Zum Vierzehnten Mal
fanden sich
kürzlich die Freunde von Ska, Rocksteady, Early Reggae und
Skinhead Reggae beim
Dynamite Skafestival in
Leipzigs schönstem Ballsaal zusammen. Auch Reggaestory.de hat
wieder einmal das Karohemd hervorgekramt und sich beim
zweitältesten deutschen Festival des Genres, neben dem
Rosslauer This Is Ska, ein wenig umgeschaut. Wenigstens einmal im Jahr
müssen wir an den tiefsten und ältesten Roots des
Reggae graben, die besonders ausgeprägt beim This Is Ska in
Rosslau zu finden
sind. Und wenn es gerade einmal nicht in den Plan passt, muss es
wenigstens eines der kleineren Geschwister wie das Dynamite Ska, das
Berlin Ska City oder die Ruhrpott Ska Explosion sein.
Dieses Mal haben es uns besonders Roy Panton & Yvonne Harrison,
The Skatalites, Doreen Shaffer und The Slackers angetan.
Dementsprechend werden wir uns auch im folgenden Festivalbericht
besonders auf
diese Künstler konzentrieren.
Wer sich auch für die Historie des Festivals und die
Geschichte des imposanten
Austragungsortes interessiert, schaut einfach noch einmal in
den Vorjahresbericht
hinein.
Aber
begeben wir uns nun ohne weitere lange Vorrede nach Leipzig und
lassen das diesjährige
Dynamite Skafestival, nebst tollem Ballsaal auf uns einwirken.
Den für 17:00 Uhr angesetzten Einlass erreichen wir noch nicht
und ziehen uns dementsprechend auch noch kein "Hörinfarkt"
zu, der als erstes auf der Running Order steht. ;-) Als wir eintreffen
ist der Felsenkeller in völlige Finsternis
eingehüllt. Wenn wir es nicht besser wüssten,
würde man heute kaum eine Großveranstaltung hier
vermuten. Die riesigen Fenster der Location sind sicher abgedeckt, kein
Lichtschimmer und kein Laut dringen nach außen. Nur mit
äußerster Konzentration kann man an dem einen oder
anderen Fenster einen winzigen Lichtspalt entdecken. Vor dem Eingang
ist aber Hochbetrieb, der sich in zwei große
Interessengruppen teilt.
Während ein Teil schon die erste Raucherpause nötig
hat, ja hier hält man sich noch weitestgehend an das
Rauchverbot auf dem Saal, steht der andere nach Tickets für
den heutigen Abend an. Drinnen gibt es noch Auffüllbedarf, und
vor der Bühne zur Show von den Barstool
Preachers ist allerhand Bewegungsfreiheit. Die Prediger geben
sich
alle Mühe, aber an der Bar am anderen Saalende sind
immer noch die meisten Fans. Das wird sich bald ändern,
denn es drängen unaufhörlich immer mehr Besucher in
den Saal und am Einlass ist momentan noch kein Ende in Sicht.
Als
sich schließlich der erste Hauptact des Abends auf die Show
vorbereitet und die Raucherbewegung wieder einen Gegenstrom zu den
Neuankömmlingen erzeugt, ist aber trotzdem schon ein gut
gefüllter Felsenkeller absehbar.
Aus der nördlichsten Provinz Italiens, amtlich "Autonome
Provinz Bozen - Südtirol", kommt JokerFace.
Die
gegenwärtig fünfköpfige Band hat sich im
Jahr 2005
zusammengefunden, spielt Ska, Rocksteady und Reggae, und hat bereits
mehrere Alben veröffentlicht. Heute werden sie als Backing
Band von Roy & Yvonne spielen.
Die Band platziert gerade ein paar große Tafeln auf der
Bühne. Dies ist neben dem Schriftzug und dem Logo der Band
auch noch eine große Pappfigur, die nicht zufällig
am Drumriser positioniert wird. Der Drummer ist nämlich
kürzlich Vater geworden und wird deshalb von Steadytones´
Florian Strober vertreten. Darüber hinaus wird die Truppe
heute von Krischi, dem Posaunist der Tornados unterstützt.
Live
Video:
JokerFace
Nach
ein paar eigenen Stücken von JokerFace wechselt
schließlich
deutlich der Sound und der Showteil von Roy & Yvonne wird
gestartet.
