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JOSEPH BLUE GRANT A.K.A. STILL COOL

10.07.2015 - SCHOKOLADEN BERLIN

Joseph Blue Grant
Immer wieder trifft man Still Cool als Gast oder Händler auf den verschiedensten Reggae Events, ob das nun beim Reggae Jam, dem Summerjam, im Berliner YAAM oder anderenorts ist. Das ist eigentlich auf Dauer die völlig falsche Position für einen Künstler wie Joseph Blue Grant a.k.a. Still Coll. Der letzte kurze Auftritt von ihm, den wir gesehen haben, liegt leider schon wieder 4 Jahre zurück, als er mit Musikern der No Maddz in dessen Vorprogramm beim Reggae Jam auf der Bühne stand.
Nun haben wir endlich einmal die Gelegenheit eine volle Konzertlänge zu erleben. Dazu hat Joseph eine Reihe von Musikern verschiedener Bands für sich gewinnen können.
Für das Event hat man sich mit dem "Schokoladen" eine urwüchsige, gemütliche und  sehr kleine Location ausgesucht. Im Schokoladen wird keineswegs Schokolade angeboten, noch befindet sich hier ein Laden für Molkereiprodukte, wie das vielfach verwendete Kuhkopflogo vermuten lässt.

Schokoladen Berlin

Das Gebäude in der Ackerstraße 169/170 in der Berliner Mitte, hat eine unruhige Geschichte hinter sich. Im Wendejahr 1990 wurde das Objekt besetzt und seitdem wird an diesem Standort alternativ gewohnt und Kultur betrieben. Im Februar 2012 saß man schon einmal auf gepackten Koffern und stand kurz vor der Räumung. Der Termin war schon festgesetzt. Der Bezirk Mitte ist stark von Mietsteigerungen und Verdrängungen geprägt. Viele andere Wohn- und Kulturprojekte fielen dieser Tendenz bereits zum Opfer oder sind massiv bedroht.

Schokoladen Berlin

Schokoladen Berlin

Dann wurde der Termin aber doch noch kurzfristig abgesetzt und die betroffenen Parteien fanden sich am Verhandlungstisch zusammen. Hauseigentümer Markus Friedrich unterrichtete die Betreiber des Wohn- und Kulturprojekts Schokoladen, dass in den folgenden Tagen, spätestens bis Ende März, mit der Schweizer Stiftung Edith Maryon, ein Kaufvertrag abgeschlossen werden soll. Die in Basel ansässige Stiftung Edith Maryon fördert soziale Arbeits- und Wohnstätten und entzieht Grundstücke der Marktspekulation.
Der Alteigentümer soll dafür vom Land Berlin ein Ersatzgrundstück erhalten, auf dem er neue Wohnbebauung errichten möchte. Die Stiftung würde dann das Grundstück nebst Gebäude dem Schokoladen im Rahmen eines Erbpachtvertrages zur Selbstverwaltung und eigenen Sanierung überlassen.

Schokoladen Berlin

Schokoladen Berlin

Schokoladen Berlin
 
Inzwischen ist der Standort Schokoladen tatsächlich durch einen Erbpachtvertrag auf 99 Jahre gesichert und man wirbt fleißig für Geld oder Sachspenden, die bei der Sanierung helfen. Wer spenden möchte, hier die Daten:
Schoko-Laden e.V. DE52 1001 0010 0170 8881 05
Betreff: Für den Erhalt des Projektes Schokoladen

Als wir vor Ort eintreffen, dröhnen bereits die Reggae Beats durch die ehemaligen Schaufenster des altehrwürdigen Gebäudes. Still Cool und die Band sind gerade bei der Probe. Für die Konzertzeiten gibt es hier unter Starfandrohung strikte Grenzen, damit einige angrenzende Mietparteien keine Körperverletzung durch Musik erleiden müssen. Im Rahmen dieser engen Wohnbebauung muss man sich natürlich an die Nachtruhezeiten halten, und die beginnt um 22:00 Uhr. Spätestens dann muss auf der Vereinsbühne Ruhe herrschen. Aus diesem Grunde ist der Konzertbeginn für 20:00 Uhr angesetzt, der auch ernst genommen werden sollte. Wir sind natürlich früher da, um das Umfeld ein wenig zu erkunden und den Proben beizuwohnen.

