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ReggaeInBerlinYAAM
8 JAHRE REGGAEINBERLIN.DE FESTIVAL

18. - 19.07.2014 - YAAM Berlin


Im neuen YAAM an der Schillingbrücke feierte ReggaeInBerlin.de kürzlich seinen 8. Geburtstag. Passend zu den verbesserten Möglichkeiten des YAAM, wurde auch das RIB-Festival kräftig aufgestockt. Schon das zweite Jahr ging das Festival für zwei Tage ins Rennen, aber mit internationalen Größen der Reggae- und Dancehallszene wie Tanya Stephens, Tippa Irie, Perfect, Jah9 und Iba Mahr, war man so gut wie nie zurvor aufgestellt.  Das war aber längst nicht alles.
Weiterhin zum Kreis der Gratulanten gehörten selbstverständlich zahlreiche einheimische Künstler, nebst 20 Sounds und DJ´s, die keine Wünsche offen ließen. Um alle Acts auf die Reihe zu bekommen wurde auf zwei Fluren gefeiert und dies jeweils bis zum Sonnenaufgang.

Timetable

Bevor wir uns dem Ablauf des Festivals widmen, sollten noch ein paar Infos zu ReggaeInBerlin.de vorangestellt werden. Fragen wir dazu ganz einfach Peregrin Ottmüller, alias Perry oder Lou Large.

Reggaestory.de: Erzähle uns doch einmal kurz wie alles begann und was deine Beweggründe und Ziele waren, als du damit begonnen hast.
Perry: Uns war es wichtig, eine virtuelle Plattform für Reggaeliebhaber aus Berlin zu schaffen. Die Website ist eine offene Plattform für alle Berliner Reggaeveranstalter. Für Fans bieten wir Dates, Fotos, Interviews und Reviews an.
Reggaestory.de: ReggaeInBerlin.de ist ja nicht deine einzige Baustelle. Davor bist du ja schon als DJ Lou Large unterwegs gewesen und tust es bis heute noch. Dann haben wir noch den „Herbclub“, die leider schon abgeschlossene Geschichte mit der „Hoppetosse“, die „Grooving Smokers“ und nicht zuletzt den unerschöpflichen Kampf mit den Konzertflyern „Flyer Fight“. Kannst du das einmal ein wenig entwirren und im Einzelnen etwas näher beleuchten?
Perry: 1999 war der Bedarf an Reggae Parties größer als das Angebot. Und wir hatten Lust auf gute Reggae Parties, und daher haben wir uns entschlossen selber welche unter dem Namen Grooving Smokers zu veranstalten. Nach Stationen im Glashaus Arena, Tränenpalast, Maria am Ostbahnhof und der Pfefferbank, kam 2002 unsere Donnerstagsparty „Herbclub“ auf der Hoppetosse dazu. Dort hatten wir eine schöne Zeit, haben in insgesamt 8 Jahren super viele Parties gehabt und viele tolle Leute kennengelernt. Zum Glück bekam ich von einem Freund irgendwann den, wie ich finde, sehr treffenden Namen „Lou Large“. Mit Flyer Fight verteilen wir nun seit 10 Jahren Flyer für alle Berliner Reggaeveranstalter u.v.m..

Posterwand

Reggaestory.de: Wieviel Leute seid ihr eigentlich im Team und wie ist da die Rollenverteilung? Kann man ReggaeInBerlin.de überhaupt richtig von den übrigen Tätigkeitsfeldern trennen?
Perry: ReggaeInBerlin.de machen wir aus Leidenschaft zur Musik. Es kommen immer mal wieder neue Leute ins Team dazu. Wir sind eine bunt gemischte Truppe, die zu den Parties zusammen kommt und zusammen Spaß hat.
Reggaestory.de: Dieses Jahr führst du das Festival zum zweiten Mal als 2-Tages-Event durch. Die Jahre davor war es immer nur 1 Tag. Wenn ich mir die früheren Plakate so anschaue, hast du bei den Artists kräftig nachgelegt. Anfangs war das Festival im Mai und nun mitten im Juli. Ist es nicht riskant, den Termin ausgerechnet zwischen zwei große Festivals wie Summerjam und Reggae Jam zu legen?
Perry: Den perfekten Termin für ein Festival gibt es leider nicht. Aber wir sind der Überzeugung, dass Berlin ein Festival braucht und daran arbeiten wir.
Reggaestory.de: Wer war dein absoluter Favorit beim diesjährigen Festival?
Perry:Wir haben die Artists gebucht, die wir selber toll finden. Leider konnte ich wenige Artists sehen. Ich habe von vielen gehört, dass Jah9 eine beeindruckende Performance abgeliefert hat. Für mich war es ein großer Moment mit Tanya auf der Bühne zu stehen. Die hat ´ne super Show gemacht.
Reggaestory.de: Ja, Jah9 ist wirklich eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Der Charakter ihres Vortragsstiles in Mimik und Gestik, sowie ihre kraftvollen Predigten, sind schon großes Kino für sich.
Wir wünschen dir weiterhin viel Geduld und Ausdauer auf deinen vielen Reggae-Baustellen und viel Erfolg beim nächsten Festival.

Hier nun ein paar Auszüge der Eindrücke des ersten Festivaltages.

18.07.2014 - Freitag

Ausgerechnet dieses Wochenende, sind wohl die bisher höchsten Temperaturen des Jahres eingetreten, was nicht gerade förderlich für ein Indoor-Festival ist. Perry wirkt ein wenig gestresst und enttäuscht, weil der große Ansturm nicht so recht eingetreten ist. Am Line-up kann es ganz sicher nicht liegen. Schieben wir es auf das schöne Wetter und vielleicht auf das ansonsten eventverwöhnte Berliner Publikum. Ein Problem könnte auch sein, dass sämtliche Headliner des Festivals, mit Ausnahme von Tippa Irie, gerade beim Summerjam zu Gast waren. So dürften einige Summerjambesucher des Berliner Einzugsgebietes auch noch fehlen. Wer die Künstler kurz zuvor mit Band erlebt hat, wird nicht unbedingt heiss auf eine Soundsystem-Show sein, vom ganz harten Kern einmal abgesehen.
Aber widmen wir uns nun der Bühnenshow, die inzwischen bei Iba Mahr angekommen ist.
 