Jetzt kommt richtig Glanz auf die Bühne. Während
Yvonne´s Bluse mit goldenen Blatt- und
Blütenornamenten verziert und zusätzlich mit schwarz
glänzenden Steinchen bestückt ist, sind es
bei Roy die Schuhe, die golden im Scheinwerferlicht erstrahlen und zu
seinem blaugrau- metallic schimmernden Anzug einen Kontrastpunkt setzen.
Zur Eröffnung haben sie sich ihren 1964er Hit "Two Roads"
ausgewählt.
Nachdem sich in der ersten Strophe von Roy das Mikro vom
Ständer
gestürzt hat und Yvonne ihren ersten Part gesungen hat,
gibt´s erst
einmal zur Einstimmung eine Tanzeinlage auf der Bühne.
Live
Video: Roy
& Yvonne - 1/8 - Two Roads
Live
Video: Roy
& Yvonne - 2/8 - When It´s Right
Heute ist bereits die dritte Station in Deutschland, die Roy &
Yvonne
gemeinsam mit JokerFace auf
der Bühne stehen.
Live
Video: Roy
& Yvonne - 3/8 - May Baby Don´t Care
Roy Panton wurde am 28.03.1941 in West Kingston, Jamaica, geboren.
Seine ersten Gesangsversuche startete er im Schulchor. Danach ging er
an das Ambassador Theater von West Kingston. In jener
Zeit führte Joseph Vere Everette Johns im Theater Talentshows
durch, die schon zuvor als Radioshow großen Erfolg hatten.
Viele Künstler, unter anderem John Holt, Bob Andy,
Desmond Dekker, The Wailers, Alton Ellis, Boris Gardiner,
Laurel Aitken, Millie Small und viele andere, verdanken dieser Show
den Start ihrer Karriere. Produzenten wie Sir Coxsone Dodd
oder Duke Reid wählten unter anderem auch dort
Künstler für ihre Plattenaufnahmen aus. Leider fand
Roy in jener Zeit nicht den Mut auf die Bühne zu gehen. So
begann er schließlich in einer Band zu singen, die sich "The
Rovers" nannte und von Stranger Cole geleitet wurde. Soweit sich Roy
erinnern kann, kam es aber wohl nur zu zwei Aufnahmen
für Duke
Reid, bevor sich die Band wieder auflöste. Die Songs
hießen
"Adam & Eve" und "Freedom Land", wobei Duke letzteren in "Come
And
Hold My Hand" umtaufte. Zu einer Veröffentlichung kam es aber
leider nicht.
Live
Video: Roy
& Yvonne - 4/8 - Tonight + Mighty Ruler
Ende der 50er Jahre bildete Roy mit Eric "Monty" Morris das Duo "Monty
& Roy" und nahm Songs für
Beverley´s (Leslie Kong), Duke Reid und Coxsone´s
Studio 1 auf. Welcher Song und bei wem nun wirklich der erste war, ist
schwer zu ergründen. Da ist sich selbst Roy nicht
mehr so ganz sicher und widerspricht sich zu unterschiedlichen Zeiten.
Live
Video: Roy
& Yvonne - 5/8 - Over & Over + Beware Rudie
In den 60er Jahren hatte Roy weitere Partner zu denen auch
Millie Small und Yvonne Harrison gehörten. Sein erster
großer Hit war "We´ll Meet" mit Millie Small, noch
bevor sie 1964 ihren Welthit "My Boy
Lollipop" landete und nach England auswanderte. Als Roy
& Yvonne nahmen Roy Panton und Yvonne Harrison 1964
für den Produzenten Prince Buster den Hit "No More" und
für Lyndon
Pottinger "Join
Together" und "Two Roads" auf. Aber schon 1965 endete ihre kurze
Zusammenarbeit wieder. Yvonne Harrison heiratete und
zog
sich langsam aus dem
Musikgeschäft zurück.
Live
Video: Roy
& Yvonne - 6/8 - Endless Memory
Aber das sollte noch nicht das Ende ihres gemeinsamen Weges sein. Im
August 2005 trafen sich
Roy & Yvonne nach 40 Jahren in Kanada wieder, wurden bald
darauf ein richtiges
Paar und heirateten am 23. Juni 2011.
