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DIVERSITY TOUR 2010
Gentleman feat. Christopher Martin und Jahcoustix

21.12.2010 – Alter Schlachthof Dresden

Diversity Tour 2010 „Diversity“, Gentlemans neues Werk, ist seit April 2010 auf dem Markt und hat bereits viele positive Kritiken geerntet. Der Käufer kann sich zudem noch entscheiden, ob er die mit 19 Songs bestückte Standard-Edition oder die mit 28 Songs versehene Deluxe-Edition erwerben möchte. Aus dem Stehgreif hat man es allerdings nicht leicht, sofort zu erkennen, was man bei der Deluxe-Edition nun mehr bekommt und ob sich das auch wirklich lohnt. Klugerweise hat man hier die Titel der Standard-Edition auf den beiden CD-s verteilt und die zusätzlichen Tracks ebenfalls auf beiden Scheiben beigemischt.

Beim genauen Vergleich kann man schnell den Überblick verlieren. Also doch besser gleich die Deluxe-Edition nehmen, um nur nichts zu verpassen? Nun ja, sicher ist das so gewollt. Aber egal, ein Fehler ist das trotzdem nicht. Schließlich heißt das Album übersetzt „Vielfältigkeit“ und verspricht mit dem Namen wirklich nicht zu viel. Da wird es keiner Fangemeinde langweilig, egal welche Vorlieben man bezüglich der Spielarten des Reggae verfolgt.
Passend zum Album gab es natürlich die „DIVERSITY TOUR 2010“, deren Verlauf sich immer wieder änderte. Man musste schon die Websites der beteiligten Künstler sehr genau im Auge behalten, wenn man überhaupt mit der eigenen Planung auf dem Laufenden bleiben wollte.
Für unseren Besuch der Show hatten wir Dresden auserkoren. Auch dieser Termin klappte nicht beim ersten Anlauf, der bereits für den 23. April geplant war. Auch die örtliche Werbung blieb, zumindest im Dresdner Raum, weitestgehend auf der Strecke. Die mit beteiligten Artists wie Christopher Martin und Jahcoustix wurden dabei gar nicht erst erwähnt. Poster oder Flyer – Fehlanzeige. Die letzte Verschiebung vom 15.10. auf den 21.12.2010 stand auch nicht unter einem guten Stern. Noch reichlich eine Woche vor dem neu angesetzten Termin hatte Gentleman mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Auch der Winter hatte Deutschland, völlig ungewohnt schon seit Ende November, im eisigen Griff. Die Schneeberge wuchsen in die Höhe und man hatte bereits seit ein paar Tagen in Dresden begonnen die weißen Massen in der Innenstadt abzubaggern und aus der Stadt zu fahren. Es war einfach kein Platz mehr, und von oben gab es immer wieder beständig Nachschub. Aber trotz aller Befürchtungen meinerseits gab es zum Glück keine weiteren Verlegungen.

Hier die aktuellen Daten zum Abschluss der Tour 2010:

10.12.2010 – Deutschland – Stuttgart – Liederhalle
(wegen Krankheit auf 26.04.2011 verlegt)
11.12.2010 – Schweiz – Lausanne – D-Club (wegen Krankheit auf 05.05.2011 verlegt) 12.12.2010 – Deutschland – Mainz – Phönixhalle (wegen Krankheit auf 27.04.2011 verlegt) 13.12.2010 – Holland – Amsterdam – Paradiso
(wegen Krankheit verlegt – Termin noch nicht bekannt)
15.12.2010 – Deutschland – Münster – Skaters Palace
16.12.2010 – Deutschland – Hannover – Capitol
17.12.2010 – Deutschland – Erfurt – Stadtgarten
18.12.2010 – Deutschland – Freiburg – Rothaus Arena
20.12.2010 – Schweiz – Bern – Grosse Halle / Reitschule
21.12.2010 – Deutschland – Dresden – Schlachthof
22.12.2010 – Deutschland – Bochum – Ruhrkongress

Nun ein paar Eindrücke des Abends aus dem „Alten Schlachthof“ in Dresden.

