gezogen wird, ist es nicht mehr ganz so prickelnd.




Live
Video:
Barrington Levy
– Under Mi Sensi + Murderer
Dann das unwiderruflich letzte Stück des Festivals. Bereits
bei den ersten Tönen von „Black Roses“
schreit die Massive auf. Die Klassiker von Barrington Levy sind eben
bei jedermann im Kopf.
Live
Video:
Barrington Levy
– Black Roses
„Reggae Jaaaaaam - Lasst es hören für
Barrington Levy, wo seid ihr, come on!“, beschließt
Ganjaman die Show, und der Jubel der Massen braust auf.
Dann kommt der Sheriff auf die Bühne und lässt wieder
einmal die Vielzahl der Helfer hinter den Kulissen auf die
Bühne kommen, die natürlich noch längst
nicht alle sind, und spricht seinen Dank aus. Ein super Festival ist
wieder einmal friedlich und ohne Vorkommnisse zu Ende gegangen. Nicht
einmal Regen hat es dieses Mal gegeben.




Als letzte Abschlussaktion gibt´s wieder den
Schlussstrecksprung von Bersenbrück. „Alle gehen in
die Hocke und die Fotografen halten bitte ihre Kameras bereit. Ich bin
schon gespannt auf die Fotos!“, so der Sheriff zum Schluss.
Licht aus, Countdown runterzählen – und ab
geht´s in die Höhe. Na ja, bei mir ist nichts mit
dem Bild geworden. Vielleicht wird es ja beim 20. Reggae Jam im
nächsten Jahr.


Auf
Wiedersehen bis zum nächsten Mal!
Ach
so, und für Alle die bis hierher ausgehalten haben, gibt
es auch noch etwas zu gewinnen!
1.
Preis:
1 Freiticket für das Reggae Jam 2014
2. + 3.
Preis:
1 Damen- oder 1 Herren-T-Shirt
4. + 5.
Preis:
1 CD des Reggae
Jam Riddim
Und hier die Aufgabe
für Euch, nach all der „anstrengenden“
Lektüre.
Ordnet
die
Bilder den jeweiligen Artists zu. |

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Je richtiger
Lösung (Artist) gibt es 1 Punkt. Die Preisvergabe erfolgt nach
Anzahl der Punkte und Zeitpunkt der Zusendung. Punktanzahl hat Vorrang.
Eure Lösung schickt bitte an riddle@reggaestory.de.
Bitte
nicht mehr schreiben. Es liegen genügend Zuschriften vor. Die
Auswertung erfolgt demnächst an dieser Stelle. Alle Teilnehmer
erhalten eine entsprechende Benachrichtigung.
Auflösung:
1 - Yami Bolo, 2 - Uwe Banton, 3 - Marcia Griffiths, 4 - Lee Perry, 5 -
Aaron Silk,
6 - Kiprich, 7 - Jamaica Papa Curvin, 8 - Winsome Benjamin, 9 - Busy
Signal, 10 - Gappy Ranks
Copyright:
www.reggaestory.de
Text: Peter Joachim
Fotos und Videos: Marion und Peter Joachim
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- Donnerstag + Freitag / Thursday + Friday - 01. + 02.08.2013
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- Sonnabend / Saturday - 03.08.2013
Vorjahresberichte:
Reggae
Jam 2010
Reggae
Jam 2011
Reggae
Jam 2012
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