Schokoladen Berlin

Gleich hinter der Eingangstür, die sich unter dem Schriftzug Schokoladen befindet, gelangt man in den kleinen Konzertraum, der maximal 130 Leute fassen kann. Gegenüber der Bühne hat man eine kleine Tribüne eingebaut, die auch auf engen Raum eine gute Bühnensicht für jederman garantiert.
Nach dem kleinen Saal kommt man zur Bar und dahinter in einen kleinen Gastraum mit Kickertisch, Sofas und anderen Sitzgelegenheiten.

Schokoladen Berlin

Schokoladen Berlin

Schokoladen Berlin

Wer hier alle Poster und Sticker studieren möchte, hat eine Weile zu tun. Geeignete Plätze für Sticker, wie Zigarettenautomat, Kickertisch oder WC-Türen, sind längst alle besetzt. Die Location ist außerdem als Rauchergaststätte ausgewiesen, damit jeder Nichtraucher weiß was ihn erwartet. Aber unabhängig davon ist das Rauchverbot in vielen anderen, eigentlich  "rauchfreien" Location, schon längst wieder aufgeweicht.

Schokoladen Berlin 25 Jahre Schokoladen

Neben den Innenraumveranstaltungen gibt es auch regelmäßige Konzerte im Hinterhof des Schokoladens. Dort ist natürlich bedeutend mehr Platz für die Besucher. Hier ein Blick zum letzten 3-tägigen Hoffest, dessen Besucherzahl mit 4.150 allerdings schwer zu glauben ist, selbst wenn die Teilnehmer auf 3 Tage aufgeteilt werden. ;-)

Schokoladen Berlin - Hinterhofgaststube

Extra Gaststube im Hinterhof der Ackerstraße 169/170

Doch kommen wir zurück in den kleinen Konzertsaal des Schokoladens. Dort hat längst der Einlass begonnen, der nur mit unglaublichen 5,00 EUR zum Einlassstempel führt. Wo hat man das schon noch? Wie man damit ein kostendeckendes Tagesergebnis erzielen kann, ist schon patentverdächtig, zumal das heutige Programm mit 6 Musikern, einen Hauptsänger und 2 Gastsängern zu Buche schlagen wird. Das geht sicher nur mit großer Kulanz der Künstler und Freude an der Sache.

Schokoladen Berlin

Schokoladen Berlin

Für die heutige "The Still Cool Band", wie sie Drummer Sven Koop scherzhafter Weise nennt, als wir über einen möglichen Namen spekulieren, treten folgende Musiker an:

Vocal / Steel Pan / Djembe Trommel / Tambourine / Cabasa: Joseph Blue Grant
Drums: Sven Koop (The Magic Touch)
Bass: Hardy Digital (GuerillJah Productions)
Gitarre: Geof Vasseur (Brass, Wood & Wires)
Keys: David Reif a.k.a. Darai (Wood In Di Fire / Darai & The Mighty Circus)
Posaune / Cabasa: Jakob Bindel (Wood In Di Fire)
Sax / Flöte: Jan Burger (Wood In Di Fire)

Als die Showtime heranrückt, sind leider erst um die 50 Besucher eingetroffen. Gewartet kann nicht länger werden, wie man das anderenorts tun würde. Aber hier ist wegen dem strikten Curfew um 22:00 Uhr, nur wenig Zeit für eine Verschiebung des Beginns. Also starten wir in den "New Morning", dem Eröffnungsstück der Show und dem Opener seines zweiten Albums "Don´t Stop The Music".



Live Video: Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 1/8 - New Morning

Joseph Blue Grant

Joseph Blue Grant

Joseph Blue Grant

Weiter geht´s mit "Give The Children What They Need" und "Party Time", beide Stücke vom ersten Album "Still Cool At Work - Save The World". Dann folgt das eingängige "Fools Game" vom zweiten Album "Can´t Stop This Music". Die Band legt einen für unsere Ohren makellosen Sound hin. Man kann es kaum glauben, dass die Musiker nur einmal Gelegenheit hatten, mit Joseph zusammen zu proben.



Live Video: Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 2/8 - The Picture Of My Love