Mario Greaves, alias Iba MaHr, ist eine neue jamaikanische Hoffnung des Reggae und Lovers Rock. Seinen ersten Song „Had It & Lost It“, veröffentlichte er im Jahr 2008 bei Charmax Music, für Max Romeos One Riddim Album „Devil On Di Run“ (Chase The Devil). Am 20.10.2011 hat er seine erste EP mit drei Stücken veröffentlicht. Für August 2014 ist eine weitere EP geplant, die den Titel „Great Is H.I.M.“ tragen wird (Wurde inzwischen am 19.08.2014 als Digital Release veröffentlicht und hat fast den Umfang eines Albums). Iba MaHr - EP 2011

Iba Mahr - Diamond Sox Iba Mahr - Glory Of The King Iba Mahr - Glory Of The King

Bild 1: Diamond Sox - Single - 29.04.2014
Bild 2: Glory Of The King - Single - 22.07.2014
Bild 3: Great Is H.I.M. - EP - 19.08.2014 (9 Titel!)

Als Soundsystem ist Lou Large selbst auf der Bühne in Stellung gegangen, um den ersten Headliner des Festivals zu präsentieren.

Iba Mahr

Iba Mahr Iba Mahr

Iba Mahr



Live Video: Iba Mahr - Will I Wait + ...

Hier noch ein paar weitere Ausschnitte der Show, zu der auch der „Rootsman Riddim“ und mit „Chase The Devil“ natürlich auch ein Stück seines Lehrers Max Romeo gehört. Irgendwie habe ich auch Probleme mit dem Teufel, der es auf meine Akkus abgesehen hat. Trotz voller Ladung gibt´s gleich den ersten Aussetzer, und es ist erst einmal Schluss mit der Teufeljagd per Video.



Live Video: Iba Mahr - Great Is H.I.M. + Chase The Devil

Iba Mahr

Iba Mahr Iba Mahr

Iba Mahr Iba Mahr

Hier das nächste Video. Ein Song, den inzwischen schon jederman mitsingen kann.



Live Video: Iba Mahr - Let Jah Lead The Way

Iba Mahr

Iba Mahr Iba Mahr

Iba Mahr Iba Mahr

Iba Mahr

Mit „Diamond Sox“ gehen wir in unseren letzten Ausschnitt seiner Show.



Live Video: Iba Mahr - Diamond Sox

Iba Mahr Iba Mahr

Eigentlich würden wir nun Iba Mahr einen Besuch abstatten, können aber jetzt nicht von der Bühne weg. Mit Tippa Irie gibt es nun den zweiten Headliner des Tages, von dem wir natürlich auch nichts verpassen möchten.  Immerhin ist es auch schon wieder 4 Jahre her, als wir ihn zuletzt beim Reggae Jam erleben durften.

Anthony Henry, alias Tippa Irie, wurde 1965 in London geboren und ist seit zirka 30 Jahren ein alter Hase in der britischen Reggae- und Dancehallszene. Zu seiner Bio kann man sich hier informieren. Sein aktuelles Album ist nach wie vor „Stick To My Roots“ mit der deutschen Far East Band, vom 15.06.2010.  Neben einigen neuen Singles und Beteiligungen an diversen Riddim-Samplern und Compilations, gibt es aber bisher noch keine Neuveröffentlichung von ihm auf dem Markt. Tippa Irie - Stick To My Roots

Tippa Irie

Tippa Irie Tippa Irie

Im ersten Teil seiner Show widmet er sich ausschließlich dem Dancehall, bevor er mit „Stick To My Roots“ die Reggae-Phase eröffnet. Jetzt kommt richtig Stimmung auf und Mitsingen ist angesagt.



Live Video: Tippa Irie - Stick To My Roots



Live Video: Tippa Irie - It´s Good To Have The Feeling You´re The Best + Hello Darling

Tippa Irie

Mit „The U.K.“ auf dem „Shanty Town Riddim“, gibt es gleich noch eine deutsche Produktion, dieses Mal von Pow Pow, auf die Ohren. Bei diesem Riddim kann man überhaupt nichts falsch machen. Nahezu die gesamte Reggae-Welt hat sich darauf schon verewigt, und jeder Song geht in die Ohren.



Live Video: Tippa Irie - The U.K.

Mit „I Love Ska“ auf dem „Digitup Riddim“, geht es in die nächste Richtung seines vielseitigen Programms.



Live Video: Tippa Irie - I Love Ska

Tippa Irie ordentlich ins Bild zu setzen gelingt nur selten. Wenn er sich nicht gerade zufällig in ein paar ausgeleuchteten Bereichen bewegt, ist sein Gesicht überwiegend in Dunkelheit gehüllt. Das meiste Licht bekommt leider nur der DJ ab.



Live Video: Tippa Irie - Keep On

Tippa Irie Tippa Irie

Begeben wir uns nun erst einmal kurz in den Backstagebereich um nach Iba Mahr und Tippa Irie zu suchen. Hinter der Bühne finden wir aber überraschender Weise Perfect Giddimani, der dort ganz entspannt das Festivalgeschehen verfolgt. Damit ist ganz klar unsere Suche ausgebremst und Perfect ist als erster zu begrüßen. Zum Glück haben wir auch schon sein kleines Geschenk dabei, das aus einer Fotosammlung von unserem letzten Treffen besteht. Perfect ist sichtlich überrascht und erfreut über diese kleine Geste.

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Perfect Giddimani

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Bild 1 - 7: Perfect Giddimani

Freuen wir uns auf den nächsten Tag, wenn Perfect seinen Auftritt hat. Schön, dass wir ihn schon heute treffen konnten. Bevor wir uns weiter auf die Suche nach Tippa Irie und Iba Mahr begeben, schauen wir kurz nach Goldi, dessen Show jetzt läuft.

