Immer wieder trifft man Still Cool als Gast
oder Händler auf den verschiedensten Reggae Events, ob das nun
beim Reggae Jam, dem Summerjam, im Berliner YAAM oder anderenorts ist.
Das ist eigentlich auf Dauer die völlig falsche Position
für einen Künstler wie Joseph Blue Grant a.k.a. Still
Coll. Der letzte kurze Auftritt von ihm, den wir gesehen haben, liegt
leider schon wieder 4 Jahre zurück, als er mit Musikern der No
Maddz in dessen Vorprogramm beim Reggae Jam auf der Bühne
stand.
Nun haben wir endlich einmal die Gelegenheit eine volle
Konzertlänge zu erleben. Dazu hat Joseph eine Reihe von
Musikern verschiedener Bands für sich gewinnen können.
Für
das Event hat man sich mit dem "Schokoladen" eine urwüchsige,
gemütliche und sehr kleine Location ausgesucht. Im
Schokoladen wird keineswegs Schokolade angeboten, noch befindet sich
hier ein Laden für Molkereiprodukte, wie das vielfach
verwendete Kuhkopflogo vermuten lässt.
Das Gebäude in der Ackerstraße 169/170 in der
Berliner Mitte, hat eine unruhige Geschichte hinter sich. Im Wendejahr
1990 wurde das Objekt besetzt und seitdem wird an diesem Standort
alternativ gewohnt und Kultur betrieben. Im Februar 2012 saß
man schon einmal auf gepackten Koffern und stand kurz vor der
Räumung. Der Termin war schon festgesetzt. Der Bezirk Mitte
ist stark von Mietsteigerungen und Verdrängungen
geprägt. Viele andere Wohn- und Kulturprojekte fielen dieser
Tendenz bereits zum Opfer oder sind massiv bedroht.
Dann wurde der
Termin aber doch noch kurzfristig abgesetzt und die betroffenen
Parteien fanden sich am Verhandlungstisch zusammen.
Hauseigentümer Markus Friedrich unterrichtete die Betreiber
des Wohn- und Kulturprojekts Schokoladen, dass in den folgenden Tagen,
spätestens bis Ende März, mit der Schweizer
Stiftung Edith Maryon, ein Kaufvertrag abgeschlossen werden soll. Die
in Basel ansässige Stiftung Edith Maryon fördert
soziale
Arbeits- und
Wohnstätten und entzieht Grundstücke der
Marktspekulation.
Der Alteigentümer soll dafür vom Land Berlin ein
Ersatzgrundstück erhalten, auf dem er neue Wohnbebauung
errichten möchte. Die Stiftung würde dann das
Grundstück nebst Gebäude dem Schokoladen im Rahmen
eines Erbpachtvertrages zur Selbstverwaltung und eigenen Sanierung
überlassen.
Inzwischen ist der Standort Schokoladen tatsächlich durch
einen Erbpachtvertrag auf 99 Jahre gesichert und man wirbt
fleißig für Geld oder Sachspenden, die bei der
Sanierung helfen. Wer spenden möchte, hier die Daten: Schoko-Laden
e.V. DE52 1001 0010 0170 8881 05 Betreff:
Für den Erhalt des Projektes Schokoladen
Als wir vor Ort eintreffen, dröhnen bereits die Reggae Beats
durch die ehemaligen Schaufenster des altehrwürdigen
Gebäudes. Still Cool und die Band sind gerade bei der Probe.
Für die Konzertzeiten gibt es hier unter Starfandrohung
strikte Grenzen, damit einige angrenzende Mietparteien keine
Körperverletzung durch Musik erleiden müssen. Im
Rahmen dieser engen Wohnbebauung muss man sich natürlich an
die Nachtruhezeiten halten, und die beginnt um 22:00 Uhr.
Spätestens dann muss auf der Vereinsbühne Ruhe
herrschen. Aus diesem Grunde ist der Konzertbeginn für 20:00
Uhr angesetzt, der auch ernst genommen werden sollte. Wir sind
natürlich früher da, um das Umfeld ein wenig zu
erkunden und den Proben beizuwohnen.
Gleich hinter der Eingangstür, die sich unter dem Schriftzug
Schokoladen
befindet, gelangt man in den kleinen Konzertraum, der maximal 130 Leute
fassen
kann.
Gegenüber der Bühne hat man eine kleine
Tribüne eingebaut, die auch auf engen Raum eine gute
Bühnensicht für jederman garantiert.