Geof Vasseur

Still Cool Hardy Digital & David Reif

Geof Vasseur, Jakob Bindel, Jan Burger, Still Cool + Sven Koop

Still Cool

Joseph Valentine Grant wurde am 07.10.1954 in Bogwalk / Linstead Gebiet, im St. Catherine District von Jamaica geboren. Seine musikalische Laufbahn begann um 1970 als Toaster und DJ mit dem Namen Youth Mojo, beim Santic Record Label, für Produzent Leonard Chin. 1974 begann er als Steel Pan Spieler bei verschiedenen Steel Bands in der Tourismus Branche zu spielen. Seine erste Aufnahme als Sänger machte er 1975 für eine Compilation des Uprising Labels.
Im Jahr 1977 gründete er schließlich die Reggae Band "Still Cool", die ihm auch zu seinem Spitznamen "Still Cool" verhalf. Die Mitglieder der Gruppe waren neben ihm, Louie Campbell, Steven Hylton, und Frank Dimond. Joseph Grant und die Still Cool Band teilten die Bühne mit Reggae Größen wie Burning Spear, Dennis Brown, Bob Marley, Sugar Minott und vielen anderen. Joseph schrieb Rasta-Anthems wie "To Be Poor Is A Crime", "What A Shame" und "Crab In A Barrel". Die beiden letzteren Titel sind leider auf keinem seiner beiden bisher veröffentlichten Alben zu finden. Mit dem Tune "To Be Poor Is A Crime" (eine Jah Shaka Produktion) landeten sie 1981 den Nr. 1 Hit des Jahres in Großbritannien, welcher 1991 von Freddie Mc Gregor noch einmal gecovert und nachfolgend in UK erneut zum Hit wurde. Er stürmte 1992 auf Platz 2 der Reggae Charts in Großbritannien. Von 1977 -1988 trat die Band überwiegend in Jamaica, Trinidad und Großbritannien auf. Dabei standen sie vielfach mit der "12 Tribes Of Israel Band" (T&T) zusammen auf der Bühne. Joseph arbeitete unter anderem auch mit Musikern wie Pablove Black, Earl "Chinna" Smith, Jah Privy (Studio One), Robbie Shakespeare (Sly & Robbie), Earl "Bagga" Walker, Tyrone Downie, Noel "Sowell" Bailey, Junior Dan und Produzenten wie Jah Shaka zusammen.
1989 begann er als Soloartist und hielt sich öfter in London auf, was manchmal mehrere Monate andauerte, teils aus musikalischen und teils aus familiären Gründen. 1994 emigrierte er nach Deutschland. Dort stellte er eine neue Band mit Musikern aus Afrika, Europa und der Karibik zusammen, taufte sie "Still Cool Band" und trat überwiegend in Deutschland, Holland, Frankreich und Großbritannien auf. 1996 veröffentlichte er unter dem Namen Joseph Blues, mit Unterstützung von Bobby Richards und der New Wave Band, die Single "Distance Makes No Barrier", beim Londoner Label "Hill Crest Records". 1997 gründete er seine eigenen Labels "Blue Records" und "Music & Culture", als er in Gelsenkirchen lebte. Zeitgleich eröffnete er in Gelsenkirchen einen "Reggae-Music Shop", den er bis 2002 betrieb. Danach zog er nach Essen. Am 25.12.2000 veröffentlichte Digital Jockey (bürgerlich Michael Lückner) in Deutschland ein Album mit dem Titel "8 Studies In Dub", auf dem Joseph mit drei von acht Titeln beteiligt ist (Sheriff, Four + To Be Poor Is A Crime). Das Video zum darauf enthaltene Single-Remix von "To Be Poor Is A Crime", wurde zum "Pick of the week" auf MTV Nordic Europe gewählt wurde. 2002 kam schließlich das Solo-Album "Still Cool At Work - Save The Planet" auf Vinyl und 2008 noch einmal remastered auf CD heraus. Im Jahr 2009 folgte sein zweites Album "Can´t Stop This Music", beide auf seinen eigenen Labels "Blue Records" (London) und "Music & Culture" (Gelsenkirchen). Er tourte mit dem Material dieser Alben bereits in ganz Europa und der Karibik.
Seit September 2012 lebt er mit seiner jungen Familie in Berlin. Inzwischen arbeitet er auch schon einige Jahre an seinem dritten Album, dessen Veröffentlichung nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte. Wir bleiben dran!

Auf Startnummer 6 der Setlist kommt auch schon sein nach wie vor bekanntester Hit "To Be Poor Is A Crime", mit einer kleinen Story vorweg.



Live Video: Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 3/8 - To Be Poor Is A Crime

Geof + Still Cool

Still Cool Geof

Still Cool

Mit "Jah Must Prevail" vom Album "Can´t Stop This Music", geht es unvermindert auf dem gleichen Level weiter. Der hin und wieder während der Stücke ertönende Backgroundgesang der Musiker fügt sich perfekt ein, und man sucht zwangsläufig woher die Stimmen eigentlich kommen.