Nach den ersten neuen gemeinsamen öffentlichen Auftritten in
Kanada mit
überwältigendem Erfolg, entschlossen sich die beiden
für neue Aufnahmen. Nach einer Single im Jahr 2013,
mit den Songs "Ohh La La" und "Moving On", erschien bereits ein
Jahr später ihr
erstes gemeinsames Album "Moving
On".
2014 kamen Roy & Yvonne zum ersten Mal nach Deutschland und
traten beim This
Is
Ska Festival in Rosslau auf. 2015 folgten
weitere Shows und eine Tour durch Deutschland und
Dänemark.
Live
Video: Roy
& Yvonne - 7/8 - No More + Jamaican Ska
Inzwischen sind wir leider auch schon am Ende der Setlist und unseren
Konzertausschnitten angelangt. Aber weil es allen so gut gefallen hat,
lassen sich Roy & Yvonne mit reichlich
Beifall noch zu einer Zugabe überreden. So gibt es
schließlich
auch noch Roy Panton´s ersten Hit "We´ll Meet", den
er dereinst mit Millie Small eingesungen hat, und zum Abschied ein
zweites Mal "Tonight" aus dem am Ende ein
gemeinsames "Good Night" wird.
Dann noch eine Verbeugung vom Bandmix aus JokerFace, Tornados,
Steadytones und Pappkamerad an der Bühnenkante, und es geht
wieder in die Umbaupause.
Live
Video: Roy
& Yvonne - 8/8 - We´ll Meet + Tonight
Versuchen wir Roy & Yvonne im Backstage zu erwischen. Die
gesamte Umbaupause und ein großes Stück der Show von
No Sports verstreichen, während ich vergebens vor ihrem
Umkleideraum warte und nicht mitbekomme, dass der Raum leer ist. Roy
& Yvonne sind hier noch gar nicht eingetroffen und haben sich
unter die Fans im Felsenkeller gemischt.
Der gegenüber dem Saal erhöhte Umgang ist ideal um
ganz entspannt das Geschehen vor der Bühne und im gesamten
Saal zu verfolgen. Darüber hinaus ist dies auch wieder der
geeignete Platz für den Merchandise. Auch Yellow Umbrella
hat sich dort angesiedelt.
Und
das hat auch einen triftigen Grund, denn nach 6 Jahren nahezu
unendlicher Wartezeit hat die
Dresdner Reggae und Ska Institution endlich ihr neues Studioalbum "Hooligans
Of Love" bei Pork
Pie veröffentlicht. Die Scheibe ist noch ganz warm,
denn das offizielle Release war erst gestern. Am 24.11. folgt das
Meisterwerk dann auch noch auf Vinyl. Der
gewohnt schwere und kraftvolle Ska und Reggae Sound der Band, ist
wiederum mit allerlei Zutaten versehen. Sei es nun Rocksteady, Dub,
Dancehall, Klezmer, Jazz, Balkan oder Punk - Yellow Umbrella gelingt
stets die richtige Mischung und zieht Freunde aus allen Genres an. Noch
im November geht´s auf die Album Release Tour mit den ersten
9 Stationen.
Im
Bild ist Posaunist Thomas Hellmich und der Trompeter Germie
Rieß, der in 2015 für Jan Kalb in die Band gekommen
ist.
Als
ich mich nun endlich No
Sports zuwenden will und noch nach der besten Position suche,
dürfte deren Show so gut wie gelaufen sein. Gerade
heißt es von der Bühne: "Wir haben einen neuen
Song.", und der ist richtig gut. Schade, ich verpasse mangels guter
Position meinen Kameraeinsatz. Das Stück ist nicht nur neu,
sondern leider auch das letzte in ihrem Programm. Da werden wir uns die
Band
wohl für
ein nächstes Mal vormerken und natürlich auch den
Titel dieses neuen Songs herausbekommen müssen. No Sports
gehörten Ende der 80er und Beginn der 90er Jahre mit zu den
Wegbereitern der deutschen Ska-Szene.
Am 05. Juli 2012 gaben sie zwar schon einmal ihr
Abschiedskonzert, stehen aber seit August 2013 in neuer Besetzung
wieder
auf der Bühne.
Da gehen wir natürlich davon aus, dass diese neue Phase der
Bandgeschichte noch eine Weile andauern wird.