Nach dem kleinen Saal kommt man zur Bar und dahinter in einen kleinen
Gastraum mit Kickertisch, Sofas und anderen
Sitzgelegenheiten.
Wer hier alle Poster und Sticker studieren möchte, hat eine
Weile zu tun. Geeignete Plätze für Sticker, wie
Zigarettenautomat, Kickertisch oder WC-Türen, sind
längst alle besetzt. Die Location ist außerdem als
Rauchergaststätte ausgewiesen, damit jeder Nichtraucher
weiß was ihn erwartet. Aber unabhängig davon ist das
Rauchverbot in vielen anderen, eigentlich "rauchfreien"
Location, schon längst wieder aufgeweicht.
Neben den Innenraumveranstaltungen gibt es auch
regelmäßige Konzerte im Hinterhof des Schokoladens.
Dort ist natürlich bedeutend mehr Platz für die
Besucher. Hier ein Blick zum letzten 3-tägigen Hoffest,
dessen Besucherzahl mit 4.150 allerdings schwer
zu glauben ist, selbst wenn die Teilnehmer auf 3 Tage aufgeteilt
werden. ;-)
Extra
Gaststube im Hinterhof der Ackerstraße 169/170
Doch kommen wir zurück in den kleinen Konzertsaal des
Schokoladens. Dort hat längst der Einlass begonnen, der nur
mit unglaublichen 5,00 EUR zum Einlassstempel führt. Wo hat
man das schon noch? Wie man damit ein kostendeckendes Tagesergebnis
erzielen kann, ist schon patentverdächtig, zumal das heutige
Programm mit 6 Musikern, einen Hauptsänger und 2
Gastsängern zu Buche schlagen wird. Das geht sicher nur mit
großer Kulanz der Künstler und Freude an der Sache.
Für die heutige "The Still Cool Band", wie sie Drummer Sven
Koop scherzhafter Weise nennt, als wir über einen
möglichen Namen spekulieren, treten folgende Musiker an:
Vocal / Steel Pan / Djembe Trommel / Tambourine / Cabasa: Joseph Blue
Grant
Drums: Sven Koop (The Magic Touch)
Bass: Hardy Digital (GuerillJah Productions)
Gitarre: Geof Vasseur (Brass, Wood & Wires)
Keys: David Reif a.k.a. Darai (Wood In Di Fire / Darai & The
Mighty Circus)
Posaune / Cabasa: Jakob Bindel (Wood In Di Fire)
Sax / Flöte: Jan Burger (Wood In Di Fire)
Als die Showtime heranrückt, sind leider erst um die 50
Besucher eingetroffen. Gewartet kann nicht länger werden, wie
man das anderenorts tun würde. Aber hier ist wegen dem
strikten Curfew um 22:00 Uhr, nur wenig Zeit für eine
Verschiebung des Beginns. Also starten wir in den "New Morning", dem
Eröffnungsstück der Show und dem Opener seines
zweiten Albums "Don´t Stop The Music".
Live
Video:
Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 1/8 - New Morning
Weiter geht´s mit "Give The Children What They Need" und
"Party Time", beide Stücke vom ersten Album "Still Cool At
Work - Save The World". Dann folgt das eingängige "Fools Game"
vom zweiten
Album "Can´t Stop This Music". Die Band legt einen
für unsere Ohren makellosen Sound hin. Man kann es kaum
glauben, dass die Musiker nur einmal Gelegenheit hatten, mit Joseph
zusammen zu proben.
Live
Video:
Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 2/8 - The Picture Of My Love
Joseph Valentine Grant wurde am 07.10.1954 in Bogwalk / Linstead Gebiet, im St. Catherine District von Jamaica geboren. Seine
musikalische Laufbahn begann um 1970 als Toaster und DJ mit
dem Namen Youth Mojo, beim Santic Record Label, für Produzent Leonard
Chin.
1974 begann er als Steel Pan Spieler bei verschiedenen
Steel Bands in der Tourismus Branche zu spielen. Seine erste Aufnahme
als Sänger machte er 1975 für eine Compilation des
Uprising Labels.