Live Video: Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 4/8 - Jah Must Prevail

Jakob Bindel Jan Burger

Still Cool

Immer wieder beeindruckend ist das Zusammenspiel der Musiker, die nicht nur die Titel von Still Cool einstudieren mussten, sondern auch noch weitestgehend aus verschiedenen Bands oder Projekten kommen. Drummer Sven Koop (The Magic Touch) meint dazu: "Wenn man auch als Session- oder Begleitmusiker arbeitet, ist man nahezu ausgelastet mit Proben für die unterschiedlichsten Projekte. Alle zusammen haben wir aber tatsächlich nur einmal geprobt. Das würde natürlich kaum gehen, wenn wir die Riddims nicht vorher bekommen würden und schon jeder für sich seinen Part einstudieren könnte. Da bleibt oft für die eigenen Bandprojekte kaum Zeit und schon gar nicht für andere Dinge wie Promotion und Websitepflege. Dafür gibt es zum Glück solche Leute wie dich. Wann unser neues Album fertig sein wird, ist deshalb auch sehr unbestimmt. Das ist ein wachsender Prozess. Wenn mal Zeit während der Proben ist, kommt ab und zu ein neuer Titel dazu, ... und irgendwann ist es dann so weit."



Live Video: Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 5/8 - Worries Worries

Still Cool Still Cool

Still Cool

Mit "Praise Jah" folgt ein neueres Stück auf dem "Dub Minded Riddim". Es ist eine GuerillJah Production vom 17. Dezember 2014, zu der es auch einen One Riddim Sampler gibt. Neben Joseph Blue Grant sind auf diesem Riddim Künstler wie Longfingah, Rosa Shanti, Jahjah Man, Tonto Addi, George Palmer, Aca Pachuli und auf einer gesonderten Scheibe auch noch Saralène zu hören. Zwei der Künstler hat Joseph heute mitgebracht, die ihn gleich auf der Bühne unterstützen werden. Produzent Hardy Digital steht ebenfalls auf der Bühne und spielt heute den Bass.



Live Video: Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool + Tonto Addi + Saralène - Praise Jah + Nah Look Nice + Master Of Joy (Dub Minded Riddim)

Hardy Digital

Still Cool

Jan Burger

Geof Vasseur

Das waren doch ein paar fantastische Einlagen! Mehr Infos zu den Special Guests und natürlich den beteiligten Musikern, gibt´s über die verlinkten Cover und Logos in den Randspalten dieses Berichtes.
Inzwischen sind wir bei Startnummer 11 der Setlist und "Distance Makes No Barriers" angelangt. Auch ein sehr schönes Stück von "Can´t Stop This Music", in dem Josephs Steel Pan wieder klangvoll zum Einsatz kommt. Ein Instrument, dass man eher auf T&T zu hören bekommt. Heute ist die "Distance" nicht so sehr groß, denn Frau und Kind sind ebenfalls unter den Gästen und verfolgen die Show.



Live Video: Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 7/8 - Distance Makes No Barriers

Geof + Jakob

Still Cool

Geof + Jakob + Jan

Nach zwei weiteren Songs sind wir dann leider schon am Ende der Show angelangt. Auch wenn das viel zu kleine Publikum mit keinem so großen Lärm auftrumpfen kann, gibt es dennoch mit "Jah Jah Children", auch vom Album "Can´t Stop This Music", eine Zugabe. Das richtige Stück zum ausklingen des Konzerts, dass auch zum mitsingen einlädt.

Still Cool Band

Joseph Blue Grant

Geof + Jakob + Jan



Live Video: Joseph Blue Grant a.k.a. Still Cool - 8/8 - Jah Jah Children

Ein wundervolles Konzert ist zu Ende gegangen, welches eigentlich ein viel größeres Publikum verdient hätte. Schwer zu sagen woran es nun gelegen hat. Auf alle Fälle wurde viel zu wenig Werbung gemacht. Allein auf das Stammpublikum des Schokoladens zu verlassen, war eben nicht genug. Noch zwei Tage vor dem Konzert waren immer noch keine Flyer oder Poster in der Stadt und den gängigen Locations zu entdecken. Wenn uns Joseph nicht persönlich eingeladen hätte, wäre uns diese Show auch entgangen.

Schokoladen

Arrangieren wir noch schnell ein Gruppenfoto dieser Premiere, bevor sich die Musiker im Schokoladen zerstreuen und nicht mehr zusammen zu bekommen sind.

The Still Cool Band

The Still Cool Band

The Still Cool Band

Von links: Geof Vasseur, Jan Burger, Still Cool, David Reif, Hardy Digital, Jakob Bindel und Sven Koop

Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Show! Keine Ahnung, was man noch besser machen könnte, außer einer Konzertverlängerung. Immerhin gibt es noch einige gute Songs, die heute Abend nicht dabei waren.