Jetzt geht es wieder in die Raucher- und Umbaupause und ein
großer Teil des Publikums strömt hinaus auf den
Fußwegbereich vor dem Felsenkeller. Schlechte Karten
für unbeteiligte Passanten. ;-)
Nächster
Programmpunkt auf der Running Order sind The Slackers.
Die Band kommt aus den USA und ist in der Ska-Szene für alle
Fans ein fester Begriff. Die Geschichte der Slackers begann im Jahr
J991 in einem schmuddligen Keller von Manhattan, den sie als Proberaum
nutzten. Es sollte noch fünf Jahre dauern, bevor sie ihr
Debutalbum "Better Late Than Never" beim Label Moon Ska Records
veröffentlichten. Nun war der Erfolg der Band nicht mehr zu
bremsen und in nahezu jedem Folgejahr gab´s ein oder mehrere
Neuveröffentlichungen. Allein im Zeitraum von 1996 bis 2012
gab´s 18 Alben und 3 DVDs.
Die Slackers haben seit 1997 über 100 Shows in jedem Jahr
gespielt, sind dabei durch 46
Bundesstaaten der USA, 7 kanadische Provinzen, 5 lateinamerikanische
Länder, 22 europäische Staaten und 2 asiatische
Länder getourt. Ihr aktuelles Album kam in der ersten
Hälfte dieses Jahres heraus und hat keinen besonderen Titel.
Wenn man so will, heißt es ganz einfach "The Slackers".
Die Scheibe ist seit 11. März auf Vinyl und seit 13.
Mai auch als CD erhältlich.
Live
Video: The
Slackers - 1/2 - The Boss + Keep Him Away + Motor City
Die Slackers spielen Reggae, Ska, Rocksteady und
Rock´n´Roll, in einem Stil der sich aus einem
Mix früher jamaikanischer
Musik und klassischen amerikanischen Stilrichtungen der 50er und 60er
Jahre entwickelt hat. Sänger und Keyboarder Victor "Vic"
Ruggiero hat dazu den Begriff "Jamaican Rock'n'Roll" geprägt.
Um ihn zu
beschreiben sagt er: "Die Band könnte einen klassischen
jamaikanischen Stil spielen, aber die Vocals sind deutlich
amerikanische Ostküste und enthüllen die
offensichtliche Verbindung der jamaikanischen Musik mit dem Doo-Wop
von
Harlem und Bronx."
Was
für eine Setlist hat Victor da in seiner Tasche? Zu dieser
Show
passt sie jedenfalls nicht.
Inzwischen sind wir auch schon beim letzten Block der Slackers-Show
angelangt, in dem ihr Klassiker "Wasted Days" natürlich nicht
fehlen darf. Mit diesem Song ist erst einmal das Publikum gefordert und
singt lautstark mit. Ein Song später steht
dann leider die Verabschiedung an. Eine Zugabe
gibt´s im Interesse des einzuhaltenden Zeitplanes nicht.
Das muss ja
nun wirklich nicht sein mein lieber Amory Salzmann, während
der Show als Fotograf vor und zwischen den Musikern herum zu springen.
Es sei denn, die Musiker würden es so bestellen, was eher
selten der Fall ist. Ein Teil meiner Videos kann ich glatt "in die
Tonne kloppen". Sieht nicht so gut aus, wenn sich jemand
plötzlich und ohne Rücksicht im Fotograben vor die
Linse schiebt. Da fehlt mir dann doch ein gewaltiges Stück
Armlänge um das zu überbrücken. ;-)
Live
Video: The
Slackers - 2/2 - ... + Wasted Days + ...
Gehen wir nun in die nächste Pause, warten auf den
Auftritt
der Skatalites und verfolgen die Umbauarbeiten auf der Bühne.
Inzwischen
sind schon wieder zwei Jahre vergangen, als wir sie zuletzt beim Reggae
Jam in Bersenbrück gesehen haben. Für Doreen Shaffer,
die heute ebenfalls mit auf der Bühne sein wird, trifft das
Gleiche zu. Fast hätte es schon im Frühjahr beim Berlin
Ska City mit einem gemeinsamen Auftritt mit Stranger Cole
geklappt, aber leider war eine Krankheit von Doreen dazwischen
gekommen. Heute gibt es zum Glück keine derartigen Botschaften
zu Ausfällen von Headlinern, und alles wird wie
angekündigt in geregelten Bahnen verlaufen.