Goldi, dessen Markenzeichen meistens eine gelbe Anzugsordnung nebst gelber Sonnenbrille sind, kommt ursprünglich aus Münster, lebt aber jetzt in Berlin.
Mit seinem eigenem Label „Goldvibes Records“, hat er am 28.05.2010 sein Album „Alles Liebe“ veröffentlicht. Der Nachfolger davon war schon für letztes Jahr angekündigt und kann also nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Als beständige Weggefährten gelten Benjie, Nosliw, Ganjaman und andere. 
Goldi - Alles Liebe
Als ehemaliger Münsteraner hat er auch zu Dr. Ring Ding einen besonderen Draht und bereits mit Goldvibes Production das dritte Album mit ihm zusammen produziert. Ganz aktuell hat er für ihn auf dem am 27.06.2014 veröffentlichten „March Forth“ (zweite Scheibe zu „Gwaan“) die Dub-Mixes und Versions in Szene gesetzt.

Goldi Goldi

Ganjaman

Goldi Goldi

Goldi

Bild 1 - 6: Goldi mit Ganjaman als DJ

Dann treffen wir Iba MaHr im Backstage, wie er gerade ein paar persönliche Fahnen verteilt. Tippa Irie, Soultrain, Commander Messiah und einige andere Artists sind ebenfalls da. Hier kommentarlos einige Impressionen.

Iba Mahr Iba Mahr

Iba Mahr Iba Mahr

Iba Mahr Iba Mahr

Bild 1 - 6: Iba Mahr

Soultrain Soultrain

Bild 1 + 2: Soultrain Locomotive (später noch mehr zu ihm)

Commander Messiah Commander Messiah

Commander Messiah Commander Messiah

Bild 1 - 4: Commander Messiah denkt sich für die Fotos ein besonderes Dankeschön aus

Während wir noch auf eine Gelegenheit warten, um mit Tippa Irie ins Gespräch zu kommen, ist er plötzlich verschwunden. In der Dancehall ist ein Anstieg des Lärmpegels zu vernehmen. Tippa Irie ist zu einer Kurzeinlage wieder auf die Bühne gegangen. Aber noch bevor wir einen Standortwechsel vollziehen können, ist er schon wieder am Tisch und hat nun etwas Zeit für uns.

Tippa Irie Tippa Irie

Tippa Irie

Bild 1 - 3: Tippa Irie

Begeben wir uns zurück zur Bühne. Ganjaman und Special Guest stehen auf der Timetable.
Wir sehen gerade noch wer der Special Guest war und Saralène bei der Verabschiedung. Schade, aber man kann eben nicht alles haben. Wir werden das beim kommenden Reggae Jam nachholen und wieder gut machen. Dort hat Saralène mit The Magic Touch zusammen einen eigenen Auftritt.

Ganjaman

Ganjaman + Saralène Ganjaman + Dawda

Bild 1 - 3: Ganjaman, Saralène und Dawda

Nächster Act des Abends ist Benjie. Ganjaman bleibt weiterhin auf der Bühne, gibt einige Einlagen und macht den Sound für Benjie.

Benjamin Kastner, alias Benjie, wurde 1977 in Hannover geboren. Mit 12 Jahren begann er sich mit Computertechnik und einem Musikprogramm auseinanderzusetzen und versuchte mit ersten eigenen Aufnahmen zu experimentieren. Zuerst probierte er sich im HipHop, kam aber mit 16 schließlich zum Reggae und gründete mit Benny Rebel den Rebel Sound. 1998 begann er mit der Arbeit an seinem Debutalbum, dessen Veröffentlichung aber erst 2002 erfolgte, weil das zuvor beteiligte Label geschlossen wurde.
Benjie - Roots Bleiben Für Immer
Inzwischen ist Benjie seit dem Jahr 2011 bei seinem vierten Album „Gelobtes Land“ angekommen. Am 21.09.2012 folgte bei Urban Tree Music die EP „Roots Bleiben Für Immer“, die es leider nur als Digital-Release gibt. Die Scheibe weckt Vorfreude auf das nächste Album, sofern er diesen Sound beibehält. Zum Reinhören nur das obige Cover anklicken. Hier ein paar Eindrücke von seinem Auftritt.



Live Video: Benjie - Wachtmeister

Benjie

Benjie Ganjaman

Ganjaman

Bild 1 - 4: Benjie und Ganjaman

Ganjaman löst sich doch nicht etwa in die ersten zwei Silben seines Namens auf?
Aber zuerst sind die Haare dran.

Ganjaman Ganjaman

Aber hier noch ein Stück von Benjie.



Live Video: Benjie - Liebe ist ein Risiko

„Ist da noch wer?“, fragt Benjie. Ja klar, nur der Beleuchter ist offenbar gerade gegangen und hat auf Autopilot der untersten Helligkeitsstufe geschalten. Benjie war ja kaum noch zu sehen. Schon den größten Teil des Abends lässt die Bühnenbeleuchtung zu wünschen übrig.

Lou Large + Benjie + Ganjaman

Lou Large + Benjie + Ganjaman

Bild 1 + 2: Lou Large, Benjie und Ganjaman

Lou Large sagt mit Uwe Kaa den nächsten Künstler des Abends an.

Uwe Kaa kam 1977 in Passau zur Welt. Der heute in München lebende Sänger, begann seine musikalische Laufbahn 1995 und versuchte sich zuerst mit HipHop und Rap. Seine Diskografie startet bereits im Jahr 1997. Das bisher aktuelle Album „Danebenbenehmen“, wurde am 15.04.2011 veröffentlicht. Dort begibt er sich in Richtung Funk, Soul, Blues und Reggae. Nach mehreren Indonesien- Reisen veröffentlichte er 2013 mit dem indonesischen Reggae-Musiker Ras Muhamad  „Aku Cinta“, den ersten deutsch-indonesisch-sprachigen Song überhaupt. Uwe Kaa - Danebenbenehmen
Für den Herbst 2014 hat er die Veröffentlichung seines dritten Albums geplant.

Uwe Kaa Uwe Kaa

Bild 1 + 2: Uwe Kaa

Wie den zuvor angeführten Kurzinfos zu entnehmen ist, lässt sich Uwe Kaa schwer in eine Schublade stecken und ist äußert vielseitig. Ebenso schwierig ist es damit auch für eingefleischte Reggae-Fans, zu der fortgeschrittenen Stunde, den richtigen Draht zur Bühne zu finden.
Also klinken wir uns erst einmal für heute Nacht aus dem Programm aus und drehen eine abschließende Runde durch das YAAM.
Nicht unerwähnt soll die zweite Bühne bleiben, die auf der Timetable als SoundStage vermerkt ist und sich in einem anderen Saal des Gebäudes befindet. Auch hier ist noch reichlich Betrieb, der bis 4:30 Uhr in den Morgen gehen soll.