Im Jahr 1977 gründete er schließlich die Reggae Band
"Still Cool",
die ihm auch zu seinem Spitznamen "Still Cool" verhalf. Die Mitglieder
der Gruppe waren neben ihm, Louie Campbell, Steven Hylton, und Frank
Dimond. Joseph Grant
und die Still Cool Band teilten die Bühne mit Reggae
Größen wie Burning Spear, Dennis Brown, Bob Marley,
Sugar Minott
und vielen anderen. Joseph schrieb Rasta-Anthems wie "To Be
Poor Is A Crime", "What A
Shame" und "Crab In
A Barrel". Die beiden letzteren Titel sind leider auf keinem
seiner beiden bisher veröffentlichten Alben zu finden. Mit dem
Tune "To Be Poor Is A
Crime" (eine Jah Shaka Produktion) landeten sie 1981 den Nr. 1
Hit des Jahres in Großbritannien, welcher 1991 von Freddie Mc Gregor noch
einmal gecovert und
nachfolgend in UK erneut zum Hit wurde. Er stürmte 1992 auf
Platz 2 der
Reggae Charts in Großbritannien. Von 1977 -1988 trat die Band
überwiegend in Jamaica, Trinidad und Großbritannien
auf. Dabei standen sie vielfach mit der "12 Tribes Of Israel
Band" (T&T) zusammen auf der Bühne. Joseph arbeitete
unter anderem auch mit
Musikern wie Pablove
Black, Earl
"Chinna" Smith, Jah Privy (Studio One), Robbie
Shakespeare (Sly
& Robbie), Earl "Bagga" Walker, Tyrone
Downie, Noel
"Sowell" Bailey, Junior Dan und Produzenten wie Jah Shaka
zusammen.
1989 begann er als Soloartist und hielt sich öfter in London
auf, was manchmal mehrere Monate andauerte, teils aus musikalischen und
teils aus familiären Gründen. 1994 emigrierte er nach
Deutschland. Dort
stellte er eine neue Band mit Musikern aus Afrika, Europa und der
Karibik zusammen, taufte sie "Still Cool Band" und trat
überwiegend in Deutschland, Holland,
Frankreich und Großbritannien auf. 1996
veröffentlichte er unter dem Namen Joseph Blues, mit
Unterstützung von Bobby
Richards und der New Wave Band, die Single "Distance Makes No
Barrier", beim Londoner Label "Hill Crest Records". 1997 gründete
er seine eigenen Labels "Blue Records" und "Music & Culture", als er in
Gelsenkirchen lebte. Zeitgleich eröffnete er in
Gelsenkirchen einen "Reggae-Music Shop", den er bis 2002
betrieb. Danach zog er nach Essen. Am 25.12.2000
veröffentlichte Digital Jockey (bürgerlich Michael
Lückner) in Deutschland ein Album mit dem Titel "8 Studies In
Dub", auf dem Joseph mit drei von acht Titeln beteiligt ist (Sheriff,
Four + To Be Poor Is A Crime). Das Video zum darauf enthaltene
Single-Remix von "To Be Poor Is A Crime", wurde zum "Pick of the week"
auf MTV Nordic Europe gewählt wurde. 2002 kam
schließlich
das Solo-Album "Still Cool At Work - Save The Planet" auf
Vinyl
und 2008 noch einmal remastered auf CD heraus. Im Jahr 2009 folgte sein
zweites Album
"Can´t Stop This
Music", beide auf seinen eigenen Labels "Blue Records" (London) und
"Music &
Culture" (Gelsenkirchen). Er tourte mit dem Material dieser Alben
bereits in
ganz Europa und der Karibik.
Seit September 2012 lebt er mit seiner jungen Familie in Berlin.
Inzwischen arbeitet er auch schon einige Jahre an
seinem dritten Album, dessen Veröffentlichung nicht mehr lange
auf sich warten lassen dürfte. Wir bleiben dran!
Auf Startnummer 6 der Setlist kommt auch schon sein nach wie vor
bekanntester Hit "To Be
Poor Is A Crime", mit einer kleinen Story vorweg.
Live
Video:
Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 3/8 - To Be Poor Is A Crime
Mit "Jah Must Prevail" vom Album "Can´t Stop This Music",
geht
es unvermindert auf dem gleichen Level weiter. Der hin und wieder
während der Stücke ertönende
Backgroundgesang der Musiker fügt sich perfekt ein, und man
sucht zwangsläufig woher die Stimmen eigentlich kommen.
