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Mit
seiner leisen Art die Dinge beim Namen zu nennen, bildet Cocoa Tea seit
einem Vierteljahrhundert einen unaufgeregten Ruhepol in der lautstark
tönenden Musikarena Jamaikas.
Entdeckt wurde er 1983 durch
Junjo Laws, dem Mann, der die Dancehall international hoffähig
machen sollte. Junjo ließ den soften Sänger auf den
toughen Neuinterpretationen alter Studio One Riddims singen, die den
Sound der Foundation Dancehall bestimmten. Gleich mit den ersten
Singles ging das Konzept auf, „Rocking Dolly“ auf
dem Real Rock und „Lost My Sonia“ auf dem Diseases
Riddim schlugen direkt als Hits ein. Durch Junjos Link zu Greensleeves
in England auch sofort mit internationaler Auswirkung. Seitdem
veröffentlicht der Sänger, der schöner
kiekst als Michael Jackson, mit dem richtigen Gespür
für populäre Riddims, Alben voller
leichtfüßiger und zugleich inhaltsschwerer
Conscious, Lovers und Reality Tunes, an die 50 sind es inzwischen.
Dabei scheut sich Cocoa Tea nicht vor Kommentaren zur aktuellen Lage
und bringt Politik in Reimform. Egal wie sour die Themen sind, sein
Gesang bleibt immer sweet. Wahrheit & Weisheit
süß/sauer, auf diese Art hat er schon früh
darauf hingewiesen, dass dieses „oil ting a dangereous blood
ting“ ist, und er war einer der wenigen, die seinerzeit einen
Song über den Berliner Mauerfall gesungen haben. |