Während dem Soundcheck auf der Bühne fehlt leider ein
ganz wichtiger Mann. Ausgerechnet Lester "Ska" Sterling wird wohl heute
nicht
mit dabei sein. Das erfüllt uns natürlich mit Sorge,
denn immerhin wird die Skatalites-Legende am 31. Januar schon 81 Jahre
alt. Hoffen wir, dass es ihm trotzdem noch gut geht.
Dann ist es schließlich so weit und die Skatalites
starten
ihr Programm. Neu auf der Bühne in der Bläsersektion
ist ein anderer Mann an der Posaune, den wir bisher noch nicht kennen.
Ein zweites Saxophon gibt es heute nicht.
Live
Video: The
Skatalites - 1/3 - Spread Satin + James Bond
Die Gründung der Skatalites geht auf die Jahre 1963-64
zurück. Somit haben sie ihr 50.
Bühnenjubiläum schon um zwei Jahre
überschritten. Einfach unglaublich, auch wenn von der
ursprünglichen Truppe so gut wie niemand mehr übrig
geblieben ist, hat sich ihr ursprünglicher Sound bis heute
erhalten. Wenn Lester "Ska" Sterling heute auf der Bühne
stehen würde, wäre er das einzige
überlebende Gründungsmitglied. Die
Skatalites sind pure jamaikanische Musikgeschichte und haben
bisher über 30 Alben unter die Leute gebracht. Die
letzten Alben sind das 2007er "On The Right Track", das 2012er "Walk
With Me" (von zwei unterschiedlichen Labels mit unterschiedlichem
Cover) und das erst vor wenigen Wochen erschienene "Platinum
Ska".
Nach einer längeren Instrumentalphase wird
schließlich Doreen Shaffer angekündigt und mit
großem Jubel auf der Bühne
begrüßt.
Live
Video:
Doreen Shaffer & The
Skatalites - 1/2 - My Boy Lollipop + Adorable You
Monica
Johnson, alias Doreen
Shaffer, ist nahezu seit den Anfangstagen der
Skatalites mit im Boot und wird deshalb in diversen Quellen
auch mit als
Gründungsmitglied der Skatalites gesehen, obwohl sie erst nach
der Gründung als Sängerin hinzugezogen wurde.
Neben ihren Aufnahmen und Auftritten als Sängerin bei den
Skatalites ist sie auch noch als Clive & Doreen,
Jackie & Doreen und mit Tricia And The Supersonics bekannt
geworden. Ihre erste Single "Adorable You" nahm sie bereits 1964 im
Studio One
auf.
Ihr erstes Soloalbum "First Lady Of Reggae" wurde im Jahr
1970 veröffentlicht. Das bisher letzte Album heißt
"Groovin´ With The Moon Invadors" und wurde 2009 bei Grover
Records herausgebracht.
Live
Video:
Doreen Shaffer - 2/2 - Simmer Down + Turn Your Lamp Down Low
Und da verlässt sie uns leider schon wieder, die Queen of Ska
aus Jamaica, die nun schon seit über 50 Jahren bei den
Skatalites mit auf der Bühne steht. Ihre Auftritte sind leider
immer recht kurz. Da muss man sich etwas beeilen um ein paar
Eindrücke
einfangen zu können. Mit den Skatalites geht es aber
erfahrungsgemäß noch ein ganzes Stück
weiter.
Den Rock Fort Rock gibt es heute in Extralänge inklusive
Bandvorstellung und mit entsprechenden Soloeinlagen der einzelnen Musiker.
Live
Video: The
Skatalites - 2/3 - Rock Fort Rock
Langsam neigt sich auch diese Show dem unvermeidlichen Ende entgegen.
Für Deutschland wird es in diesem Herbst nicht der einzige
Auftritt bleiben. Schon morgen spielen die Skatalites in Fulda, am
08.11. in Köln und am 15.11. in Freiburg, bevor sie zwei Tage
später in Großbritannien ihre Tour fortsetzen werden.
Zwischen dem
15. und 18. November ziehen sie allerdings noch einen Bogen durch
Frankreich und Italien.