Für 20:00 Uhr ist die Show angesetzt. Ist das nun Beginn oder Einlass? Nur eine einzige Zeit ist von der Location angegeben. Im Vertrauen darauf, noch nie einen pünktlichen Beginn bei Reggaekonzerten erlebt zu haben, erreichen wir die Location 20 Minuten vor der Zeit und damit „pünktlich genug“. Aber nun wird es kompliziert. Alles im Umfeld ist zugeparkt. Fußgänger und Autos schlittern in alle Richtungen durch wadentiefen Schneematsch. Also wieder zurück und erst einmal einen freien Parkplatz suchen, den ich mir bald darauf in einem unbesetzten Schneehaufen frei wühle.
Am Eingang zum Alten Schlachthof klärt sich auf, warum ständig Gegenverkehr auf der Zufahrt herrscht. Die Veranstaltung ist ausverkauft! Na das ist doch mal etwas, und das sogar fast ohne Werbung. Ein Gentleman zieht offenbar auch so genug. Oder hat die dreifache Verlegung mit der so verstrichenen Zeit dafür gesorgt, dass auch der letzte Reggaefan davon mitbekommt?
An der Abendkasse fällt positiv auf, dass Gäste nach ihrem Ausweis gefragt werden und gewissenhaft mit der Liste abgeglichen werden. Offenbar gab es auch schon falsche Gäste. Bei Einzelkonzerten sieht man das eher selten. Nun noch kurz die Belehrung zum Fotopass, die mich ein wenig erschüttert, und wir können hinein. Fotografieren nur ohne Blitz und nur die ersten drei Titel – so lautet die Devise. Die drei Titel werden ja oft praktiziert und sind nichts Neues, aber ohne Blitz? Verdammt, dafür bin ich gar nicht ausgerüstet. Mit dem Wissen, dass es bei anderen Tourstationen anders gelaufen ist, hake ich noch einmal nach. „Nein, das ist wirklich so. Das Management hat das angeordnet!“, lautet die Antwort. Nun, das lässt sich nicht ändern, dann eben ohne gute Bilder. Versuchen wir wenigstens einen kurzen Interviewtermin abzuklären. Tourmanager Armin können wir aber leider nicht finden. Der Mann vom Gentleman-Merchandise-Shop will helfen und verspricht meine Karte an den Mann zu bringen. Wir müssen also auf gut Glück bis nach der Show hoffen. Länger warten können wir auch nicht, denn die Klänge, die da aus dem Saal in unsere Ohren gelangen, hören sich ganz nach Jahcoustix an. Offenbar ist 20:00 Uhr tatsächlich schon der Startschuss gefallen. Das ist ja sehr positiv, nur heute leider nicht für uns. Im Saal empfängt uns die Karibik im wahrsten Sinne des Wortes und das nicht nur musikalisch. Bei der hier herrschenden Hitze ist es undenkbar, die Garderobe nicht zu nutzen. Der „Heizer“ hat es überdurchschnittlich gut gemeint. Also wieder raus und erst einmal alles abgeben, was auszuziehen geht. Der Saal ist inzwischen ausgefüllt bis in den letzten Winkel. Eine gute Fotoposition vor der Bühne zu erreichen, kann ich mir aus dem Kopf schlagen. Der Fotopass und damit begrenzter Zugang zum Fotograben wird mir leider ohne Blitzlichterlaubnis auch nicht viel nützen.
15 Minuten haben wir leider bereits versäumt, ehe wir uns endlich aufs Konzert konzentrieren können. Jahcoustix, der bürgerlich Dominik Haas heißt, kommt aus München und hat viele Jahre seiner Jugend als Angehöriger einer Diplomatenfamilie im Ausland verbracht. Darunter waren auch ca. 5 Jahre in Kenia. Dort entstand auch seine Liebe zum Reggae. Inzwischen gehört Jahcoustix zur Spitze des Roots Reggae in Deutschland und hat im September dieses Jahres bereits sein fünftes Album mit dem Titel „Crossroads“ an den Start gebracht.