Inzwischen bereitet sich Nosliw auf sein Bühnenprogramm vor, dem wir zum Abschluss des „Abends“ noch kurz „Hallo“ sagen wollen.

Nosliw

Nosliw Nosliw

Bild 1 - 3: Nosliw

Dann versinkt Nosliw in seine meditative Phase und macht Entspannungsübungen hinter der Bühne. Unsere Übung heißt jetzt erst einmal „Laufen an der frischen Luft“. Ein wahrer Hochgenuss nach der Hitze der Dancehall, die Vido Jelashe passend mit „es ist die Hölle“ umschreibt. Nosliw und die nachfolgenden Künstler mögen uns verzeihen, dass wir ihren Konzerten nicht mehr beiwohnen. Wir behalten aber bis zum nächsten Mal unsere früheren Konzertbesuche in Erinnerung.

19.07.2014 - Samstag

Bei einem spätmorgendlichen Stadtspaziergang und ausgeprägtes Schämen für Berlin, für das vermüllte „Schandmal“ der Wiese an der East Side Gallery, ist der Tag schneller herum als gedacht. Wir haben niemals zuvor ein so vermülltes Touristenziel gesehen. Für eine reiche Industrienation wie Deutschland, die leider immer denkt besser als andere zu sein, ist das ein schlechtes Aushängeschild. In diesem Fall sind wir auf den hintersten Plätzen. Aber genug der Meckerei und zurück zum Thema.

Das Wetter ist immer noch nicht „besser“ geworden, wenn wir im Rahmen des Festivals denken. Drückende Hitze liegt über dem YAAM, und die meisten Gäste bewegen sich im Außenbereich. Seit 15:00 Uhr läuft schon das Programm, welches die Künstler nahezu mit sich allein veranstalten. Wer da 10-20 Leute vor die Bühne bekommt, kann sich noch glücklich schätzen. Die Künstler sind wirklich zu bedauern. Jah Child der als sechster Artist mit seinem Auftritt an der Reihe ist, schafft es auch nicht diese Marke zu überschreiten.

Jah Child Graham bzw. Jah Child "Rising Sun", wie er sich auch nennt, stammt aus Jamaica. Musikalisch inspiriert durch seine Mutter und seinen Bruder, begann er schon im Alter von 10 Jahren Texte zu schreiben und zu singen. Weiter inspiriert wurde er von der Band Tainegos aus Long Bay, Jamaica. Später sammelte er Erfahrungen bei einem Kingstoner Label und Auftritten auf dem Louie Culture Portland Bash und Mr. Lex Birthday Bash in Portland. Von 2005-07 trat er weiterhin bei Shows von Louie Culture auf.
Jah Child - Jamaica So Nice
Er tourte bereits durch Schweden, Deutschland, die Schweiz, Österreich und Dänemark.
Wann genau sein Album „A Bove Of Dem“ veröffentlich worden ist, möchte ich mich nicht festlegen. Das obige Cover ist erstmalig am 07.06.2013 kommentarlos auf seiner Facebook Seite aufgetaucht. Alles weitere bleibt im Dunkeln. Die Informationen zu Jah Child sind recht rar und nur schwer nachzuvollziehen.

Jah Child

Jah Child Jah Child

Jah Child

Bild 1 - 4: Jah Child

Der nächste Auftritt des Abends gehört Ijunah, der seit zirka 8 Jahren in Berlin als MC in der Dancehall-Szene unterwegs und momentan beim Timeless Sound involviert ist. Ihm geht es nicht besser als seinen Vorgängern. Er muss sich aber zum Glück nur 20 Minuten mit dieser Situation auseinandersetzen.
Etwas besser wird es erst beim nachfolgenden Auftritt mit Dr. Ring Ding. Richie ist Profi und Entertainer genug, um sich von den Besucherzahlen nicht beeinflussen zu lassen.

Nach seinem 1995er Debutalbum „Dandimite“, derzeit noch mit den von ihm gegründeten „Dr. Ring Ding & The Senior Allstars“, ist er inzwischen bei seinem 18. Album angekommen. Richard Alexander Jung, alias Dr. Ring Ding a.k.a. Prof. Richie Senior, wurde am 02.06.1970 in Münster geboren und ist seit über 25 Jahren musikalisch aktiv. In dieser Zeit hat er sich zu einem exzellenten Musiker und Entertainer der deutschen wie internationalen Musikszene entwickelt. In seinen Texten und auf der Bühne spart er dabei nicht mit erfrischendem Humor.
Dr. Ring Ding - Gwaan
Er wechselt dabei völlig unbeschwert von Deutsch zu Englisch, Patois oder Französisch und bedient nahezu alle Spielarten der karibischen Musik von Ska, Rocksteady, Reggae, Calypso oder Dancehall. Momentan hat er eine gewaltig produktive Phase und bringt ein Album nach dem anderen heraus. Am 27.06.2014 ist gerade „Gwaan & March Forth“ erschienen, davor am 28.03.2014 die Scheibe „Ska´n Seoul“, und das ist noch nicht alles für dieses Jahr.



Live Video: Dr. Ring Ding - Doctor´s Darling

Der Doctor macht gleich alles in Eigenregie und gibt sich selbst den Sound. Erst später kommt ihm Vido Jelashe zur Hilfe.



Live Video: Dr. Ring Ding - Call Di Doctor

Dr. Ring Ding

Dr. Ring Ding Dr. Ring Ding



Live Video: Dr. Ring Ding - My Roots And My Culture
(Supersonic Sound Production / A Message To You Rudie Riddim)


Dr. Ring Ding + Vido Jelashe

Dr. Ring Ding und Vido Jelashe

Goldi Dr. Ring Ding

Goldi bei Filmaufnahmen

Vido Jelashe Vido Jelashe + Dr. Ring Ding

Vido Jelashe + Dr. Ring Ding

Wie immer versteht es Richie die „Massen“ in Stimmung zu bringen, so dass sich die Massive stärker anhört, als sie eigentlich ist. Auch Vido gibt sein Bestes an den Knöpfen, verbreitet gute Laune und liefert sogar mit dem Doctor ein Duett ab.