Live
Video:
Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 4/8 - Jah Must Prevail
Immer wieder beeindruckend ist das Zusammenspiel der Musiker, die nicht
nur die Titel von Still Cool einstudieren mussten, sondern auch noch
weitestgehend aus verschiedenen Bands oder Projekten kommen. Drummer
Sven Koop (The Magic Touch) meint dazu: "Wenn man auch als Session-
oder Begleitmusiker arbeitet, ist man nahezu ausgelastet mit Proben
für die unterschiedlichsten Projekte. Alle zusammen haben wir
aber tatsächlich nur einmal geprobt. Das würde
natürlich kaum gehen, wenn wir die Riddims nicht vorher
bekommen würden und schon jeder für sich seinen Part
einstudieren könnte. Da bleibt oft für die eigenen
Bandprojekte kaum Zeit und schon gar nicht für andere Dinge
wie Promotion und Websitepflege. Dafür gibt es zum
Glück solche Leute wie dich. Wann unser neues Album
fertig sein wird, ist deshalb auch sehr unbestimmt. Das ist ein
wachsender Prozess. Wenn mal Zeit während der Proben ist,
kommt
ab und zu ein neuer Titel dazu, ... und irgendwann ist es dann so weit."
Live
Video:
Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 5/8 - Worries Worries
Mit "Praise Jah" folgt ein neueres Stück auf dem "Dub Minded
Riddim". Es ist eine GuerillJah Production vom 17. Dezember 2014, zu
der es auch einen One
Riddim Sampler gibt. Neben Joseph Blue Grant sind auf diesem
Riddim Künstler wie Longfingah, Rosa Shanti, Jahjah Man, Tonto
Addi, George Palmer, Aca Pachuli und auf einer gesonderten Scheibe
auch noch Saralène zu hören. Zwei der
Künstler hat
Joseph heute mitgebracht, die ihn gleich auf der Bühne
unterstützen werden. Produzent Hardy Digital steht ebenfalls
auf der Bühne und spielt heute den Bass.
Live
Video:
Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool + Tonto Addi + Saralène
- Praise Jah + Nah Look Nice + Master Of Joy (Dub Minded Riddim)
Das waren doch ein paar fantastische Einlagen! Mehr Infos zu den
Special Guests und natürlich den beteiligten Musikern,
gibt´s
über die verlinkten Cover und Logos in den Randspalten dieses
Berichtes.
Inzwischen sind wir bei Startnummer 11 der Setlist und "Distance Makes
No Barriers" angelangt. Auch ein sehr schönes Stück
von "Can´t Stop This Music", in dem Josephs Steel Pan wieder
klangvoll zum
Einsatz kommt. Ein Instrument, dass man eher auf T&T zu
hören bekommt. Heute ist die "Distance" nicht so sehr
groß, denn Frau und Kind sind ebenfalls unter den
Gästen und verfolgen die Show.
Live
Video:
Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 7/8 - Distance Makes No Barriers
Nach zwei weiteren Songs sind wir dann leider schon am Ende der Show
angelangt. Auch wenn das viel zu kleine Publikum mit keinem so
großen Lärm auftrumpfen kann, gibt es dennoch mit
"Jah Jah Children", auch vom Album "Can´t Stop This Music",
eine Zugabe. Das richtige Stück zum ausklingen des Konzerts,
dass auch zum mitsingen einlädt.
Live
Video:
Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 8/8 - Jah Jah Children
Ein wundervolles Konzert ist zu Ende gegangen, welches eigentlich ein
viel größeres Publikum verdient hätte.
Schwer zu sagen woran es nun gelegen hat. Auf alle Fälle wurde
viel zu wenig Werbung gemacht. Allein auf das Stammpublikum des
Schokoladens zu verlassen, war eben nicht genug. Noch zwei Tage vor dem
Konzert waren immer noch keine Flyer oder Poster in der Stadt und den
gängigen Locations zu entdecken. Wenn uns Joseph nicht
persönlich eingeladen hätte, wäre uns diese
Show auch entgangen.
Arrangieren wir noch schnell ein Gruppenfoto dieser Premiere, bevor
sich die Musiker im Schokoladen zerstreuen und nicht mehr zusammen zu
bekommen sind.
Von
links: Geof
Vasseur, Jan Burger, Still Cool, David Reif, Hardy Digital, Jakob
Bindel und Sven Koop
Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Show! Keine Ahnung, was
man noch besser machen könnte, außer einer
Konzertverlängerung. Immerhin gibt es noch einige gute Songs,
die heute Abend nicht dabei waren.
Zum Abschluss möchten wir noch ein paar Fragen an Joseph
loswerden.