Souljahstix Colourblind Grounded Outsideplayers Crossroads

Bild 1: Album Cover „Souljahstix“ - 2003
Bild 2: Album Cover „Colourblind“ - 2004
Bild 3: Album Cover „Grounded“ - 2006
Bild 4: Album Cover „Jahcoustix And The Outsideplayers“ - 2008
Bild 5: Album Cover „Crossroads“ - 2010

Es ist immer wieder von Neuem ein Genuss, ihn auf der Bühne zu erleben. Auch wenn er heute ohne Band und nur mit seiner Gitarre zu sehen ist. Immer gute Laune und sein einnehmendes Lächeln im Gesicht, sind mit seiner Musik untrennbar verbunden. Jahcoustix begleitet Gentleman schon länger auf seiner „Diversity-Tour“, war mit ihm in diesem Jahr in Jamaica, sowie auf gemeinsamer Tour in Lateinamerika. Auch bei der morgigen letzten Station in Bochum, wird er neben Gentleman zu sehen sein. 

Jahcoustix

Jahcoustix Jahcoustix

Jahcoustix

Gegen 20:30 Uhr verabschiedet sich Jahcoustix und Gentlemans neue Band „The Evolution“ kommt auf die Bühne. The Evolution besteht überwiegend aus der ehemaligen Far East Band sowie dem Drummer „BigFinga“ der Feueralarm Band. Zu der Hintergrundgeschichte bekommt man leider bis zum Tage keine Informationen. Die Far East Band gibt es allerdings auch noch, wobei die wohl hauptsächlich nur noch aus dem ehemaligen Drummer Marco Baresi der alten Far East Band und aus weiteren Mitgliedern, u. A. der Feueralarm Band, besteht. Inwiefern dies endgültige Tatsachen oder nur unterschiedliche Projekte der Musiker darstellen, ist auch nicht zu ergründen. Trotz mehrfacher Anfragen an alle drei Bands und deren Partner hüllt man sich konsequent in Schweigen. So halte ich wenigstens die gegenwärtige Bandzusammensetzung von „The Evolution“, nach bestem Wissen und Gewissen wie folgt fest.

Peter Hirsch (Keyboards)
André Bartholomé (Bass)
Johanna Järemo-Rebbelmund (Sax)
Frank „Pollensi“ Pollak (Keyboards)
Florian „Stahl" Münzer (Guitar)
Giuseppe „BigFinga“ Coppola (Drums) ehemals Feueralarm Band
Bertil „Bert-Ill“ Mark (New School Percussion)

Dann stößt Christopher Martin hinzu. Ein aufstrebender Star, der bereits vor einigen Jahren als Teenager bei der seit 2004 existierenden jamaikanischen DSDS Variante Digicel Rising Stars von sich reden machte und den Sieg bei der zweiten Staffel im Jahr 2005 davontrug. Eine History zu Digicel Rising Stars gibt es hier.
Ein zufälliges Zusammentreffen mit Gentleman beim Big Yard Label im Jahr 2007 legte den Grundstein für die jetzige Zusammenarbeit. Dank Gentleman wurde Christopher Martin über die Reggaenische und Landesgrenzen hinaus bekannt, als er mit dem Video zum Tune „To The Top“, sogar im hiesigen „Handy-Klingelton-Werbesender“ VIVA rauf und runter gespielt wurde. Immerhin ist es höchst selten, dass dort ein jamaikanischer Artist eine Chance bekommt, obwohl der Pool an zur Verfügung stehenden und sehr guten Videos mehr als groß genug ist. Wegen dem Handlungsort Marrakesch, des genannten Videos, könnte der Unkundige vielleicht annehmen, Christopher Martin stammt aus Marokko. Er ist aber gebürtiger Jamaikaner und im dortigen Landesteil St. Catherine, westlich von Kingston, aufgewachsen.
Christopher Martin tritt ganz in schwarz auf. Lediglich ein weißer Aufdruck auf dem schwarzen T-Shirt, eine silbern glänzende Gitarre als Gürtelschnalle, weiße Schuhsohlen, ein unauffälliger weißer Schriftzug an der Mütze und weiße Zeiger seiner schwarzen Armbanduhr heben sich davon ab. Selbst seine Halskette besteht aus schwarzen Perlen. Dieser Style zieht sich auch durch die Band. Überwiegend die Farben schwarz und weiß gehören heute Abend zum Programm.