Vido Jelashe + Dr. Ring Ding

Beschließen wir den Einblick in die Show von Dr. Ring Ding mit dem Song „New York Is A Funny Place“ auf dem „World Jam Riddim“, in dem Richie seine Erlebnisse von einer Reise nach New York verarbeitet, wo ihm seine Geldbörse samt Papiere gestohlen wurden. Zu finden auf „Gwaan“ unter „New York Story“.



Live Video: Dr. Ring Ding - New York Is A Funny Place

Nächster Act ist Atum Shekhem, der vorher als Kashela Kashela bekannt war. Künstler legen sich eben gerne einmal einen anderen Namen zu. Der aus Namibia stammende Sänger lebt gegenwärtig in Berlin und arbeitet gemeinsam mit der Shabaka Rootz Band an einem Album. Mehr Informationen gibt es leider nicht über ihn. Auch auf seiner Facebook Seite hält er sich noch momentan mit Informationen zu seiner Person sehr zurück.



Live Video: Atum Shekhem / Kashela Kashela - Africa

Atum Shekhem

Atum Shekhem Atum Shekhem

Bild 1 - 3: Atum Shekhem / Kashela Kashela

An den Knöpfen schraubt DJ Vadim vom High Score Sound. Nicht zu verwechseln mit dem in London agierenden und lebenden Russland-Auswanderer und gleichnamigen DJ Vadim a.k.a. Daddy Vad. Zwischen Kashela und Vadim gibt es öfters Missverständnisse wegen der Auswahl der Riddims. Kashela hat es offenbar versäumt, eine Setlist aufzustellen und den gesamten Speicher seines Musikkataloges geliefert. So müssen sich beide öfter in den Monitor des Laptops vertiefen. Macht aber nix - live ist eben live!

Vadim + Kashela

Vadim + Kashela

Kashela + Vadim / High Score Sound



Live Video: Atum Shekhem / Kashela Kashela

Atum Shekhem Atum Shekhem

Dann bekommt Atum Shekhem Unterstützung von Commander Messiah, der bereits gestern seinen Hauptauftritt hatte.

Commander Messiah ist in Nigeria geboren, im Togo aufgewachsen und lebte in Ghana, bevor er seinen Wohnsitz in Berlin aufgeschlagen hat. Er begann seine musikalische Laufbahn als Bassist und später Leadsinger bei der Ghanaer Band Vibration Boys, seit 1998 Vibration Kings. Er war als Backgroundsinger und Bassist bei Rita Marley und trat bereits bei zahlreichen internationalen Artists als Opener auf. Seit 01.01.2011 gibt es sein Debut-Album „Cry Of The Sufferer“ als Download.
Commander Messiah - Cry Of The Sufferers
2012 zog er nach Deutschland und ist hier oft bei den Auftritten von Jahcoustix zu sehen. 

Commander Messiah Commander Messiah

Commander Messiah + Atum Shekhem

Bild 1 - 3: Commander Messiah + Atum Shekhem

Inzwischen sind wir am Zenit des zweiten Festivaltages angelangt und mit Jah9 folgt einer der Höhepunkte des Festivals.

Janine Cunningham, aus deren Vorname sich so gut Jah9 basteln ließ, ist die neue Roots Reggae Sensation aus Jamaika. Ihr vorjähriges Album „New Name“ hat bereits kräftig für Furore gesorgt und wurde von Rory ‘Stone Love’ Gilligan produziert. Beim Reggae Jam 2013, hat sie trotz leicht köchelnder Erkältung einen grandiosen Auftritt hingelegt. Schön sie heute wieder zu sehen. Einen ausführlichen Beitrag zu Jah9 findet man im Heft 68 der Riddim (Heft 4/2013 bzw. Ausgabe Juli/August 2013). Jah9 - New Name



Live Video: Jah9 - Legitimate

Jah9 Jah9

Leider hat Jah9 heute ihre Dreads in einer Strickmütze verstaut. Am Sound schafft sich Kai Eckold (Help Jamaica e.V.), und zusätzlich gibt´s Unterstützung von Sheldon "ATiBA" Bernard mit Keyboard und Flöte.



Live Video: Jah9 - Jungle



Live Video: Jah9 - Brothers

Die Show hat heute überwiegend einen völlig anderen Charakter und geht fast in Richtung Acoustic. Der Ausdrucksstärke von Jah9 tut das keinen Abbruch. Der volle Sound mit Band ist aber doch das bessere Erlebnis.
 
Jah9

Jah9 Jah9

Jah9 ist völlig überrascht von der Hitze im YAAM, die sie bisher nur von Jamaica gewöhnt ist. Das sie so etwas ausgerechnet in Deutschland erwartet, hätte sie nie gedacht. Die Künstler sind echt zu bedauern. Unsereins läuft schon beim Nichtstun der Schweiß brennend in die Augen. Da sehnt man sich fast nach dem Winter.
Es folgt mit „Revolution Lullaby“ eine Nyabinghi Nummer, die nicht auf ihrem Album „New Name“ vertreten und noch nicht so bekannt ist. Mächtig gewaltig!



Live Video: Jah9 - Revolution Lullaby

Jah9

Jah9 Jah9

Der größte Knaller bleibt aber nach wie vor der Song  „New Name“, der auch Jah9s persönliche Hymne ist. Hier gibt es zum Glück auch den vollen Sound auf die Ohren.



Live Video: Jah9 - New Name

Sheldon Bernard

Sheldon "ATiBA" Bernard

Jah9 Jah9

Jah9

Leider geht nun das Licht völlig verloren und kommt für den Rest der Show nicht wieder. Es zeugt weder von Respekt noch von Können, wenn man die Künstler derart schlecht zur Geltung bringt. Warum hat man nur in eine so perfekte Lichtanlage investiert, wenn man sie nicht richtig zum Einsatz bringt? Lieber, lieber Lichttechniker, zeige uns doch bitte die Hauptakteure und mache nicht nur Hintergrundbeleuchtung!! 



Live Video: Jah9 - Reverence

Jah9 Jah9

Jah9

Wollt ihr noch mehr? Zwei Videos haben wir noch!