Zum Abschluss möchten wir noch ein paar Fragen an Joseph loswerden.

Reggaestory.de: Woher kommt eigentlich das "Blue" in deinem Künstlernamen?
Joseph: Den Spitznamen "Blue" habe ich schon als Baby von meinem älteren Bruder Rupert Grant bekommen. Er ist auch Musiker und spielt Trompete. Und nach dem die Still Cool Band eine Pause einlegte und ich als Solokünstler begann, setzte ich den Spitznamen, den alle meine Freunde kennen, in die Mitte meines Künstlernamens. Viele meiner Freunde nennen mich auch Jah Blue.
Reggaestory.de: Und warum ist er gerade auf "Blue" gekommen?
Joseph: In jenem Moment hatte er gerade einen blauen Ring in meinen Augen erkannt.
Reggaestory.de: Woher hast du eigentlich die Steel Pan und wie bist Du auf dieses Instrument gekommen?
Joseph: Ich war Teenager als ich Pablo und die Advocate Steel Band in der Nähe meiner Tarrant School von Kingston traf. Freunde von mir fragten mich, ob ich mitkommen würde. Zu meiner Überraschung spielten sie einen meiner Songs, der noch nicht einmal aufgenommen war, und meine Freunde sangen mit ihnen. Von diesem Tage an wurde ich Sänger der Band, lernte Percussion und Steel Pan spielen.
Reggaestory.de:  Für einen Jamaikaner ist die Verwendung einer Steel Pan ja eher ungewöhnlich?
Joseph: Das stimmt. Steel Pans waren zu der Zeit nicht so populär in Jamaica. Aber es wardamals eine große Band an der Univercity Of The West Indies, und diese Band war so vielleicht mein Schicksal.
Reggaestory.de: Wie ist es dazu gekommen, dass du nach Deutschland ausgewandert bist?
Joseph: Mein erstes Mal in Deutschland war, als ich mit Jamaica Papa Curvins Reggae Christmas Tour im Jahr 1992 unterwegs war. 1993 folgte eine Tour mit Kingman International. Seit 1994 arbeite und lebe ich hier.
Reggaestory.de: Du hast mir schon vor 3 Jahren erzählt, dass dein neues Album fast fertig ist. Wie weit bist du denn nun damit und was ist der Grund für die Verzögerung? Hast du schon einen Albumtitel ausgewählt?
Joseph: Nun, bisher habe ich 7 Songs für meine neue EP "Voice & Steel" aufgenommen. Wir sind gerade beim Final Mix and Mastering. Ich wollte eigentlich in diesem Sommer veröffentlichen, aber das Projekt wird sich verspäten. Mein Co-Produzent stand gerade nicht zur Verfügung und ich selbst bin in der Festivalsaison auch sehr beschäftigt. Ich hoffe aber, dass es zur Weihnachtszeit fertig sein wird.
Reggaestory.de: Mit der heutigen Band hast du ja zum ersten Mal öffentlich auf der Bühne gestanden. Wie lange habt Ihr euch darauf vorbereitet bzw. geprobt?
Joseph: Ja, wir haben heute das erste Mal zusammen auf der Bühne gespielt. Geübt haben wir ein paar Monate mit unterschiedlichen Musikern und zu unterschiedlichen Zeiten. Es ist nicht einfach Probetermine zu finden, zu denen jeder Musiker Zeit hat.
Reggaestory.de: Wird das eine neue Backingband für dich werden und diese auch einen Namen bekommen?
Joseph: "Voice and Steel" wird ein Teil des Bandnamens werden. Für den anderen Teil habe ich mich noch nicht entschieden.
Reggaestory.de: Wie sieht es mit den weiteren Konzertplänen aus?
Joseph: Wir planen nach der Sommersaison eine Wintertour und werden darüber hinaus, in naher Zukunft, auch einige Aufnahmen zusammen machen.
Reggaestory.de: Wir wünschen dir und deiner neuen Still Cool Band, wie auch immer sie letztendlich wirklich heißen wird, viel Erfolg dabei!
Joseph: Jah bless und vielen Dank für deine Unterstützung!

Joseph Blue Grant

Copyright: www.reggaestory.de
Text + Videokamera: Peter Joachim
Fotos: Marion + Peter Joachim

Mein Dank geht an das Team des Schokoladens und natürlich ganz besonders an Still Cool und die weiteren Künstler des Abends.

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