Christopher Martin Christopher Martin

Christopher Martin

Christopher Martin wärmt die Massive eine halbe Stunde weiter auf und sorgt für erste Begeisterungsstürme, bevor gegen 21:00 Uhr Mamadee und Gentlemans Frau Tamika das Bühnenbild mit edlem Outfit komplettieren. Natürlich auch wieder in den Farben schwarz und weiß. Mamadee und Tamika gehören schon seit vielen Jahren zum festen Bestandteil von Gentlemans Live Auftritten. Sie glänzen dabei als Backgroundsängerrinnen, als auch mit Soloeinlagen und sorgen so stets für Abwechslung im Programm.
Nach kurzem Vorspiel ist auch schon Gentleman selbst auf der Bühne und legt sofort los. Auch sein Outfit fügt sich mit schwarzem T-Shirt in die Farbkonzeption des Abends gut ein. Sein obligatorischer Hut, der heute ein schwarzes Band oberhalb der Krempe trägt, darf natürlich auch nicht fehlen.

Gentleman

Gentleman

Mamadee, Tamika and The Evolution

Gentleman, der bürgerlich Tilman Otto heißt, ist Deutschlands internationales Aushängeschild in Sachen Reggae. Zum Glück für Reggae! So bekommen die „normalen“ Fernsehzuschauer und Radiohörer in hiesigen Landen, wenigstens ab und zu etwas Reggae auf die Ohren. Gentleman kann man der allgemeinen Öffentlichkeit nicht mehr verschweigen oder vorenthalten, wie es den „übrigen“ Reggae Artists weitestgehend ergeht. Gentlemans Hitkatalog ist lang und mit seinem diesjährigen Album „Diversity“ hat er sein fünftes Studioalbum vorgelegt. Darüber hinaus gibt es noch ein Live Album. Auch wenn seine letzten beiden Vorgänger wegen Rückgang der Verkaufszahlen etwas in der Kritik standen, haben auch diese Scheiben genügend Hitpotential. Ob Verkaufszahlen allein als Maßstab für ein gutes Album herhalten können, wage ich sowieso zu bezweifeln. Andere, herausragende Reggae Artists, können von diesen angeblich „schlechten“ Verkaufszahlen nur träumen. Deren Alben können damit aber keineswegs als schlecht oder noch schlechter, um nach den Zahlen zu gehen, bezeichnet werden.

Trodin On Journey To Jah Live Confidence Another Intensity Diversity

Bild 1: „Trodin On“ - 1999
Bild 2: „Journey To Jah“ - 2002
Bild 3: „Gentleman Live“ - 2003
Bild 4: „Confidence“ - 2004
Bild 5: „Another Intensity“ - 2007
Bild 6: „Diversity“ - 2010

Inzwischen ist Gentleman von seinem langjährigen Label Four Music im Jahr 2010 zu Universal Music Deutschland gewechselt. Die Universal Music Group (UMG) ist das weltweit marktführende Musikunternehmen mit eigenen Plattenfirmen und Lizenznehmern in 77 Ländern. Aber zurück zum Geschehen des Abends.