Live Video: Jah9 - Taken Up

Jah9 Jah9

Jah9

Letztes Stück und Zugabe des Abends ist  „Warning“, nach dem die Massive nicht nachlässt darum zu bitten. Kai und Sheldon gehen derweil auf Tauchstation hinter den Turntables. Jetzt ist Sheldon alleiniger Begleiter



Live Video: Jah9 - Warning

Jah9 Jah9

Jah9

Soweit die Ausschnitte aus der Show von Jah9, die den Betrachter hoffentlich genauso beeindrucken, wie den Verfasser dieses Berichtes.
Bevor es gleich zum nächsten Highlight geht, versuchen wir erst einmal Jah9 zu treffen. Während wir warten, begibt sich schon Tanya Stephens in Richtung Bühne. Wir sind hin- und hergerissen und möchten uns am liebsten klonen. Die Sache zieht sich, Tanya heizt schon der Massive kräftig ein und Jah9 wird immer noch abgeschirmt. Es wird noch einige Zeit dauern. Also werfen wir inzwischen ein Auge auf die Bühne, während das andere den Bühnenausgang im Blick behält und auf ein Zeichen des Managements wartet.

Vivienne Tanya Stephenson, alias Tanya Stephens, wurde am 02.07.1973 im Parish von St. Mary, Richmond, Jamaika geboren. Musikalisch aktiv ist sie bereits seit ihrem Schulabschluss und gehört inzwischen zu den erfolgreichsten Dancehall-Artists von Jamaica. Mit ihrem im Jahr 2004 veröffentlichten Album „Gangsta Blues“ hatte sie den bis dahin größten Erfolg. 2006 folgten „Rebelution“ und 2010 das nebenstehende „Infallible“, welches sie über das Riddim Magazin verschenkte. Seit 20.12.2013 gibt es nun mit „Guilty“ das bisher aktuellste Werk von ihr für Bares. Tanya Stephens - Infallible

Tanya Stephens Tanya Stephens

Tanya Stephens

Tanya Stephens

Bild 1 - 4: Tanya Stephens

Für Tanya Stephens ist Lou Large an den Turntables in Stellung gegangen.
Dann kommt das Zeichen. Jah9 ist jetzt zu sprechen. Also räumen wir wieder unseren Bühnenstandort und begeben uns nach Backstage. Auch für sie gibt´s als Geschenk die besten Bilder vom Reggae Jam 2013 im Großformat.

Jah9 Jah9

Jah9 @ riddim Jah9

Jah9

Bild 1 - 5: Jah9 Backstage
Bild 3: Riddim Magazin Nr. 68 - Ausgabe 04/13 - Juli/August 2013

Dann schnell wieder zurück zur Bühne, um von Tanyas Show noch ein Stück mitzunehmen. Immerhin liegt es bei uns schon 7 Jahre zurück, als wir sie in Berlin und beim Summerjam zuletzt gesehen haben. Hier die Ausschnitte.



Live Video: Tanya Stephens - What´s Your Story



Live Video: Tanya Stephens - Can´t Breath

Tanya Stephens

Weiter geht´s an´s Limit.



Live Video: Tanya Stephens - To The Limit



Live Video: Tanya Stephens - What Would You Do / Home Alone

Tanya Stephens

Tanya Stephens

Zum Schluss gibt´s ihren Superhit „It´s A Pity“, und das YAAM beginnt zu kochen, als es die ersten Töne hört.



Live Video: Tanya Stephens - It´s A Pity

Nach der Show ist dann großes Fotoshooting und Autogrammstunde mit Tanya Stephens angesagt. Man erlebt selten solch einen gut gelaunten Star wie Tanya, der mit einer Engelsgeduld niemals das Lachen vergeht, allen Wünschen gerecht wird und sich immer wieder neue Posen ausdenkt.

Tanya Stephens

Tanya Stephens Tanya Stephens + Goldi

Bild 1: Tanya mit Lou Large und Partnerin
Bild 3: Tanya mit Goldi - mal ohne gelbe Brille ;-)

Tanya Stephens Tanya Stephens

Tanya Stephens

Tanya Stephens

Von ihrer guten Laune wird man ganz einfach infiziert. Keine Chance zum ernst bleiben.

Tanya Stephens

Richtig lustig wird´s beim Schmökern in uralten Aufnahmen, die es natürlich für Tanya gibt.

Tanya Stephens Tanya Stephens

Tanya Stephens @ riddim Tanya Stephens

Tanya Stephens mit der Riddim Nr. 50 - Ausgabe 04/10 - Juli/August 2010, bereits ihrem zweiten Auftritt auf dem Cover.

Und noch ein schönes Bild zum Abschluss. Was vor der Bühne wegen Finsternis schlecht ging, haben wir nun aber reichlich nachgeholt. ;-)

Tanya Stephens + Vido Jelashe

Tanya Stephens und Vido Jelashe

Schön, dass wir so viel Zeit mit Tanya hatten. Auf der Bühne ist jetzt Supersonic und danach Kimoe an der Reihe. Inzwischen ist es schon ein ganzes Stück nach Mitternacht. Zeit für eine Pause und etwas frische Luft. Nächster Headliner ist Perfect Giddimani, der seinen Auftritt erst gegen 1:30 Uhr haben wird. Er steht aber schon jetzt mit grimmiger Miene im Außenbereich herum und betrachtet das Treiben auf dem Gang zwischen Spree und YAAM. Das ist natürlich alles nur Show. Perfect hat einen immenses Repertoire an Gesichtsausdrücken, und jeder einzelne ist es wert abzuspeichern. Man muss sich schon arg bremsen, diesen Mann nicht ständig zu fotografieren.