Reggaestory.de:
Woher kommt eigentlich das "Blue" in deinem Künstlernamen? Joseph:
Den Spitznamen "Blue" habe ich schon als Baby von meinem
älteren Bruder Rupert Grant bekommen. Er ist auch Musiker und
spielt Trompete. Und nach dem die Still Cool Band eine Pause
einlegte und ich als Solokünstler begann, setzte ich den
Spitznamen, den alle meine Freunde kennen, in die Mitte meines
Künstlernamens. Viele meiner Freunde nennen mich auch Jah Blue. Reggaestory.de: Und warum ist er gerade auf "Blue" gekommen? Joseph: In jenem Moment hatte er gerade einen blauen Ring in meinen Augen erkannt. Reggaestory.de:
Woher hast du eigentlich die Steel Pan und wie bist Du auf dieses
Instrument gekommen?
Joseph:
Ich war Teenager als ich Pablo und die Advocate Steel Band in der
Nähe meiner Tarrant School von Kingston traf. Freunde von mir
fragten mich, ob ich mitkommen würde. Zu meiner
Überraschung spielten sie einen meiner Songs, der noch nicht
einmal aufgenommen war, und meine Freunde sangen mit ihnen. Von diesem
Tage an wurde ich Sänger der Band, lernte Percussion und Steel
Pan spielen. Reggaestory.de:
Für einen Jamaikaner ist die Verwendung einer Steel Pan ja
eher ungewöhnlich? Joseph:
Das stimmt. Steel Pans waren zu der Zeit nicht so
populär in Jamaica. Aber es wardamals eine große Band an
der Univercity Of The West Indies, und diese Band war so vielleicht
mein Schicksal.
Reggaestory.de:
Wie ist es dazu gekommen, dass du nach Deutschland ausgewandert bist? Joseph:
Mein erstes Mal in Deutschland war, als ich mit Jamaica Papa Curvins
Reggae Christmas Tour im Jahr 1992 unterwegs war. 1993 folgte eine Tour
mit Kingman International. Seit 1994 arbeite und lebe ich hier. Reggaestory.de:
Du hast mir schon vor 3 Jahren erzählt, dass dein neues Album fast fertig ist. Wie weit bist du denn nun damit und
was ist der Grund für die Verzögerung?
Hast du schon einen Albumtitel ausgewählt? Joseph:
Nun, bisher habe ich 7 Songs für meine neue EP "Voice &
Steel" aufgenommen. Wir sind gerade beim Final Mix and Mastering. Ich
wollte eigentlich in diesem Sommer veröffentlichen, aber das
Projekt wird sich verspäten. Mein Co-Produzent stand gerade
nicht zur Verfügung und ich selbst bin in der Festivalsaison
auch sehr beschäftigt. Ich hoffe aber, dass es zur
Weihnachtszeit fertig sein wird. Reggaestory.de:
Mit der heutigen Band hast du ja zum ersten Mal
öffentlich auf der Bühne gestanden. Wie lange habt
Ihr euch darauf vorbereitet bzw. geprobt? Joseph: Ja,
wir haben heute das erste Mal zusammen auf der
Bühne gespielt. Geübt haben wir ein paar Monate mit
unterschiedlichen Musikern und zu unterschiedlichen Zeiten. Es ist
nicht einfach Probetermine zu finden, zu denen jeder Musiker Zeit hat.
Reggaestory.de: Wird das eine neue Backingband für
dich werden und
diese auch einen Namen bekommen?
Joseph: "Voice and
Steel" wird ein Teil des Bandnamens werden. Für den anderen
Teil habe ich mich noch nicht entschieden. Reggaestory.de: Wie sieht es mit den weiteren Konzertplänen
aus?
Joseph: Wir
planen nach der Sommersaison eine Wintertour und werden darüber
hinaus, in naher Zukunft, auch einige Aufnahmen zusammen machen.
Reggaestory.de: Wir wünschen dir und deiner neuen Still Cool
Band, wie auch immer sie letztendlich wirklich heißen wird, viel Erfolg dabei!
Joseph: Jah bless und vielen Dank für deine Unterstützung!
Copyright: www.reggaestory.de
Text + Videokamera: Peter Joachim
Fotos: Marion + Peter Joachim
Mein Dank geht an das Team des Schokoladens
und
natürlich ganz besonders an Still Cool und die weiteren
Künstler des Abends.