Die ersten drei Titel, da nicht ausgespielt, sind schneller vorbei als üblich. Der einzige weitere Mann neben mir im Fotograben ist fassungslos. „Waren das denn schon drei Titel?“. Nun ja, eigentlich schon, aber eben etwas sehr kurz. Aber was soll´s, ohne Blitzlicht wird das sowieso hier nichts. Unter Begleitung des Blitzlichtgewitters der Fans hinter der Absperrung, geht es wieder raus aus dem Fotograben. Etwas abgeschlagen am Rande, mit Einsicht auf die halbe Bühne, kann ich jetzt wieder blitzen. Nur ist das viel zu weit weg für vernünftige Ergebnisse. Das passiert mir hoffentlich nicht noch einmal. Auf den Fotopass verzichten und einen guten Platz in der ersten Reihe sichern ist allemal besser.

Gentleman Gentleman

Alter Schlachthof

Dem Musikgenuss tut das aber keinen Abbruch. Der Sound der Band ist einfach nur genial. Das darf man wirklich nicht unerwähnt lassen. Das Bühnenprogramm ist abwechslungsreich und gibt dem Tournamen „Diversity“ alle Ehre. Hits wie „Dem Gone“, „Superior“ und viele andere dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Später dann Mamadee mit „Steppin Outta Babylon“ ist der Knaller. Die Band dazu scheint noch besser zu klingen als vorher. Roots Reggae vom Feinsten. Danach Tamika mit „Black Woman“ – klasse. Die Mädels sind wirklich die Perlen der Show. Zwischendurch immer wieder auch gemeinsame Auftritte mit Christopher Martin. Gentleman und Christopher entern dabei die Boxen links und rechts der Bühne.

Gentleman Gentleman und Christopher Martin

Gentleman und Christopher Martin

Alter Schlachthof

Bei den allseits bekannten Tune „To The Top“, geht´s im Saal natürlich richtig zur Sache.
Als der Tune dann auch noch mit den Klängen von „Sweet Dreams“ von den Eurythmics ausklingt, ist der Jubel auf dem Höhepunkt. Eine tolle Idee diese Passage hier einzuflechten. Und die Band bringt´s wieder perfekt rüber.
Trotz aller „Diversity“ zieht sich aber Gentlemans Vorliebe zu Roots Reggae wie ein roter Faden durch die Show. Richtig genial und auf alte Legenden aufbauend, wird die Runde mit „Love And Hate“ von Dennis Brown, „Shine Eye Gal“ von Black Uhuru und anderen Größen. Die Massive ist völlig aus dem Häuschen. Die Luft im Saal ist zum Schneiden – das pure Tropenhaus. Gentleman setzt noch einen drauf und bietet sich mehrfach an, dazu noch einen „Latschenkiefer-Aufguss“ zu machen, damit die Sauna perfekt ist. Die Hitze ist wirklich zu viel des Guten.

Alter Schlachthof

Gentleman und Christopher Martin

Gentleman und Christopher Martin

Gegen 22:00 Uhr dann die erste Minipause, die vielleicht gerade einmal für ein Schluck aus der Wasserflasche gereicht hat. Die Show geht weiter mit „Sin City“, eines der besten Stücke vom Album „Another Intensity“. Ich komme nicht daran vorbei erneut den Sound der Band zu loben, auch wenn ich mich wiederhole. Es geht mit voller Kraft und weiteren Hits voran. Aber auch ruhigere Töne zur Erholung gibt es zwischendurch und ein Lichtermeer von Feuerzeugen wiegt sich in der Dunkelheit durch den Saal. Auch Jahcoustix beteiligt sich noch einmal an der Vielseitigkeit des Abends und singt mit Gentleman im Duett.

Gentleman

Gentleman

Gentleman

Gentleman ist weiterhin eine knappe halbe Stunde auf der Bühne, bevor es noch eine Minipause gibt. Um die Dresdner Massive weiter richtig aufzuputschen, gibt es zum Schluss auch noch eine Ska Nummer. Damit kann man in Dresden immer punkten – warum auch immer. Vielleicht liegt das an der hiesigen Arbeit von Yellow Umbrella? Die Massive ist immer noch hungrig und möchte weitere Zugaben. Als dann aber Drummer „BigFinga“ seine Sticks ins Publikum reicht, dürfte auch dem Letzten klar sein, dass hier nun nichts mehr zu holen ist.