Greg Rose, alias Perfect und später Perfect Giddimani, geboren am 26.03.1979, wuchs in den Bambushügeln von St. Ann, Jamaika, auf. Schon mit 9 Jahren etablierte er sich als Entertainer in seiner Grundschule. Seit der 8. Klasse gab er bereits regelmäßig Schulkonzerte und legte den Grundstein für seine musikalische Karriere. Nach der Schule ging er nach Kingston um sich dort die Grundkenntnisse für´s Musikgeschäft anzueignen. Er verbrachte viel Zeit in namhaften Studios wie Penthouse, King Jammys und Arrows. Perfect Giddimani - Better Off Dread
Zurück in St. Ann nutzte er jede Chance auf allen möglichen Bühnenshows aufzutreten, was seine Popularität in die Höhe trieb. Den endgültigen Durchbruch schaffte er mit Hits wie „Amerimaka“, „No Badda Mi“, „All I´ve Got“ und natürlich dem „Hand Cart Bwoy“ von seinem 2006er Album „Giddimani“. Im Jahr 2005 trat er erstmalig in Deutschland beim Summerjam, als nicht angekündigter Überraschungsgast, im Vorprogramm von Anthony B auf. Inzwischen gibt es zahlreiche Nachfolgealben, und sein aktuellstes Werk ist das am 15.04.2014 erschienene „Better Off Dread“. Überraschender Weise zeigt er sich auf dem Cover ohne Turban, wo er sonst penibel darauf achtet, so wenig wie möglich von seinen Dreads an´s Licht kommen zu lassen.

Schließlich ist es soweit, und der letzte Headliner des Festivals kommt auf die Bühne. Für den Sound ist Blade von Mystic Roots verantwortlich. Hier ein paar Eindrücke der Show.

Perfect Giddimani

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Perfect Giddimani



Live Video: Perfect Giddimani - Rockstone Highway + Giddimani Again + T.G.I.F.

Wie so oft, versteckt er sich am Anfang seiner Show hinter einer großen Sonnenbrille. Erfahrungsgemäß wird sie später sicher noch abgelegt werden.

Perfect Giddimani

Perfect Giddimani Perfect Giddimani



Live Video: Perfect Giddimani - My General / Hold On Buju

Wie man es von Perfect gewohnt ist, bringt er einen Hit nach dem anderen. Da werden auf der Bühne so gut wie keine Experimente gemacht oder „schwache“ Stücke promotet. Bei Perfect kommt man bei einer Bühnenshow aus der anhaltenden Begeisterung nur schwer heraus.



Live Video: Perfect Giddimani - Absolute Blessings

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Perfect Giddimani Perfect Giddimani



Live Video: Perfect Giddimani - ... 

Etwas Werbung für das Heilige Kraut darf bei Perfect natürlich auch nicht fehlen.

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

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Live Video: Perfect Giddimani - I Love Marijuana

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Perfect Giddimani

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Mächtig erstaunlich ist, wie Perfect bei der außergewöhnlichen Hitze im YAAM, die gesamte Show hindurch seine volle Anzugsordnung erträgt. Da wird mit Ausnahme der Sonnenbrille nichts am Outfit verändert.



Live Video: Perfect Giddimani - ... + Bumbo Claat

Perfect Giddimani

Nach der Lehrveranstaltung zur Verwendung der jamaikanischen Redensart "Bumbo Claat" mit nachfolgenden gefühlten hunderten Bumbo Claat´s, geht´s zum Höhepunkt und in die Endrunde seiner Show.

Perfect Giddimani

Perfect Giddimani



Live Video: Perfect Giddimani - Handcart Bwoy + Pull Up

Nach Perfects Auftritt leert sich der Saal zusehends. Für die nachfolgenden Künstler beginnt nun die undankbare Phase, die verbleibenden wenigen Besucher bei Stimmung zu halten. Dr. VolkanikMan hat dabei noch das Glück, am Anfang der Massenabwanderung auftreten zu können. Blade gibt die Turntables wieder an Ganjaman ab.

Volkan wurde 1982 im ehemaligen West-Berlin geboren. Seine ersten musikalischen Schritte begann er im Alter von 13 Jahren. Zum Reggae fand er aber erst ein paar Jahre später. Seine erste Single hieß „Lasst mich eure Hände sehen“ und wurde 2004 aufgenommen. Der Titel in seinem Künstlernamen ist echt. Volkan hat tatsächlich Medizin studiert und ist praktizierender Arzt in der Berliner Charité. Im Jahr 2006, noch als Medizinstudent, gründete er gemeinsam mit Dr. med. Timo Siepmann das Charité Projekt „Actions No Words“, damals noch unter dem Namen „iNaDeM - Im Namen der Menschlichkeit“. Volkan ist Leiter der Einrichtung, die unter der Schirmherrschaft der Dekanin der Charité Universitätsmedizin Berlin, Frau Prof. Dr. Grüters-Kieslich, steht.  Dr. Volkanikman - Actions - No Words
2010 kam sein Benefiz-Album „Actions - No Words!“ heraus. Voriges Jahr gab´s die EP „Aus dem dicken Bauch heraus“. Jetzt steht das nächste Benefiz-Album „Share of Tea“ in den Startlöchern. Seit 07.07.2014 kann man sich schon dazu einen Albummix anhören. Am 27.09.2014 startet die offizielle Release-Party im Badehaus Szimpla von Berlin (obigen Flyer anklicken).

Dr. VolkanikMan Dr. VolkanikMan

Ganjaman

Dr. VolkanikMan Dr. VolkanikMan

Ganjaman Ganjaman

Bild 1 - 7: Dr. VolkanikMan und Ganjaman



Live Video: Dr. VolkanikMan - Ich bin Berliner

Dr. VolkanikMan

Dr. VolkanikMan Dr. VolkanikMan

Dr. VolkanikMan

Dr. VolkanikMan + Ganjaman

Dr. VolkanikMan

Dr. VolkanikMan + Ganjaman

Nächster Act des Abends ist Soultrain, der sich jetzt Soultrain Locomotive nennt. Inzwischen ist es 2:30 Uhr geworden und die Massive ist weiter geschrumpft.