Sängerin
Tru D. Mjuic und Posaunist Krischi von den Tornados vor der
Bühne.
Live
Video: The
Skatalites - 3/3 - Freedom Sounds
Die Skatalites waren auch heute wieder einmal ein Höhepunkt
des
Abends, auch wenn Lester "Ska" Sterling leider nicht dabei war. Dem Sound der
Band hat es zwar kaum etwas ausgemacht, aber rein optisch fehlt eben
einfach etwas. Die Skatalites ohne Lester ist schon ein wenig
gewöhnungsbedürftig. Wir hoffen, dass er das
nächste Mal
wieder mit auf der Bühne steht. Vielleicht kann uns ja die
Band etwas dazu sagen.
Keyboarder Ken Stewart ist der erste Musiker der Skatalites, der nach
der Show im Saal auf Erkundungstour geht. Er ist bereits seit 1988 bei
der Truppe. Jetzt können wir
auch die anderen Bandmitglieder besuchen gehen. Die haben es sich im
Backstage gemütlich gemacht, werten bei einem Abendessen ihre Show aus
und erledigen
nebenbei die nötigen Formalitäten des Abends. Hier
noch ein paar kommentarlose Impressionen.
Doreen Shaffer (Vocal) und Val Douglas (Bass). Val Douglas kam in die
Band als Lloyd Brevett (Kontrabass) die Skatalites nach einem Streit
im Jahr 2004 verließ. Zu Lester Sterling erfahren wir, dass
sich dieser zum Glück noch bester Gesundheit erfreut und im Oktober noch mit den
Skatalites in Japan auf der Bühne stand. Er macht nur eben
eine Pause und wird sicher demnächst wieder zu sehen sein.
Azemebo "Zem" Audu (Tenor Sax) mit Fotos vom Reggae Jam 2014.
Aurelien Metsch aka Natty Frenchy
(Guitar) mit Fotos vom Reggae Jam 2014.
Travis Antoine (Trumpet) und Lucas Gabriel Petter (Trombone) mit der
Bandaufstellung des heutigen Tages. Lucas ist
erst seit ein paar Tagen bei den Skatalites dabei.
Trevor "Sparrow" Thompson (Drums) kam in die Band als Lloyd Knibb 2011
verstarb.
Zum Bandfoto fehlen leider Natty Frenchy und Zem Audu. Es
ist eben immer wieder jemand anderes im Saal unterwegs und nie
alle Musiker zur selben Zeit am selben Ort. Aber lasst euch nicht von
der Uhr täuschen, da hat jemand vergessen von Sommerzeit auf
Winterzeit umzustellen. Als wir uns verabschieden, ist es zum
Glück noch eine Stunde früher.
Auf
der Bühne ist noch der letzte Punkt der Running Order in
Arbeit, der heute Skarface
heißt. Die Gruppe kommt aus Frankreich und hat sich im Jahr
1991 zusammengefunden. Ihr Debutalbum "Cheap Pounk Skaaaaaa!" wurde
bereits ein Jahr später veröffentlicht. Seitdem haben
sie 14 Alben auf den Markt gebracht. Die letzte Scheibe liegt aber
schon ein paar Jährchen zurück, stammt
aus 2008,
heißt "Longlife Legendary Bastards" und ist mit stolzen 21
Songs bestückt. Für uns sind die Pariser Jungs mit ihrer Musik nun
aber doch ein
wenig zu schnell und etwas zu punkig. ;-)
Auch wenn im Felsenkeller noch weiter kräftig abgefeiert wird,
ist für uns der Höhepunkt des Festivals
überschritten. So
fällt es auch nicht so schwer langsam den Rückzug
anzutreten. Zeit ist es allemal dafür, denn bevor wir unsere
Kojen erreichen, liegen noch ein paar Stündchen Fahrt vor uns.
Und nicht vergessen, ... im Januar werden die Regionen um Berlin und
Dortmund im Karostyle gerockt. Für weitere Informationen
einfach das
jeweilige Poster anklicken.
Copyright: www.reggaestory.de
Text und Videokamera: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim
Mein Dank geht an Jörg Folta, Franze Vogel, Lars Kranenkamp, an alle weiteren
Organisatoren und natürlich besonders an die Künstler
des Dynamite Skafestival 2016.