Fazit: Für mich das beste Gentleman Konzert, was ich je gesehen habe, welches mit den eingebundenen Auftritten von Jahcoustix, Christopher Martin, Mamadee und Tamika, noch die richtige Würze bekam. Und – „The Evolution“ – natürlich der Hammer!

Versuchen wir noch unseren Backstagebesuch mit dem geplanten Interview zu arrangieren. Nach mehr als ausgiebiger Wartezeit, die Location ist schon so gut wie geräumt, kommt endlich Tourmanager Armin auf uns zu. „Gentleman ist für niemand zu sprechen, auch nicht für Autogramme oder Fotos! Und wenn, dann ist das bei Universal zu beantragen.“, lautet die Ansage. Echt schade. So kompliziert und hoch anbinden muss man die paar Minuten nun wirklich nicht. „Und Jahcoustix?“, schiebe ich nach. „Ja, das könnte klappen.“ Kurz darauf treffen wir ihn. „Hi, ich bin Dominik.“, begrüßt er uns. „Ein vorbereitetes Interview habe ich nicht, dass war eigentlich mit Gentleman geplant. Aber ein paar eigene Fotos zum signieren habe mitgebracht. Wenn du dafür etwas Zeit hast?“, frage ich. „Klar, kommt doch erst einmal herein.“ Jahcoustix ist überrascht. „Mann, was habt denn ihr für Bilder hier am Start?“, und wundert sich, dass wir uns nicht schon längst getroffen haben, als er die kleine Bildauswahl sieht. Er erzählt uns, dass sich Gentleman schon im Bus hingelegt hat, seine Stimme schonen und sich ausruhen muss. Er muss wegen seiner noch nicht lange zurückliegenden Krankheit, etwas vorsichtig sein. „Aber ich bin mir sicher, irgendwann wird das schon noch klappen.“, vertröstet mich Jahcoustix.

Jahcoustix

Jahcoustix

Jahcoustix Words

Bild 3: 03.07.2010 - Jahcoustix beim Summerjam – Green Stage

„Wie war es denn nun hier in Dresden? Die bekannten Reggae Veranstalter wie Contour und Revelation Concerts wollen ja nicht so recht nach Dresden kommen. Hier ginge nichts ab mit Reggae, viel zu wenig Leute und andere Argumente, bekommt man da stets zu hören.“, will ich von Jahcoustix wissen. „Nun, wenn man mit solch einer Einstellung an die Sache herangeht, kann es ja nichts werden. Die Leute waren super drauf, die richtige Stimmung und tolle Vibes.“ „Ihr konntet aber auch nicht besser sein. Das hättet ihr nur noch toppen können, wenn ihr bei „Shine Eye Gal“ Michael Rose aus dem Hut gezaubert hättet.“, füge ich hinzu. „Ja genau. Das wär´s!“, lacht Jahcoustix zustimmend.
„Gab´s auf eurer Tour eigentlich Probleme wegen der Winterkapriolen?“ „Dazu kann ich gar nichts sagen. Im Bus schlafe ich die meiste Zeit und dann sind wir auf einmal schon da.“, bekennt er mit einem Gesichtsausdruck, als gäbe es den Winter gar nicht für ihn. „Na dann noch gute Fahrt nach Bochum und einen erfolgreichen Abschluss eurer diesjährigen Tour!“, verabschieden wir uns bald darauf. „Vielen Dank und gute Heimfahrt!“.
Leider ist die Karibik von drinnen noch nicht draußen angekommen und wir stapfen durch den Matsch in Richtung Auto davon.

Copyright: Text und Fotos by Reggaestory

Mein besonderer Dank geht an Desiree Kirchhoff und Tourmanager Armin von Bushhouse und natürlich die Artists des Abends.

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