Seit mehr als 20 Jahren ist Soultrain auf den Bühnen Europas auf dem Sektor von Drum'N'Bass oder Dancehall zu sehen. Er wurde viele Jahre in Folge zu Deutschlands bestem D'n'B MC gekürt. Mit der Rawhill Cru (die aus illustren Mitgliedern wie Daddy Freddy, Tenor Fly und Navigator bestand) enterte Soultrain Anfang der 2000er die UK Charts und unzählige Tunes folgten. Doch die Reise geht weiter - Soultrain besinnt sich auf seine Wurzeln mit denen alles begann: Reggae und Dancehall! Wobei Dancehall hier als Oberbegriff dient:  Soultrain - Pon Di Arrival
Seine neuesten Produktionen beinhalten jeden Style den der Kosmos des Basses hergibt: von HipHop zu Jungle - von Reggae bis Dubstep.
Im Juni 2014 erschien nun seine erste Dancehall EP  „Pon di Arrival“. Sieben Tracks die musikalisch punkt genau am Puls der Zeit klingen, als seien sie gerade von den Strassen Kingstons entsprungen. Die Single „Me Nuh Easy“ ist auf dem besten Weg die Tanzhallen zu erobern. Hier ein kurzes Jingle dazu:



Live Video: Soultrain Locomotive - Me Nuh Easy - Jingle for reggaestory.de

Das offizielle Video ist hinter dem obigen Cover hinterlegt. Weitere Veröffentlichungen, auf seinem eigenen Label Railroad Entertainment, sind für dieses Jahr geplant. Live Shows und Kollaborationen mit Jamaikas Dancehall-Elite werden folgen. Man darf gespannt sein.

Soultrain Locomotive Soultrain Locomotive

Soultrain Locomotive

Bild 1 - 3: Soultrain Locomotive

Soultrain kann aber auch ruhigere Töne anschlagen. Hier zwei Ausschnitte der Show. Am Sound ist weiterhin Ganjaman in Aktion.



Live Video: Soultrain Locomotive - All Is Well



Live Video: Soultrain Locomotive - Revolution

Soultrain ist ein wenig geknickt wegen der wenigen Leute vor der Bühne und kommt nicht so richtig aus sich heraus. Mach dir nichts draus, die Startbands des Tages hatten es noch ein paar Zacken schlimmer zu ertragen!

Soultrain Locomotive Soultrain Locomotive

Soultrain Locomotive

Schauen wir mal kurz, was im Backstage so los ist. Perfect ist auch noch da und hat seine Dreads in ein dickes Handtuch gehüllt. Nur ein paar kurze Enden lugen hervor. Wäre auch zu schön, wenn er das Handtuch mal ablegen würde. Auf einen Spaß in diese Richtung geht er natürlich nicht ein und zieht das Tuch nur noch lächelnd vor der Brust zusammen.

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Perfect Giddimani + Kashela

Perfect Giddimani mit Atum Shekhem / Kashela Kashela

Perfect Giddimani Perfect Giddimani

Perfect Giddimani + Soultrain Soultrain Locomotive

Perfect und Soultrain Locomotive

Auf der Bühne kämpfen inzwischen Ganjaman und Navigator MC mit den Widrigkeiten des Publikumsschwundes.
Raymond Crawford alias Navigator MC, kommt aus London und ist neben Soultrain Locomotive ebenfalls ein Mitglied der Rawhill Cru. Dementsprechend liegen die musikalischen Interessen auch nicht weit auseinander.
Umfangreiche Presseinformationen zu seiner Biografie findet man hier.
Navigator MC + Marumba - You Rock

Navigator MC Navigator MC

Navigator MC Navigator MC

Bild 1 - 4: Navigator MC

Den ganzen Abend schon schießt ein polnischer Videokünstler kreuz und quer über die Bühne und rennt anderen Pressevertretern durch das Bild. Einerseits zollt das von wenig Rücksichtnahme gegenüber anderen Fotografen und andererseits von Respektlosigkeit gegenüber den Künstlern. Wenn man seinem Tatendrang im Wege steht wird man auch noch angerempelt oder weggeschoben. Ermahnungen zwecklos. „Ich darf das!“, so seine Devise, was natürlich zu bezweifeln ist. Es gibt genügend günstige Foto- und Videodrehpositionen an den Bühnenrändern ohne die Show zu stören.

Navigator MC

Navigator MC

Aufdringlicher und unbelehrbarer polnischer Videokünstler auf der Bühne

Unser Durchhaltewille geht nun auch langsam zu Ende und wir bereiten den Abgang vor. Während wir unsere Abschiedsrunde drehen, sind die Jungs von Smallman Reggaetainment an der Reihe, und die Zeiger der Uhr bewegen sich schon in der vierten Morgenstunde. Ganjaman ist immer noch an den Turntables und hat wohl neben dem Veranstalter die meisten Stunden dem Festival gedient.

Smallman Reggaetainment + Ganjaman

Smallman Reggaetainment und Ganjaman

Dr. VolkanikMan Smallman Reggaetainment

Dr. VolkanikMan bei der Verabschiedung (linkes Bild)

Smallman Reggaetainment

Smallman Reggaetainment Smallman Reggaetainment

Smallman Reggaetainment

Smallman Reggaetainment

Als sich schließlich die Abschiedsrunden von Dr. VolkanikMan und unsere kreuzen, gibt´s unsere letzten Schnappschüsse des Festivals.

Dr. VolkanikMan Dr. VolkanikMan

Dr. VolkanikMan und der riesige Türsteher - „Du kommst hier net raus!“ ;-)

Perfect Giddimani
Und wie das immer so ist. Selbst auf dem Heimweg ist das Festival immer noch mit dabei. Niemals die Kamera zu zeitig einpacken!
Beim Verlassen des YAAM kommt uns doch noch einmal Perfect Giddimani entgegen, der sich frisch in Schale geschmissen hat. Das muss jetzt natürlich auch noch festgehalten werden. Da hilft alles nix.
Ein Glück, dass uns Perfect schon kennt und gerne noch einmal für die Kamera posiert. Sein erneuter YAAM Besuch hält aber nicht lange an. Wir haben gerade alles verstaut, da läuft er schon wieder auf der anderen Straßenseite entlang. Irgendwie ein groteskes Bild. Perfect mit seinem riesigen Turban, wie eine winzige Scherenschnittfigur, vor den hell erleuchteten Hochhausfassaden.

Perfect Giddimani

Hoffen wir, dass euch der Bericht ein wenig Appetit auf das nächste Mal gemacht hat. Wir zählen auf euch! Auf Wiedersehen.

Copyright: www.reggaestory.de
Text + Videokamera: Peter Joachim
Fotos: Marion + Peter Joachim

Mein Dank geht an Perry von ReggaeInBerlin.de, das YAAM Team und natürlich ganz besonders an die zahlreichen Künstler und Unterstützer des Festivals.

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